Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Rapunzel
User
Beiträge: 2337
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

Beitrag von Rapunzel »

Quatsch, das ist doch total klassisch, denn die Nase vom Pünktchentier ist die ganze Zeit vor der Senkrechten!

Alles gut! Donna glücklich!
Paris78
User
Beiträge: 38
Registriert: Di, 13. Dez 2011 13:24
Wohnort: Frankfurt

Beitrag von Paris78 »

Ich lese hier ja nur heimlich mit, weil ich ziemlich unwissend und ahnungslos bin, aber jetzt muss ich mich doch kurz zu Wort melden.


Die Muppetshow, Esge....you made my day!!!!
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Maaan, Marquisa, diese Piruette war aber wirklich total unklassisch und die Losgelassenheit ließ doch seeehr zu wünschen übrig ! :twisted:
PFUI SPINNE !!
esge
User
Beiträge: 1869
Registriert: Mi, 03. Jan 2007 12:29
Wohnort: Taunus

Beitrag von esge »

Ach ja, ich bin ja jetzt auch Sporchtreiter! *mitHandvorStirnklatsch* Irgendwie.

Aber, ich muss hier mal mahnend den Zeigefinger heben: NATÜRLICH kann das durchgehende Pferd nur dann gebremst werden, wenn man es zuvor auf die Hinterhand setzt. Andernfalls können nämlich die BACKENbremsen nicht wirken!
Loslassen hilft
FNB
User
Beiträge: 1233
Registriert: Mo, 29. Okt 2007 10:38
Wohnort: Nahe der Küste

Beitrag von FNB »

Nun ja, ein bißchen mag ich Donna recht geben: nicht jeder hat ein doch sehr büffeliges Tier unter sich. Meine Freundin kann ihre Warmblutstute IMMER auf kleinen Zirkel lenken, wenn die durchstartet (und das hat sie sehr oft getan), egal wie der Boden ist. Das war der Durchbruch bei diesem Pferd. Mein büffeliger Fjord würde sich da nur eins grinsen und einfach gerade weiterlaufen (gut, dass er NICHT durchstartet).
Rapunzel
User
Beiträge: 2337
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

Beitrag von Rapunzel »

Außer Donna gibt ja auch niemand irgendwelche pauschalen Aussagen von sich, dass "dies und das klassischerweise immer soundso und nicht anders gemacht wird".
Benutzeravatar
Tossi
User
Beiträge: 786
Registriert: Mi, 03. Feb 2010 19:47
Wohnort: Allgäu

Beitrag von Tossi »

Jetzt habe ich mir gerade noch mal das erste Video von Josa auf Seite 154 angesehen, und da teile ich ehrlich die Meinung von Donna und Finchen.

Kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, wie die hyperbeweglichen Spanier von Cubano und Rapunzel hier mit dem "Warmblutschiff" Siggy verglichen werden können - zumal der Siggy in keinster Weise vergleichbar "out of control" oder irgendwie hysterisch agiert. Auch der Tarzan-Vergleich spricht mich nicht so an.

Die derzeitige Problematik von Josa kann ich gut verstehen, aber wie immer führen viele Wege nach Rom und alle hier philosophieren über die Herangehensweise. Wenn ich die Filme ansehe, habe ich das Gefühl, dass Siggy noch immer seine Balance sucht. Er stabilisiert sich wie ein D-Zug über Tempo und auf die Vorhand, vollkommen verständlich, dass Einwirkungen des Reiters nicht gut angenommen werden können und wollen. Trotzdem bemüht er sich brav und versucht sich z.B. in einer (größeren) Galoppvolte, obwohl ihm das alles andere als leicht fällt.

Vielleicht bricht jetzt ein Sturm der Entrüstung los, aber wir haben bei solchen Pferd schon früh mit der Heranführung an die Halben Tritte begonnen. Natürlich nicht mit dem Ziel einer Piaffe, sondern um dem Pferd eine Idee für die Balance in einem verkürzten Zweitakt zu vermitteln. Bei Bedarf nimmt ein Helfer das Pferd anfangs vom Boden aus an den Kappzaum, kann auch mit der Gerte unterstützen und der Reiter ist nur "Beifahrer". Nur so ein Gedanke von mir...Balance vor Bewegung und Tempo...
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

Tossi, ehrlich, es würde Sinn machen, wenn Du Dir dann BEIDE Videos von Josa und Siggy anschauen würdest. Auf dem zweiten ist nämlich schon sehr deutlich zu sehen, dass die Idee der Ausbilderin Früchte trägt. Und Josa hat den Tarzan-Gedanken, den ursprünglich S&P ja als Bild ins Spiel gebracht hat, ja bejaht. Mal davon abgesehen: Nö, also ich sehe auch auf dem ersten Video kein Pferd, das verzweifelt seiner Balance hinterher rennt. Na ja, und halbe Tritte nun bei einem Tarzan helfen, wage ich persönlich auch zu bezweifeln. Aber ich das ja auch primär als Durchlässigeits„problem“. Und dafür braucht man unbedingt Lektionen, sondern reiterliche Konsequenz. Und genau so sind wir auch auf Frax und den Bomber gekommen,
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
esge
User
Beiträge: 1869
Registriert: Mi, 03. Jan 2007 12:29
Wohnort: Taunus

Beitrag von esge »

Cubano, halbe Tritte sind nicht mehr oder weniger "Lektion" als ein gut gemachter Übergang auch. Im Grunde SIND halbe Tritte Übergänge.... Aber darüber hatten wir es schon öfter und wir werden wohl keinen Konsens darüber erlangen.

Tossi: ich würde deinen Vorschlag durchaus bejaen (sofern die Realität am Pferd dem entspricht bei "Echtbegegnung"). Aber Josa sagte, ihre Auswahl an Ausbildern sei nicht so üppig und halbe tritte müssen in den Gesamtkontext des Ausbildungskonzepts passen, damit das funktioniert.

Der herkömmliche Weg arbeitet halt über Übergänge und wie Cubano sagt: Das zweite Video von josa zeigt, dass bereits was erreicht wurde.
Loslassen hilft
Benutzeravatar
Tossi
User
Beiträge: 786
Registriert: Mi, 03. Feb 2010 19:47
Wohnort: Allgäu

Beitrag von Tossi »

@ Cubano
habe mir auch das Video vom 31.08. angesehen, bezog mich in meinem Post aber auf das Ausgangsvideo und die daran anschließende Diskussion. Und ganz genau: man kann eben den Warmblüter Siggy nicht mit euren Iberern vergleichen.

Klar, auch ich spekuliere hier nur, aber ich hatte mit solchen Pferden schon in Natura zu tun.

Nachtrag:
Cubano hat geschrieben:...Und Josa hat den Tarzan-Gedanken, den ursprünglich S&P ja als Bild ins Spiel gebracht hat, ja bejaht....
Ich kann mich sehr wohl an den ausführlichen Tarzan-Post von s&p erinnern (und habe mich ehrlich gesagt ziemlich über diese Hypothese gewundert). Tja, da sind wir eben wieder bei der grundsätzlichen Herangehensweise. Ich persönlich reite mit Gedanken und Bildern im Kopf und da ist es für mich ganz entscheidend, ob ich eher negativ belegt auf einem "Tarzan" reite oder ob ich ein sehr großrahmiges Pferd gymnastizieren und ausbilden möchte.

Im Fall von Siggy sehe ich die Problematik zwischen Interieur und Exterieur zumindest ambivalent, denn mit solch einem Gebäude muss man als Pferd erst mal "rangieren" können...
Zuletzt geändert von Tossi am Mi, 14. Sep 2016 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Rapunzel
User
Beiträge: 2337
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

Beitrag von Rapunzel »

Hä, wer hat denn den Siggy mit unseren Spinnern, äh, Spaniern verglichen?

Allenfalls hat man (?) die Problematik der "beschränkten Ansprechbarkeit" in bestimmten Momenten besprochen und auch da war kein 1:1 Vergleich angestrebt, soweit ich das verstanden habe. Wenn überhaupt, ging es um die Grundfrage, ob die grundgütigen Pferdchen tatsächlich immer nur aus Unverständnis oder mangelnder Vorbereitung mal "njet" sagen oder ob sie einfach auch mal nur deshalb nicht wollen, weil sie halt gerade nicht wollen.

Details zum Vorgehen im Falle eines Abspackens sind erst in der Folge ausgetauscht worden und hatten meines Erachtens keinen direkten Bezug zu Siggy.
Benutzeravatar
Tossi
User
Beiträge: 786
Registriert: Mi, 03. Feb 2010 19:47
Wohnort: Allgäu

Beitrag von Tossi »

@ Rapunzel
So unterschiedlich kann es halt aufgefasst werden. Donna hat sich m.E. tatsächlich auf die Filme von Josa bezogen. Alles Weitere wurde dazu genutzt, um auf ihr herumzuhacken. Muss jetzt wirklich für sie Partei ergreifen.

Und ja, ich zähle trotzdem zu den Pragmatikern in Sachen Pferdeausbildung.
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Tossi, für mich ist " Tarzan" mitnichten " negativ belegt".
Im Gegenteil:
Tarzan ist für mich ein kraftvoller,willenstarker und mit fröhlichem Ungestüm ausgestatteter junger Mann, den zu führen es viel klarer und freundlich- achtsamer Konsequenz bedarf.
Selbstverständlich braucht er gute Gymnastizierung, entsprechend seiner körperlichen Eigenschaften, darüber hinaus bedarf es aber auch der Berücksichtigung seiner charakterlichen Eigenschaften. Für mich ist dieser Punkt mindestens genauso wichtig, wie die rein körperliche Seite.
Und diesen Charakter wohlwollend zu erkennen, so an zu nehmen und ENTSPRECHEND zu handeln, macht für mich zu einem großen Teil Pferde-gerechte Ausbildung/Förderung aus.

Vielleicht kommt das in meinen Posts so nicht rüber, aber ich finde grundsätzlich ALLE Pferde toll, auch, wenn sie Tarzan sind! Und sie dürfen und sollen auch Tarzan bleiben!
Man muss als Ausbilder lernen, diesen Grundcharaktären entsprechend, angemessen zu arbeiten.
Möglicherweise wirklich ein Unterschied in der Herangehensweise, aber ich habe nichts gegen einen Tarzan oder eine Madame Pompadour mit wehenden Gewändern. Ich finde die Klasse !!! Auf ihre ganz eigene Weise ! Genauso wie ich Häschen Zitter , die Prinzessin auf der Erbse und den kleinen Kobold Zornig mag. Die sollen und dürfen so sein. Muss ich mich halt anstrengen, sie ab zu holen !
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

esge hat geschrieben:Cubano, halbe Tritte sind nicht mehr oder weniger "Lektion" als ein gut gemachter Übergang auch. Im Grunde SIND halbe Tritte Übergänge.... Aber darüber hatten wir es schon öfter und wir werden wohl keinen Konsens darüber erlangen. .
Vor allem dann nicht, wenn ich ein entscheidendes Wort in meinem Posting vergessen habe. Eigentlich wollte ich nämlich schreiben: dazu braucht man NICHT unbedingt Lektionen, sondern reiterliche Konsequenz.

Tossi, sorry, aber ging überhaupt nicht darum, sich hier auf Donna einzuschießen. Es ging darum, dass Motte ein Beispiel für ihr Pferd gebracht hat, dass eben auch der Ansicht war, das eigene Ding durchziehen zu müssen. Und daraufhin habe ich erzählt, wie das bei meinem Terroristen war und Rapunzel hat aus eigenen Erfahrungen beigesteuert.
Ich denke, die ganze Grundproblematik dieser Debatte hat damit zu tun, dass wir von zwei unterschiedlichen Dingen reden – Ausbildung eines Pferdes und Maßnahmen, um ein Pferd dazu zu bringen, dem Reiter zuzuhören.
Mal davon abgesehen: Also mein Pferd heisst entweder Terrorist oder Größenwahnsinniger. Manchmal auch größenwahnsinniger Terrorist. Und alle diese Begriffe sind kein bisschen negativ behaftet.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Donna
User
Beiträge: 459
Registriert: Do, 30. Jan 2014 20:31
Wohnort: Erlangen

Beitrag von Donna »

Danke Tossi,ich habe den Eindruck dass du den Thread durchgelesen hast und aus dem Kontext heraus schreibst und was du schreibst trifft es fuer mich genau.
Ja,ich habe das leider nicht gesehen bzw wahr nehmen koennen das Siggy viell Balanceprobleme hat .Aber bei dem Satz der hier im Thread fiel:"Siggy will immer etwas mehr vorwaerts gehen als Josa moechte,schoss mir das durch den Kopf.
Das war der Gedanke zur Ursache...Pferde faken und luegen nicht und sie denken auch keinesfalls,ich geh nun einen Zacken schneller ,damit Frauchen die Kontrolle verliert...das wissen wir Reiter.
Genau genommen haben Pferde immer Recht...Sie koennen nichts ueberlegt tun.Alles hat itgendwie einen Grund.Daher suche ich sooo gern nach der Ursache.
Also lange Rede....danke,du hast es inhaltlich fuer mich gut auf den Punkt gebracht!
Antworten