Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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horido
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Beitrag von horido »

Zu IW würde ich die These aufstellen, dass ein Pferd ohne Sattel und Trense genauso läuft wie mit.

Sieht ja nicht anders aus sonst. Nur der schicke Helm fehlt ;-).
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Junito
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Beitrag von Junito »

Zylinder meinst du wohl. Und Satchie geht so schön hinter der Senkrechten wie er sonst auch geht. Nur dass er hier nicht mit der Kandare zurechtgezurrt werden kann.

Auf jeden Fall hupft er recht interessant in der Passage herum.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

horsmän hat geschrieben:und fürs Auge danach dann noch diese schöne Arbeit hier ("...als wenn gute Freunde zusammen einen Kaffee trinken...")
http://www.youtube.com/watch?v=6-TRYwTN ... r_embedded
Geht es in den letzten Seiten eigentlich immer noch um dieses Video?

Da gefällt mir außer dem Pferd ehrlich gesagt maximal noch die Musik.

- Pferd kaut für meinen Geschmack zu hektisch und wirkt eben nicht entspannt
- zügelunabhängiger Sitz - ich frage mal andersrum, wieso sind die Hände oft so unsitzunabhängig?
- würde der Reiter nicht permanent die Hacken hochziehen zur "Schenkeleinwirkung" wäre hier garantiert schon manches mal (nicht ganz zu Unrecht) auf den Stuhlsitz hingewiesen
- ich meine immer nicht fein aussitzen zu können, aber hey, ich glaube so im Sattel zu hopsen, dass man von hinten nach vorne drunterherschauen kann, das kann ich doch verkneifen
- die Arbeit ist mir zu gebremst, die Galopp-Pirouette in eine Zeitlupe zu reduzieren finde ich sonderbar, mir fehlt es an Vorwärts insgesamt
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Gast

Beitrag von Gast »

Was ist los?
Wir sind ja wieder einer Meinung.

Das kann doch nicht sein!

:lol: :lol: :lol:

Nein, hier geistert noch ein anderes Video rum, das gerade besprochenen wird.
Zu dieser Diskussion kann ich nun nichts beitragen, da dieses auf mobilen Geräten nicht läuft.

Ich kann nur vermuten, um wen es sich dabei handelt.
Und da können wir sehr schön dran sehen, wie gerne die Leute mit zweierlei Maß messen.

Da dem FN Lager angehörig, wird geschimpft, was das Zeug hält.
Aber ein besch ..... eiden sitzender Reiter wird in den Himmel gelobt. Und sei das Pferd noch so zusammen gezogen.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

S&P, ich habe es mir noch einmal angeschaut, und ich bleibe bei meiner Meinung. In einigen Linkswendungen und -volten ist das "Ausschwenken" der HH nicht bewusst erritten, sondern passiert einfach. :wink: Das Thema zeigt sich dann auch in der Trabtraversale nach links, da kommt die HH größtenteils gar nicht mit, und die Biegung ist nicht genügend. Ich denke, es fällt dem Pferd einfach schwer auf dieser Hand.

Gast, das Video vom FN-Reiter, das Du nicht sehen kannst, zeigt Frau Werth auf Satchmo, ohne Helm und ohne Gurt, aber mit ohne Sattel und Stallhalfter. Und in Pi-Pa-Pirouette. :wink:
Viele Grüße
Sabine
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@"Gast":
joa, fast unheimlich, oder? Sollten wir auf der Equitana mal einen heben? :lol:

Und wieder joa, das andere Video ist IW in gewohnt gruseliger Marnier - und ich hatte im Stammtisch schon geschrieben, hätte mein Pferd mich mit so festem Rücken so schei... sitzen lassen, ich wäre wohl kaum mit dem Vollbut viel ohne Sattel unterwegs gewesen.
Gezurrt bleibt zudem gezurrt, völlig schnurz, ob es per Trense, Kandare oder Halfter passiert... von gutem Reiten weg und von schön schon lange.
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Gast

Beitrag von Gast »

Es ist noch nicht sicher, ob ich dieses Jahr zur Equitana fahren werde. Es gibt gute Gründe es nicht zu tun.

Ich weiß, wie Frau Werth reitet.
Ich weiß auch, dass sie enorm zupacken kann.
Aber ich habe auch schon sehr entspannt Ritte von ihr gesehen. Auf dem Arbeitsplatz eines Turniers.

Es kommt also immer auf die Umstände an.
horsman
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Beitrag von horsman »

Noch mal zum JP Video:
ALso ich finde nicht, dass das Pferd hektisch kaut. Meiner Meinung nach sieht genau so eine korrekte Anlehnung aus, wenn der Nasenriemen das Maul nicht zuschnürt, das Pferd an die Hand heran tritt und sich daran abstösst. Aber offenbar herrschen hier verschieden Vorstellungen. Sei´ s drum.

Ich seh auch nicht, dass der Reiter die Absätze hoch zieht. Er setzt das Bein genau so ein, wie man es tun soll: aus einem locker hängenden Bein mit viel Feingefühl und den Sporen ggf. an den richtigen Stellen, der Fuss ruht vom Eigengewicht des Beines im Bügel. Ja, er drückt den Absatz nicht runter zum tiefsten Punkt (wird ja leider häufig immer noch so gelehrt) , das würde auch nur das Fussgelenk fest stellen und das Knie nach oben bringen.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@horseman:
die Fußsohle ist doch nicht ansatzweise je in der Waagerechten!? Für meinen Geschmack muss der Absatz nicht runtergedrückt werden, aber wenn er konstant höher ist als der Fußballen, dazu nicht das Bein im Ganzen sondern aus dem Knie heraus der Unterschenkel nach hinten-oben genommen ist, um dort einzuwirken... ne, das ist nicht meine Vorstellung - und ich habe eine weit ungünstigere Beinlänge-zu-Pferdebauch-Relation :wink:
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Gast

Beitrag von Gast »

horsmän hat geschrieben:Noch mal zum JP Video:
.....

Ja, er drückt den Absatz nicht runter zum tiefsten Punkt (wird ja leider häufig immer noch so gelehrt) , das würde auch nur das Fussgelenk fest stellen und das Knie nach oben bringen.
Das musst Du mir aber jetzt näher erklären.
Wieso bringt ein tiefer Absatz das Knie nach oben?
Das würde doch bedeuten, dass sich das Schienbein verlängern müsste.
Wie aber sollte das möglich sein?

Ist es nicht eher so, dass ein hochgezogen Absatz mit einem hochgezogen Knie einher geht?
horsman
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Beitrag von horsman »

weil jedwedes Herunter drücken des Absatzes oder hochziehen der Fusspitze das Bein fester anstatt lockerer macht. Das ist ja auch der Grund, warum man, wenn man mal ohne Bügel reitet um seinen Sitz und seine Beinlage zu verfeinern, die Fusspitze locker herab hängen lassen soll. Leider wird auch das aufgrund der dt. "ABSATZ TIEF !"- Manie selten so gelehrt.

Natürlich wird das Schienbein nicht kürzer. Aber duch das festmachen des Beines bekommt es eben schnell Tendenz zu klemmen und damit nach oben zu kommen. Ein Herunter drücken des Absatzes würde ausserdem Druck auf die Bügel geben und den Sitz nicht mehr unabhänhig auf dem Hintern sitzen lassen. Ein Anheben der Fusspitzen würde den vorderen Unterschenkelmuskel und damit auch das Fussgelenk fest machen.

Fussgelenk völlig locker und vom Eigengewicht das Bein auf dem Bügel ruhend hängen lassen - so soll mE die Grundhaltung sein, aus der heraus man das Bein gefühlvoll einsetzen kann - das kann dann auch mal ein anheben des Absatzes sein um den Sporen an einer bestimmten Stelle wirken zu lassen - natürlich nicht dauerhaft.
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Fiorella
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Beitrag von Fiorella »

horsmän hat geschrieben:Aber offenbar herrschen hier verschieden Vorstellungen. Sei´ s drum.
Hallo,

ja, so scheint das zu sein. Denn ich kann auch nach deinen Erklärungen leider nicht sehen was du meinst.

Ich scheine dich aber auch nicht wirklich verstanden zu haben. Denn du wirst doch nicht sagen wollen, dass jedes Öffnen des Mauls, dass nicht ein weites Sperren ist, ganz pauschal als Zeichen von Entspanntheit zu sehen ist, sofern nicht der Nasenriemen (ich nehme an du meinst das Reithalfter?) zu eng ist? Das erschiene mir jetzt doch ein bischen sehr pauschalisiert.

Fazit scheint zu sein: Je nach reiterlichem Hintergrund und persönlichem Geschmack kann man dieselben Bilder ganz unterschiedlich interpretieren.

Die "Wahrheit" kennt wohl nur das betroffene Pferd.

Ich hoffe für mich dann eigentlich nur noch, dass ich selbst in der Lage bin, die Signale der Pferde, auf denen ich sitze, richtig zu interpretieren. Jedenfalls ist das sicher ein Ziel, an dem weiterhin zu arbeiten sich lohnt. ;-)

Schönen Gruss,

Fio
horsman
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Beitrag von horsman »

Fiorella hat geschrieben: Ich scheine dich aber auch nicht wirklich verstanden zu haben. Denn du wirst doch nicht sagen wollen, dass jedes Öffnen des Mauls, dass nicht ein weites Sperren ist, ganz pauschal als Zeichen von Entspanntheit zu sehen ist, sofern nicht der Nasenriemen (ich nehme an du meinst das Reithalfter?) zu eng ist? Das erschiene mir jetzt doch ein bischen sehr pauschalisiert.
Naja, nicht jedes Öffnen (Sperren oder kampfartiges Kauen hat nichts mit Entspannung zu tun) , aber grundsätzlich erst mal schon. Denn:
je weniger das Pferd durch Muskelanspannung den Unterkiefer auf den Oberkiefer drückt, je lockerer es den U-kiefer (und Zungengrund) also lässt, umso leichter wird sich der U-kiefer bei aufkommendem Druck durch das Gebiss öffnen. Das ist also erst mal nichts schlechtes.


Ein Pferd was aufgrund massiver Handeinwirkung sein Maul auf sperrt, seh ich lieber als ein Pferd, was bei selbiger massiver Handeinwirkung sein Maul nicht auf sperrt (oder auch nicht aufsperren kann). Wobei natürlich jede massive Handeinwirkung nicht schön ist.
Zuletzt geändert von horsman am Fr, 08. Feb 2013 11:04, insgesamt 3-mal geändert.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@horseman:
ein langes Bein das entspannt "hängt" und nur bis in den Absatz mitfedert, ist doch nicht gleichzusetzen mit runtergedrücktem Absatz!?
Dieser Reiter aber schafft es nicht den Fuß nur waagerecht zu halten, er hat auch den Unterschenkel nicht grade runterhängend am Pferd, sondern zieht die Ferse nach hinten-oben. Sollte das mal modern und richtig werden, dann wird vielen der "korrekte" Sitz erleichtert. :?
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horsman
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Beitrag von horsman »

verwechsele nicht das hochziehen des ganzen Beines (was ein Fehler ist) mit dem temporären hochnehmen des Absatzes aus einem locker hängenden auf dem Bügel ruhenden Bein, wie zB auch hier zu sehen
http://www.wu-wei-verlag.com/Textbilder ... iveira.jpg


Ausserdem hat jeder Mensch eine eigene Beugefähigkleit des Fussgelenks. Diese ist ausschlaggebend für die lockere Federung des Absatzes nach unten, wenn man das Bein vom Eigengewicht auf dem Bügel gestützt hängen lässt. Bei manchen ist da bei 90-95 Grad schluss, bei anderen erst bei 120 Grad oder mehr. Man muss sich da nicht zwanghaft stretchen. Viel wichtiger als die Lehrbuchposition des Absatzes ist nunmal, dass das Bein völlig locker agieren kann, damit es nicht Muskelspannungen auf den Pferdekörper überträgt und das Pferd nicht schon kontrahiert, bevor der Sporen ans Fell kommt.
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