Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ok, da die Kritikpunkte ja schon genannt sind komme ich deinem Wunsch nach und bemerke mal das was mir positiv auffällt. :wink:

Insgesamt ist eure Arbeit schön ruhig und aufeinander abgestimmt (gut, auch wenn das andererseits als kleiner Kritikpunkt schon auch festgestellt war), der Trab wird doch für meinen Geschmack "frischer und aktiver" als du ins Leichttraben übergehst und sie mal ein wenig vorwärts läßt (oder schickst!?), was wohl bestätigt, dass du sitztechnisch euch beiden ggf. im Weg stehst gelegentlich. :wink:

Gaaanz positiv finde ich zwei Dinge:
1. du traust dich hier ein Video einzustellen und dich der Kritik zu stellen, Hut ab, finde ich großartig!
2. ich erlebe es wie die anderen - so vieles kommt einem so bekannt vor und ich bin heilfroh zu sehen, dass auch andere ihre Baustellen haben. Wenn man hier mitliest kommt man sich mitunter völlig stümperhaft vor und hat den Eindruck, dass alle anderen meilenweit besser/perfekt nahezu sind, und nein, das ist es offenbar gar nicht, auch viel bessere Reiter haben ihre "Problemchen" bzgl. Sitz und Einwirkung!

Danke, Rosana, ich wünsche dir viel Erfolg und weiter die Dynamik für Veränderung, die aus deinen Beiträgen spricht - würden sich alle Reiter so viele Gedanken um ihre Reiterei machen, dann wäre vielen Pferden sehr geholfen! (noch was positives! :wink: )
horsman
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Beitrag von horsman »

@Rosana
Zur richtigen Bügellänge:
reite mal 5-10 Minuten mit den Füssen aus dem Bügel mit völlig locker hängendem Bein und hängendem Fuss (am besten deshalb nur im Schritt). Beine ein paar mal schön ausschlackern, aber nicht herab strecken - nur vom Eigengewicht fallen lassen. Dann hebst Du daraus lediglich die Fusspitze an - auf dieser Höhe müßtest du dann die Bügel erreichen.

@generell
Das Video schau ich mir heute abend mal an. Wenn ich generell immer was zu meckern hab, dann ist das nicht, dass irgend jemand Fehler macht (die machen wir alle!) sondern, dass oftmals die RL einen in die Fehler rein treiben oder wenn Fehler nicht angegangen werden. Dass das Abstellen von Fehlern, inbesondere Sitzfehler oder falsch angewöhnten Reflexen nicht von heute auf morgen geht, weiß ich aus eigener Erfahrung.
Ohnehin ist man mit dem Reiten niemals am Ende, weswegen es eigentlich auch immer noch etwas zu verbessern gibt :wink:
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Komme gerade vom Reiten zurück und habe festgestellt - es besteht Hoffnung :D
Also erst mal zum Vorwärts: Wenn ich meine Beine wirklich ruhig hängen lasse und nur kurz und impulshaft einsetze, reagiert Rosana überraschend gut und prompt. Gerade die Schritt-Trab-Übergänge gingen heute richtig schön aktiv und flüssig. Am Ende reichte dazu schon ein Anspannen der Wade ohne mehr Druck. Auch innerhalb der Gangart kann ich gut beschleunigen, wenn ich denn vorher und hinterher die Hacksen ruhig und weg lasse.

In der Regel fällt es mir relativ leicht, Anweisungen von Reitlehrern (oder in diesem Fall Forumskollegen) umzusetzen. Nur sobald ich mich auf was anderes konsentiere, rutsche ich schnell wieder in die alten Muster zurück. Im Moment erfordert es noch meine volle Konzentration, die Beine locker aus der Hüfte und locker im Knie hängen zu lassen (aber immerhin kriege ich es schon ganz gut hin). Ich bin deshalb die meiste Zeit einfach außen herum geritten.
Gut wäre jetzt natürlich wieder Feedback, ich hoffe mein Mann kann mich bald mal wieder filmen (oder selbst korrigieren, was ich aber nicht so gerne mag :oops:). Er könnte mich auch mal an die Longe nehmen, Rosana läuft ganz schön an der Longe.
Cubano hat geschrieben:
Rosana hat geschrieben: Auch interessant: Die tiefe, breite Zügelführung habe ich mir eigentlich gerade erst "antrainiert" weil ich sie damit besser beizäumen kann... :? :roll:
Kommt mir bekannt vor :wink:
Keine Ahnung, ob es Dir auch so ging,aber ich hatte immer das Gefühl, mein Schlangenpferd mit seiner hohen Beweglichkeit in der Hals-Widerrist-Partie damit besser einrahmen zu können. Das ist aber ziemlicher Selbstbetrug :oops: Wenn Du die Anlehnung durch eine korrekte Führung bekommst, ist sie 1.) deutlich ehrlicher und 2.) wird sie auch deutlich konstanter. Von den Verbesserungen, die das für Deinen Sitz mitbringt, mal abgesehen…
Ansonsten schließe ich mich lalala an: Ich sehe einige Deiner Fehler,weil ich genau zu den gleichen Sachen neige.
Lustig, das du das schreibst, das wollte ich nämlich auch berichten: Als ich meine Hände aufrechter und näher zusammen stellte habe ich gemerkt, dass es mir so viel schwerer fällt, die Schulter zu balancieren und das ich diese breite Zügelführung vor allem dazu benutze. Wir schlingern sonst ganz schön herum.
Also wenn da noch jemand Tipps hat, wie man das auch mit "ordentlichen" Händen besser hinkriegt...

Die Bügel hatte ich jetzt erst mal 1 Loch kürzer (meine Geländelänge) aber ich glaube nächstes Mal mache ich noch ein Loch mehr. Gerade im Galopp und beim Leichttraben könnte ich noch mehr Kürze vertragen.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Finchen hat geschrieben: Gaaanz positiv finde ich zwei Dinge:
1. du traust dich hier ein Video einzustellen und dich der Kritik zu stellen, Hut ab, finde ich großartig!
Danke, auch für die anderen Sachen, die du schreibst. Also letztlich kann man doch nur gewinnen. Der einzige Nachteil den ich habe, ist das ihr jetzt wisst, wie schlecht ich reite. Aber erstens kann mir das doch völlig Wurscht sein, weil ich euch ja gar nicht kenne. Und zum anderen wusstet ihr das aufgrund meiner Fragen wahrscheinlich schon vorher. Was ich gar nicht hören mag, kann ich ja immer noch ignorieren.
Euer Feedback hilft mir jedenfalls enorm und gibt mir jede Menge Anregungen für Verbesserungen.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

horsmän hat geschrieben: @generell
Das Video schau ich mir heute abend mal an.
Bin gespannt, was du zu sagen hast!
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Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Ein breite Handhaltung, um euch erst einmal eine bessere Balance zu geben und sich anderen Baustellen zu widmen ist nicht schlecht. Du solltest dabei aber darauf achten, das sie nur seitlich geführt wird und eben nicht gleichzeitig ein nach unten drücken der Hand oder eine Rückwertseinwirkung erfolgt. Es erleichtert zunächst nicht nur die Balance, sondern kann auch die Anlehnung (oder nennen wir es Verbindung) gleichmäßiger gestalten.

Aber es ist nur ein zwischen Schritt, den man auch bei der Ausbildung von jungen Pferden Nutz. Sobald du deine anderen Baustellen besser im Griff hast, musst du natürlich anfangen auch das Führen der Schultern wieder in Angriff zu nehmen.

Viel Spaß auf dem weiteren Weg!
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Mal abgesehen davon, dass dieses Video ohnehin für mich ein Genuss ist zum Anschauen, finde ich hier sowohl den Reitersitz als auch das unbedingte Vorwärts des Pferdes für mich ein sehr gutes inneres Bild zum Abspeichern.

http://vtunnel.com/index.php/1010110A/3 ... 3f1b916134

(ich hoffe, der Link geht, das Video ist eigentlich für D gesperrt wg. GEMA)

Bei dir, Rosana, fühlt es sich beim Anschauen so an, als würdest du oben auf dem Pferd draufhocken, vorne den Kopf runterziehen (wenn auch keineswegs mit Kraft, nicht missverstehen!) und dann versuchen, das Ganze durch ungezieltes Treiben in Gang zu halten. Während das Pferd im Video von hinten an die Hand heran tritt, wie es sein sollte.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Rosana hat geschrieben: Lustig, das du das schreibst, das wollte ich nämlich auch berichten: Als ich meine Hände aufrechter und näher zusammen stellte habe ich gemerkt, dass es mir so viel schwerer fällt, die Schulter zu balancieren und das ich diese breite Zügelführung vor allem dazu benutze. Wir schlingern sonst ganz schön herum.
Also wenn da noch jemand Tipps hat, wie man das auch mit "ordentlichen" Händen besser hinkriegt...
Hmm, das Problem kann anfangs durchaus auftauchen. Aber so, wie Du Deine Hände auf dem Video einstellst, versauen sie Dir tatsächlich den Sitz. Du gerätst dadurch noch mehr nach vorn in "Schieflage".
Außerdem widerspreche ich – nach eigenen Erfahrungen - der Grundidee, ein Pferd mit tiefer Hand besser führen zu können. Was man damit tut (und wie gesagt, ich hatte das genauso drauf): Man haut dem Pferd die Anlehnung durch Druck von oben schlicht um die Ohren, zumal diese Zügelführung oft – wie auch bei Dir – mit Fahrleinen geritten wird. Was Dir keine andere Wahl lässt, als bisweilen nach unten zu drücken. Dass Deine Stute mit der "neuen" Zügelführung anfänglich noch ein Problem hat, finde ich normal. Da hilft: abwarten, bis sie wirklich ans Gebiss tritt. Wie Du vorhin ja schon geschrieben hast: Das dauert ein wenig länger, aber im Prinzip macht sie es ja.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Bei mir klappt das Video nicht. :cry:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Und auf meinem Apple lief das Video sofort…
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

suuupi, dankääää :love:
ja, das ist fein !
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

...ich schmelze dahin....der Lusi und sein Reiter sind grandios...trifft wirklich mein inneres Wunschbild, danke Rapunzel

(und das, obwohl ich Iberern normal nichts abgewinnen kann und die Isabell-Farbe milde gesagt gruselig finde...)

LG Lisa
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Nicole
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Beitrag von Nicole »

Dieses Videos ist auch für mich ein persönliches Ideal.
Könnte ich mir Stundenlang angucken.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ja, ein wahrer Lichtstreif am Horizont und die nette Geste des Reiters am Schluss mag ich auch.
Ich habe leider vergessen, wie der heißt, aber er hat sich wohl vom Stallburschen zum Mitglied der brasilianischen Equipe hochgearbeitet.
Nicole
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Beitrag von Nicole »

Rapunzel, das ist Elias Marinho. Reiter der brasilianischen Dressurequipe
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