Teilberitt: Erfahrungen und Gedankenaustausch

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Das sehe ich auch so wie Jen. Und es kommt ein anderer Aspekt hinzu: Entscheidend für mich ist heute nicht mehr, welche Lektionen mein Pferd dank des Beritts beherrscht – sondern WIE diese trainiert wurden.
Es nützt mir nämlich herzlich wenig, wenn z.B. die Bereiterin mit vergleichsweise viel Kreuz und Handeinsatz reitet, wenn ich so weder reiten will, noch kann.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
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Firli
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Beitrag von Firli »

Ja, Cubano, da stimme ich Dir zu. Aber ich sehe das vermutlich als zu selbstverständlich an, wie die Beiträge zeigen :)
Schroedi
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Beitrag von Schroedi »

Jen hat geschrieben: Was nützt es ihm, wenn der RL schon fast S-Prüfungen (ja ich übertreib jetzt ;) ) mit dem Pferd reiten könnte und der Schüler das Pferd nicht mehr bedienen und nicht mal richtig angaloppieren kann? Das kann manchen RL halt sehr schwer fallen, ihren eigenen Ehrgeiz zugunsten des Besitzers zurückzustecken, besonders wenn das Pferd eigentlich "gut" wäre. Aber that's life ;)
Darum ist es ja so wichtig, dass das Pferd "nur" teilberitten wird und der Besitzer/Reiter auch Unterricht auf diesem Pferd erhält. (Unter Umständen muss ein guter RL sich auch trauen, seinem Schüler ehrlich zu sagen: "das wird nichts mit euch beiden. Du hast ein tolles Pferd, aber du brauchst ein anderes Pferd, weil du damit überfordert bist." (Im Extremfall: was soll ein Freizeitreiter mit einem Totilas?)
Wir haben jetzt diesen Fall bei einer (befreundeten) Einstellerin bei uns im Stall. Sie hat eigentlich Null Interesse am Dressurreiten und begriff auch nie, was Gymnastizieren bedeutet. Oder dass es nötig ist. Sie sagte immer wieder: "Das interessiert mich nicht. Ich will doch nicht auf Turniere gehen." Sie will nur ausreiten, aber Reiten heißt bei ihr: lenken (am inneren Zügel ziehen), anhalten können und nicht runterfallen.
Sie suchte ein zweites Pferd, da ihr erstes Pferd nun alt und nicht mehr nutzbar ist. Sie suchte eine brave lebensversicherung, gut ausgebildet, weil sie keine Lust hatte, dem Pferd noch etwas beizubringen. Es sollte sie lieb von A nach B tragen. Dass die gute Ausbildung mehr beinhaltet als nur Lenken und Anhalten hat sie erst mal nicht verstanden, da sie ja keineTurniere reiten wollte.
Sie hat ein Jahr lang gesucht und nichts gefunden. Die wirklich gut ausgebildeten Pferde konnte sie nicht bedienen, die anderen sind alle durch die AKU gefallen. Sie hat dann vor einigen Wochen ein gerade mal angerittenes, dreijähriges Pferd gekauft.
GOTT SEI DANK hat sie aber mittlerweile begriffen, dass sie selbst dieses Pferd nicht ausbilden kann. Verderben will sie es auch nicht. Also hat sie sich an die RL unseres Stalles gewandt, ob diese ihr helfen würde.
Wegen der Jugend des Pferdes will die RL aber erst im September anfangen. Die RL ist sehr engagiert und hat der Neubeistzerin nun schon mal aufgeschrieben, was sie mit dem Pferd bis dahin machen soll: an der Hand spazierengehen.
Das passiert nun auch. Ab September will die RL dann anfangen, das Pferd auszubilden. Zweimal die Woche soll das Pferd beritten werden und einmal in der Woche soll die neue Besitzerin dann zusammen mit ihrem Pferd geschult werden. Damit sie lernt, was der äußere Zügel ist, dass man nicht ununterbrochen klopft, dass man ein Pferd nicht durch Ziehen am Zügel anhält. Die RL wird eine Menge zu tun bekommen, aber ich denke mir, wenn die Besitzerin dabei bleibt - was ich glaube, sie ist jetzt schon zu verliebt in ihr neues Pferd - wird da ein nettes Freizeitgespann draus werden.
Die RL hat dasselbe mit einem anderen Freizeitpaar bei uns im Stall gemacht: angerittene Stute, ambitionslose Reiterin. Seit zwei Jahren sind die beiden bei ihr in Ausbildung. Und es sieht nett aus. Eine A/L-Dressur gewinnen beide nicht, aber was soll´s. Zumn Spazierenreiten in den Wald reicht es voll aus und das Pferd wird so ordentlich geritten, dass es nicht zu Schaden kommt. Es wird besser geritten als manch anderes Pferde/Reiterpaar, das ich bei uns vorüberziehen sehe.
Zuletzt geändert von Schroedi am Mo, 02. Mai 2011 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Firli
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Beitrag von Firli »

In so einem Fall fände ich es noch sehr hilfreich, auf Schulpferden schon mal zu lernen.

Oder: nicht nur in so einem Fall, sondern überhaupt ist das sehr hilfreich, wenn gute Schulpferde zur Verfügung stehen.

Ich reite hin und wieder Pferde meiner Reitlehrerin, deshalb mache ich mir wohl nicht so sorgen um die Nachreitbarkeit. Auf diesen Pferden lerne ich enorm viel, aber ich erfahre auch direkt, wie die Reitlehrerin reitet.

Edit: Hach, was schreib ich - überhaupt wäre es immer gut, besser reiten zu können :lol:
Zuletzt geändert von Firli am Mo, 02. Mai 2011 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
Schroedi
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Beitrag von Schroedi »

Firli hat geschrieben:In so einem Fall fände ich es noch sehr hilfreich, auf Schulpferden schon mal zu lernen.

Oder: nicht nur in so einem Fall, sondern überhaupt ist das sehr hilfreich, wenn gute Schulpferde zur Verfügung stehen.
Grundsätzlich ja, aber in dem von mir beschriebenen Fall ist das ausgeschlossen, denn sie ist ja der Meinung, dass sie reiten kann. Sie hat ihr altes Pferd ja über 10 Jahre ausgeritten. (Dass es steif wie eine Eisenbahnschwelle ist, merkt sie nicht).
Aber so, wie es jetzt ist, wird das schon werden. Da bin ich zuversichtlich. Ich kenne die RL - die zwar für mein Pferd nichts ist, was sie selbst auch zugibt -. Die wird aus dem Reiter-Pferdepaar schon was Nettes machen.
Da hat die Freundin von mir auch Glück gehabt, denn es gibt genug Bereiter bei uns, die sowas nicht auf sich nehmen würden. Unter ihrer Würde....
Die wollen halt Turnierpferde ausbilden, keine Freizeithoppler (wobei das Pferd sehr nett ist, aber natürlich kein Turnierpferd).
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Schroedi hat geschrieben:
Darum ist es ja so wichtig, dass das Pferd "nur" teilberitten wird und der Besitzer/Reiter auch Unterricht auf diesem Pferd erhält. (Unter Umständen muss ein guter RL sich auch trauen, seinem Schüler ehrlich zu sagen: "das wird nichts mit euch beiden. Du hast ein tolles Pferd, aber du brauchst ein anderes Pferd, weil du damit überfordert bist."
Das ist auch bei Vollberitt möglich, ich kenne das so dass der Beritt auch wahlweise als Unterricht genommen werden kann - muss natürlich vom Besitzer auch genutzt werden.

Im Übrigen schließe ich mich an, dass die Qualität ganz entscheidend von der Fähigkeit des Bereiters abhängt, ein Pferd "besitzergerecht" zu reiten.
Negativbeispiel: Pferd in Vollberitt, wird vom Bereiter auch turniermäßig bis M vorgestellt. Wenn der Besi dann selber drauf saß schimpfte er anschließend "das Pferd habe beim galoppieren so viel gebuckelt" - nee, das arme Pferd hat den wackeligen Sitz als Hilfe zum fliegenden Wechsel interpretiert.

Positivbeispiel kenne ich aber auch, ein Stall wo das Mosern der Tochter "Warum trainiert ihr mein Pferd nur bis L? Der kann doch bestimmt mehr?" - mit "Klar könnte der. Dann hättest aber du und besonders deine Mutter keinen Spaß mehr am Reiten" beantwortet wurde.

Ein ganz faszinierendes positives Beispiel finde ich den Beritt der Pferde von einer Paralympics-Reiterin ohne Beine - und auch das funktioniert gut, wie Kentucky-Edelmetall gezeigt hat.
Schroedi
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Beitrag von Schroedi »

Ielke hat geschrieben: Im Übrigen schließe ich mich an, dass die Qualität ganz entscheidend von der Fähigkeit des Bereiters abhängt, ein Pferd "besitzergerecht" zu reiten.
.
Ich hab da nicht wirklich Ahnung von, aber kann es nicht theoretisch auch sein, dass ein Bereiter einem Pferd, wenn er es besitzergerecht reitet, überhaupt nicht gerecht wird.
Also, um mal bei einem Extrembeispiel zu bleiben. Unsportliches und ängstliches Töchterchen von Bill Gates bekommt als Freizeitpferdchen den Totilas geschenkt. :D
Kann ein Bereiter aus so einer Sportskanone ein Freizeitpferdchen auf E-Niveau machen? Ich glaube nicht. Jedenfalls sagt das meine RL, dass Sportpferde keine Spielepferde sind und man ihnen überhaupt nicht gerecht würde, wenn man sie zu solchen ausbilden würde. Man fährt ja auch keinen Ferrari nur im ersten Gang.
Da wäre es vermutlich besser, wenn der Bereiter der jungen Miss Gates sagen würde: Guck du schön zu, wie ich reite und lass dir vom Pappi einen Fjordi schenken.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Ich sehe hier schon, wie alle Fjordi-Besitzer zu Recht die Hände überm Kopf zusammenschlagen.... :wink:
Unabhängig von der Rasse und Qualität des Pferdes ist jeder Besitzer verpflichtet, sich ausbilden zu lassen, damit die Reiterei beiden, also sowohl Pferd als auch Reiter Spaß macht.

Und natürlich gibt es immer wieder Menschen, die sich schlicht und einfach verkaufen und sich ein Pferd anschaffen, was einfach nicht zu ihnen paßt.
Eine fundierte Ausbildung eines Pferdes soll (nach meinem Wissen) ca. 4-6 Wochen vorhalten, und wenn der Reiter dann weiterhin planlos vor sich hinreitert, dann wird das Pferd ihn das merken lassen. Manche werden träge und faul, andere werden frech. Pferde sind Herdentiere und wenn das Leittier Mensch seine Führungsrolle nicht wahrnimmt, dann tut es das Pferd. Das ist Natur.

Deswegen ist es ja gut, wenn so jemand Unterstützung durch Beritt bekommt. Aber bitte eben auf dem benötigten Niveau und nicht 3 Klassen höher, davon hat keiner was, es sei den das Ego der Besitzer verlangt danach....
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Doch, ich denke schon. Nicht von heute suf morgen, aber grundsätzlich sollte das möglich sein. Klar mag es Grenzen geben, nicht jedes Pferd ist von Temperament und Charakter als ab-und-zu-Freizeitpferd geeignet, da ändert auch der Bereiter nix dran. In so einem Fall sollte er aber dem Besitzer eher zu einem anderen Pferd raten als fröhlich auf seinem Niveau weiterzumachen...
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Jen
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Beitrag von Jen »

ja Schroedi, du hast natürlich recht, es gibt Kombinationen von Mensch & Pferd, die aus x-welchen Gründen überhaupt nicht zusammenpassen und wo es besser ist, man geht getrennte Wege. Aber man darf nicht die Illusion haben, dass ausnahmslos jedes hochgezüchtete sportpferd unbedingt bis in die höchsten Weihen der Dressur ausgebildet werden "will" und das "braucht". Wenn haltung und Umgang stimmen, können sicher nicht immer aber doch oft auch die grössten Sportskanonen zu angenehmen Freizeitpartnern werden.

Den Hammer find ich ja eine Geschichte, die ich miterlebt habe, wo eine Bereiterin schlussendlich fast der Besitzerin verboten hat, ihr eigenes Pferd zu reiten und die Besitzerin überreden wollte, das Pferd in ihren Stall zu stellen (1h Fahrzeit vom Wohnort der Besitzerin entfernt). Nur weil das Pferd ein eher talentierteres Exemplar seiner Rasse und die Besitzerin zu lieb war. Das find ich einfach eine Frechheit.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Jen hat geschrieben:Den Hammer find ich ja eine Geschichte, die ich miterlebt habe, wo eine Bereiterin schlussendlich fast der Besitzerin verboten hat, ihr eigenes Pferd zu reiten und die Besitzerin überreden wollte, das Pferd in ihren Stall zu stellen (1h Fahrzeit vom Wohnort der Besitzerin entfernt).
Jaaaa, das kenne ich. Als unsere Bereiterin damals Prüfungen geritten ist, mußte ich auch mehrere Monate verzichten....deshalb bin ich da auch ganz empfindlich. :wink:
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Schroedi
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Beitrag von Schroedi »

Jen hat geschrieben: Den Hammer find ich ja eine Geschichte, die ich miterlebt habe, wo eine Bereiterin schlussendlich fast der Besitzerin verboten hat, ihr eigenes Pferd zu reiten und die Besitzerin überreden wollte, das Pferd in ihren Stall zu stellen (1h Fahrzeit vom Wohnort der Besitzerin entfernt). Nur weil das Pferd ein eher talentierteres Exemplar seiner Rasse und die Besitzerin zu lieb war. Das find ich einfach eine Frechheit.
Wieso ist das frech? Vorschlagen kann die Bereiterin doch, was sie will. Es ist höchstens dämlich von der Besitzerin, sich darauf einzulassen. Aber dafür ist die Bereiterin nicht verantwortlich. Vorschlagen darf man alles.

Als unsere Bereiterin damals Prüfungen geritten ist, mußte ich auch mehrere Monate verzichten

Nein, nein, nein, du musstest gar nichts. Das liegt schon in deiner Verantwortung. Du hättest ja auch "Nein, kommt nicht in die Tüte", sagen können.

Na ja, auf jeden Fall ersetzt kein Beritt der Welt einen guten Reitunterricht. Denn wie sagt Bent Branderup ganz richtig: "Was man nicht erreiten kann, kann man nicht erhalten."
Gast2

Beitrag von Gast2 »

Medusa888 hat geschrieben:
Jen hat geschrieben:Den Hammer find ich ja eine Geschichte, die ich miterlebt habe, wo eine Bereiterin schlussendlich fast der Besitzerin verboten hat, ihr eigenes Pferd zu reiten und die Besitzerin überreden wollte, das Pferd in ihren Stall zu stellen (1h Fahrzeit vom Wohnort der Besitzerin entfernt).
Jaaaa, das kenne ich. Als unsere Bereiterin damals Prüfungen geritten ist, mußte ich auch mehrere Monate verzichten....deshalb bin ich da auch ganz empfindlich. :wink:
da muss ich Schrödi zustimmen, wieso MUSST Du verzichten. Ist doch Dein Pferd.
Wenn der Bereiter das Pferd in ner Prüfung vorstellen soll, und er es für besser hält, dass Du zwecks optimaler Vorbereitung besser unten bleibst, dann ist das letztlich ganz alleine Deine Entscheidung, ob Du das willst oder nicht.

und auch das andere erwähnte BEispiel kommt ja nun wirklich täglich vor. Bereiter findet Pferd toll, möchte es gerne unter seiner Fuchtel haben und macht entsprechends Angebot. Kann ich als Besitzer zusagen oder nicht.

Wieso da jetzt der Bereiter ein Buhmann sein soll, erschließt sich mir nicht. Das ist absolut übliche Geschäftspraxis, der ich mich entweder anschließe oder es eben lasse.

Und es gibt ne Menge Leute, dich sich gerne gebauchpinselt fühlen, wenn Herr/Frau Profi ihr Pferd durch den Turnierzirkus schleifen möchte.

Muss ja keiner machen, wenn er nicht will. Und selbst wenn er sich breitschlagen lässt, und sich hinterher drüber ärgert, fällt das trotzdem unter "selbst schuld".
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ich finds frech, weil die Unwissenheit und Kooperation und die nettigkeit dieser Person, die sich selber halt nicht so zu wehren weiss ausgenutzt wurde. Und zwar nicht zum wohle von ihr und dem pferd, sondern nur zum eigenen wohl der Bereiterin. Schliesslich muss die besitzerin alles bezahlen. Und wir sprechen von einer freizeitreiterin, die einen Freiberger hat und einfach schöne zeit mit ihrem Pferd verbringen will und kein hochgezüchtetes WB, der in den Sport soll. Ich find das frech, wenn solche Leute ausgenutzt werden.
Liebe Grüesslis, Jen
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Den Hammer find ich ja eine Geschichte, die ich miterlebt habe, wo eine Bereiterin schlussendlich fast der Besitzerin verboten hat, ihr eigenes Pferd zu reiten und die Besitzerin überreden wollte, das Pferd in ihren Stall zu stellen (1h Fahrzeit vom Wohnort der Besitzerin entfernt). Nur weil das Pferd ein eher talentierteres Exemplar seiner Rasse und die Besitzerin zu lieb war. Das find ich einfach eine Frechheit.
Traurige Praxis und sehr weit verbreitet. Ich kenne da einige Beispiele im direkten Bekanntenkreis. Übliches Spiel: der Bereiter ist schon bei der Auswahl des Pferdes dabei und schaut nicht nach einem passenden Pferd für den zukünftigen Besitzer, sondern nach einem Pferd, an dem er möglichst viel verdienen kann.

Teilberitt kann sinnvoll sein. Ist der Schüler noch nicht so weit bestimmte Dinge selbst zu erreiten, kann er helfen das Pferd gesund zu erhalten. Ist das Pferd noch nicht so weit ausgebildet, kann jemand, der genau weiß was er tut dem Pferd schneller klar machen, was gemeint ist. Jemand der das erste Mal SH reiten soll ist doch mit der Koordination seiner Hilfengebung beschäftigt. Wenn das Pferd zumindest weiß, was es bei bestimmten Hilfen tun soll, kann es dem Schüler ein entsprechenden Gefühl zurückgeben.

Auch bei Probleme kann jemand, der mehr Erfahrung hat als der Schüler vielleicht schneller herausfinden, wo der Knackpunkt liegt.

Wichtig finde ich das von Jen bereits angesprochene: ein guter Beritt ist so, daß der Reiter es nachreiten kann!
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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