Veränderung der Muskulatur im Rücken

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Myoplast ist grundsätzlich immer gut. Es ist ein Muskelaufbaupräparat. Allerdings stellt sich mir die Frage ob hier nicht auf der Muskelaufbau der "falschen" Muskulatur gleichermaßen gefördert wird, wenn das Pferd in einer selbst kredenzten Schonhaltung geht.

Für die Grünlippmuschel fragst Du beispielsweise hier: info@canina.de. Das verwendet ich. Stinkt bestialisch. Am besten die Dose erstmal zwei Tage geöffnet stehen lassen. Ich habe es anfangs mit Apfelmus oder Apfelsaft gemischt und ins Maul gespritzt. Meiner hat sich inzwischen dran gewöhnt und frisst es auch pur mit Mash oder Hafer.

Mit Bewegen meine ich: viel v/a und hier auf eine ganz korrekte Haltung achten, als Nase Höhe Buggelenk, nicht drunter und nicht drüber - das ist für viele Pferde schon sehr anstrengend. Am besten raus und geradeaus wenn Du die Möglichkeit hast. Das macht Dir Spaß und dem Pferd auch.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Der Sattel vermittelt mir ein sehr gutes Gefühl, mein Gefühl sagt mir, dass er sehr gut passt.

Zumindest läuft sie mit diesem Modell sichtlich besser als mit jedem anderen Sattel den ich hatte.

Ich vertraue da nicht nur auf den Sattler sondern auch auf den TA. Ich habe beide unabhängig voneinander gefragt und befragt, auch meinen Trainer. Der war damals derjenige der gemeint hat, dass der Sattel hinten gepolstert gehört.
Ich habe auch gleich gemerkt, dass ich "im Gleichgewicht" sitze, als dieser vor meinen Augen aufgemacht und gepolstert wurde.

Mehr als viele Leute fragen und deren Rat befolgen, unabhängige Menschen zu frage, von denen ich annehme, dass sie ihr Werk verstehen, kann man einfach nicht mehr machen.
Auch zum Thema Gesundheit. Ich habe ihren Rücken röntgen lassen, in der Klinik wurde sie noch mal durch gecheckt wegen Narkose, sie wurde dem Chiro vorgestellt, ihre Zähne werden regelmässig kontrolliert und gemacht. Ich nehme Unterricht bei einem Menschen der mit meinen Vorstellung von pferdegerechtem Training übereinstimmt.

Von meiner Seite her muss ich nun ehrlich sagen, dass ich mich hilflos und ohnmächtig fühle.
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Caleb
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Beitrag von Caleb »

Hallo Bernie,

deine emotionale Einstellung zu diesen Leuten konnte ich sehr gut erfassen, aber leider fehlt es an sachlichen Argumenten. Vielleicht könntest du diese noch nachreichen.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

@ Bernie

Mich würde grundsätzlich noch interessieren, wie Du einen Beckenschiefstand beispielsweise behandeln lassen würdest.
Ich kenne Tamme Hanken nicht, aber ein derartiger Befund lässt sich nicht mit Spritzen und Pülverchen kurieren.
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Ein Fachmann muss sich für mich durch fundiertes Wissen, sehr viel Praxis und Routine sowie sehr gute Referenzen auszeichnen, vorher kommt er nicht an mein Pferd. Ich habe durchaus auch schon Leute wieder weggeschickt, wenn sie mE Wissenslücken hatten. Ich denke, wenn ihr sucht, werdet ihr sehr viele persönliche Erfahrungsberichte finden, da das www öffentlich ist, äußere ich mich dazu nicht im Speziellen.

ein Beckenschiefstand ist ja nun etwas gravierenderes als Probleme mit dem ISG, um das ging es ja gerade noch. Ein echter Beckenschiefstand erfordert natürlich eine massivere Therapie, bin kein TA, aber auch hier müssen Fachleute an's Pferd, die wissen, was sie tun.

Generell hole ich nur ausgebildete TÄ, die eine Zusatzausbildung haben. In Österreich gibt es keine Chiropraktikter oder ähnliches ohne TA-Ausbildung. Sollte das Pferd wirklich einen Beckenschiefstand haben (was ja gar nicht klar ist!), würde ich das Pferd in die Klinik meiner Wahl fahren.

Aber ich denke, hier wird jetzt eine Diagnose in den Raum gestellt, die nicht zutreffen muss und Filzi wird verunsichert. Ich pers. würde einen sehr guten Chiropraktiker holen, mit guten Referenzen.
Caleb
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Beitrag von Caleb »

Hallo Filzi,

ich habe eine Friesen, langer Rücken, falscher Sattel, schlechtes Reiten haben zu einem Problem in der Gegend des 1 und 2 Lendenwirbel geführt. Verhärtete Muskulatur und keine Bewegung mehr in diesem Bereich, dadurch auch kaum noch Hinterhandeinsatz.
Behandelt habe ich ihn, indem ich zwei Blutegel in diesem Bereich angesetzt habe, um eine mögliche Entzündung zu behandeln. Weiterhin habe ich akupunktieren lassen in diesem Bereich.
Gearbeitet habe ich ihn monatelang vom Boden, vorwärts abwärts um die gesamte Oberlinie zu dehnen und viel Rückwärts richten, da dieses genau den Bereich dehnt. Und viel Freiarbeit, Motivation zur eigenständigen Bewegung, da ein Pferd am Besten weiß was ihm zum Zeitpunkt x gut tut bzw. es nur die Bewegungen macht zu denen es schmerzfrei in der Lage ist.
Ein monatelanges bzw. jahrelanges Problem lässt sich nicht von heute auf morgen verändern (auch wenn man die Ursache abgestellt hat), da sich die gesamte Muskulatur verändert, im Sinne von Verhärtungen und Verkürzungen.
Ich denke bei vielen Problemen in dieser Richtung ist Zeit das Schlüsselwort, wenn alles andere abgeklärt wurde. Und dies scheinst du ja getan zu haben.
Caleb
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Beitrag von Caleb »

Hallo Bernie,

führt ein Beckenschiefstand nicht unweigerlich zu Problemen im ISG. Beim Menschen ist es so, warum sollte es beim Pferd anders sein?

Grundsätzlich gehe ich mit deiner Meinung konform nur Menschen mit profundem Wissen an mein Pferd zu lassen. Problem ist nur diese zu erkennen. Denn auch Studierte mit viel theoretischem Wissen müssen in der Praxis nicht unweigerlich gut sein. Letztendlich bleibt uns doch nur die Try and Error Methode, wenn wir ehrlich sind.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Über einen Beckenschiefstand wurde ich damals nicht informiert, Lende wurde mir gezeigt. Also eh genau da wo nun die Beulen sind.

Die Beckenschiefstände sind ja wie beim Menschen sicherlich normal. Also bis zu einem gewissen Mass versteht sich.
Aber welches Pferd oder Mensch ist schon symetrisch. Ich denke, dass alle Menschen ebenfalls Beckenschiefstände haben. Dies führt unweigerlich dazu, dass sich der gesamt Halteapparat dem Schiefstand anpasst. Inklusive Muskulatur. Ist es zu viel führt es zu Problemen und Schmerzen.

Beim Pferd wird das, schätze ich, nicht anders sein.
Ein chiro wird also einen Schiefstand sicherlich diagnostízieren mit dem Vermerk, das kommt vor. Damals hatte der betrunkene Hufschmied gesagt, dass Probleme mit dem ISG Hauptursache für Rückenprobleme sei. Das weiss ich noch genau. Damals gehört mir Sammy aber nicht.

Ich lasse auch nur Menschen an mein Pferd, von denen ich denke, dass sie was verstehen von dem was sie tun.

Aber selbst jeder TA oder Therapeut hat seine eigene Erfahrung und Ansichten. Was der eine gut findet, findet der andere nicht besonders.

Es gibt so viele TA wo ich mir am Kopf greife, aber der Klient findet ihn klasse. Es ist halt so. ............
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Beckenschiefstand war hier ja auch nur ein Beispiel.
Probleme ISG - Becken können miteinander auftreten, müssen aber nicht.

Und was betrunkene Schmiede betrifft: ich kenne auch viele RL, die regelrecht saufen, aber trotzdem gute Pferdemenschen sind und einen guten Blick für das Wesentliche haben. Reiten als Beruf kann auch hart sein, jeden Morgen vor dem Aufwachen aufstehen, harte körperliche Arbeit, viele Pferde zu arbeiten, wenig Zeit und Besitzer die Ergebnisse erwarten. Dass da einer das Trinken anfängt, ist nicht so abwegig. Jeder Job - rund ums Pferd - wenn man davon leben muss, kann ein echter Knochenjob sein. Und bei uns im Reiterstübchen hängt ein Spruch: es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, bei uns hier ist es umgekehrt.

Also, lange Rede kurzer Sinn. Was ich sagen wollte: vielleicht hat der Schmied doch recht???? :wink:
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Beitrag von Filzi »

@medussa dass mit dem Schmied war nicht abwertend gemeint :wink:

Ich war damals leider aber nicht gut informiert und habe mich von anderen blenden lassen die meinten: "Den Alkoholiker willst doch nicht glauben oder?" Die damalige Besitzerin hat dies dann auch nicht weiter verfolgt.

Ich werde aber auf jeden Fall wegen dem ISG aufmerksam machen, bevor wieder an Symptomen aber nicht der Ursache herum gemurkst wird.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Genau darauf wollte ich hinaus! :wink:
"Die" sagen von Dir und mir doch auch, dass wir einen Sprung in der Schüssel haben. Und Du weißt und spürst trotzdem, dass etwas nicht stimmt....
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

@medussa, ja das muss ich mir leider auch sehr oft anhören.
Du bist über vorsichtig
Sie hat nichts
Sie ist gesund
Sind halt Alterserscheinungen, da pickt halt immer irgendwo was.
Sie schaut doch gut aus
Ach was hastn schon wieder, die Muskulatur ist nicht verhärtet
Die ist nur faul
Die verarscht dich
Du siehst Gespenster
Na was hat sie denn jetzt wieder?
Der Sattel passt, das haben dir doch so viele schon gesagt.
Sie hat nichts im Rücken, das hat doch das Röntgen gesagt
Ich weiss nicht was du hast, sie geht doch eh taktrein.

usw und sofort.

Obwohl die Leute einem sicher auch nur helfen wollen und selbst nicht besser wissen wie sie reagieren sollen.
Die einen merken ja die schlimmsten Verspannungen erst wenn das Pferd unterm Sattel zam geht. Dass vorher schon 1000 Anzeichen da waren, das übersieht man gerne. Der Gaul ist faul, der verarscht doch nur, der will nicht. Etc. Der ist stur habe ich auch oft gehört.
Da höre ich mittlerweile nicht mehr hin. Meist höre ich dann ein leises Piepen wenn ich wieder Argumente wie Sturheit gesagt bekomme. :lol:
PIEP PIEP PIEP DE PIEEEEEP
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

:trink1:
Caleb
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Beitrag von Caleb »

Hi Filzi,

ich glaube deine aufgezählten Äußerungen erhält man nur von Leuten, die nicht so dezidiert auf ihr System schauen bzw auch nicht wollen/können. Gerade Äußerungen wie der Bock hat nur keine Lust ist doch eine weit verbreitete Meinung, die einen dazu legitimiert nicht nachzudenken und dementsprechend auch keine Handlungsänderung zur Folge haben muss.
Ich kenne diese Äußerungen vermehrt von Leuten, die ihr Pferd wie ein Fahrrad benutzen. Schade, aber wahr.
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Vergiss die Äußerungen anderer, entweder Du bist der Meinung, Du tust das Richtige, dann kannst Du es getrost überhören. Oder Du glaubst, es ist ev. doch ein Fünkchen Wahrheit drin (ist ja meist so), dann nimm sie Dir zu Herzen, in Maßen. :wink:

Bzgl. Blockaden: Wenn zB ein Wirbel eine aussertürliche Bewegung macht, für das er nicht "gebaut" ist, greift die umliegende Muskulatur ein und stoppt ihn, eben eine Blockade, um schlimmeres zu verhindern.

Wird nun - von gewissen "Knochenbrechern" - der Knochen an sich eingerenkt, stellt sich das Problem sehr schnell wieder ein, da die Muskulatur ja noch blockiert ist und zB den Wirbel wieder in die ungewünschte Situation zieht. Wird nun die Muskulatur sanft stimuliert und Verklebungen gelöst und DANN die normale Rotation wieder hergestellt (hier auch beim ISG, man kommt sehr wohl dran, dafür ist auch keine Kraft notwendig, da die Probe, ob ISG frei, ein Reflex ist), ist eine aufbauende Arbeit sinnvoll und das Problem ist wohl gelöst.

Harnäckige Blockaden benötigen mehrere Behandlungen und natürlich darf die Ursache nicht mehr auftreten (falscher Tritt oder auch falsche Reitweise, Sattel etc.).

Sprich mit einigen Reitern oder ruf in Wien an der Uni an, die kennen mit Sicherheit jemanden, den sie empfehlen können.

lg

Bernie
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