Pferd nicht moralisch veranlagt?

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horsemanship78
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Beitrag von horsemanship78 »

Ich verstärke doch auch positiv durch Lob, ob mit Stimme, Hutscheln, Leckerchen. Also sehen wir es doch alle eigentlich gleich ;-)

Auch Hempfling grenzt durch seinen Picadero ein.
Den hast Du wohl gemeint.
Zuletzt geändert von horsemanship78 am So, 04. Jan 2009 00:53, insgesamt 1-mal geändert.
Gimufi
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Beitrag von Gimufi »

Horsemanship, das finde ich nun nicht besonders provokant, tut mir leid ;). So ist das halt nunmal, wenn man in der Zivilisation lebt und den Druck übt der Zaun aus, nicht ich. Was das jetzt mit dem Training eines Pferdes zu tun hat, verstehe ich nicht.

Edit: den zweiten Post sehe ich erst jetzt - hm... den Eindruck hatte ich nicht, aber wenn wir somit zu einem guten Abschluss finden, freut es mich. Und man muss ja nicht immer gleicher Meinung sein :).
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horsemanship78
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Beitrag von horsemanship78 »

Der Zaun nicht, das stimmt. Aber beim Anbinden und Verladen. Schade, das Du nicht gelesen hast, das ich natürlich auch lobe. Is doch logisch, das ein Pferd belohnt wird. Ich hutschel sehr viel und ich schrieb auch, das meine Trainingspferde oft bei der Arbeit dieses Hutscheln einfordern und vor allem genießen. Einer Meinung kann mann nie sein. Mir ging es lediglich ums Verständnis anderer Meinungen
Gimufi
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Beitrag von Gimufi »

Womit sollte ich Hempfling gemeint haben? Mit dem positiv verstärken? Um Gottes Willen, nein. Ich meine niemanden, den hier jemand kennt (und ich meine auch nicht mich selbst, bevor das falsch rüberkommt ;)).

Was den Zaun und den Druck angeht, reden wir glaub ich aneinander vorbei. Lassen wir das lieber ;).

Ich HABE gelesen, dass du auch lobst. Ich habe doch nur geschrieben, dass ich nicht den Eindruck hatte, wir wären einer Meinung. Aber muss ja auch nicht sein ;).
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Beitrag von horsemanship78 »

@Gimufi: Ich war grade im Netz unterwegs und ich muss meinen Fehler eingestehen :oops: Ich habe die Ausführungen von negativer Verstärkung und Strafe durch einander gewirbelt.
Du hast natürlich Recht, das negative Verstärkung das Weglassen von Unangenehmen ist! Beispiel von meiner Seite: Ich möchte das mein Pferd rückwärts geht und baue Druck auf, indem ich tief einatme, mir Energie verleihe und mich groß mache. weicht mein Pferd zurück, nehme ich diesen "Druck" weg (negative Verstärkung). Sofort kommt die positiver Verstärkung, ein stimmliches Lob und ein Hutscheln ;-)

So....ich glaube jetzt ist es geklärt ;-)

Achso, ich dachte Du arbeitest evtl. nach Hempfling :oops:
Gimufi
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Beitrag von Gimufi »

Jaaa, jetzt ist es geklärt :D. Macht doch nichts, es verwenden sehr viele Leute diese Begriffe im falschen Kontext und viele machen sich, im Gegensatz zu dir, nicht die Mühe, nochmal nachzusehen :). Also, freut mich (ehrlich!) :).
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Beitrag von horsemanship78 »

Hab schon ein richtig schlechtes Gewissen :oops: Also hier nochmal offiziell: SORRY :D

Übrigens, tolle Bilder und sehr schickes Pferd auf Deiner HP ;-) Wollte ich eben schon mal schreiben, hat aber irgendwie nirgends reingepaßt.
Gimufi
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Beitrag von Gimufi »

Ist wirklich total okay und bedarf keiner Entschuldigung! Find ich toll, dass du nochmal nachgelesen hast :D!

Edit: und danke fürs HP-Lob :)
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horsemanship78
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Beitrag von horsemanship78 »

Na hör mal, wenn ich einen Fehler mache, muss ich dazu stehen. Auch wenns noch so unangehm scheint. Aber ganz ehrlich: ich hätte nicht schlafen können, ohne das geklärt zu haben. ;-).

Bitte schön :lol:
Gimufi
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Beitrag von Gimufi »

Ich schlaf jetzt sicher auch besser :lol:
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Beitrag von horsemanship78 »

Ok , dann mal gute Nacht ;-) Bis demnächst.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Sorry ein bißchen muss ich schmunzeln ;-)

Bei meiner Kaliber könnte ich warten bis sich schwarz werde... Er kann das SH mittlerweile auf einen Hauch der Hilfen, aber wenn es ihm nicht passt dann macht er es nicht. Eben nur so wie er Sinn darin sieht oder mir glaubt das ich es wirklich ernst meine ;-) Er ist auch in der Herde der Typ "Aushalten". Will heißen er hat den längeren Atem. Bei ihm muss man durchaus mal kurz "Klar Schiff" machen. Sich also beweisen um dann auch feines Reagieren zu bekommen, dass dann natürlich belobt/positiv verstärkt wird - auch wenn ich dafür im Stall extrem belächelt werde! Die haben halt meist alle Pferde die sie nur über Sporn und Hilfszügel "formen" und DAS will ich nicht ;-)

Ich habe mir schon viele Gedanken darum gemacht und viel probiert. Ich tu uns beiden einen Gefallen, wenn ICH sage wann was passiert in den maximal 2-3 Stunden die Hannes mit mir zu tun hat. Wenn er etwas toll macht wird er (eben zur Belustigung der Meisten) sehr stark gelobt und ist dann stolz wie Bolle. "Schlechtes Verhalten" ignoriere ich besten Falls, werd ich aber persönlich angegriffen (anrempeln etc.) werde ich auch mal strenger und strafe das ab. Das kann zackiges Rückwärtsrichten sein (nur am Boden!) oder eben ein Gertenpatscher. Dann Ruhe und wieder das korrekte Verhalten stark belohnen. Damit kommen WIR sehr gut klar und ich finde mein Pferd ist zufrieden und recht gut erzogen (war er zum Glück auch schon bei der Vorbesi, aber man kann ja mal probieren ob es bei mir andere Regeln gibt :-)).


Ich denke allerdings auch das (die meisten) Pferde durchaus wissen das wir keine Pferde sind :-) Wir sind genauso grundverschieden zu ihnen wie Hunde, Kühe und sämtliche Tiere die man gern als Sozialpartner mit Pferden zusammenstellt (und diese trotzdem einsam sind - es sind eben keine Pferde). Aber sie lernen und müssen lernen mit uns zu kommunizieren und uns zu achten. Dazu braucht es Respekt und Vertrauen. Sowas kann man weder "erprügeln" (da mangelt es an Vertrauen) noch "erfüttern" (da mangelt es an Respekt) so zumindest meine Meinung. Aber ich denke auch es gibt viiiiiellle Graustufen, zwischen Kadavergehorsam und gefährlicher Verhätschelung, in denen sich Pferd und Besitzer sicher und zufrieden bewegen können!

Eben je nach Pferd und Menschentyp. Es gibt Pferde die, bei dem was ich derzeit austrahlen kann, sich regelrecht ins Hemd machen *hüstel*, dass ist aber bei meinem Pony (wie immer wieder neu gelernt) noch lachhaft wenig Wahrhaftigkeit um ihn zur Mitarbeit zu motivieren. ;-)

Und daran mangelt es allen Systemen und die Fähigkeit geht vielen Menschen ab. Das Pferd ist ebenso ein Individum. Man kann mit unterschiedlichsten Methoden die gleiche Ziele erreichen. Ich wage nur zu bezweifeln, dass das für ALLE Pferde gilt. Die einen Erarbeiten sich reines Vertrauen eines ängstlichen Pferdes durch reine positive Verstärkung und gewinnen damit den nötigen Respekt automatisch mit. Die Anderen müssen einen Rahmen schaffen in dem sich das recht dominate Tier geführt fühlt und das akzeptiert (weil es ihm angenehm gemacht wird) und ernten damit Respekt und Vertrauen (das aber stetig aufgefrischt werden muss).

Deswegen sind mir diese ganzen Methodengurus (nach jahrelanger Belesung und Probierens) echt ein Gräul geworden, denn es geht eigentlich immer darum dem Menschen zu helfen das Pferd zu "bändigen" und dabei gehen mir zuviele Tiere unter. Andererseits finde ich es gräuslich was ich manchmal auch so sehe. Entweder nur Strafe und kein Lob und völlig leere Pferdegesichter die am Ende noch rumraten was das wieder sollte, oder konzeptloses Pferdelangweilen ohne die Spur einer Erziehung (eben gefährlich bei manchen Tieren).

Und diese vielen vielen Verallgemeinerungen *schüttel* Ständig muss ich diskutieren warum ich meinem Pferd nach einem gelungenen SH SOFORT einen Keks zustecke oder plötzlich einfach Stehen bleibe und nichts verlange. Genau wie die "weicheren Personen" sich wundern wie toll und artig mein Pferd an der Longe läuft (und bei Ihnen macht weder Hannes das noch das eigene Pferd :P). Wie gesagt mit der "Lieb-Lieb" - Methode kommt man bei ihm nämlich auch nicht weit. ;-)

WIR sind zufrieden mit dem Konzept: Zuckerbrot und Peitsche.
Ein reines Strafen hätten einen unzufriedenen bockigen Haflinger als Ergebnis, ein Verhätscheln würde mich weder weit bringen noch sicher sein.

Jedem Tierchen sein Pläsierchen!
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Beitrag von heike61 »

Du hast natürlich Recht, das negative Verstärkung das Weglassen von Unangenehmen ist!
nö, so ist negative verstärkung nicht definiert! es stimmt einfach nicht.

ich denke, dass hier der grund zu suchen ist, warum man so gepflegt aneinander vorbei redet. ein und der selbe begriff wird unterschiedlich definiert, das und genau das, führt zu verständnis-problemen.

der begiff positiv und negativ muß absolut wertfrei betrachtet werden. positiv bedeutet: etwas hinzufügen
negativ bedeutet: etwas wegnehmen.
beide begriffe sind also rein "mathematisch" zu betrachten, frei von "emotionen" :wink: und frei von "moralischer" wertung............

grüße
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
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Beitrag von gimlinchen »

leider definieren es zumindest psychologie lehrbücher so

wo kommt deine definition her?
heike61
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Beitrag von heike61 »

gimlinchen hat geschrieben:leider definieren es zumindest psychologie lehrbücher so
welche? bitte quellenangabe.

grüße
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
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