Lernen über Reiten, Pferde etc.

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Braunestute32
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Lernen über Reiten, Pferde etc.

Beitrag von Braunestute32 »

Ich frage einfach mal geraderaus: Wo kann man am Besten lernen (in Theorie und zusehen) über Pferde und Reiten, in Reitställen, Gestüten oder einfach nur beim Pferdetrainer nebenan?

Wo habt ihr am Meisten gelernt? Wenn man Hauptberuflich nicht im Pferdebereich tätigt ist, wie kann man sich Sachen trotzdem aneignen?

Vielleicht etwas doof gestellte Frage.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

gute frage... ich habe entschieden, dass ich mich umschaue. ich habe viele jahre einen weg gelernt. dann begann das umdenken und seither schaue ich mir trainer an, lese, lese noch mehr, schaue mir ställe und gestüte an und rede mit leuten, so wie es die zeit eben zu lässt. pferde sind für mich deutlich mehr als ein hobby und das thema braucht zeit und die ist wunderbar investiert, finde ich

foren sind eine ganz nette ergänzung, wobei man da eben nie weiß, was die schreiber wirklich können. richtig lernen geht in "echt" viel besser. foren nutze ich eher, wenn ich langweile im büro hab.

ich habe gelernt, mich immer mal eine zeitlang an einer person zu orientieren (nicht mehr als orientieren) aber am ende muss ich mir viele verschiedene wege ansehen. es gibt irrsinnig viel wissen und tatsächlich auch ab und zu neue ideen...
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Glimmlinchen hat es auf den Punkt gebracht!

Zusehen wo immer man kann, lesen, ausprobieren. Auch mal zusehen bei Leuten, die nicht auf der eigenen Linie liegen.

Wenn man das Netz bemühen will finde ich es auch immer interessant, Unterrichtseinheiten von bekannten Ausbildern anzusehen.

Und es ist ein langer, eigentlich nie endender Prozess der Zeit braucht.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


ich finde , dass man reiten nur durch reiten lernt. Zusehen (bei guten Trainern) ist natürlich eine schöne Ergänzung, aber im Endeffekt muss man selbst draufsitzen um auch ein Gefühl für das Richtige zu bekommen.


Wichtig sind gut gerittene Pferde, auf denen man erspüren kann, wie man es richtig macht. Nur ist das leider das Problem; die Schulpferde in den allermeisten Fällen sind da nicht besonders geeignet.

Ich persönlich habe am Allermeisten im Reitinstitut von Neindorff gelernt. Da gab es diese guten Schulpferde und einen sehr, sehr guten Unterricht. Ich habe aber auch Kurse in einem Landgestüt gemacht, auch da gab es sehr gut gerittene Hengste und guten Unterricht. Auch im Gestüt Lipica war ich mehrmals zu kursen.

Diese Kurse sind aber nur der Zusatz, ich habe zu Hause eine Reitlehrerin, mit der ich 2mal pro Woche arbeite ( mit meinem eigenen Pferd).

Ach ja, mir fällt noch ein, es gibt übrigens bei pferdundreiter viele Angebote für Kurse aller Art. Irgendwann zwischendurch hatte ich auch genug vom ernsten Dressurreiten und habe - mit Hilfe von PferdundReiter - das Pferd als Fortbewegungsmittel entdeckt. Ich habe einen abenteuerlichen Ritt in der kirgisischen Hochebene gemacht und das Jahr zuvor einen Trailritt am Baikalsee (Sibirien). Ich wollte auch mal über den europäischen Tellerrand hinausschauen und lernen, wie andere Kulturen mit dem Pferd umgehen.

LG

Sabine

lg

Sabine
skywalker

Beitrag von skywalker »

Ich glaub es geht nur um theoretisches Lernen, oder?

Also bei mir funktioniert das so in WEchselwirkungen, dass ich mich in ein bestimmtes Thema vertiefe.
Meist schnapp ich z.B. in einem Forum irgendwas Neues auf, z.B. einen Namen, eine Reitmethode, etwas über Ausrüstung, etwas über Hufe, Haltung, Fütterung.
Dann recherchier ich mal zum Thema. Dabei fallen viele Namen. Über die Namen komm ich dann zu Büchern und DVDs und seh mir die an. Dann recherchier ich mit dem neuen Wissen noch einmal, treffe auf weitere Namen, z.B. Trainer nach einer bestimmten Methode. Ist was in der Nähe, fahr ich hin und seh gern zu. Zusehen bei Kursen hat für mich oft (nach Büchern) die beste Kosten-Nutzen-Rechnung. Oft kann man sogar gratis oder für ein paar Euros zusehen und nimmt jede Menge mit, v.a. eben, wenn man schon eingelesen ist.
Durch die Recherche mit neuem Wissen gerate ich dann oft auf "Gegenmeinungen", z.B. einer Reitweise gegenüber. DAnn beginn ich mich meistens damit auseinanderzusetzen. Um die Gegenseite zu verstehen, les ich dann oft deren Bücher/DVDs, kann dann beide "Lehrmeinungen" gegeneinander abwägen.

So arbeit ich mich in einem Thema voran, bis ich das GEfühl hab, ich durchschaus.
Heißt nicht, dass ich alles das auch ausprobieren muss im praktischen Leben.

Manchmal denk ich mir, soooo hätt ich mal früher mein STudium betreiben sollen, dann wär ich vielelicht richtig gut geworden in meinem Fachgebiet (das mit Pferden genau gar nix zu tun hat). Wenn ich mich nur da mal so reingekniet hätte ;-). Ich verbringe praktisch meine ganze Freizeit mit Lesen über PFerde und REiten, mit DVD-s Schauen, mit Kursbesuchen, und natürlich auch mit dem Pferd selbst.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Sab: Ja, sehe ich auch so, aber man muß erst einmal draufkommen und beurteilen können, wo RU gut oder eben nicht so gut ist. Da tut man sich als Frischling ja nun wirklich schwer...

Ich will mal erzählen, wie das bei mir war, denn ich glaube, das ist gar nicht so weit weg von der breiten Masse:

Als Kind durfte ich mal für kurze Zeit voltigieren, war dann mit dem Pferdevirus infiziert. RU war aber teuer, das ging nicht, so daß ich erst mit Anfang 20 wieder auf die Idee kam, RU zu nehmen. Das war eine FN-Reitschule, deren RL (Söhne des Hofbetreibers) bei Neindorff gelernt hatten. Davon merkte man (heute, im nachhinein betrachtet) nichts: Abteilungs-RU, alle hintereinander, der erste trabt oder galoppiert an, reitet max. einmal an der Abteilung vorbei und schließt dann wieder hintenan. Ich lernte übertrieben gesagt, daß man zum Antraben beidseits knufft, zum Angaloppieren innen, zum Durchparieren, zieht man am Zügel. So. Irgendwie lernte ich auch, mich auf dem Pferd zu halten, sowas wie Gleichgewicht zu entwickeln.

In dem festen Glauben, daß ich also "reiten" kann, kaufte ich zwei Jahre später mein erstes eigenes Pferd, einen 11-jährigen Hannoveraner, mit dem ich weiterhin besagten RU besuchte, aber auch viel ins Gelände ging. Heute graust es mir oft, wenn ich alte Bilder von Camillo sehe, der nämlich kaum g'scheite Muskulatur hatte... Aber, und das soll nun keine Rechtfertigung sein: ich wußte es nicht besser. Keiner in meinem, auch reiterlichen Umfeld, sagte was (wußte was?). Wie auch immer.

Irgendwann kam dann das www und ich entdeckte das zwischenzeitlich geschlossene VFD-Forum. Worüber die sich da alles unterhielten. Das war alles ganz neu. Außerdem bekam ich mit, daß die auch über viele Bücher diskutierten. Auch das war für mich neu: Bücher, die sich mit Reitlehre befaßten. Also habe ich angefangen, Bücher zu kaufen, alles mögliche.

Je mehr ich las, desto frustrierter wurde ich eigentlich, weil mir klar wurde, wie wenig Hintergrundwissen ich hatte, wie wenig Gefühl ich fürs Pferd entwickelt habe. Nachdem das VFD-Forum schloß, bin ich hier gelandet. Auch hier habe ich mir einiges an Denkanstößen holen können. Vor allem wurde ich hier auf die Idee gebracht, RU nicht nur aktiv mitzumachen, sondern auch zuzusehen. Auch das hat mir immens geholfen, weil es einfach mein Auge geschult hat.

Ich habe also zwar einerseits durch RU gelernt, mir Hintergrundwissen durch Bücher beschafft, habe mein Auge durch Zuschauen geschult und kann heute vieles, was ich gesehen und gelesen und gehört habe, aktiv in den RU einbringen und nachfragen. Und für mich persönlich funktioniert diese Kombi einwandfrei.

Früher habe ich vieles einfach so gemacht, weil alles es gemacht haben und ich es einfach nicht besser wußte. Das geschah nie in böser Absicht, schon gar nicht dem Pferd gegenüber. Aber es mangelte wirklich an kompetenten Lehrern oder einfach Leuten, die Denkanstöße hätte geben können. Und ich glaube, daß das auch heute noch so ist. Vor einiger Zeit ist nämlich ein 13-jähriges Mädel bei uns gelandet, die ebenfalls halt so nebenbei RU auf Isländern erhält - seit ca. vier Jahren. Als ich mal nachgefragt habe, z. B. zur SdA oder zur Hilfengebung, etc.: Oh je! Da hat sich seit meiner Anfangszeit wirklich gar nichts geändert. Also hab ich das Mädel unter meine Fittiche genommen, wir sind mit unseren beiden Pferden spazieren gegangen und bei jedem Spaziergang habe ich ihr etwas zu einem anderen Thema erzählt, das dann auch am Pferd erklärt (z. B. Schrittfolgen). Das ist mein kleiner Beitrag in der Hoffnung, daß es irgendeinem Pferd mal was nutzt.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
lalala

Beitrag von lalala »

Ich habe im Nachhinein festgestellt, dass manch alter, damals von mir gehasster RL gar nicht so Unrecht hatte *g*

Ich bin aber auch schon früh relativ gute Ponys und Pferde geritten und wurde gut gefördert. Man wurde damals einfach unter die Fittiche genommen und bekam viele Dinge gezeigt und erklärt. Die Lesephase fing mit 18 an...dann kam die Klassikphase und BB - gut, aus Fehlern lernt man eben und deshalb gings wieder back to the roots. Wieder ein alter-Sack-RL und quasi Neubeginn.

Ich habe mmer viel gelesen, viel beobachtet, bei Reitstunden (auch bei den Grusel-RL) zugeschaut um den Blick zu schärfen und letztendlich auch viel im Netz angeschaut. Dank cmh und youtube. Hilfreich war sicherlich auch einfach mal den Unterschied erfühlen zu dürfen. So war z.B. das S-Pferd meiner RL kein Tabu sondern ein Lehrmeister und es kam mir sicherlich zugute, dass ich immer verschiedene Pferdetypen geritten bin.

Ich habe eine Freundin mit einem optisch guten Sitz - nur wie sie das einsetzen kann weiss sie nicht. Sie reitet 1x wöchentlich in der "0815-Hausfrauenstunde" und ist zufrieden. Sie sagt aber selber, sie ist noch nie ein gutes Pferd geritten und kennt das berauschende Gefühl einfach nicht. Letztendlich fehlt es ihr aber auch an Beharrlichkeit und mehr Eigeninitiative.
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


ich habe da in meinen Reitanfängen deutlich mehr Glück gehabt. Nach einer Phase des Voltigierens landete ich erst als Jugendliche in einer schlechten Reitschule bis ich dann als 15jährige im Reitverein Hannover anfing. Da gab es erstmal eine Übergangsphase, in der uns ein Reitlehrer der berittenen Polizei Unterricht gab. Der Unterricht war gut aber schon eher härter- der Mann war halt seine Polizeirekruten gewöhnt. Es konnte schon passieren, dass man- wenn man die Schlangenlinie wiederholt falsch ritt - sie zu Fuss abgehen musste. Dann kam ein Reitlehrer aus Bayern mit seinen sehr engagierten Lehrlingen und jeder Menge junger (Import)-Pferde. Das waren oft Russen, hübsche aber sehr flotte Füchse, mit denen es durchaus einige wildere Situationen gab. Wir haben aber auch sehr viel theoretischen Unterricht auf dem Pferd bekommen, wurden oft gefragt, warum man etwas so oder so macht. Sehr lehrreich !

In den 80zigern habe ich dann mein erstes Pferd gekauft und schnell festgestellt, dass es schwer wird, guten Unterricht zu finden. Damals wohnte ich in Stuttgart, und habe von dort einen Besuch einer Vorführung bei Neindorff gemacht. Das war reiterlich eine echte Offenbarung, ich hatte keine Ahnung gehabt, wie schön Reiten in den höchsten Klassen sein kann. Von da an war für mich klar, wo es langgeht.

Generell habe ich aber schon den Eindruck, dass die Qualität der Reitlehrer sehr, sehr nachgelassen hat.

LG

Sabien
lalala

Beitrag von lalala »

Generell habe ich aber schon den Eindruck, dass die Qualität der Reitlehrer sehr, sehr nachgelassen hat.
Glaube ich gar nicht. Ich glaube sogar, dass es wieder aufwärts geht. Die Kunden sind wieder kritischer geworden und auch durchaus bereit anständig für eine gute Leistung zu zahlen.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

lalala hat geschrieben:Ich habe im Nachhinein festgestellt, dass manch alter, damals von mir gehasster RL gar nicht so Unrecht hatte *g*
.
Grins, so geht es mir auch.
Was mich angeht, muss ich unglaubliches Glück gehabt haben: Ich habe das Reiten in einem stinknormalen ländlichen Reitstall angefangen, nach einem Volti-Kurs, der damals übrigens Pflicht war für alle, die mit dem Reiten beginnen wollten. Warum? Weil zu dem Volti-Kurs auch Falltraining gehörte.
Natürlich habe ich auch erst mal mit Abteilungsreiten angefangen. Aber mein RL – ehemaliger Militär – hat sich nicht damit begnügt, uns einfach auf doof durch die Halle eiern zu lassen, sondern von Anfang an auch Theorie gelehrt und erklärt, warum es z.B. überhaupt nichts bringt, rechts zu ziehen, wenn man rechts abbiegen will – für einen Reitanfänger ja erst mal vollkommen logisch. :P
Über den klassischen Weg vom Stallmädel habe ich es dann irgendwann geschafft, und konnte eines der Privatpferde reiten, die übrigens damals regelmäßig auch vom RL geritten wurden. Damit ging es dann auch in den Einzelunterricht. Was ich damals gelernt habe, bildet auch heute noch den Grundstock für meine Reiterei – und hat sich im Nachhinein als goldrichtig erwiesen. Natürlich habe ich in den Folgejahren auch über so manchen Tellerrand geschaut…
Ansonsten sehe ich das auch so wie lalala: Mittlerweile hat guter RU wieder Zulauf. Gerade WEIL die Kunden mittlerweile durch Internet, Literatur und dergleichen mehr, kritischer geworden sind, trennt sich schon ganz gut die Spreu vom Weizen. Allerdings gibt es einen sehr großen Haken meiner Meinung nach: die Amateurreiterausbildung. Damit hat sich die FN echt keinen Gefallen getan – und den Schülern auch nicht. Damit möchte ich übrigens nicht sagen, dass jeder Berufsreiter automatisch ein guter RL ist, das wäre ja Unsinn. Aber die Anforderungen für die Amateurreitlehrer sind in meinen Augen einfach zu niedrig.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
lalala

Beitrag von lalala »

. Aber die Anforderungen für die Amateurreitlehrer sind in meinen Augen einfach zu niedrig.
Naja, die Anforderungen an einen Pferdewirt reiten liegt im Rahmen der Kl. L und die eines Trainer A auch. Die Anforderungen für den C-Basissport wurden auch wieder heraufgesetzt. Man hat wohl gemerkt, dass ein IVer Abzeichen nicht ausreicht. :wink:

Wobei ich auch schon wunderbare RL ohne jegliche Ausbildung hatte.
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Jen
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Re: Lernen über Reiten, Pferde etc.

Beitrag von Jen »

Braunestute32 hat geschrieben:Ich frage einfach mal geraderaus: Wo kann man am Besten lernen (in Theorie und zusehen) über Pferde und Reiten, in Reitställen, Gestüten oder einfach nur beim Pferdetrainer nebenan?

Wo habt ihr am Meisten gelernt?
Um auf diese Ausgangsfrage zurückzukehren: In Reitkursen, wo es sowohl Theorievorträge als auch praktischen Reitunterricht gab. Der Vorteil an Kursen ist, dass man gleich verschiedene Reiter-Pferd-Paare sieht und dadurch sein Auge schulen kann. Optimal auch wenn es entweder zu einem bestimmtem Thema ist, oder es Paare unterschiedlichen Ausbildungsstandes hat. Auch schön, wenn man öfters die gleichen Paare wiedersieht und ihre Fortschritte mitverfolgen kann.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Wolke

Beitrag von Wolke »

Ich lerne am meisten von den Pferden. Wo immer du hingehst, beobachte die Pferde und du lernst von den guten Reitern, wie gutes Reiten aussieht und an den schlechteren kannst du Ursache und Auswirkung von Fehlern beobachten und daraus ebenfalls lernen. Und an den Pferden lässt sich auch am leichtesten überprüfen, wie viel eine bestimmte Ausbildungsmethode wert ist.

Daneben würde ich alles unterstützen, was die anderen auch schon geschrieben haben. Ich glaube, es hängt auch ein bischen vom eigenen Wissen/Können und Charakter ab, wo man am meisten lernen kann. Als Anfänger profitiert man unter Umständen auch als Zuschauer mehr von einem guten, auf Anfänger ausgerichteten Lehrgang als von einem Kurs für weit fortgeschrittene Reiter, wo über Dinge gefachsimpelt wird, von denem man noch nie gehört hat.

Ich finde, Lernen hat mehr damit zu tun, was man aus einer Situation macht, als was einem geboten wird. Kritisch sein, verschiedene Wege vergleichen, über Alternativen nachdenken, ich denke das ist wichtig.
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Ich habe viel durch mein erstes eigenes Pferd gelernt. Viele Leute haben mir Tips gegeben, ich hab vieles ausprobiert und viel dabei gelernt. Ich hatte einige gute Reitlehrer - von denen ich sehr sehr viel gelernt habe. Und ich habe viel schlechtes gesehen - da wusste ich dann zumindest "so will ich es nicht machen!"

Ansonsten hab ich schon immer viel gelesen, da bekommt man auch einige Denkanstöße und das Beste hab ich für mich herausgezogen. Das mache ich auch heute noch. Auch wenn ich bei verschiedenen Lehrgängen z.B. zuschaue, da kann man schon ein paar Dinge mitnehmen.

Und inzwischen stehen meine Pferde in einem netten Stall bei tollen SBs, der Seniorchef ist über 70 und lange Jahre Reiter und Züchter - ein echter Pferdemann, das ist immer noch faszinierend, ihm mit den Pferden zuzuschauen, besonders mit den Fohlen und Jungpferden.

Aber letztlich entwickelt man dann durch alle diese Eindrücke und Erlebtes seine eigene Art mit Pferden umzugehen.
Braunestute32
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Beitrag von Braunestute32 »

Gut. Ich frage mich halt, weil ich (wie ihr ja evtl. alle drüben im Verhalten-Thread mitbekommen habt), meine eigene Stute ja in dieser Richtung nicht mehr reiten kann.
Ich kann nur noch ganz gemütlich im Schritt reiten im Gelände, oder spazieren gehen mit ihr.
Deshalb will ich aber auch jetzt, wo ich noch kein Kind habe (es aber die nä. Jahre vor habe), nicht reiterlich einfach still stehen bleiben.

Mit meiner Stute kam ich mit den verschiedensten Lektionen nicht so gut mit den Hilfen durch, wir haben auch nie so wirklich zusammen gepasst, so wie der Topf auf sein Deckel... Deshalb konnte ich jetzt dressurreiterlich nicht so vieles mit ihr machen, wie ich es gern gemacht hätte und auf Schulpferden reiten konnte.

Komisch, mit den Schulpferden hatte ich nicht so Hemmung mal ranzulangen, bei meiner Stute eben schon.
Das hat auch bei mir diese Vorsichtigkeit ausgelöst, ich möchte jetzt einfach mal ein richtiges Gespür für Richtigkeit und falsches Reiten entwickeln.

Ich habe mir für morgen eine Reitstunde gebucht.
Weil ich unter andrem auch mal wieder ein Gespür fürs richtige Angaloppieren haben möchte.
Ich habe mir vorgenommen, bei einem Horsemanship-Trainer mal zuzusehen. Wie so die Kommunikation von andren Reitern u. ihren Pferden ist.

Was ich mir evtl. mit meiner Stute noch an Vorteilen rauspicken könnte, bzw. zu Nutzen machen könnte wäre die Sache mit dem ohne Sattel reiten. Ist lustig und man macht was für seine Balance.
Der Stute macht es nix aus, sie ist im Rücken ja noch fit.
Und wenn wir eh nur Schritt gehen...

Bei uns in der Gegend ist es ja auch schwer, gute RL zu finden. Und ich finde, gerade unser liebstes Hobby ist halt auch ganz schön teuer geworden.
Mit meinem Gehalt könnte ich garnicht in einem Reitstall unterstellen wenn ich nicht meine Verwandtschaft hätte. Das macht mich schon traurig und auch die Aussicht, dass ich nach meinem Pferd warscheinlich so schnell kein eigenes Pferd mehr haben kann.
Aber einen Hof haben wir ja... Mal sehen was sich entwickelt.
Vielleicht überbrücke ich dann die Zeit mit einer guten RB.
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