Alternative zum Kappzaum

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Kleenes
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Alternative zum Kappzaum

Beitrag von Kleenes »

Hallo, bin gerade auf der Suche nach einer Alternative zum Kappzaum. Leider kann ich bei meinem Pferd keinen Kappzaum verwenden da er sich bei einem Koppelunfall vor 4 Jahren die Jochbeinleiste "eingedrückt" hat und unterhalb dieser ein Loch im Kopf hatte. Seitdem kann ich weder Kappzaum noch ein Englisches Reithalfter verwenden :? . Nun suche ich nach einer Alternative zum Longieren, derzeit longiere ich ihn entweder am gutsitzenden Stallhalfter (am seitlichen Ring) oder am Knotenhalfter. Bin damit aber noch nicht 100% ig zufrieden ich hätte gerne etwas womit ich deutlicher Einwirken kann in Bezug auf die Stellung, er zieht auch ganz gerne mal an der Longe was aber schon besser geworden ist. Leider fällt mir keine Alternative ein, aber vielleicht kennt hier ja jemand eine?

Danke :D
Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

Leichte Kappzäume mit einer runden Öse am Übergang vom Nasen- zum Kinnriemen kann man hannoversch verschnallen. Vielleicht wäre das eine Alternative? Ist allerdings dann schärfer in der Handhabung, also vorsichtig sein damit.
Gast

Beitrag von Gast »

Butterfly1 hat geschrieben:Leichte Kappzäume mit einer runden Öse am Übergang vom Nasen- zum Kinnriemen kann man hannoversch verschnallen. Vielleicht wäre das eine Alternative? Ist allerdings dann schärfer in der Handhabung, also vorsichtig sein damit.
Um Gottes willen, bloß nicht!
Was Du da beschreibst, ist eine Sereta.
Das Ding ist nicht nur scharf!
Die wirkt an sich schon so scharf, wie ein Skalpell.
Und dann noch so verschnallen, wie ein hannoversches Reithalfter?
Da wirkt die dann nur noch auf das Endstück des Nasenbeins.
Ein unbedachter Ruck gegen die Hand und .... !

Der Vorteil des Kappzaumes liegt ja darin, daß der Druck gleichmäßig auf das gesamte Nasenbein verteilt wird. Auch seitlich.
Im Bereich der Nüstern kann der Druck aber gar nicht mehr auf eine seitliche Knochenstruktur abgeleitet werden. Weil es die dort gar nicht mehr gibt.

Bei einer derartigen Verletzung würde ich nach alter Väter Sitte ganz normal auf Trense und Ausbinder zurückgreifen. Auch wenn es noch so schwer fällt. Dabei ist es dann wichtig, daß diese des jeweiligen Ausbildungsstandes und der Gangart entsprechend angepasst werden. Auch ist es sinnvoll, dem unterschiedlichen Bogenmaß zwischen innen und außen Rechnung zu tragen. Mehrfaches Umschnallen während einer Übungseinheit ist also unablässig!

Oder Du weichst auf Trense und Doppellonge aus.
Aber auch bitte da:
Erst nach entsprechender Unterweisung.
Zuletzt geändert von Gast am Sa, 06. Okt 2012 12:13, insgesamt 1-mal geändert.
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Ein hannoversches Reithalfter sitzt in der Regel besser als ein Stall- oder Knotenhalfter. Evtl. wäre das für das Pferd eine Alternative.
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Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

@Claustim,
es gibt auch andere Kappzäume als die Serreta, die man hannoversch verschnallen kann, nicht immer gleich mit dem Schlimmsten rechnen... :wink:

Das hannoversche Reithalfter stammt vom Wiener Kappzaum ab, ich habe u.a. diese Kappzäume schon mehrfach bei namenhaften Dressurausbildern hannoversch verschnallt gesehen. Je leichter der Kappzaum dabei ist, desto besser.
Gast

Beitrag von Gast »

Das ändert aber nichts daran, daß dieser Zaum dann nur noch auf das weiche Endstück des Nasenbeines einwirken wird. Und natürlich auf den Unterkiefer. So weit unten hat kein Kappzaum, egal wie der nun heißt, etwas zu suchen. Schon gar nicht auf einem Pferd, das ohnehin schon entsprechend vorbelastet ist.

Auch hat das Hannoversche Reithalfter eine ganz andere Aufgabe, als ein Kappzaum. Egal, wie der nun heißt.
Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

claustim hat geschrieben:So weit unten hat kein Kappzaum, egal wie der nun heißt, etwas zu suchen.
Das erzähl mal den Bereitern an der Spanischen Hofreitschule oder Richard Hinrichs :wink:
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Bitte diskutiert an dieser Stelle NICHT darüber, wie ein Kappzaum zu verschnallen ist! Alle Kommentare in dieser Richtung werden kommentarlos gelöscht.
Es geht nur darum, welche Alternativen - z.B. für ein Pferd mit der o.g. Problematik- gewählt werden können. Danke!
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horsman
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Beitrag von horsman »

vielleicht mit einem findigen sattler einen "orthopädischen" kappzaum anfertigen, der irgendwie an die behinderung angepasst ist ?
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padruga
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Beitrag von padruga »

Alternativen wären z.B. auch
- gut gepostertes weiches Lederhalfter, Longe aber immer oben im Nasenriemen einschnallen (ev. Ring reinnähen), nicht unten. Meistens reicht es wenn man eine Longe mit Schnalle vorn (also nicht Karabiner) hat und den zugehörigen Lederriemen der Schnalle dann um den Nasenriemen fest zuzieht, so dass die Lage dort stabil bleibt und nicht rutscht. Zum Stellen des Pferdes muss er nicht genau in der Mitte sitzen, es reicht auch etwas oberhalb der seitlichen Halfterringe. Schnallst du hingegen die Longe direkt in die seitlichen Ringe ein, hast du nur noch wenig Möglichkeit zu stellen, das ist dann zu tief.
- Verzicht auf jeglichen Kappzaum oder Zeugs um die Nase, Ausbildung dann eher über Handarbeit und Freiarbeit denn über Longieren
- einfach mit einem locker verschnalltem Halsriemen longieren, der vor der Schulter liegt und die Biegung eher über Freiarbeit, gezieltes Lob, eigener Körperstellung etc. rausarbeiten.
- Longieren am Trensengebiss, da aber die Longe durch den inneren Trensenring übers Genick führen und in den äußeren verschnallen, außerdem eine sehr leichte Longe verwenden. Biegende/stellende Möglichkeiten sind aber ev. etwas eingeschränkt, zumindest wenn du ohne sonstige Hilfszügel arbeiten willst. Dann eignet sich Doppellonge besser.
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Kleenes
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Beitrag von Kleenes »

Erstmal danke für die vielen Antworten, ich versuche dann mal auf alles zu antworten :D
Butterfly, ich denke das wäre bestimmt eine alternative. Aber ich denke auch das ich mir das nicht zutraue mit einem sehr tief Verschnallten Kappzaum zu arbeiten.

Claustim, habe auch schon eine Zeitlang ganz normal mit Trense und Ausbindern Longiert. Aber irgendwie wiederstrebt es mir die Longe in das Gebiss einzuschnallen, deshalb suche ich nach einer anderen Möglichkeit.
Mit der Doppellonge arbeite ich auch ab und an, das kann ich aber nur machen wenn ich den Platz für mich alleine habe.

Ninischi, ein Hannoversches Reithalfter habe ich noch im Schrank hängen das werde ich gleich mal testen. Danke.

horsmän, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit aber ich kann mir nicht so recht vorstellen wie das aussehen könnte. Und ob sich das lohnt? Bräuchte den Kappzaum ja im Moment nur ein höchstens zwei mal die Woche und das Pferd ist schon 21.

Padruga, die Variante mit der Longe am Nasenriemen vom Halfter werde ich auch mal testen.
Mal sehen am neuen Stall haben wir dann einen Longierzirkel vielleicht kann ich da dann auch mehr in Richtung Freiarbeit gehen. Zurzeit mache ich auch viel Handarbeit, aber so ein bisschen Longieren würde ich halt schon gerne.
Mit Longe über das Genickt geht leider ganz schlecht, dass findet mein Pferd irgendwie doof.
Gänseblümchen
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Beitrag von Gänseblümchen »

Warum nicht einfach auf die Doppellonge umsteigen? Warum unbedingt die einfache Longe?

Wäre eine Alternative... ;)
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Kleenes
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Beitrag von Kleenes »

Mit der Doppellonge arbeiten wir auch seit einiger Zeit, jedoch kann ich ihn da nur richtig arbeiten wenn ich die Halle für mich habe. Da das in einem Größeren Stall aber nicht immer so ist brauche ich halt noch eine Lösung für die einfache Longe.
Gast

Beitrag von Gast »

Kleenes hat geschrieben:Mit der Doppellonge arbeiten wir auch seit einiger Zeit, jedoch kann ich ihn da nur richtig arbeiten wenn ich die Halle für mich habe. Da das in einem Größeren Stall aber nicht immer so ist brauche ich halt noch eine Lösung für die einfache Longe.
Diese Aussage verwundert mich ein wenig.
Warum geht das Longieren mit der einfachen Longe, das Arbeiten mit der Doppellonge jedoch nicht?

Auch stelle ich mir die Frage, was an der Verwendung von Ausbindern so verwerflich sein sollte?
Vorausgesetzt, man kennt den fachgerechten Gebrauch derselben, pressen diese das Pferd nämlich nicht in eine feste Form. Nur ist die dazu notwendige Anpassung der Ausbinder an die jeweilige Gangart und an die Stellung mit einigem Aufwand verbunden.

Es ist halt nicht damit getan, einfach ein paar Hilfszügel auf das Pferd zu schnallen. Man sollte schon sehr genau wissen, was man da macht. Auch beim Longieren. Oder besser, gerade beim Longieren.
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Kleenes
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Beitrag von Kleenes »

Gehen tut ja beides DL und einfache Longe. Es ist halt ganz einfach so das er an der einfachen Longe sicherer läuft als an der DL wenn andere mit in der Halle sind.

Es spricht ja nichts dagegen mit Ausbindern zu longieren, hab ich nicht behauptet. Im Gegenteil ab und an Arbeite ich ihn auch mit Ausbindern an der Longe, die haben uns gerade in der Galopparbeit gut weitergeholfen. Und ich weiß auch sehr wohl wie man die ordentlich verschnallt. Ich möchte nur nicht so gerne die Longe im Gebiss haben.
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