Ja, aber es ist möglich! Wie gesagt: ich empfand genau das an meiner Prüfung an der Equitana Open Air. Ich war eins mit Pico und wir hatten beide einen Riesenspaß.als daß die schönsten Momente meist dann entstehen, wenn man in sich selbst versunken mit dem Pferd eins wird.
Und das ist halt am Turnier mit dem ganzen Drumherum schon verdammt schwer und erfordert sehr viel ... Übung?
Und klar: es braucht Übung. Aber auch im heimatlichen Stall habe ich manchmal ganz schön viel Drumherum: spielende Kinder, kläffende Hunde, Traktoren die Rumfahren, Pferde werden von A nach B gebracht, abgespritzt. Ich übe zu Hause bereits, mich von diesen Dingen nicht beeinflussen zu lassen. Und die kann ich auch auf dem Turnier - genau wie zu Hause: mal mehr mal weniger. Auch auf dem Turnier horche ich in mein Pferd und versuche durch meine Reaktionen auf seine Aktion immer die Balance zu finden, Verspannungen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Mir ist nicht das Urteil der Richter wichtig, sondern mit meinem Pferd für mich die Aufgabe bestmöglich zu lösen. Und, um dies auch wirklich ohne Auswege zu machen, fahre ich halt ans Turnier.
Ich finde das Reiten von Lektionen an einem bestimmten Punkt wichtig.
Noch eine kurze Geschichte: in der Abreitehalle zu einer Prüfung erlebte ich Momente, die mich so glücklich gemacht haben, dass ich die Prüfung nicht mehr hätte reiten müssen. Ich bin natürlich eingeritten. Sie war nicht gut (aus unterschiedlichen Gründen), aber ich war glücklich. Weil ich in der Abreitehalle diesen Moment der völligen Leichtheit und Eins-Werdens mit dem Pferd erlebt habe.
Es kann jeder seine eigenen Auffassung haben, aber er muss anderen auch ihre Auffassung zugestehen. Hilfreich wäre da schon, nicht immer alle über einen Kamm zu scheren. Nicht nur Schwarz und Weiß, sondern eben auch etwas dazwischen.