Schrittpirouette vs. Kurzkehrt

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Sissy
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Schrittpirouette vs. Kurzkehrt

Beitrag von Sissy »

Welche Unterschiede/Gemeinsamkeiten haben Schrittpirouette und Kurzkehrt? :?:
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Soweit mir bekannt ist wird die Schrittpirouette aus der Bewegung heraus geritten, das Kurzkehrt aus dem Halt.
Der Rest sollte gleich sein.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
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chantesse
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Beitrag von chantesse »

Kurzkehrt wird aus der Bewegung heraus geritten.
Aus dem Stehen wird es Hinterhandwendung genannt.
manoleon
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Beitrag von manoleon »

soweit ich es richtig verstehe, gibt es von den Hilfen her keinen Unterschied, die Schrittpirouette ist aber gesetzter als das Kurzkehrt. Beide werden aus der Bewegung heraus geritten.
Sissy
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Beitrag von Sissy »

Wie entwickelt ihr das Kurzkehrt? Die Schrittpirouette reite ich ja aus dem Traver heraus.
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chica
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Beitrag von chica »

Sissy hat geschrieben:Wie entwickelt ihr das Kurzkehrt? Die Schrittpirouette reite ich ja aus dem Traver heraus.
Das ist genau der falsche Ansatz ;) Eine Pirouette ist keine Traversvolte. Reitest Du beispielsweise Travers links, steigt das rechte Hinterbein vor das linke unter den Schwerpunkt - wie soll jetzt das linke Bein wegkommen? Bei einer Pirouette links, steigt das linkes Hinterbein um, das rechte tritt an das linke heran usw. und beschreibt damit einen kleinen Kreis.

editiert weil Quark

Ich hoffe Du kapierst so halbwegs, was ich meine :lol:
Zuletzt geändert von chica am Di, 24. Jan 2012 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Sissy
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Beitrag von Sissy »

Und wie entwickelt man dann die Schrittpirouette? Aus dem Kurzkehrt?
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chica
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Beitrag von chica »

Ein Kurzkehrt ist nix anderes als eine halbe Pirouette oder zwei Viertelpirouetten vom Bewegungsablauf und von der Hilfengebung her.
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Sissy
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Beitrag von Sissy »

*lichtaufgeh*
ich glaub jetzt hab ichs :D
Liebchen
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Beitrag von Liebchen »

editiert weil Quark
Ist aber nicht die Hinterhandwendung die schwerere Übung? Das Kurzkehrt aus der Bewegung muss noch nicht so gesetzt sein und der Radius der HH darf etwas größer sein als bei der echten Hinterhandwendung?

Ich kenne es nur so, das man zuerst das Kurzkehrt erarbeitet und erst später dann die Hinterhandwendung?
Liebchen
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Beitrag von Liebchen »

In den Aufgaben gibt es Kurzkehrt schon in den Dressurreiteraufgaben und in den leichten Ls - Hinterhandwendung erst in dern Schweren Ls.

Knackpunkt ist ja dabei das taktmäßige Mittreten der HH, das finde ich z.B. aus der Bewegung deutlich einfacher zu erhalten. Stehen die Pferde treten genug ja nicht mehr richtig rum ... gerade in den Anfängen geht es ja nur um einen oder zwei Tritte, die aus der Bewegung heraus verkürzt und gewendet werden ... quasi Viertelvolte mehr nicht.

Das kapieren die Pferde aber unglaublich schnell ... fand ich bisher zumindest.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Aaaaalso: wir haben die Kurzkehrt's aus dem Schultervor entwickelt. Schultervor entlang der langen Seite, dann mit dem verwahrend zurückgelegten Schenkel und den dazu passenden halben Paraden am äußeren Zügel die Vorwärtsbewegung abgefangen und nach seitwärts geführt.

Die Schrittpirouetten leite ich auch aus dem Schultervor ein und habe dort einfach den Vorteil, dass ich länger Zeit habe, um mich einzutakten. Da ich leider ein Bewegungs- und Fühllegastheniker bin, muss ich mir so etwas hart erarbeiten. Deshalb hat mein Ausbilder die Schrittpirouetten gerne dafür genommen. Jetzt nutzt er die Schrittpirouetten eher zur Korrektur, wenn mein Friesling sich mal wieder nicht richtig setzen mag.

Die Hinterhandwendung haben wir erst angefangen, als die Kurzkehrt absolut sicher saß.
Liebe Grüße, Sabine

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chica
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Beitrag von chica »

*grübel* Warum haben wir dann damals so angefangen :kopfkratz:
Weil ich ein Quatschkopf bin *stirnklatsch* Wir haben mit Unterstützung der Trainerin vom Boden aus auch aus der Bewegung heraus angefangen und dann immer nur ein paar wenige Tritte verlangt. Sorry :oops: Wollte keine Verwirrung stiften.

Bei uns liegen die Prioritäten nur momentan wieder in den Grundlagen, da geraten solche Dinge bei mir echt in Vergessenheit...
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Liebchen
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Beitrag von Liebchen »

Also alles geklärt - Vergesslichkeit ist kein Drama :wink:
alimat01
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Beitrag von alimat01 »

Da habt ihr mich gerade mal kruz durcheinandergebracht - als ich drüber nachgedacht hab, gab`s plötzlichen Salat im Hirn.
Aber ganz ehrlich - man mag über FN orientiertes Reiten (oder wie nenn ich das?) denken, was man mag, aber: Alle drei Sachen sind in den Richtlinien für Reiten und Fahren der FN ganz gut beschrieben.
Ich stell mal wieder fest, dass die Lehre eigentlich schon gut ist...wie immer kommt`s auf die Umsetzung an. Aber gut, das ist OT.

Ich versuch`s mal zusammenzufassen.
1. HHW: versammelnde Übung aus dem Halten heraus mit leichter Anlehnung und Längsbiegung; VH beschreibt einen Kreis um die HH; Wendepunkt liegt möglichst nah am inneren Hinterfuß; Die Hinterbeine fußen dabei beide im Rhythmus ab und kreuzen sich nicht.

2. Kurzkehrt: Aus dem Schritt oder Trab (dann mit halber Parade zum Schritt und Antraben gleich danach) - Schrittfolge wie bei der HHW, aber ohne Halten vorher oder nachher;

Aus den Richtlinien Band II:
3. Schrittpirouette: HHW aus dem versammelten Schritt heraus, d.h. höherer Versammlungsgrad

Tatsächlich habe ich noch nie so bewusst gelesen, dass ausdrücklich drin steht, dass es vermieden werden muss, das Pferd mit dem äußeren Schenkel herumdrücken zu wollen - sieht man ja oft genug. Und dass empfohlen wird, erst den versammelten Schritt zu erarbeiten und erst Viertelpirouetten erarbeitet werden sollen um Fehler und eine zu deutliche Hilfengebung zu vermeiden.

Ich weiß, dass das nun einigen obigen Beiträge ergänzt, aber manchmal ist es ja hilfreich, unterschiedliche Formuliereungen zu hören :-)


Grüße,

Nina
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