Wieviel Training braucht ein Reitpferd?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Medora
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Beitrag von Medora »

DynaMitreiterin hat geschrieben:Demnach seht ihr jenen Tag, an dem ein Pferd z.B. Bodenarbeit macht, also das Kopferl anstrengt, aber den Rest geruhsam angeht, als Ruhetag an?
Bei mir heißt "Ruhetag" tatsächlich "Ruhe" - also höchstens ein bissl auf dem Auslauf tüddeln (putzen, Möhren rein), aber nichts mit ihnen machen.

Medora
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Also vom Arbeitspensum her, hoffe ich, dass ich das ab dem Frühjahr bzw. sobald ich nach der Arbeit wieder ohne Zeitdruck (zwecks Dunkelheit) ins Gelände kann, dass ich da so auf 50% Gelände komme.
Wir müssen Muckis aufbauen und da ist die Bahn nicht wirklich der geeignete Platz, vor allem, wenn eine zu klein und die andere Berg-und-Tal ist, also raus mit dem Tier - tut seinem geistigen Zustand auch mehr als gut.
Die restliche Zeit wird dann mit normal "Dressurarbeit" auf dem Platz und Freispringen, Longieren und Handarbeit verbracht.
Zumindest denke ich mir das jetzt so :wink:

Und ansonsten sind Ruhetage wirklich Ruhetage, also da wird außer betüddeln nichts gemacht.. Aber inzwischen findet Traki solche Tage langweilig :wink:

LG Alix
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Jen
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Beitrag von Jen »

DynaMitreiterin hat geschrieben:@Jen und Alix (click):

Demnach seht ihr jenen Tag, an dem ein Pferd z.B. Bodenarbeit macht, also das Kopferl anstrengt, aber den Rest geruhsam angeht, als Ruhetag an?


ja, muss nicht unbedingt mal Bodenarbeit sein. Kann auch simples Spazieren gehen sein, mit über ein paar Baumstämme klettern und auf abgesägte Baumstrünke stehen etc. Das ist für mich bzw. für's Pferd nicht wirklcih Arbeit ;) (Ich spreche hier nicht von Jungpferden, die gerade die ersten paar Male raus können, für die ist das schon anstrengend, zumindest vom Kopf her)
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
lalala

Beitrag von lalala »

Einen richtigen Ruhetag, im Sinne von gar nix arbeiten, gibt es bei uns nicht...allein aufgrund der hohen Kolikgefahr beim Stuti muss sie etwas tun - sei es einfach nur 30min mit ner Kumpeline laufen lassen, ins Gelände zu reiten, longieren, freispringen etc.

Mehr als 3 Tage Bahnarbeit schlägt ihr aufs Gemüt...im Sommer stellt die Abwechslung kein Problem dar, im Winter wird es schon schwieriger. Vor Turnieren geht sie in der Zwergenstunde mit oder ich gehe ins Gelände oder die Besi reitet sie...irgendetwas Lockeres, um auch nicht in Versuchung zu kommen noch in letzter Minute etwas üben zu wollen...nach dem Turnier gibt es aber keinen Ruhetag - wir gehen max 2 Prüfungen,also muss sie da nichts super anstrengendes leisten.
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Larry
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Beitrag von Larry »

@Dyna:
Es kommt immer darauf an WAS ich trainiere. Dementsprechend ist ein Ruhetag für mich nur putzen und füttern oder auch mal nur Gassi gehen/reiten oder Pferd ganz in Ruhe lassen.

Am Besten bin ich mit dem Training gefahren, dass ich etwas bestimmtes trainiere. Es beim Pferd (und auch oft bei mir) nach einigen Wiederholungen sacken lasse, um es dann ERST eine Woche(ca-kann auch mal 2 sein) später wieder "raus zu holen".
Was dann hängen geblieben ist, ist die Basis, auf der ich das Gewünschte dann weiter trainiere.
Ich habe festgestellt, dass mein Pferd zumindest gut in "Intervallen" lernt. Ob das auf alle zutrifft kann ich Dir leider nicht sagen, ist aber vielleicht einen Versuch für Euch wert?

Das heißt genauer, wenn ich bestimmte Muskelgruppen trainieren möchte, muss ich diese auch durch Wiederholungen stimulieren. Dafür gibt es ja gerade in der Reiterei zig Möglichkeiten. Wie gesagt: Unterschiede bestehen zwischen: Kondition, Muskelwachstum und Bindegewebe.

Das erfordert einen Trainingsplan. Schriftlich oder eben im "Hinterkopf".
Also vorausschauendes "Reiten" möchte ich es jetzt mal nennen. Ein Fitness -und Konditionstraining ist KEIN Muskelaufbautraining.

Natürlich dehnt und bewegt sich ein Pferd bei normaler Bewegung auch. Aber vereinfacht ausgedrückt, der Reiz für den Muskel zu wachsen bleibt aus.
Deswegen muss ich ihn "reizen". Pferdchen wird’s ja nicht freiwillig machen..
Deine Aufgabe: Wachstumsreiz für den Muskel ist sozusagen angesagt.
Dem Muskel muss also suggeriert werden, Deine bisherige Muskelkraft reicht mir – Deinem Körper- nicht mehr!
Wichtig: man schaut sich das Alter des Pferdes an - seine bisherige Muskulatur und Kondition, um dann DARAUF aufzubauen.
Schwerpunkte wie kurzer oder langer Rücken, Unterhals/halslänge, Schulterfreiheit usw müssen da mit einfließen, um ein paar Beispiele zu nennen.
Hoffe meine lange Antwort hat dir etwas geholfen...
Grüßle quer durch Berlin :D
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pepe
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Beitrag von pepe »

Waehrend des Sommers versuche ich es so einzurichten dass die Pferde auch mal Urlaub haben: nur Koppel. Kurse (oder dieses Jahr Equimundo) hin oder her. Da wird dann nix gemacht, bis auf nach Macken untersucht. Ansonsten versuche ich nie laenger als drei, hoechstens vier Tage zu reiten und dann hat der Ruecken mindestens einen Tag frei. Ob ich jetzt longiere, Handarbeit mache, freispringen oder nur laufen lasse, kommt auf die Reiterei der vorigen Tage an. Ich kenne Pepe gut genug um zu wissen was er braucht. Hauptsache die Motivation zur Mitarbeit wird gefoerdert.
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hallo,

ich finde Ruhetage (=Gegenteil vom alltäglichen Training) besonders für die Motivation ungeheuer wichtig. Ein Pferd muss arbeiten wollen und Spaß behalten. Da ist Eintönigkeit das schlimmste. Ein Ruhetag ist für mich ein Tag auf der Koppel, Spazieren gehen oder einfach nur mal lockeres Longieren am Halfter ohne weitere Anforderungen.

Rein körperlich bräuchte das Pferd keinen Ruhentag und erst recht nicht nach einer enormen Anstrengung. Nach einer intensiven Belastung ist es gerade wichtig das Pferd zu lockern, als es "stehen" zu lassen. Egal ob Offenstall-oder Boxenpferd. Klar sollte es dann nur leicht bewegt werden. Aber je mehr ein Pferd belastet wurde, umso mehr muss man für seine Regeneration tun und das bedeutet lockernde Gymnastik und viel aber gering beanspruchende Bewegung, kein verspanntes Stehen in der Box.

Längerer Urlaub bedeutet Muskelschwund und man muss sich im klaren sein, dass danach ein Aufbautraining notwendig ist. Und jedes Aufbautraining ist ein bißchen unbequem. Von daher stellt sich die Frage, braucht ein Pferd körperlichen Urlaub? Ich finde es besser Pferd in den Urlaub mitzunehmen und lieber mal 2 Wochen nur durchs Gelände zu juckeln, als es daheim auf der Koppel zur Kugel mutieren lassen. Oder einfach ein fortgeschrittenes Mädel das Pferd täglich ins Gelände zu reiten.
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Gibt es eigentlich eine Art Faustregel, um die "Arbeitsmenge" zu bestimmen?
Ich meine, wie viel das einzelne Pferd braucht ist ja individuell verschieden und hängt unter anderem sicher auch von den Zielen des Reiters ab. Aber trotzdem wüßte ich gerne mal, wie ich ungefähr einschätzen kann, wie viel oder wenig Timi eigentlich bei mir tut.

Grüße, Thisbe
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Larry
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Beitrag von Larry »

Dazu müßtest Du erst einmal einen Trainingsplan aufstellen
-für mindestens 6Wochen.

-z.B. Puls messen(bei im Sport eingesetzten Pferden auch mit Hilfe des Blutbildes entsprechende Werte ziehen..)

- Unterscheiden zwischen Muskeltaining und Konditionstraining.

Neben festen körperlichen Werten mußt Du dann noch schauen, wie weit Dein Pferd geistig in der Lage ist am Stück zu arbeiten. Allein vom Altersunterschied her gibt es da ja schon teilweise gewaltige Unterschiede. (Manchmal spielt sogar nur die Wetterunstellung oder Jahreszeit mit eine Rolle)
Das sind jetzt nur ganz GROBE und PAUSCHALE Hinweise...
Lg Larry
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Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

:shock:

Daß es nicht ganz so einfach mit einer "Fausformel" geht habe ich mir schon gedacht. Aber so ist das doch einiges komplexer als ich vermutet hatte. Zumindest, wenn es nur um eine allgemeine Annäherung geht.
Und ein klein wenig pauschaler geht es nicht?

Viele Grüße, Thisbe
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