Agressiver Hengst

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Die steifen gelenke und diese Melanome. Gruselig.

Ich dachte mir vielleicht könnte er ein Lermeister für mich werden, nur wenn er mich in gefahr bringen kann dan fällt auch das ins wasser.
Es ist in den ein oder anderen Post schon verhalten angeklungen, aber in meinen Augen auch genauso überlesen worden!

Wie kann ein Pferd, das aufgrund einer Erkrankung steife Gelenke hat, ein Lehrpferd sein????? Sollte er schmerzfrei sein (was ich jetzt mit großem Fragezeichen sehen würde) kann er allenfalls noch einen schönen Lebensabend haben! Alles andere geht bei mir in Richtung Tierquälerei und Eigennutz.

Sorry, aber da hört der Spaß für mich ein wenig auf!
Zuletzt geändert von Josatianma am Mi, 04. Mai 2011 07:36, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Sabine

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

:? Oh, vielleicht war ich naiv, ich hatte es so verstanden, dass er als "Lehrmeister" im Umgang sein könnte, was wenn es alles im guten Rahmen ist (auch natürlich was Schmerzen angeht, keine Frage!) ja nicht mal so verkehrt ist.

Ich hoffe wir bekommen hier weiteren Bericht zu dem Burschen...
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Als Lehrmeister für den Umgang einen als gefährlich eingestuften, älteren, mit schlechten Erfahrungen ausgestatteten Hengst zu nutzen, finde ich auch nicht viel besser.

Die Übernahme eines solchen Tieres setzt für mich ein ziemliches Maß an Können voraus - solch ein Tier würde ich mir nicht als Lehrmeister (egal ob für den Umgang oder fürs Reiten) holen. Entweder ich weiß, daß ich diese Situation gemanagt bekomme oder ich lasse es lieber!
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PetraH.
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Beitrag von PetraH. »

Wie ich weiter oben schon geschrieben habe wird sie von dem Pferd warscheinlich nicht viel haben außer den (hoffendlich) schönen Anblick, Arbeit und Tierarztkosten. Was nicht heissen soll das es sich nicht lohnt. Manchmal ist die blosse Anwesenheit eines solchen Pferdes die Mühen wert. Aber man sollte nicht zuviel erwarten - vor allem keine "Dankbarkeit" ....
blumchen24
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Beitrag von blumchen24 »

natuerlich meine ich mit dem lehrmeister nicht das ich ihn reiten will, wenn man sich meine gesamte anfrage anschaut kann man den sinn meiner anfrage erkennen, und sich vielleicht auch denken wie koennte ich es gemeint haben.

Ich versteh nicht wieso Josatianma mich nicht einfach fragt wie ich es meinte sondern gleich urteilt.

Ich frage menschen um ihre meinung und um ihre erfahrungen, ich urteile und verurteile niemanden, mir fehlen diese erfahrungen um mir vielleicht diese aufgabe mit diesem hengst anzunehmen oder aber vielleicht reichen meine erfahrungen trotzdem aus, das weiss ich einfach nicht. Jeder hier hat irgendwan mal auch erfahrungen mit etwas gemacht was er zuvor noch nicht kannte, ich muss durch fragen fur mich und diesen hengst herausfinden ob ich den hengst helfen kann oder nicht.
Austausch mit anderen menschen das ist fur mich das wichtigste.

Dieser hengst ist nicht tod, er hat noch einen lebenswillen in sich, er hat athrose und es scheint das er sich momentan damit arangieret hat. So schaetze ich es mal ein. Ich beobachte ihn weiterhin, er hat mich nicht gebissen oder sich irgendwie agressiv verhalten. Das heisst aber nichts, schliesslich hatte ich ihn noch nicht draussen und ich habe keine erfahrung damit ob sich das urploetzlich aendern koennte. So wie ich hier gehoert habe kann sich das schnell ins negative aendern.

Naehste woche kommt ein tierarzt den ich ubernehme, er will sich ihn anschauen, um mir zusagen wie schwer seine erkrankung ist und welche schmerzen er haben koennte. Sollte es keine hofnung geben werde ich versuchen den zuechter zu ueberzeugen ihn zu erloesen. Das ware eine moeglichkeit hier helfend einzugreifen.

In die box kann ich ganz normal hinein, er ignoriert mich laesst sich aber anfassen. Draussen hatte ich ihn noch nicht. Der zuchter will ihn am wochenende mal raus hollen sagt er, wieso weshalb ich frage garnicht, ist schliesslich noch sein pferd, ich nehme das was man mir gibt und warte ab.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Josatianma hat geschrieben:Als Lehrmeister für den Umgang einen als gefährlich eingestuften, älteren, mit schlechten Erfahrungen ausgestatteten Hengst zu nutzen, finde ich auch nicht viel besser.

Die Übernahme eines solchen Tieres setzt für mich ein ziemliches Maß an Können voraus - solch ein Tier würde ich mir nicht als Lehrmeister (egal ob für den Umgang oder fürs Reiten) holen. Entweder ich weiß, daß ich diese Situation gemanagt bekomme oder ich lasse es lieber!
In Bezug auf die Gefährlichkeit, die potenzielle Gefährlichkeit, gebe ich dir völlig Recht! Aber den Eindruck macht zumindest auf mich die TE nicht, dass sie blauäugig das Pferdi mit nach Hause nehmen wollte.

Was den Lehrmeister angeht sehe es wie beim Reiten auch: wenn der Könner nicht mehr bereit ist zu lernen, dann ist was faul!

Auch mit sehr viel Erfahrung im Umgang mit sog. "Problempferden" lerne ich persönlich mit jedem neuen wieder hinzu.

editiert
@blumchen: ich finde nach wie vor deine Herangehensweise sehr angemessen und den guten Mittelweg helfen zu wollen und sich selber ausreichend zu schützen! Du sammelst grade Informationen über den Hengst und sein Verhalten und seine Gesundheit - alles unabdingbar für eine Entscheidung, ob und wie man ihm noch ein schönes Leben ermöglichen kann. Mach weiter so!
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

PetraH. hat geschrieben:Aber man sollte nicht zuviel erwarten - vor allem keine "Dankbarkeit" ....
Petra, manchmal ist es beschämend, mit wie viel Dankbarkeit einem ein armes Pferd begegnet, das man aus einer solchen oder ähnlichen Situation herausholt! Man sollte sie jedoch niemals erwarten, sie ist immer ein Geschenk und ein Zeichen dafür, dass man etwas richtig gemacht hat :wink:
Viele Grüße
Sabine
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@Max-Sabine:

ich denke es war in " gesetzt um zum Ausdruck zu bringen, dass es keine Dankbarkeit im menschlichen Sinne ist, also kein bewußtes Handeln!?

Pferde benehmen sich in einer Art aus einem natürlichen Reflex heraus - und wir Menschen interpretieren dann eine bestimmte "Absicht" uns gegenüber rein... *räusper - nicht dass mir das nicht passiert mit meinen Hunden oder Pferden... neeein... nieee... * :wink:
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich versteh nicht wieso Josatianma mich nicht einfach fragt wie ich es meinte sondern gleich urteilt.
Ich urteile nicht einfach! Ich habe mir den Thread durchgelesen und das nicht erst heute, sondern bereits von Anfang an. Sauer bin ich bei dem Wort Lehrmeister geworden. Entweder, ich kann einschätzen, ob ich mit einem Pferd klar komme oder ich lasse die Finger davon.

Ob du dir aufgrund der hier gegebenen Antworten dies nun mehr zumuten kannst als vorher, kann ich nicht beurteilen! Ich verurteile auch niemanden! Ob deine Erfahrungen reichen, die die Aufgabe mit diesem Hengst bringen wird, kann hier keiner beurteilen! Ich wüßte aber, welche kompetente Anworten ich als Grundlage für meine Entscheidung nehmen würde! Durch Fragen hier, kannst du es nicht herausfinden. Dafür kennen wir alle zu wenig die Umstände: wir kennen dich und deine Arbeit mit Pferden zu wenig, wir kennen den Hengst nicht, wir kennen die Erfahrungen des Hengstes nicht.

Du solltest dir lieber Menschen (gute Freunde) in deinem Umfeld suchen, die dir bei der Beantwortung dieser Frage helfen. Sie wissen, wie du mit Pferden umgehst, sie können dich vielleicht jetzt schon mit dem Hengst beobachten. Eventuell rennt bei dem Züchter jemand rum, den du zu dem Hengst befragen kannst.

Ich kann von jedem Pferd lernen! Aber ich weiß, wo die Grenzen sind mir eventuell ein bestimmtes Pferd zu holen.
Liebe Grüße, Sabine

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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@finchen: Doch, ich denke, das ist sehr bewusst. Sie erkennen sehr deutlich, welchem Menschen sie es zu verdanken haben, dass sie jetzt in einer besseren Lage sind. Und wer sich gut um sie kümmert. Und sie zeigen diesem Menschen auf ihre Art, dass sie "dankbar" dafür sind. Das ist sehr individuell und sehr subtil.
Bei Blümchens Hengst, von dem sie schreibt, dass er sie zwar gewähren lässt, aber derzeit noch "ignoriert", wäre eine erste Bekundung von "Dankbarkeit", dass er sie offen zur Begrüßung anschaut, während er anderen Menschen gegenüber verhalten bleiben würde.
Verstehst Du, was ich meine?
Viele Grüße
Sabine
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

:lol: ich glaube das deutet jeder anders.

Nüchtern betrachtet verhält sich ein Pferd halt bei dem vertrauensvoll, der es aus seiner Sicht vernünftig behandelt. Dem zeigt es dann Zuneigung, aber das würde es auch tun, wenn es zuvor nicht schlecht behandelt worden wäre, es ist eine logische Konsequenz, die Tiere reagieren auf das was der Mensch für sie darstellt.

Menschlich interpretiert kann man sicher auf Dankbarkeit, Verständnis oder anderes kommen... na ich bin kein so gutes Beispiel, ich gehe davon aus, dass Tiere auch wenig bis gar nicht "bewußt nachdenken"...

Letztlich auch egal, wenn ein Pferd einem Menschen gegenüber Vertrauen zeigt, sich entsprechend aufgeschlossen und freundlich zeigt, dann ist das immer eine tolle Sache - und zeigt dass ein Mensch offenbar viel richtig macht! :wink:
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@Finchen: und da sage ich für mich entschieden nein. Pferde, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, zeigen sich deutlich anhänglicher und kooperativer als solche, die von klein auf immer nur Gutes mit Menschen erlebt haben.
Aber jeder macht so seine eigenen Erfahrungen. Das hier sind einfach nur meine, die nicht repräsentativ sein müssen.
Viele Grüße
Sabine
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Klar, wenn du da für dich einen Unterschied festgestellt hast...

Meine allgegenwärtige Skepzis hinterfragt dann immer, ob denn nicht gleiches Tier auch bei von Beginn an guter Behandlung so wäre... ob man nicht doch sorgsamer kümmert als um andere und drum mehr zurück erhält...

Aber ich kenne auch Momente wo mich meine Viecher anschauen und ich das Gefühl habe sie sind grade im wahrsten Sinne des Wortes hundsfroh hier gelandet zu sein... Na gut, ich überdenke es nochmal! :wink:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Max1404 hat geschrieben:@finchen: Doch, ich denke, das ist sehr bewusst. Sie erkennen sehr deutlich, welchem Menschen sie es zu verdanken haben, dass sie jetzt in einer besseren Lage sind. Und wer sich gut um sie kümmert. Und sie zeigen diesem Menschen auf ihre Art, dass sie "dankbar" dafür sind. Das ist sehr individuell und sehr subtil.
Das sind definitiv auch meine Erfahrungen – und ich bin normalerweise weit weg von Wendy-Mentalität :wink:
Den Herrn Schimmel aus meinem Avatar habe ich vor mittlerweile gut sieben Jahren aus wirklich besch... Haltung gekauft (Isolationshaft, zwei Jahre ausschließlich Box, ohne Sozialkontakte, Arbeit, Außenreize). Der war anfänglich das, was man beim Menschen wohl mit dem Wort autistisch beschreiben würde. Nach einiger Zeit jedoch ist er wieder ein ganz normales Pferd geworden. Und der zeigt mir ebenfalls deutlich, dass ihm bewusst ist, dass es ihm besser geht, seitdem er zu mir gehört. Was ihn übrigens keinesfalls daran hindert, seine "pferdischen" Macken zu haben. :P
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
charona
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Beitrag von charona »

Max1404 hat geschrieben:@Finchen: und da sage ich für mich entschieden nein. Pferde, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, zeigen sich deutlich anhänglicher und kooperativer als solche, die von klein auf immer nur Gutes mit Menschen erlebt haben.
Hier kann ich nur vollumfänglich bei Max unterschreiben, aus eigener Erfahrung.
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