Piaffen

Rund um die klassische Reitkunst

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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich bin mit 100 % sicher, dass der Braune in den Jeans-Turnschuh-Videos mitnichten ein heißes Geschoss ist, sondern schlichtweg durch diese unsägliche Reiterei heiß gemacht. Wenn ich meinen (grundsätzlich eher ruhigen) Spanier so sekkieren würde (wie der Wiener sagt 8) ), wäre der mindestens ebenso auf 180, nur würde der irgendwann nicht mehr so brav mitmachen wie das äußerst tolerante Tier in dem Video.

Und dieses Gedöns mit der ach so anders aussehenden Rückentätigkeit kann ich ehrlich nicht mehr hören. Woher kommt eigentlich die Mär, dass das bei einem Iberer anders aussieht als bei einem Warmblüter? Die Mechanik "untenrum" ist vielleicht anders, aber entweder schwingt der Rücken oder nicht. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass Horsmän, Ennah und co. einfach noch nie einen Iberer gesehen haben, der die Bewegung wirklich durch den Körper lässt.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Vielleicht magst Du mal ein Video von Deinem Spanier einstellen und zeigen, dass es auch anders geht?
Es wäre ja schön, einen direkten Vergleich zu haben.
Danke!
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Mir schwebt da so ein gewisses Filmchen mit einem gewissen M.P. vor, Rapunzel :D
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Na, ich werd wohl kaum Videos von mir selbst in der Rubrik "Augenschmaus" einstellen. Aktuell habe ich auch nur eins, auf dem sich mein Pferd beim Anpiaffieren ungefähr genauso aufregt wie der da im Video, nur dass das in unserem Fall weder Absicht noch Endziel ist 8)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Ennah2 hat geschrieben:
Max1404 hat geschrieben: Jo, er kam aus der Schule des Marquis de Marialva (wenn ich mich nicht irre 8) ).

Und über das NO-Video werden wir uns wohl niemals einig werden.... :P
Öh, aber der hat doch die Regeln des Stierkampfs in Portugal erstmals schriftlich niedergelegt, die m.W. bis heute gelten??? Na ja, irgendwie lassen sich die Reitweisen von Alta Escuela bis Stierkampfreiterei eh schlecht soo klar voneinander abgrenzen…

Nö, werden wir nicht. Nicht in diesem Leben, Ennahkind. :-) Aber nur weil das nicht mein Gereit ist, halte ich NO nun wahrlich nicht für einen schlechten Reiter…
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esge
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Beitrag von esge »

Rapunzel, du musst aber beachten, dass dein iberer einen ungewöhnlich langen Rücken hat für einen solchen. Somit sein Schwung auch anders aussieht als bei solchen Kompaktpaketen wie dem gezeigten.
Womit ich nicht sagen will, dass ich das gezeigte Pferd für locker halte und ich pflichte bei, dass der weit weniger heiß wäre, wenn entspannter geritten. Da aus Erfahrung spreche, weil selbst so ein Paket habe.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Musst Du auch nicht! :wink:
Aber hier würde es doch schön hinpassen. Zum Vergleich legen wir den anderen Spanier direkt daneben.

http://www.klassikreiten.de/viewtopic.p ... &start=225
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Also, ich weiß nicht, ob man eine Deckenlänge von 1,25 m bei einem Stockmaß von 1,60 m als lang bezeichnen kann :shock: - nee, lang ist der wirklich nicht!

Und ich sprach auch nicht von meinem im Speziellen, sondern von Iberern allgemein. Egal, wie lang der Rücken ist. Dass es bei einem Kompakten weitaus schwieriger ist, ist ganz sicher wahr - aber anzustreben ist es unbedingt, und WENN so einer löslässt, ist es auch ganz klar erkennbar, wenn auch die Amplitude vielleicht flacher ist.

Medusa: Neee, was soll man denn da vergleichen? Zwei Zappelspanier, nur aus unterschiedlichen Gründen?! Da mach ich lieber mal ein Video von der normalen Alltagsarbeit, nur steh da halt selten jemand mit Kamera daneben.
Phanja

Beitrag von Phanja »

Ich stell auch mal was ein - mir gefällt das hier ganz gut:

http://www.youtube.com/watch?v=lY_Mej0V4V0
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Cubano hat geschrieben:
Ennah2 hat geschrieben: Jo, er kam aus der Schule des Marquis de Marialva (wenn ich mich nicht irre 8) ).
Also, jetzt habe ich mal den Bücherschrank bemüht:
NO hat gelernt bei Joachim Goncalves de Miranda. Er war der Schüler eines Baucher-Schülers mit Namen Brunot sowie von General Vito Moreira, der 3 Jahre in Saumur war. Ansonsten war Miranda Autodidakt. Miranda führte in Lissabon damals die angesehenste Reitschule.
So, und wer mehr wissen will, dem empfehle ich das Buch über den Briefwechsel zwischen Henriquet und NO - wirklich lesenswert, auch wenn man möglicherweise NO oder MH kritisch gegenübersteht.
Viele Grüße
Sabine
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Motte
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Beitrag von Motte »

Phanja hat geschrieben:Ich stell auch mal was ein - mir gefällt das hier ganz gut:

http://www.youtube.com/watch?v=lY_Mej0V4V0

:shock:

Warum?
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Na ja, das Pferd ist zumindest nicht kurz von dem Wahnsinnigwerden. Wobei der ständig pinselnde Schweif auch nicht sehr entspannt wirkt. Das fällt dann wohl eher unter "Geschmackssache" - mir ist es zu schlurfig, zu auseinandergefallen, und die Reiterin ist eine ziemliche Sitzbaustelle. Aber wenigstens kommt hier nicht der Wunsch auf, die Dame vom Pferd zu ziehen.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Was mir sehr gut gefällt ist die Lockerheit des Pferdes.

Was mir nicht gut gefällt ist der ständig pinselnde Schweif und die Reiterin an sich :?
Außerdem hab ich oft den Eindruck, daß das Pferd zu viel auf der Vorhand ist (vor allem im Galopp), mehr HH-Aktivität wäre mitunter wünschenswert.
Es grüsst ottilie
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Ganz ehrlich, mir gefällt es nicht sonderlich und das aus folgenden Gründen:

- der Kappzaum ist für meinen Geschmack viel zu tief verschnallt
- der Schritt, und das ist etwas was ich bei Branderup immer sehr bewundert habe, weil seine Pferde genialen Schritt gehen. Dieser Schritt ist zu knapp/kurz und zu wenig durch den Körper
- die Zügel springen ständig
- die Reiterin zieht die Hacken hoch
- in den Seitengängen (auch im Schritt) verliert das Pferd Takt und Fleiß
- das Rückwärtsrichten ist zurückgezuppelt
- der Sitz der Reiterin (1:55) gefällt mir auch nicht.

Für einen Schüler setze ich andere Maßstäbe an, als für jemanden, der hier die "Ritterprüfung" ablegt.
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esge
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Beitrag von esge »

Der Schritt geht darum so wenig durch den Körper, weil das Pferd im Hals abbricht. Obwohl das Pferd nicht eng gemacht wird, sucht es keinen Kontakt zur hand und hat einen falschen Knick im hals. Dadurch gehen die Bewegungen nicht wirklich durch den Körper des Pferdes durch.
Es ist bei solchen Pferden häufig in der Tat nicht leicht zu erreichen, denn man muss ihnen Anlehnung "aufnötigen" und sie ständig ermahnen, diese dann auch zu erhalten. "Los, hier ist meine Hand, nimm sie schön an, doch, doch, ist gar nicht schlimm..."
Nur dann wird man einen fließenden Schritt von solchen Pferden bekommen.

Was mir gefällt ist, dass dieses Pferd sicher keinen Stress hat. Es gibt wahrlich schlimmere Schicksäler für ein Pferd, als so geritten zu werden.
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