Seitengänge im Galopp, wie fangt ihr an?

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Benutzeravatar
ottilie
User
Beiträge: 5400
Registriert: Fr, 22. Jun 2007 12:00
Wohnort: Oberbayern

Beitrag von ottilie »

moreno hat geschrieben:warum dem PFERD ... leichter fällt - Dass mancher Reiter mit ... Schwierigkeiten hat, mag durchaus möglich sein
Das wird wohl in vielen Fällen so sein, oder? :D
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

moreno hat geschrieben:Hallo,

keine Aufregung und keine Belehrung. Lediglich der nüchterne Versuch auf funktioneller Basis zu erklären, wie ein Pferd sich bewegt und warum dem PFERD ein Traversgalopp leichter fällt, als ein SH - Galopp. Dass mancher Reiter mit dem Traversgalopp Schwierigkeiten hat, mag durchaus möglich sein.

Gruß

Dörr
Hallo,

ich kann bzgl. der ERARBEITUNG der Seitengänge im Galopp nur eine Vermutung äußern, da ich ganz unbeabsichtig rechte Hand mit dem ausbildungsjungen Pony standardmäßig im Travers galoppiere, wenn ich es nicht bewußt ändere. Pony läuft gut, ich sitze gut (natürlich ist es weder gewollt noch geduldet :wink: ) - daher würde ich auch annehmen, dass sich das eher bzw leichter erarbeiten läßt, als SH im Galopp.

Glaube hier stand irgendwo schon, dass der erste Seitengang das "Grade" im Galopp war - dem schließe ich mich an! :lol:

Und freue mich hier viel zu lesen, was dann irgendwann mal für mich und Pony relevant sein wird... man muß ja Ziele haben! :)
Benutzeravatar
dornröschen
User
Beiträge: 112
Registriert: Fr, 30. Apr 2010 22:59
Wohnort: LK Weilheim

Beitrag von dornröschen »

*den Thread hochholt*

Ich wollte meine eigenen, bescheidenen Erfahrungen zu diesem Thema mit Euch teilen, falls es jemanden interessiert :)

Ich schliesse mich meinen Vorrednern, für die der erste "Seitengang" im Galopp das Geradeaus war, voll an. Mein Pferd ist links hohl, d.h. im Linksgalopp war unsere erste Aufgabe, den Herrn gerade zu bekommen. Das klappte gut durch SV-Stellung beim angaloppieren und immer dann, wenn er die HH nach innen nahm. Rechtsherum gab's eigentlich keine großen Probleme, da war er immer schon recht gerade.

Gleichzeitig begannen wir auch mit Schenkelweichen, von der Mittellinie geritten. Rechte Hand mit Stellung, links gerade gestellt.

Der erste richtige Seitengang war das SH, geritten an der langen Seite. Erst ein paar Sprünge mit ganz wenig Abstellung, dann immer mehr Sprünge und Abstellung. Im Rechtsgalopp gab's keine Probleme, links herum, machte sich Herr Pferd erwartungsgemäss gern krumm im Hals und lief - wenn man ihn ließ - wie ein Nusshörnchen die lange Seite runter. Über SV gelangten wir auch linke Hand zu einem schönen SH.
Das SH im Galopp habe ich dann für die Erarbeitung des fliegenden Wechsels genutzt. Nach der Ecke ins SH und sofort - nach 1-2 Sprüngen - in den Aussengalopp umspringen lassen. Hat super gefunzt. Die SH-Stellung aktiviert das innere HB und es fällt den Pferden leicht, umzuspringen; zudem bleiben sie gerade und springen durch. Habe aber auch schon gehört, dass dieser Weg schwierig sei.... Bei uns hat's gut geklappt.

Nun aber zurück zu den Seitengängen....
Traversgalopp habe ich begonnen im Zirkelverkleinern; Zirkel gerade verkleinern, da wo er am kleinsten ist,ein paarSprünge Travers, daraus gerade wieder vergrössern.
Die Galopptraversalen habe ich aus einer Kehrtvolte begonnen. Zunächst ganz flach und nur ein paar Sprünge, dann gesteigert. Droht die HH an Aktivität zu verlieren, Korrektur über geradeaus. Links hat das gutgeklappt, rechts nicht so. Für die Rechtstraversale habe ich es dann so gemacht, wie schon weiter oben beschrieben: Konter, an der langen Seite zuerst Schenkelweichen Richtung Bahnmitte, dann Traversale zurück zum Hufschlag. Hat super funktioniert; nach ein paar Mal hatte ich Pferdi korrekt an den Hilfen und konnte die Traversale auch aus der Kehrtvolte/von der Mittellinie reiten. Die Übungen, welche SW und Traversale kombinieren finde ich enorm wertvoll für die Verbesserung von Schenkelgehorsam und Durchlässigkeit - und nicht zuletzt für die Erarbeitung der Lektion selbst :)

Als nächstes möchte ich SH auf gebogenen Linien beginnen und am Traversgalopp auf dem Zirkel arbeiten.

Um mit der Arbeit an den Seitengängen im Galopp beginnen zu können sollte, meiner Meinung nach, das Pferd sich im Arbeitsgalopp auf beiden Händen selbst tragen können, sich - zumindest ansatzweise - versammeln lassen (die Seitengänge dienen ja auch der Erarbeitung einer vermehrten Versammlung, daher finde ich es nicht notwendig, dass ein Pferd schon perfekt versammelt galoppieren kann), das Vorwärts muss jederzeit abrufbar sein und der Aussengalopp, sowie Galopp-Schritt-Galopp_Übergänge sollten sicher funktionieren.

Viele Grüße,
Daniela
Ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd.
Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch.
(Stanislaw Jerzy Lec )
Antworten