Seitengänge im Galopp, wie fangt ihr an?

Rund um die klassische Reitkunst

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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Was ich sehr hilfreich finde ist das Anlegen von Zick-Zack. Also sehr ähnlich wie chicas Treppe ( die ich btw. auch sehr hilfreich finde) , nur, daß die Stellung und Abstellung sich nicht ändert, sondern die Richtung :
2-3 Traversalsprünge, 2-3 SH-Sprünge in Art des "Viereck vergrößern. Dann wieder Traversale und SH gen Bande zurück.
Das tariert ebenfalls - wie die Treppenübung die Schulterbalance und schult dabei noch den Reiter darin, wie weit / wie wenig !!!er sein Gewicht verschieben darf.
Leider eignen sich diese ganzen Übungen nur für Pferde, die eine gewisses Galoppiertalent mitbringen, bei schwereren Typen- Kaltis, manchen Norweger usw. führt das leider genau zum Gegenteil : sie k... ab. Da entwickle ich lieber ähnlich wie den Piruetteinsprung bei solchen Kalibern : Einsprung in SH-Position, ein-zwei Traversalsprünge, an SH denken, Trab, Schritt und Wiederholung.
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amara
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Beitrag von amara »

Mein nicht galopp-begabtes Hüh macht da auch eher dann den absterbenden Schwan... :?
Allerdings hat er lustigerweise in den Traversalen überhaupt gar kein Problem, nie gehabt... bei ihm war das durch, als die Trabtraversale gut wurde, die ihm bis heute viel schwerer fällt als die Galopptraversale.


Aber wenn wir schon bei der Galopparbeit sind, ich bräuchte Tipps für die Pirouettenarbeit! Warmblut Marke Springpferd und faul obendrein. Normalerweise finde ich es am schönsten so wie am Langzügel erarbeitet, aus der großen Schrittpirouette einspringen lassen in die Galopppirouette, das ist aber bei diesem Typ Pferd unter dem Reiter so gar keine Art.
Wie fangt ihr das an?
Beim letzten Kurs wurde viel mit Traversgalopp auf dem Zirkel und Zirkel verkleinern gemacht, aber mM kommt er da nicht so richtig zu Potte mit. Besser funktioniert mM versammeln, versammeln, versammeln, und gleich in eine groß angelegte halbe Pirouette, aber so richtig ist es das auch noch nicht. Es ärgert, dass es am Langzügel geht, und unter dem Reiter bekomme ich es nicht hin. Grummel...
Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

Ist das schön, so viel Galopparbeitsübungen :D Mehr davon bitte :D

Zum Geraderichten, mein Pony ist im Galopp erfreulicherweise soweit einigermaßen gerade, von vorne im Spiegel sehe ich immer nur 2 Beinchen. War früher nicht so, da wich er gerne mit der HH nach innen aus. Daher war ich auch verunsichert, weil mein Trainer meinte Traversgalopp müsste ihm leichter fallen. Hab ihn drauf angesprochen (aus den gleichen Gründen wie ihr auch schreibt) und er meinte, es wird später auch nur auf dem Zirkel geritten und da als Vorstufe zur Pirouette. Ponys Hauptproblem ist, dass er Angst hat, etwas falsch zu machen und die Leistung nicht erbringen zu können und dann schmeißt er sich im Galopp erst mal nach vorne und gibt Gas, wenn er unsicher wird. Daher suche ich viele Übungen, wie ich ihm die Angst nehmen kann, auf dass er auch im Galopp flexibler wird und er nebenbei mehr Kraft und Beweglichkeit kriegt.

Die Trabtraversalen sind schwieriger als die Galopptraversalen? Cool, dann werden die ein Klacks, die Trabtraversalen bekamen beim 2.Mal reiten vom Trainer das Lob "technisch perfekt" :D
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amara
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Beitrag von amara »

Ich finde schon, dass die Galopptraversalen einfacher sind - technisch auch fast klar, in der Galopptraversale muss das Pferd hinten nicht kreuzen. In der Trabtraversale ist das Kreuzen hinten ja nunmal nicht wegzudenken. Im Galopp gehts mM nur darum, dass das innere HB auch weit genug seitwärts springt, damit das äußere HB überhaupt nachziehen kann, aber kreuzen müssen die HBs in der Galopptraversale ja nicht.
Daher fällt diese meinem Pferd wesentlich einfacher als die Trabtraversale.
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amara
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Beitrag von amara »

Da kann man das ganz gut sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=i54pUM_2AJI
esge
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Beitrag von esge »

Pirouetten: Mal ganz anders beginnen: Nämlich nicht im Galopp und an zurück, zurück, zurück denken, sondern aus dem Schritt und an vor, vor, vor denken.
sprich, Schrittpirouette anlegen, daraus frisch nach vorn angaloppieren. Gern mit Gejuchze und "Party". Ganz doll loben, Keks.
Wenn das Pferd so richtig aufs Galoppieren wartet und schon in der Schrittpirouette zappelig wird, dann so angaloppieren, dass der erste Galoppsprung nicht nach vorn, sondern (bei Rechtspirouetten) sozusagen in die Richtung der rechten Reiterschulter geht.
Das dann nach und nach ausbauen, bis man eine viertelpirouette bekommt.

Danach kann man dann wunderbar mit den barocken Vierecksvolten arbeiten.
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esge
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Beitrag von esge »

Seufz, was mich an dem clip neidisch macht ist nicht die schöne Traversale sondern der völlig unaufgeregte Fliegende Wechsel danach...
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Hm, unterschiedliche Pferde, unterschiedliche Probleme. Mein Rocki war bereits als junge Remonte im Galopp sehr gerade, ohne dass ich etwas tun musste.

Dafür war er nur sehr schwer zusammenzustellen: er hat sich immer elendig lang gemacht. Sein Hinterbein ist zwar gut, aber der Herr ist gerne mal ab und zu arbeitsscheu und stirbt ab oder lässt den Reiter verhungern. Der Galopp ist zwar mit Abschluss des Wachstums sehr schön geworden, langmachen schafft er zum Glück jetzt nicht mehr (1:0 für mich :wink: ), aber er stirbt noch immer gerne ab, wenn's ihm hinten zu anstrengend wird.

Ihm fällt das SH im Galopp leichter als im Trab. Mit ihm Trabtraversalen zu reiten finde ich verhältnismäßig einfach.

Im Moment reite ich - entgegen meiner bisherigen Einstellung - zur Vorbereitung der Traversale (lümmelt sich aufs Gebiss und stirbt ab) Travers an der langen Seite, weil ihm das leichter fälllt. Der nächste Schritt wäre für mich dann das Travers auf dem 2. oder 3. Hufschlag, und dann auf der Mittellinie, bevor ich wieder an die Traversale gehe. Ich bin noch nicht völlig dahintergekommen, warum ihm die Traversale schwerer als das Travers fällt, ich glaube, das ist eine Kopfsache bei ihm.

Zur Pirouettenarbeit: weil er hinten gerne etwas schwerfällig ist, ist diese Arbeit nicht gerade einfach. Geholfen hat mir, wie schon geschrieben, das Anlegen von Dreieck oder Viereck mit pirouettenartigen Sprüngen in den Ecken. Die reite ich weniger traversartig, sondern eher wie ein SH.

PS: Amara, konnte mir das Video erst jetzt zu Hause ansehen. Seufz, bei uns wird es noch dauern, bis die Galopptraversale mal so schön "einfach" aussieht ... wie sagte doch Klimke: "wenn es aussieht, als wäre es ganz einfach gewesen, dann war es gut."
Viele Grüße
Sabine
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amara
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Beitrag von amara »

esge, werde ich probieren. Bzw. hab ich auch schon, kam aber nie zu dem Punkt erster Sprung dann ins Seitwärts, hab aber vielleicht auch das Ganze zu wenig verfolgt. Guter Tipp!

Der fliegende ist bei uns jetzt so ruhig - insbesondere auch dann, wenn er vermurkst - seit ich den nach der Traversale reite, irgendwie klappt der da 10.000mal besser als z.B. halbe Bahn (was lange ein Garant für einen Ausflipper war... :shock: ).
Ich hab auch eines aufgehört, nämlich ihn direkt nach dem fW zu loben, weil mir viel zu spät aufgefallen ist dass ich versehentlich dadurch immer seine Rennerei gelobt hab... seither wird die Übung so geritten: Galopp-Wechsel-und dann galoppieren wir bis wir wieder normal sind.
Mit der Änderung der Linienführung und dem Warten mit Loben, bis wir wieder ruhig sind, hat er sich innert Tagen auf der Stelle dazu entschieden, beim/nach dem Wechsel doch nicht auszuflippen. Und ich dachte die ganze Zeit, ich lob ihn direkt nach dem Wechsel möglichst viel, weil er doch Stress hat... *gg* Dabei dachte er wohl, ohne das Vollgas nach dem Wechsel isses nix. :wink:


ja, das Video find ich auch total gemein.... :cry:


Edit: *gg* meiner ist mit dem HB ZU aktiv gewesen. Marke HB kommt zu den Ohren raus... das hat lang gedauert bis er mal NICHT mehr kilometerweit untergesprungen ist (dann wird man leider kilometerweit nach vorne katapultiert :shock: )
Er ist nur manchmal einfach SEHR faul. Er ist das einzigste Pferd, bei dem ich beim Springen immer Angst hatte, dass er DIREKT über dem Sprung einschläft. :roll: Das kann man sogar sehen, alle haben immer gelacht, weil er in ZEITLUPE springt und man bald Angst hat, er könnte bei diesem m i n u t e n l a n g e n dauernden Sprung darüber aus der Luft runterfallen... :lol: Faule Socke... :wink:
esge
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Beitrag von esge »

Ich habe jetzt mal Viereck verkleinern, vergrößern im Galopp geritten. Also rein als Traversale, raus als Schenkelweichen. Hui, das ist eine feine Übung, S&P! Die ganze Galopptraversale kam danach etwas besser.
Aber richtig gigantische Effekte hatte die ganze Traversalarbeit auf den Fliegenden Wechsel. Boa ey, der kam nach dem Viereck verkleinern, vergrößern anschließend auf der Gerade so richtig genial nach vorn gesprungen durch! *freu*

Danke für die Tipps!
Zuletzt geändert von esge am So, 06. Mär 2011 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von amara »

Gell! :D

Bei mir war der fW nach der Galopp-Traversale auch die Erleuchtung... Unterschied zum fW beim halbe Bahn wechseln wie Tag und Nacht. 8)
esge
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Beitrag von esge »

Ich meine aber keinen Wechsel direkt nach der Traversale. Sondern erst Traversalarbeit, dann geradeaus galoppieren und an der langen Seite schließlich die Wechsel. Lasse ich direkt im Ausgang auf die Traversale wechseln, wirds krumm und schepp. :?
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Beitrag von amara »

dito, ich traversiere, dann kurze Seite im AG, dann der fW... und dann isser wirklich toll. Und ruhig. Und gelassen! Und nicht ausflipparghbummbährasrennangstkrieg. :wink:
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

esge hat geschrieben:Ich habe jetzt mal Viereck verkleinern, vergrößern im Galopp geritten. Also rein als Traversale, raus als Schenkelweichen. Hui, das ist eine feine Übung, S&P! Die ganze Galopptraversale kam danach etwas besser.
Interessant, ich kenne es nämlich genau anders herum: im Außengalopp angaloppieren, dann Viereck verkleinern als Schenkelweichen und vergrößern als Traversale.
Hat den Vorteil, dass man den Schenkelgehorsam über das Schenkelweichen zuerst abfragt, dann fällt nachher die Traversale in Stellung und Biegung leichter. (Durch die Ecke im AG, Wechsel dann Mitte der kurzen Seite).
Viele Grüße
Sabine
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Beitrag von amara »

wow sehr cool... danke für die Tippse! Hab Kehrtvolten im Travers (im Schritt) angelegt und tatabumm... angaloppiert - kam da heute die erste halbe Pirouette raus... :o :D
Hüpf freu juhu!! 8) Ich hätts ja nicht geglaubt, aber die cam hats mitgefilmt, jetzt guck ich mir das im Dauerlauf an. Grins...
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