Wirkung Homöopathie: Placeboeffekt oder Heilkräftig?

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Belfigor
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Wirkung Homöopathie: Placeboeffekt oder Heilkräftig?

Beitrag von Belfigor »

Da in einem anderen Thread der kritische Gedanke aufkam, ob bzw. wie Homöopathie wirkt, möchte ich euch hier um Eure Erfahrungsberichte bitten.

Was wurde - bei euren Pferden - schon mal durch Homöopathie geheilt, wo ging's schief, all so etwas.

Die Wissenschaft kann ja keine Heilwirkung von Homöopathie nachweisen und geht daher davon aus, dass heilende Reaktionen auf einem Placeboeffekt beruhen müssen.
"Die Wahrheit kann man nicht verbrennen, denn sie ist das Feuer."
xelape

Beitrag von xelape »

Ich kann nur von mir selbst berichten.

Hatte bestimmt 2 Jahre ständig Blasenentzündung und war bei allen möglich Ärzten und habe diverse Therapien probiert.
Nix hat geholfen, nach ein paar Tag war die Entzündung wieder da.

Dann wurde mir ein Homöopath empfohlen - ich war dort, habe 3 x versch. Globulis mitbekommen.
1. Versuch, Entzündung war weg, kam nach 2 Tagen wieder
2. Versuch, 20 min nach Einnahme keine Beschwerden mehr, und seit dem NIE mehr eine Blasentzündung!

All diejenigen die das schonmal hatten, können vielleicht nachfühlen wie glücklich ich bin - das los zu sein.

Mein Konstitutionsmittel, nehme ich seitdem wenn ich mich schlecht fühle, das Gefühl habe ich bekomme eine Erkältung usw.
Seit dem war ich NIE mehr wirklich krank (hatte sonst sehr oft Bronchitis)..


Pferd bekommt die klassischen Dinge, wie Arnica (Verletzungen), Euphrasia (entzündete Augen), gegne Mückenstücke Apis, Ruta, als er sich vertreten hatte..
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Ich verwende öfter Globuli, gehe aber noch einen Schritt weiter in die Voodoo-Ecke... und zwar teste ich immer vorher aus, ob das Mittel gut ist oder nicht (per Einhandtensor).
Insofern verlasse ich mich da also nicht nur auf die Wirkweise des Mittels, sondern gucke speziell nochmal, ob es auch definitiv angesagt ist.

Hüh bekommt bspw. ca. 1x monatlich Arnica C200 (für bessere Durchblutung), außerdem auch mal unter der Zeit in C30, wenn er mal wieder irgendwelche Blessuren hat :roll:

Gute Erfahrungen hab ich außerdem mit Apis - bei Beinen, die Richtung Phlegmone tendieren, oder Hautschwellungen (Insektenstich /Allergie).
Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Mir ist es jetzt schon häufiger passiert, dass meinen Pferden Homöopathie geholfen hat, während "den TA rufen" oft leider nichts gebracht hat (außer horrende Rechnungen... :roll: )

Seitdem hole ich eigentlich nur noch meine THP - außer natürlich in akuten Fällen wie Verletzungen, die genäht werden müssen. Die testet auch immer mit Tensor aus (wink zu ottilie :wink: ) Ich selbst mache an mir auch viel mit Homöopathie. Seitdem bin ich gesünder, fitter....
LG
Sheitana
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Phanja

Beitrag von Phanja »

Ich verwende öfter Globuli, gehe aber noch einen Schritt weiter in die Voodoo-Ecke... und zwar teste ich immer vorher aus, ob das Mittel gut ist oder nicht (per Einhandtensor).
Insofern verlasse ich mich da also nicht nur auf die Wirkweise des Mittels, sondern gucke speziell nochmal, ob es auch definitiv angesagt ist.
DAS mache ich auch gerne. Auch hin und wieder bei Lebensmitteln (der Körper kann ja immer wieder mal was anderes gut gebrauchen).
Geht auch prima über nen Muskeltest.
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Mein Friese hatte sich knapp 4,5 jährig am Bein verletzt und bekam Boxenhaft. In dieser Zeit hat er sich einen Infekt zugezogen. Aus dieser akuten Bronchitis wurde schnell eine chronische Bronchitis. Beides wurde vom TA entsprechend behandelt und zusätzlich, weil sich so gar keine Besserung einstellen wollte, die Haltung optimiert. Also Stroh statt Späne, Heulage statt Heu usw.
So bekamen wir es halbwegs in den Griff. Ungefähr 1,5 Jahre später wurde es wieder so schlimm, das ich echt verzweifelt war. Jeder Schritt war für das Pferd zu viel, er röchelte, hustete und sah enlend aus. Dem TA fiel nichts weiter ein und über eine Arbeitskollegen geriet ich an einen Bauern, der mein Pferd dann mit Akupunktur behandelt hat. Ich war skeptisch, aber ich wollte es versuchen. Zwei Sitzungen hat er gebraucht, dann war der Friese hustenfrei.
Das war toll! Aber jeweils im Frühjahr und im Herbst, wenn das Wetter feucht-kalt wurde und außerdem wenn Löwenzahn,Raps und Birken blühen, ging es wieder los. In abgeschwächter Form, aber es war eben nicht weg.
Dann habe ich eine THP kennen gelernt, die eine gründliche Anamnese gemacht hat und den Friesen mit den entsprechenden Mitteln ausgestattet hat. Er wurde konstitutionell behandelt, entgiftet usw.
Das hat dann letztlich den Umbruch bewirkt. Langsam aber stetig ging es dem Pferd immer besser.
Heute ist er knapp 17 Jahre alt und sieht so gut aus wie noch nie. Keine Schübe mehr im Frühjahr oder Herbst und er steht sogar wieder auf Stroh. Die einizige Vorsichtsmaßnahme, die ich weiterhin betreibe ist Heulage statt Heu.
Und mit knapp 7 Jahren dachte ich, ich müßte ihn gehen lassen, weil jeder Atemzug eine Qual war.

So fing ich an mich mit Homöopathie und Akupunktur näher zu befassen. Ich habe einen schulmedizinischen Beruf gelernt und bin sehr weltlich.

Eine weitere Erfahrung, falls noch jemand Geduld hat sich das durch zu lesen, ist mein Kater. Er ist ein Raufbold und wenn er sich verletzt, werden daraus schnell Eiterungen, die so still und ewig vor sich hingären. Er spricht super auf Hepar sulfuris an. Sobald ich nun eine Stelle entdecke, die Eitern will, bekommt er es und am nächsten Tag ist der Abzeß auf und der Eiter fließt ab. Ruckzuck sind wir durch damit und wir hühnern nicht mehrere Tage damit rum.
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Catja&Olliver
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Re: Wirkung Homöopathie: Placeboeffekt oder Heilkräfitig?

Beitrag von Catja&Olliver »

Belfigor hat geschrieben:Die Wissenschaft kann ja keine Heilwirkung von Homöopathie nachweisen und geht daher davon aus, dass heilende Reaktionen auf einem Placeboeffekt beruhen müssen.
Es ist doch eher umgekehrt: wissenschaftlich betrachtet kann Homöopathie keine Wirkung haben, da keine Wirkstoffe gegeben werden.

Also sind auch saemtliche Erfahrungsberichte nichtssagend. Es koennen noch so viele Leute glauben und behaupten sie haetten etwas mit der Homöopathie kuriert. Es kann trotzdem nicht sein.
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Was ist
ottilie hat geschrieben: Einhandtensor
:?:
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Nuno Oliveira
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Guckst Du

Man kann damit alles abfragen, was sich mit ja-nein beantworten lässt (bzw. eben mit gut-schlecht, paßt-paßt nicht etc.)
Es grüsst ottilie
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Phanja

Beitrag von Phanja »

Kann man übrigens auch prima selber bauen :wink:
Mein Männe hat zuhause schon diverse Selbstbauten herumliegen :roll:

Homöopathisch gesehen hab ich auf jeden Fall recht gute Erfahrungen mit Arnika gemacht.
Ansonsten hab ichs bisher einfach nicht gebraucht.
Ich bin aber der Überzeugung, dass es was bringt, wenn es "richtig" gemacht wird :wink:
Nike
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Beitrag von Nike »

Ich persönlich habe schon einiges ausprobiert. Bin deswegen dem ganzen Thema skeptisch gegenübergestellt.

Das einzig faszinierende war, dass meine Hündin ständig Augenentzündungen hatte. Die THP pendelte das betroffene Mittel aus. Ich gab das Mittel nie, aber die Augenentzündungen kamen auch nie wieder.

Und ich selber war chronisch krank. Ein Schlagengiftenzym hat mich absolut von der Krankheit befreit. Nie wieder beschwerden gehabt. Aber das waren auch keine Globulis...

Globulis halfen bei mir oder bei meinen Tieren noch nie...
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

@Nike

Wie wurde Dir das Enzym verabreicht?


Ansonsten kann ich noch hinzufügen, das ich es mit der Homöopathie schon schwierig finde. Zum Beispiel einen Konstitutionstyp zu bestimmen.... Und eben das passende Mittel zu finden.

Diesen Sommer habe ich einem Pony wegen Sommerekzems helfen können. Mehrere Versuche mit einem homöopathischen Mittel schlugen fehl, bis ich das Mittel als Injektionslösung eingesetzt habe. Von diesem Zeitpunkt an ging es dem Pony besser.

Bei mir selbst allerdings bin ich bisher bei akuten Geschehen mit Homöopathie gut gefahren. Ich habe aber noch eine chronische Erkrankung. Der Arzt konnte sie bisher nicht beseitigen oder in den Griff bekommen, mit homöopathischen Mittel konnte ich es zumindest lindern. Aber weg ist es noch nicht.
Phanja

Beitrag von Phanja »

Ich denke, dass gerade Homöopathie wirklich komplex ist und ich halte ehrlich gesagt nicht viel von diesem GU Ratgeberkram. Wobei da sicherlich auch gute Zufallstreffer bei rauskommen :wink:
Mein Männe ist Heilpraktiker und hat sich vor einiger Zeit mit dem Thema Homöopathie mal auseinandergesetzt. Und er ist dabei zu der Ansicht gelangt, dass alles was über den Hausgebrauch hinausgeht, wirklich komplex ist und ist auch der Meinung, dass man mindestens 6 - 8 Jahre braucht, um ein "guter" Homöopath zu werden. Deswegen hat er es sein lassen, weil sein Fokus einfach auf anderen Therapiemethoden liegt.
Man muss halt denke ich schon sehr viele Zusammenhänge im Körper abwägen, um wirklich das richtige Mittel oder die richtige Kombi zu finden.
Nike
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Beitrag von Nike »

@susiesonja

Erst wollte der Heilpraktiker mir das Mittel spritzen. Da mir dabei aber alle Nackenhaare aufstanden und ich sowieso nicht dort sein wollte, bekam ich es als Tropfen.

Ich muss wirklich sagen, dass es mich auch nachhaltig sehr beeindruckt, aber dennoch bin ich der Meinung, dass Globulis nichts bringen (der HP ging übrigens auch davon aus, dass die Globulis halfen - die nahm ich aber nur sehr kurz...).

Jetzt steht bei mir eine weitere, viel schwerer Krankheit an. Jetzt weiss ich auch, dass die damalige Krankheit nur eine Nebenerkrankung des Hauptproblems war.

Ich hege die Hoffnung, dass das Enzym wieder hilft, wenn ich es nehme.

Aber für mich gehört das Enzym in die Gruppe "Alternativen" und nicht zu Globulis.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Ich muss gestehen, ich bin da recht zwiegespalten; mit Tieren hab ich gar keine Erfahrungen, kann nur von eigenen Erfahrungen berichten:
-Hab mal vor Jahren Sinfrontal gegen Nebenhöhlenentzündung verordnet bekommen, ich war immerhin so krank, dass ich deswegen zum Arzt ging. Kaum hatte ich die erste von täglich 15 Tabletten genommen, fing die Nase an zu laufen, und das Ganze war innerhalb von einigen Tagen komplett ausgeheilt.
-Hab wegen einer anderen chronischen Entzündung jahrelang von allen möglichen Medizinern, Chirurgen, HPs, unter anderem mit verschiedenen homöopathischen Therapien, erfolglos an mir rumdoktorn lassen (allerdings half da die Schulmedizin auch nicht).
-Nehme seit einigen Monaten Sepia D12 gegen Wechseljahresbeschwerden (Kopfweh) - hilft!
-Habe das Heuschnupfenmittel der DHU erprobt - keine Wirkung!

Eigentlich bin ich ein sehr irdischer Mensch, aber solche abgefahrenen Dinge (wie z.B. Hahnemanns in meinen Augen ziemlich abstruse Theorie) faszinieren mich; die Homöopathie erzielt m.E. ohne Zweifel erstaunliche Heilerfolge - ist mir einfach schleierhaft, wieso es funktioniert.

Zum Schluss noch mein Bericht der "Heilung" eines Walnussbaums:
Besagter Baum litt an einer Pilzinfektion, der Blattfleckenkrankheit, gegen die man laut Auskunft des Regierungspräsidiums zwar mit Kupferlösung spritzen kann, das geht aber bei so einem großen Baum gar nicht. Ich besorgte mir Cubrum metallicum als Globuli, löste immer 30 Stück in 1 Liter Wasser auf und goss damit den Boden im Wurzelbereich meines Baums den Winter über einmal wöchentlich. Außerdem räumte ich das Laub ab (damit die Sporen da nicht überwintern). Im Jahr darauf war der Baum ganz gesund, ich erntete jede Menge gesunde Nüsse. Die beiden Jahre danach behandelte ich nicht, räumte allerdings das Laub immer weg. Seither ist der Baum wieder infiziert, aber nicht mehr so stark, ich ernte etwa 1/3 brauchbare Nüsse, die anderen 2/3 verfaulen von innen vor dem Ausreifen. Ich sollte ihn direkt dieses Jahr versuchsweise mal wieder behandeln. Leider hab ich manchmal nicht so die Geduld, über so lange Zeiträume zu beobachten. Und im Grund ist es schon ziemlich abwegig, und manchmal denke ich selber "wie sollen denn diese Winzglobuli so einem Riesenbaum (10 m Kronendurchmesser) helfen??"
Zuletzt geändert von Abeja am Fr, 26. Nov 2010 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße Birgit
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