Zwei RBs für das gleiche Pferd - eure Erfahrungen

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Abeja
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Zwei RBs für das gleiche Pferd - eure Erfahrungen

Beitrag von Abeja »

Hallo Foris, zur Zeit beschäftige ich mich mal wieder damit, ob ich mein Pony einer weiteren RB anbieten soll. Mich würde sehr interessieren, ob jemand von euch damit schon Erfahrung hat; vor allem anderen beschäftigt mich dabei die Frage - was ist am besten für das Pferd?

Zur konkreten Situtation: Ich habe seit einem Jahr eine RB, die 1 x pro Woche kommt. Sie ist berufstätig und alleinerziehend und muß zum Reiten auch noch das Auto von ihren Eltern leihen, was eben doch nicht immer so zuverlässig klappt. Jetzt im Winter kann sie frühestens um 16.30 am Hof sein, von daher hat es jetzt öfter nicht geklappt wegen dem frühen Dunkelwerden.

Nun hat eine junge Frau, nach eigenen Angaben reiterfahren und zuverlässig, bei uns am Hof einen Aushang gemacht, daß sie 1 -2 x pro Woche eine RB sucht und ich erwäge, sie mal anzurufen.

Mein Isi Hrolfur ist sehr vertrauensvoll, freundlich und offen, und den Menschen allgemein von sich aus zugewandt. Er läßt sich gut händeln und sicherlich auch gut von jemandem mit Erfahrung reiten. Es ist ihm nicht so offensichtlich anzumerken, ob er eigentlich sehr an mich gebunden ist, das merkt man nur daran, daß er mich, wenn ich in der Nähe bin, kaum aus den Augen läßt, auch wenn die RB draufsitzt. Ich schätze ihn aber so ein, daß er sicherlich offen wäre für eine dritte Person. Meiner bisherigen RB vertraut er inzwischen auch, nach einem Jahr. Ich denke, von einer guten Reiterin könnte er profitieren, ich übrigens auch. Dazu kommt, daß ich dieses Jahr viel Energie in meine Firma stecken muß und vielleicht nicht DIE Zeit für ihn haben werde, die er verdient. Und - ehrlich gesagt, auch finanziell wäre es für mich eine Entlastung. Aber, wie gesagt, am wichtigsten ist mir, wie es dem Pferd mit so einer Lösung gehen würde. Er steht im Offenstall in einer großen Herde, im Sommer mit täglich 3 Std. Koppel. Ist es besser, nur 2 Personen zu haben, dafür eventuell manchmal wenig geritten zu werden, oder kann sich ein Isi genausogut auch auf 3 Personen einstellen, was meint ihr?

Ganz interessant vielleicht auch, ob er vielleicht mein Spiegel ist. Ich kann mich zwar sehr an andere Menschen binden, kann sie aber auch sehr gut loslassen, wenn es ihnen gut geht. Ich denke, ich kann mein Pferd auch sehr gut loslassen, ich MUSS nicht seine einzige Bezugsperson sein, obwohl eine so enge Bindung auch sehr schön wäre. Aber ich glaube, das wär mir zuviel, so ein typisches Einpersonenpferd.

Bin gespannt auf eure Kommentare und Meinungen dazu.
Liebe Grüße Birgit
lalala

Beitrag von lalala »

Ich würde es ausprobieren.

Bei uns haben viele Pferde 3 RB und die kommen damit super klar. Man muss halt eine gemeinsame Linie fahren. Dem Pferd kommt mehr Bewegung und Beschäftigung auf jeden Fall zu Gute.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Wir haben für unsere beiden Hafis auch zwei RBs - sie reiten mal dieses, mal jenes Pferd. Ich kann bei unseren beiden keinerlei - psychologische :wink: - Nachteile dadurch feststellen. Zudem reiten ja auch noch mein Mann und ich.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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babs
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Beitrag von babs »

huhu,

würde ich auch einfach ausprobieren...kenne auch ein paar pferde um die sich zwei rb kümmern und das stört die pferde nicht,die haben sogar schnell raus was sie bei wem machen können und was nicht:-)

lg babs
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

babs hat geschrieben:würde ich auch einfach ausprobieren...kenne auch ein paar pferde um die sich zwei rb kümmern und das stört die pferde nicht,die haben sogar schnell raus was sie bei wem machen können und was nicht:-)
Allerdings! :wink: Unsere beide RBs wundern sich immer, wie fleißig Amor läuft, wenn ich draufsitze. 8)

Ich dät's ausprobieren.

Zwecks "Loslassen" und "Spiegel" ein Beispiel: Bekannte von mir hat sich einen augenscheinlich schwierigen Fall gekauft: Kaltblutwallach, als Fohlen absolut wild auf der Weide aufgewachsen, kannte Menschen kaum. Zwischenzeitlich reitbar, etc. Herr Ferd geht aber auf andere Menschen los, wenn die sich um seine Besitzerin tummeln. Das möchte die Besitzerin gerne abstellen, kriegt das aber irgendwie nicht hin. Meine Meinung: Welcher Mensch sieht es zumindest unbewußt nicht gern, wenn er die Bezugsperson Nr. 1 ist und "freut" sich insgeheim, wenn er sogar von seinem Pferd "verteidigt" wird? Bekannte meint nämlich, daß sie das Pferd auch nie würde verkaufen können, weil er so auf sie reagiert. Naja, sie hat sich das ja aber auch selbst erarbeiten können - warum dann nicht auch jemand anders? :wink:

Ich hatte noch nie das Gefühl, daß mir eine RB mein Pferd "wegnimmt" oder ein besseres oder innigeres Verhältnis zu ihm hat als ich. Bestimmt aber auch Ansichtssache, weil Mensch ja alles gern so sieht, wie er es gerne hätte.
lg, Tanja

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lukamagic
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Beitrag von lukamagic »

Ich habe für meine Stute auch zwei RB´s. Die eine kommt nur einmal die Woche und die andere 2mal. Und das funktioniert super !
Es gibt keinerlei Probleme, wir sprechen uns gut ab und auch Stuti macht bei allen dreien super mit !
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Klingen gut, eure Antworten, danke :) . Habe grad bei der jungen Frau angerufen, sie hat aber inzwischen schon ein Pferd gefunden, von daher hat sich´s vorerst erledigt. Aber eine passende Gelegenheit kommt sicherlich wieder, ohne, daß ich nun gezielt danach suche.
Liebe Grüße Birgit
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Ob das klappt, hängt in erster Linie vom Pferd ab. Vielen Pferden macht es nichts aus, wenn sie von 3 oder sogar noch mehr verschiedenen Leuten geritten werden. Es gibt aber auch Pferde, die haben schon mit 2 Leuten (Besitzer + RB) ein Problem und kommen damit nicht klar.

Von daher würde ich es ausprobieren, und vorausgesetzt dass es vom reiterlichen her passt, das Pferd gut beobachten.
Fleur18
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Beitrag von Fleur18 »

Also bei meiner RB (Quarter Pico) reiten im Moment 3 Leute, die Hofbesitzerin, ich und meine Freundin Magdalena. Die Besitzerin selber reitet nicht mehr, sie fährt nur noch Kutsche mit ihm.

Ich kann sagen, vor allem weil ich den unterschied kenne, als er nur von 1 Person geritten wurde, dass ich es nicht empfehle. Bei mir und meiner Freundin gibts keine Probleme weil wir genau den gleichen Stil reiten, aber die Hofbesitzerin ziehlt eher in die Englische richtung. Das tut dem sensiblen Amerikaner gar nicht gut. Er hat einige schritte zurückgemacht, weil die Hofbesi leider auch nicht ganz so einsichtig ist.

Aber ich als RB kann da ja nicht viel sagen, solang die Besitzern das ok findet. (gab zwar schon mehrere Konflikte zwischen den beiden, aber wirklich was geholfen hats nicht...)

GLG
Julia
liebe Grüße aus Bayern :)
Julia

”Wer immer mit dem Strom schwimmt, wird die Quelle nie erreichen!"
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Stef
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Beitrag von Stef »

also, ich muss sagen, daß ich davon nicht viel halte :(

ich hatte mal 2 Rb's und das hat Balu total durcheinander gebracht, weil jeder halt anders reitet...jedes Mal, wenn ich auf dem Platz arbeiten wollte, ist er nicht mehr gelaufen...beim Antraben auf den 2. Hufschlag gelaufen, fest gemacht, verworfen etc.

ich würde es nie wieder machen :!:
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
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Beitrag von heike61 »

schwierig abeja......................
ich gehe einfach davon aus, dass der besitzer sein pferd am besten einschätzen kann( bzw. sollte)
ein beispiel aus meinem "leben":
-- meine aktive zeit am oder auf dem pferd ist begrenzt :cry: ....und der gedanke, die tiere einer RB anzuvertrauen, kommt immer wieder auf und wurde bis jetzt auch immer wieder verworfen, weil es meiner meinung nach eine Vertrauensfrage ist....so und nun wird es kompliziert :wink: :wink: :
ich bin mir sicher, dass meine tiere mir "blind" vertrauen und daher sehe ich mich in der pflicht, ihnen eine RB zu "bieten", der auch ich "blind" vertraue, um dieses vertrauen aufbauen zu können fehlt mir jedoch die zeit...... :? :?

vertrauenswürdige RB´s gibt es mit sicherheit! ....sie zufinden, das ist DAS problem bzw. mein problem , meine verantwortung meinen tieren gegenüber und daher möchte ich ihnen "versuch u. irrtum" nicht zumuten.
mein lösungsansatz ist nun folgender.
meiner ausbilderin vertraue ich in regelmäßigen abständen die tiere an, deren tägliche bedürfnisse werden weitgehend über die haltung gedeckt, die arbeiten rund-ums-pferd gebe ich z.T. ab.......

schaue ich so in meine nähere umgebung oder auf erfahrungen, so sind RB´s in der regel kompromisse, die das tier "ausbaden" muß..........


kurz und knapp:
--- ich möchte keine Frösche küssen....
--- vertraue auf dein gefühl



lieben gruß
heike
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Naja, ich setze ja schon voraus, dass jemand zuverlässig ist, und dass dann alle die gleiche Linie fahren.

Vor nem halben Jahr hatte ich schonmal zwei Bewerber/Innen da, die wären mir beide aus meinem Bauchgefühl raus nicht aufs Pferd gekommen. Aber wenn ich mir vorstelle, z.B. ein junges Mädchen fetzt mit meinem Pony fröhlich durch den Wald, dann denke ich, sie kann meinem Pferd vielleicht auf eine Weise gerecht werden, die ich mit meinen 50 möglicherweise gar nicht mehr hinkriege, weil ich wahrscheinlich nie wieder so furchtlos bzw. unbekümmert und unbefangen sein werde, wie ich es als Jugendliche gewesen wäre.

Wichtig ist mir, daß der alltägliche Umgang liebevoll und konsequent ist, nötigenfalls auch mal streng. Naja, ich werd´s ausprobieren. Ein Pferd nur für sich haben zu wollen, auch, wenn man dann doch nicht soviel Zeit hat, sich ihm intensiv zu widmen, erscheint mir dem Tier gegenüber recht egoistisch. Natürlich gibt es "Ein-Mann-Pferde", aber meiner ist nicht so. Ich denke, nach allen euren Antworten, dass man eine solche Frage tatsächlich nie pauschal beantworten kann, die Pferde und auch die Besitzer sind einfach zu unterschiedlich.

@heike: Das mit dem "blind vertrauen" ist tatsächlich ein Aspekt, den es zu beachten gilt; ich hoffe in der Hinsicht sehr, dass ich es meinem Pferd anmerken würde, wenn er nicht zufrieden ist.
Liebe Grüße Birgit
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fina
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Beitrag von fina »

Aber man kann ja z.B. absprechen, was die RB tun soll und darf und dann kann man negative Auswirkungen auch einschränken.
Mein Isländer hat gerade auch eine RB, weil ich wenig Zeit habe und er die Bewegung braucht (COPD).
Ich habe jemanden gefunden, der zweimal die Woche mit ihm eine Stunde durchs Gelände dödelt. Da kann man wenig kaputtmachen, er ist da sehr sicher und zuverlässig und bringt der RB einiges bei. Platzarbeit gibt es meist mit meiner Anleitung (da könnte man bei ihm mehr ruinieren) oder beim RL.
Das Pferd ist 15 und ganz gut ausgebildet, da kann man so schnell nichts "kaputtmachen" und er freut sich über die Geländerunden, denke ich. "Ausbaden" muss er da nichts.

Mir ist klar, dass ich, wenn ich reite, mehr Augenmerk auf "Korrektur" legen muss als ohne RB, weil die RB sich bemüht, aber einfach nicht so toll reitet.


Mir fällt kein noch so sensibles Pferd (in meinem Umkreis) ein, was mit Reiterwechseln nicht klar kommt. Nur die Reiter müssen in dem Fall gut sein und sinnvoll mit dem Pferd arbeiten.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Genau, fina, so seh ich das auch. Aber ich glaube, viele Isis sind in der Hinsicht auch wirklich recht autark, obwohl sie sich an ihren Menschen binden. Aber das hängen die irgendwie nicht so an die große Glocke :wink:

(@Reiter/Innen aller anderen Pferderassen: bitte nicht falsch verstehen, das ist überhaupt nicht bös gemeint :), aber viele Isis sind im Umgang wirklich sehr reserviert und zurückhaltend, auch mit ihrem Menschen.)

Aber es ist schon interessant, dass da die Erfahrungen hier im Forum anscheinend ganz verschieden sind.
Liebe Grüße Birgit
Lala
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Beitrag von Lala »

Kleine kritische Bemerkung: Könnte es vielleicht auch sein, dass wenn eine RB mitreitet, die so quasi den Sünde-Bock spielt? Jetzt nicht böse gemeint, aber mein Pferd hat auch ohne RB immer mal wieder einen schlechten Tag oder Dinge, die vorher sicher installiert waren, klappen auf einmal nicht mehr...
Hätte ich eine RB wäre das bestimmt eine mögliche Begründung (auch wenn sie vielleicht gar nichts dafür kann).

Kenn das bei mir nur mit der Sattel-Geschichte. Habe ja länger nach etwas passendem gesucht und war am Schluss soweit, dass ich keiner Lösung mehr so richtig getraut habe. Läuft das Pferd heute steif, ist mein erster Gedanke meist: "Mist, passt der Sattel schon wieder nicht mehr?"

Könnte mir gut vorstellen, dass das mit einer RB ähnlich laufen kann, besonders wenn jemand schon mal schlechte Erfahrungen mit einer gemacht hat...
*niemandem etwas unterstellen will* :oops:
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