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Wieso so wenige Interesse an Barockpferdeprüfungen

Verfasst: Mi, 17. Sep 2008 14:59
von GingerCC
Meine Frage ist, wieso haben die BarockpferdeReiter im Raum Stuttgart so wenig Interesse an Barockpferdeküren bei kleinen Reitvereinen teilzunehmen?

Gerade gestern rief mich der Vorstand vom Münchinger Reitverein an und sagte die Barockpferdekür für das Dressurturnier am 28.9.08 ab, weil er dieses Jahr nur ganze 2 Nennungen bekommen hat. Letztes Jahr viel es auch aus, weil nur 4 Nennungen waren.

Wieso kommen solche Prüfungen nicht an bei den Barockpferdereitern, oder wieso haben sie kein Interesse daran teilzunehmen. Wo schon mal ein normaler Reitverein solch eine Prüfung ausschreibt?

Ich finde es halt super Schade, wenn diese Bemühungen dann mangels Teilnehmer scheitert. Wir sollten doch froh sein, daß es inzwischen doch immer öffters angeboten wird!!

Ich bin bestimmt auch kein Turnierreiter, aber ich hätte es just for Fun mitgemacht. Und wenn ich hier die Meisten so von ihren Reitkünsten schreiben sehe, dann wird doch dieses Niveau A-L wohl von vielen zu schaffen sein????

Verfasst: Mi, 17. Sep 2008 15:04
von Sheitana
Ich bin kein Barockpferdereiter und interessiere mich jetzt auch nicht so dafür, aber was mir jetzt spontan eingefallen ist:

Wissen die Barockpferdereiter davon?

Wenn ich beispielsweise nach einem Westernturnier suche, dann weiß ich, dass ich dazu in einer FN-Zeitschrift oder im Englisch-Reitverein nichts finden werde, also suche ich dort nicht.
Bietet der Reitverein aber auf einmal doch Western-Prüfungen an, erfahre ich davon vielleicht gar nicht. Vielleicht liegt es daran?

Verfasst: Mi, 17. Sep 2008 15:08
von Barbara I
... weil viele, die sich der klassischen Reitkunst verschrieben haben, nicht interessiert sind an Wettbewerben?!

Shows, Vorführungen, ok - aber darum kämpfen wer der Bessere ist... und dafür noch früh aufstehen... nö :wink:

Verfasst: Mi, 17. Sep 2008 15:21
von emproada
Wöllte ich mit meinem "Barockpferd" Turniere reiten, dann nicht in einer Extraklasse, sonder ganz "normal" bei den Warmblutreitern. Dann würde ich wenigstens wissen, wo ich im Vergleich zu vielen anderen stehe.
Ich finde diese Extrawurst für Barockpferde immer recht unnötig, es gibt ja auch keine extra Turniere für Shire oder Haflinger.

Verfasst: Mi, 17. Sep 2008 15:40
von Josatianma
Ich gebe da emproada Recht: Will ich mit meinem Barockpferd Turniere starten, dann tue ich das in den normalen Klassen.

Die meisten, die ein Barockpferd haben, haben kein Interesse an Turnieren - sonst hätten sie ein Warmblut gekauft - oder sie hätten welches, wenn die Aufgaben Barockpferdegerecht, also z.B. die Aufgaben des Barockverbandes wären. Und wenn dann die Richter es noch schaffen würden korrektes und lockeres Reiten zu bewerten.

Verfasst: Mi, 17. Sep 2008 17:28
von Sunknúni
Ich habe zum Beispiel gar nichts davon gewusst ;-)

Interessehalber angeguckt hätte ich mir sowas bestimmt mal, aber mit machen? Dafür würde ich mich erstens für zu schlecht halten und zweitens ist es ein riesen Aufwand und drittens interessieren mich Turniere nicht wirklich.



EDIT: Habe grad nochmal geguckt und es stand ja hier sogar im Forum. Aber ich gucke nur nie in die Terminrubrik :oops:

Verfasst: Do, 18. Sep 2008 06:03
von Junito
Ich hatte mir zweimal relativ ernsthaft überlegt, an einer normalen Dressurprüfung teilzunehmen. Aber ich gestehe, die Aussicht, den Dicken versuchen zur Persilweiße zu bringen, die dicke Mähne in etwas wie einem Zopf zu bändigen, die zwei Stunden Anfahrt wegen der 10 Minuten Prüfung - uff! Nein, ich habe es sein lassen, war mir zu anstrengend.

Da haben mir die diversen Orientierungsritte schon besser gefallen. Da hat es gereicht, gepflegt, aber nicht aufgebrezelt zu erscheinen (sagt mir nunmal eher zu). Zudem zeigen diese Prüfungen meist sehr gut, wie es um Pferd und Reiter wirklich bestellt ist. Mogeln ist da nicht drin.

Ein individuelles Problem beim Dicken war immer seine wechselnde Leistungsbereitschaft bei mir. An einem Tag am liebsten eine Levade, am anderen waren manchmal die einfachsten Sachen nicht machbar (so, dass ich zufrieden gewesen wäre). Im klassichen Sinn müßte man sich dann an solchen Tagen damit zufrieden geben, die Prüfung abzublasen. Das wäre dann doch etwas sehr teuer gewesen.

Aber vielleicht wäre das für den Moppel mal wieder ein Spaß. Er mag es, vor Publikum aufzutreten.

Verfasst: Do, 18. Sep 2008 07:26
von lalala
hm...ich denke as mangelnde Teilnehmerinteresse hat mehrere Gründe:

- die Ausschreibung ist nicht bekannt
- die Ausschreibung ist womöglich nur auf bestimmte Rassen beschränkt
- das Reglement ist unbekannt
- das Internet ist geduldig und das eigene reiterliche Können reicht nicht aus um sich zu präsentieren
- es ist schlichtweg zu teuer und der Aufwand zu hoch (ich fahre z.B. nie weiter als 30min zum Turnier und würde auch nie 2 Stunden Anfahrt oder mehr in Kauf nehmen)
Ich finde diese Extrawurst für Barockpferde immer recht unnötig, es gibt ja auch keine extra Turniere für Shire oder Haflinger.
Doch, es gibt auch rassespezifische Turniere - aber ich habe auch schon auf nem Haflingerturnier "der Richter mag mich nicht, weil ich nen Haflinger reite" gehört :lol: und wer mal auf nem Araberturnier war, wird nie wieder über das schlechte Niveau auf einem "normalen" Turnier meckern. :wink:

Verfasst: Do, 18. Sep 2008 07:32
von Sheitana
lalala hat geschrieben:
Ich finde diese Extrawurst für Barockpferde immer recht unnötig, es gibt ja auch keine extra Turniere für Shire oder Haflinger.
Doch, es gibt auch rassespezifische Turniere - aber ich habe auch schon auf nem Haflingerturnier "der Richter mag mich nicht, weil ich nen Haflinger reite" gehört :lol: und wer mal auf nem Araberturnier war, wird nie wieder über das schlechte Niveau auf einem "normalen" Turnier meckern. :wink:
Bei den Westernreiter ist das auch Gang und Gebe, da gibt es für jede Rasse eigene Turniere bzw. Shows.

Verfasst: Do, 18. Sep 2008 09:41
von GingerCC
Zugelassen Rassen waren:
Alter Real, Andalusier, Berber, Camarguais, Cruzados, Friesen, Kladruber, Knapstruppper, Lipizzaner, Lusitanos, Merés, Shire Horses sowie Pferde anderer Rassen

Startgeld war 10,-€ (ich weiß nicht was dann teuer ist??)

Bekleidung:
Orginaltracht (spanisch, Portugiesisch oder Barockkleidung, Kopfbedeckung erwünscht

Die Grundlektionen waren die Gleichen die auch das RIZ immer nimmt.

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Welche Aufgaben von welchem Barockverband meinst du Josatianma????

Ausser paar private Ausrutscher, wie die vom RIZ gibt es da nicht viel. Ist aber bundesweit nicht anerkannt. Und von der Zusammenarbeit von Hinrichs mit der Ausbildung in Anlehnung und Akzeptanz der FN hört man ja in der Richtung auch überhaupt nichts.
Ich unterstelle denen gerade subjektiv eher das finanzielle Interesse, wenn sie Barockpferdetrainer Kat C ausbilden.

Ausserdem macht doch bald jeder Barock/Spanisch-Reiter seinen eigenen Klub auf. Z.B. der Verein Levade von der Weddig in Heimsheim, Verein der Arbeitsreitweisen, Verein der Lusis, Verein der PRE'S in mehrfacher Variante, da sich alle nicht grün sind und so weiter..... :?

@Junito
Eine Dressurprüfung mit einem Orientierungsritt zu vergleichen ist schon wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen!! :roll:

Verfasst: Do, 18. Sep 2008 09:58
von lalala
Eine Zusammenarbeit mit dem Barockverband ist sicherlich nicht gerade einfach.

Die Aufgaben findet man hier:http://www.rfkbr-nw.de/barock-aufgaben.htm , ganz unumstritten sind sie aber auch nicht...ich finde die Aufgaben für junge Pferde schon ganz schön schwer :wink:

Vielleicht lag es einfach daran, dass nicht genug Werbung gemacht wurde ? Für so einen Show-Wettbewerb muss man oft gezielt Reiter ansprechen und die geben das dann per Mundpropaganda weiter...

Verfasst: Do, 18. Sep 2008 12:25
von emproada
@Ginger: die Kostümchenreiterei würde mich jetzt auch stören. Ich finde das immer so albern. Sorry.

Verfasst: Do, 18. Sep 2008 12:39
von FoxOnTheRun
Also ich finde, das Problem ist, daß die Ausschreibung barocker Prüfungen an der Pferderasse und nicht an der Ausbildungsweise festgemacht wird.

Das Problem ist, daß der unterschied zwischen den Klassikern gar nciht so sehr in der Technik als in der Philosophie der Ausbildung liegt.

Das ist allerdings eben schwer in Prüfungen abzubilden. Außer man findet Richter, die auf wirklich gnadenlos reelle Ausbildung prüfen.

Verfasst: Do, 18. Sep 2008 13:03
von Junito
Fox bringt es auf den Punkt. Mit dem Dicken hätte ich da nicht starten dürfen - keine Ahnung, welche Rasse er ist. Aber ganz eindeutig barock.

Hm, O-Ritt und Turnier sind nicht zu vergleichen? Würde ich jetzt so nicht sagen. Es kommt natürlich immer auf die Ausrichtung an. Bei unserem letzten beispielsweise war Hinterhandwendung, Rückwärtsrichten, Schulterherein gefragt (erleichterte jedenfalls die Aufgabenlösung ungemein).

Ein gut ausgebildetes Pferd ist bei so etwas sehr vorteilhaft. Man tut sich jedenfalls viel leichter. Es ist eben eher lustig, was mir einfach besser gefallen hat. Junito ist eher ein Clown.

Verfasst: Do, 18. Sep 2008 13:10
von lalala
An Rasseeinschränkungen kann der Misserfolg dieser Prüfung aber nicht gelegen haben.
Zugelassen Rassen waren:
Alter Real, Andalusier, Berber, Camarguais, Cruzados, Friesen, Kladruber, Knapstruppper, Lipizzaner, Lusitanos, Merés, Shire Horses sowie Pferde anderer Rassen
Ich habe mir die genaue Ausschreibung mal angesehen.

Zirzensische Lektionen waren nicht gefordert, aber scheinbar gewünscht und wären sogar in die Bewertung mit eingeflossen. Für alle, deren Pferd noch keine abrufbaren Kunststücke zeigt lohnt sich der Weg also nicht...grundsätzlich bietet eine Kür auf dem Niveau der Kl. L auch nicht so viele Möglichkeiten seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und sich durch schwere Lektionen möglichst gut darzustellen. Eine Kürprüfung ohne Pi,Pa und Seitengänge dafür aber mit Verstärkungen ist vielen Kostümreitern sicherlich nicht "klassisch" genug.

Kandare (auch blank) nach Gutdünken auf ein möglicherweise erst 5 jähriges Pferd ? Nein Danke. Reitet man allerdings auf Trense rein passt es ja nicht mehr zum Kostüm... :D