Marie Symbill: Reiten ist ganz leicht

Alles zum Thema Fachbücher

Moderator: Josatianma

Phanja

Beitrag von Phanja »

padruga hat geschrieben:Ich fand das Buch so allgemein nicht schlecht, habe aber nie wieder reingeschaut, weil es mir persönlich irgendwie nicht so lag, irgendwie nichts "bewegte" in mir. Was aber ja nichts heißt, Buchempfehlungen sind ja immer sehr subjektiv. Die Grundrichtung fand ich aber ganz o.k.: Die Autorin bemühte sich um eine sehr individuelle Betrachtungsweise bei den Ausbildungsstunden, verglich und begründete z.B. den Stundenaufbau bei jeweils 2 verschiedenen Pferden je nach ihren jeweiligen, unterschiedlichen Ausbildungsschwerpunkten.
So wie ich es in Erinnerung habe, hat sie sich auch viel mit dem Parallelführen beschäftigt. Also wen das mehr interessiert, für den könnte das Buch schon was sein.
Mir ging es ähnlich. Ich fand es jetzt nicht grade schlecht, aber irgendwie lag es mir auch nicht wirklich. Ich hatte vor allem irgendwie mehr - hm - System zum Thema "Reiten ist ganz leicht" erwartet.
Ich hatte mir das Buch gekauft, weil ich die Homepage sehr ansprechend fand und das Motto an sich ja wirklich gut klingt.
Da ich schon relativ viel an der Hand gearbeitet habe und auch mit dem Parallelführen, war ich dann ein klitzekleines bisschen enttäuscht, dass so ein großer Teil des Buches diesem Thema gewidmet ist.
Insgesamt fand ich, dass dem Buch irgendwie ein logischer Aufbau fehlte. Das könnte aber auch einfach Geschmackssache sein :wink:
Tilly
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Beitrag von Tilly »

@ Phanja

Also das ist so, Frau Ruddigkeit arbeitet die gesamten Lektionen von der Hand des in sich gewähren lassen, dadurch baut sich alles durch die Bodenarbeit auf. Das ist für einen Außenstehenden schwer nach zu vollziehen, weil es auch sehr vielseitig ist und auch etwas anders, daß muß man einfach konsequent lernen und auch mal angeschaut und erlebt haben ja und auch besonders lernen, da ihre Handarbeit schon eine Kunst in sich ist. Damit kann man dieses System und auch das Buch als wertvoll verstehen.

Parallelführen ist nicht gleich Parallelführen, daß geht schon damit an, daß Ihre Pferde und die Pferde ihrer Schüler zur Gerte hin treten und nicht weg. Diesen ersten Schritt muß man erstmal begriffen haben, um dann alles andere nachvollziehen zu können. Selbst Zirkuslektionen sind bei ihr Zirsensik und nicht Zirkus - immer zum Wohl des Pferdes mit Aufbau der gesunden Gymnastik.

Man reitet den Boden einfach nach versteht die Pferde im Aufbau und bekommt ganz viel Wissen um Muskeln, Sehnen etc. etc. :wink: ... und dann ist reiten ganz leicht (aber wie gesagt auch ganz schwer).

glg Tilly
heike61
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Beitrag von heike61 »

@tilly---sehr treffend beschrieben!

gruß
heike
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Sind hier noch Schüler von Steffi Ruddigkeit im Forum, die (aktuell) bei ihr Unterricht haben?

Ich finde das Buch klasse und auch das hier bereits von Tilly beschriebene Vorgehen (Parallelführen/Bodenarbeit) ist super, denke, dass das dann auch vom Sattel aus so weiter gehandhabt wird (also mit den "Kommandos" von unten, so dass sich durch das passive "geschehen lassen" die späteren "aktiven Hilfen" entwickeln können).

Um das Buch vielleicht noch zu "vervollkommnen" könnte man noch Solinski lesen, dort ist das Parallelführen noch detaillierter beschrieben wie im Buch von Steffi Ruddigkeit.

Was das "Sehen lernen" betrifft, finde ich, dass Steffi Ruddigkeit sehr ähnlich unterrichtet wie Kerstin Diacont. Auch einige ihrer Bücher (z.B. Aufbau einer klassischen Reitstunde) könnten Steffi Ruddigkeits Buch noch die Erweiterung geben, die vielleicht manch einem fehlen.

Alles in allem: ein tolles Buch, das aber nicht unbedingt für Einsteiger "zum Loslegen" geeignet ist und für "Fortgeschrittene" (im Sinne von "das klassische Gedankengut - Ziel und Weg dorthin - bereits kennend") vielleicht nicht detailliert genug beschreibt. Allerdings finde ich, dass es sehr positiv aus den ganzen Ausbildungsbüchern hervorsticht, denn generell gibt es zu viele Bücher, in denen Ausbilder nicht sonderlich viel von ihren "Geheimnisse" preisgeben. Auch in den vielen (schönen) DVDs, die es gibt, ist so gut wie immer nicht alles notwendige erklärt. Bei Steffi Ruddigkeits Buch hat man auf alle Fälle den Eindruck, dass sie sich bemüht offen und transparent ihr Wissen/Können darzulegen.
"Die Wahrheit kann man nicht verbrennen, denn sie ist das Feuer."
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