Hafer - Vor- und Nachteile

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Hafer oder Gerste? Gebrochen oder ungebrochen?

Ich mache für diese Frage mal keinen neuen Thread auf, paßt ja hier auch ganz gut hin.

Mein SB und mein Fahrlehrer sind sich uneins. Unser 6 jähriger Friesenwallach soll in 8 Wochen eine wichtige Reitpferdeprüfung gehen. Ich möchte ihn jetzt langsam dahingehend aufbauen, dass ich das Arbeitspensum intensivieren kann und er am Ende mehr Muskeln, mehr Ausdruck und mehr Kondition hat.

Mein Fahrlehrer ist der Meinung, dass gequetschte Gerste optimal Energie zuführt ohne dick zu machen, mein SB hält dagegen und sagt: ungequetschter Hafer ist das Non plus Ultra.
Ich weiß es nicht.

Ich möchte nicht, dass Lukas anfängt zu spinnen und in jeder Ecke Gespenster sieht. Wenn er kernig ist, stört mich das nicht. Auch ein paar Buckler stören mich nicht. Aber beispielsweise bei Reiskeimöl wurde er unreitbar, weil er da nur noch abglenkt war und nur noch den Rücken wegdrückte und die Anlehnung dann so richtig stramm wurde.

Hat jemand mit dieser Auswahl Erfahrungen?
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich habe mal den Spruch gehört Gerste geht ins Fleisch, Hafer in den Kopf.

Ob was dran ist, keine Ahnung. Ich halte es aber so, will ich, das mein Pferd mehr Energie bekommt, gibt es Hafer, soll sie zulegen Gerste (und Mais).
LG
Sheitana
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Sheitana hat geschrieben:Ich habe mal den Spruch gehört Gerste geht ins Fleisch, Hafer in den Kopf.
Der Spruch wurde mir vor kurzem auch von einem THP erzählt.

Allerdings darf man sich von "Hafer geht in den Kopf" nicht verrückt machen lassen. Meine Araber-Mix-Stute bekam keinen spinnerten Kopf vom Hafer (bekam aber auch keine großen Mengen). :)
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Meine Stute hat auch keine Probleme mit der "Spinnigkeit". Ich würde es halt eher mit Energie statt Spinnigkeit "übersetzen"
LG
Sheitana
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Ich kenne es eigentlich auch so, dass Gerste "Fleisch" bringt und Hafer eben die Energie liefert. Ob Dein Pferd auf Hafer spinnig oder irgendwie anders reagiert, mußt Du ausprobieren. Mein Traki verträgt seinen Hafer super, auch wenn er nix macht, landet nüscht an Spinnigkeit im Kopf (zumindest nicht mehr als sowieso vorhanden :wink: )

Ob gequetscht oder ungequetscht mußt Du auch ausprobieren. Ich habe jetzt eine zeitlang ungequetschten Hafer gefüttert, werde aber wieder auf gequetscht umsteigen, weil Traki mehr rumsaut als alles andere und den gequetscht frißt er besser und streut weniger.. Eigentlich kann jedes Pferd mit anständigen Zähnen auch ungequetschtes Getreide bekommen.

LG Alix
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Miri
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Beitrag von Miri »

Medusa888 hat geschrieben:Hafer oder Gerste? Gebrochen oder ungebrochen?

Mein SB und mein Fahrlehrer sind sich uneins. Unser 6 jähriger Friesenwallach soll in 8 Wochen eine wichtige Reitpferdeprüfung gehen. Ich möchte ihn jetzt langsam dahingehend aufbauen, dass ich das Arbeitspensum intensivieren kann und er am Ende mehr Muskeln, mehr Ausdruck und mehr Kondition hat.

Mein Fahrlehrer ist der Meinung, dass gequetschte Gerste optimal Energie zuführt ohne dick zu machen, mein SB hält dagegen und sagt: ungequetschter Hafer ist das Non plus Ultra.
Ich weiß es nicht.

Ich möchte nicht, dass Lukas anfängt zu spinnen und in jeder Ecke Gespenster sieht. Wenn er kernig ist, stört mich das nicht. Auch ein paar Buckler stören mich nicht. Aber beispielsweise bei Reiskeimöl wurde er unreitbar, weil er da nur noch abglenkt war und nur noch den Rücken wegdrückte und die Anlehnung dann so richtig stramm wurde.

Hat jemand mit dieser Auswahl Erfahrungen?

Der SB hat recht! Gequetschte Gerste führt a) nicht optimal Engerie zu, weil sie geqeutscht immer noch nicht in einem Zustand ist, wo sie gut verdaut wird b) macht Gerste zwar nicht zwangsweise dick, dafür unter Umständen aber Darmprobleme, weil die Stärke in der Gerste nicht vollständig verdaut wird und dann "Unruhe" im Darm macht.

Hafer ist sehr gut verdaulich. Man muss ihn auch nicht quetschen, außer es ist ein altes Pferd, dann wäre es leichter zu kauen.
Von Hafer werden Pferde erst dann spinnig, wenn man ihnen mehr füttert als sie eigentlich brauchen. Das kann man übrigends auch mit jedem anderen Kraftfutter schaffen nur braucht man da oft mehr bis es soweit ist.
Ich würde mich einfach langsam an die optimale Menge rantasten, wenn er anfängt Gespenster zu sehen weißt du dass es zuviel war und dass er gar nicht soviel Energie braucht.
pfardl
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Futter

Beitrag von pfardl »

Hallöchen

ich würde sagen es ist eine Modeerscheinung. Sicher reicht es wenn Du Hafer,Heu und Mineralfutter fütterst. Lg
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Medusa888
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Re: Futter

Beitrag von Medusa888 »

pfardl hat geschrieben:Hallöchen

ich würde sagen es ist eine Modeerscheinung. Sicher reicht es wenn Du Hafer,Heu und Mineralfutter fütterst. Lg
Entschuldigung. In diesem Punkt muss ich widersprechen. Gerste ist das traditionelle Kraftfutter für Pferde, wird nur nicht mehr überwiegend verwendet, weil teurer.
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Also Gerste als traditionelles Kraftfutter zu bezeichnen käme mir nun nicht in den Sinn. Zumindest nicht in unseren Breitengraden.
Nach meiner Kenntnis gibt Gerste die Energie langsamer ab, ist aber auch schwerer verdaulich.
Hafer hingegen gibt schnell Energie ab und ist zudem gut verdaulich.

Über gequetcht oder ungequetscht scheiden sich die Geister. Gequetscht ist einfacher zu kauen und nicht so lange zu lagern. Ungequetscht muß das Pferd länger kauen.
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Alexa69
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Beitrag von Alexa69 »

Ich hole meinen Hafer ja vom SB gegenüber. Und das ist ein Gemisch aus ganzem Hafer, Schwarzhafer und ein wenig Weizen. Weizen gibt mehr Energie, so sagte der SB und ich habe es wohl an Bernie gemerkt. Davon muss ich weniger füttern als vorher vom ganzen Hafer.
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Soraya hat im Urlaub mal eine Woche Gerste statt Hafer bekommen. So spinnig wie in dieser Woche habe ich das Pferd noch nie erlebt.

Zu Hause bekommt sie Hafer. Da hat sie auch spinnige Phasen. Die hängen aber (leider) nicht mit der Hafermenge zusammen.

Ob es wirklich einen Zusammenhang zwischen der Art des gefüttertn Getreides und der Spinnigkeit gibt, weiß ich nicht. Die Erfahrungen können auch zufällig sein oder auf anderen Faktoren beruhen.
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Zwischenbericht

Sodele, ich habe nun eine Woche zusätzlich gequetschte Gerste gefüttert und bin mit dem Ergebnis super zufrieden.

Den ungequetschten Hafer hätte ich nach Euren vielen Tipps (Danke nochmal!! :wink: ) eigentlich lieber ausprobiert, aber unser SB hat vergessen mir entsprechenden Hafer hinzustellen, sodass die Entscheidung zwangsläufig pro Gerste gefallen ist, die ich von einem Kollegen gekauft habe.

Lukas ist frisch, locker und spinnt überhaupt nicht. Ich kann richtig intensiv reiten, seine grundsätzliche Leistungsfähigkeit ist erheblich gestiegen.
Sollte mein SB sich entsinnen, dass er mir den ungequetschten Hafer hinstellen wollte, dann werde ich das gleiche auch mit Hafer ausprobieren. Im Moment bin ich aber mit diesem Ergebnis mehr als hoch zufrieden.
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Beitrag von Sheitana »

ninischi hat geschrieben: Ob es wirklich einen Zusammenhang zwischen der Art des gefüttertn Getreides und der Spinnigkeit gibt, weiß ich nicht. Die Erfahrungen können auch zufällig sein oder auf anderen Faktoren beruhen.
Also ich habe festgestellt, dass Georgia durchaus flotter und quirliger wird, wenn ich die Hafermenge erhöhe. Ich mache das bewusst z.B. dann, wenn ich weiß es wird an dem Tag mehr gearbeitet.

Ist halt die Frage, als was man Spinnigkeit definiert. Für mich ist das keine Spinnigkeit, sondern lediglich das Ergebnis einer erhöhten Energiezufuhr, aber wenn man das schon als Spinnigkeit ansieht, dass macht Hafer durchaus spinnig... :wink:
LG
Sheitana
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Genau so sehe ich das auch...
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Sheitana hat geschrieben:Ist halt die Frage, als was man Spinnigkeit definiert. Für mich ist das keine Spinnigkeit, sondern lediglich das Ergebnis einer erhöhten Energiezufuhr, aber wenn man das schon als Spinnigkeit ansieht, dass macht Hafer durchaus spinnig... :wink:
Ich hab mich früher immer nicht getraut, die Müsli-Menge zu erhöhen, weil von allen Seiten immer zu hören war, so ein Hafi braucht das net. Amor war dann immer schlapp. Dann habe ich ihm versuchsweise mal eine Zeitlang das Doppelte von dem gegeben, was unsere Hafi-Stute bekommt: plötzlich war er supi munter.

Ähnlich ist es jetzt mit dem Hafer. Zuerst bekam ich von allen Seiten zu hören, daß ein Hafi das doch nicht braucht. Würde Amor nix kriegen, würden wir wahrscheinlich rückwärts reiten...

Weiß ich, daß etwas Größeres auf dem Plan steht, wie letztes WE unser 34 km langer Tagesritt oder am kommenden WE die Pferdesegnung, kommt auch ein bissele mehr in den Futtereimer und gut.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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