Ausreitdecke/Nierendecke ja oder nein..

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Alix_ludivine
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Ausreitdecke/Nierendecke ja oder nein..

Beitrag von Alix_ludivine »

Guten Morgen,

die kühle Jahreszeit rückt näher und ich bin am Überlegen, ob ich mir für mein Trakehnertier so eine Ausreitdecke zum Nierenschutz zulegen soll.
Hintergrund - er wird nicht jünger und im Winter merkt man ihm schon manchmal an, dass der Rücken ein wenig zwickt (v.a. bei nasser Kälte), allerdings wirklich selten..

Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn durch so ein Teil noch "verweichliche", oder ob's einfach besser ist. Schließlich soll er mir noch ein bissl erhalten bleiben..

Wie sieht es in der Reitpraxis aus? Sind die praktisch und halten die ordentlich am Pferd oder sehen wir dann aus wie Batman?

LG Alix
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hi

Da ich über den Winter meine Pferde decke, damit sie nicht so arg viel Fell machen, habe ich auch eine Fleece-Nierendecke. Die tu ich zb. drauf, wenn ich eine Schrittrunde zum Aufwärmen im Gelände mache. Zum normalen Ausreiten benutze ich sie aber nicht. Da hält sich das Pferd durch die Bewegung warm. Nur wenn es sehr kalt und Nass ist (Regen/Schnee), dann habe ich noch eine Wasserdichte Nierendecke, die sehr gut ist. Bei einem normalen englisch-Sattel halten die auch in allen Gangarten tiptop und wenn's sehr kalt ist, kann man sich zb. die Fleecedecke statt unterm Sattel durch über die Beine nehmen, dann wärmt's auch gleich noch ein bisschen ;) Aber wie gesagt: für die normale Dressurarbeit auf dem Platz oder für's Ausreiten brauche ich sie nicht.
Liebe Grüesslis, Jen
***
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pepe
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Beitrag von pepe »

Ich hab ne Nierendecke von Loesdau oder Krämer (weiß gerade nicht), die aus reflektierendem Material ist. Die hatte ich, da ich eine Weile in die Reithalle reiten musste. Ich wollte mein Pferd warm halten im Rückenbereich und andererseits von den Autofahreren gesehen werden, da wir eine Bundesstrasse überqueren mussten.
Wenn Pepe diesen Winter rasiert wird werd ichs zum Abreiten benutzen. Mal sehen was die anderen Pferde dazu sagen- upps!
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Picaro
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Beitrag von Picaro »

Ich habe für meinen eine Fleecenierendecke,die ich zum arbeiten nutze.Meiner wird ja auch geschoren und da er im Nierenbereich sehr empfindlich ist,bleibt die auch wärend der Arbeit drauf.Ohne verspannt er sich und will nur rennen,weil ihm wohl kalt ist.Die Decke hält sehr gut und die anderen Pferde haben kein Problem damit.
Wenn es regnet habe ich noch eine Mikrofaserdecke die super wasserdicht und atmungaktiv ist.Ich habe halt leider keine Halle.
Beide Decken halten sowohl am Dressursattel als auch am spanischen Sattel super.
LG Betina
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Also, ich habe für meinen Dicken in den letzten Jahren eine Nierendecke benutzt, wenn ich bei Regenwetter geritten bin. Er ist im Winter eingedeckt und ich wollte bei einem Ausritt jetzt nicht, dass er im Nierenbereich nass wird, vor allem wenn ich ihn nach dem Ausritt wieder eindecken wollte.

Diesen Winter habe ich ja nun eine Halle, denke aber, dass ich heute abend nochmal im Stall vorbeifahre und beide Tiere eindecke, damit der Pelz nicht so lang wird. Sie stehen ja im Moment immer noch auf der Wiese und nachts wird es jetzt doch schon recht kalt. Da würde ich bei Regenausritten wieder die Nierendecke drüber machen.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

So, also gestern habe ich erstmalig die Nierendecke bei meinem Traki getestet. Ich hatte das Gefühl, dass ihm das sehr behagt und er ist auch sehr flüssig gelaufen. Sonst hatte ich ja immer das Problem, dass er so "kantig" läuft, wenn es so nass-kalt draußen ist.
Ich bin zufrieden damit und Pferdi auch..

LG Alix
DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Für David habe ich auch eine solche Nierendecke. Regendicht und innen Fleece (wie eine Abschwitzdecke eben).

Hintergrund ist, dass wir vom Reitplatz oder der Halle ca. 600 Meter bis zum Stall zurück reiten müssen. Wenn man dann gearbeitet hat und mit dem warmen/nassen Pferd durch die Kälte oder evtl. Regen zurückreiten muss, leistet eine solche Decke gute Dienste.
David hatte auch schon mal eine Nierenentzündung und ist somit schon empfindlich in der Nierenpartie.

Praxistest:
Letzte Woche, war ich mit der Decke eine große Runde im Gelände. Hält im Schritt, Trab und Galopp - und auch noch die Beine warm. (Kann man hervorragend drumherumschlagen) :wink:
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
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birdy
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Beitrag von birdy »

Hallo zusammen!
Ich würde das Thema gerne mal wieder aufleben lassen ;-)

Ich wollte meine alte Dame dieses Jahr nicht eindecken, weil sie eindecken nicht leiden kann und ein super Winterfell schiebt. Nachdem sie aber aussah wie ein Matschklumpen habe ich ihr kurzer Hand eine dünne Regendecke drauf geschnallt, damit ich nicht immer 30 Minuten putzen muss :evil:
Nun hat sie schönes, dickes Winterfell und schwitzt natürlich ganz gut, wenn es ins Gelände geht.

Was genau kann ich machen, damit sie sich keinen Zug holt? Ich habe da im Moment ein wenig Bedenken. Ist es nicht schädlich fürs Pferd, wenn es geschwitzt im Gelände ist (ich gehe bei jeder Witterung raus)? Sie ist ja ständig in Bewegung und bekommt daheim sofort ihre Abschwitzdecke drauf, aber bei dem dicken Fell schwitzt sie doch ganz gut. Würdet ihr eine Nierendecke währen des gesamten Ausrittes drauf schnallen??

Würde mich über Praxistipps freuen :)

Danke euch!
LG
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Lulu
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Beitrag von Lulu »

birdy hat geschrieben:Nun hat sie schönes, dickes Winterfell und schwitzt natürlich ganz gut, wenn es ins Gelände geht.

Was genau kann ich machen, damit sie sich keinen Zug holt? Ich habe da im Moment ein wenig Bedenken. Ist es nicht schädlich fürs Pferd, wenn es geschwitzt im Gelände ist (ich gehe bei jeder Witterung raus)? Sie ist ja ständig in Bewegung und bekommt daheim sofort ihre Abschwitzdecke drauf, aber bei dem dicken Fell schwitzt sie doch ganz gut. Würdet ihr eine Nierendecke währen des gesamten Ausrittes drauf schnallen??

Würde mich über Praxistipps freuen :)
Danke euch!
LG
Mhmmm, schwierig ;) meiner ist geschoren und benötigt auf jeden Fall ne Nierendecke zum Ausreiten. Deine wird aber bedeutend mehr Fell haben als mein Tierchen.

Ich würde es zum einen von den Witterungsverhältnissen abhängig machen - bei Wind oder sehr feuchter Luft, Schneefall oder Regen, würde ich schon zu einer Nierendecke tendieren. Und zum anderen von der Dauer Deiner Ausritte. Kenne es noch aus Reiterstaffelzeiten, da haben die Dienstpferde ab 0°C auch teilweise ne Nierendecke draufbekommen, insbesondere dann wenn wir an sehr windigen Tagen unterwegs waren und auch ausschließlich im Schritt unterwegs waren. Bei Einsätzen mit viel Bewegung und Action blieben die Decken unten, da wäre das Risiko des Hängenbleibens und Runterrutschens zu groß gewesen.

Eine weitere Frage ist auch, am was für eine Nierendecke Du so denkst? Fleece oder Wasserdicht? Die Wasserdichten können den Nachteil haben, auch wenn sie atmungsaktiv sind, dass dieser Effekt bei zuviel "Nässe" von unten nicht so schnell funktioniert. Die aus Fleece oder Dolan, halten dagegen Nässe nur bedingt ab.
LG Lulu

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Pleistozaen
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Beitrag von Pleistozaen »

Was genau kann ich machen, damit sie sich keinen Zug holt?
Also wenn sie im Gelände unterwegs ist, ist sie ja keiner punktuellen Zugluft ausgesetzt, wie wir das von einem schlecht dichtendem Fenster oä kennen. Wieso befürchtest du das? Oder meinst du nachher im Stall?

Wenn sie sich bewegt, wird sie auch warm bleiben - schwitzen tut sie ja nur, wenn ihr warm ist. Unter einer Decke wird ihr wahrscheinlich noch wärmer und sie wird noch mehr schwitzen, braucht dann länger zum Trocknen.

Gehst du Bergwandern? Da ist einem auch nicht kalt, solange man in Bewegung ist, im Gegenteil da schwitzt man sich das Gewand durch. Das ist aber nicht schädlich. Erst oben auf der Hütte, wenn man sich nicht mehr rührt sollte man was Trockenes zum Wechseln dabeihaben, weil das nassgeschwitzte Zeug dann unangenehm kalt und klamm wird.

ich würd aus diesem Grund keine Decke beim Ausreiten verwenden bei einem Pferd mit normalem Winterfell. Hab ich auch noch nie.

SG, Viktoria
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birdy
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Beitrag von birdy »

Oh, danke für eure Antworten!!!

Das mit dem Wandern finde ich gut! Einleuchtendes Beispiel :)

Wenn, dann würde ich nur eine regendichte Decke nehmen und diese bei sehr nassem Wetter raufpacken! Aber das mit dem Zug-> stimmt, ich habe nicht daran gedacht, dass es kein punktueller ist.

Danke :)
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Firli
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Beitrag von Firli »

Mein Pony ist undgedeckt und hat sich einen eisbärartigen Winterplüsch zugelegt. Da schwitzt sie recht schnell, und trocknet nicht so schnell, wie ich mir das wünsche.

Ich schaue, dass ich wirklilch 20-30 Minuten Schritt gehe zum Abschluss. Dann schwitzt sie nicht mehr nach, ist aber oft an der Felloberfläche noch feucht. Ich stelle sie so, also noch feucht, mit einer Portion Heu in den Fressstand (=zugluftgeschützter Ort, der etwas wärmer ist als der Rest des Offenstalls). Bislang scheint ihr das zu behagen, ich habe nie Verspannungen bemerkt und sie hat sich auch nicht erkältet. Wenn ihr zu kalt wäre, könnte sie sich auch bewegen.

Insgesamt scheint mir, dass Pferde schon ein deutlich anderes Temperaturempfinden haben als wir Menschen.

Wenn mein Pferd eingedeckt wäre, würde ich zum Schrittreiten auch eine Nierendecke anziehen, und danach auch eine Abschwitzdecke. Ich bin aber ganz froh, dass mein Pferd das zurzeit alles nicht zu brauchen scheint.
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Fürstin
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Beitrag von Fürstin »

Wie macht ihr das denn beim Ausreiten auf dem Heimweg?

Mein Pferd ist eingedeckt und hat trozdem recht viel Winterfell (ohne Decke garnicht auszudenken wie viel mehr es wäre). Bei meinem letzten Ausritt war es recht feucht kalt. Klar während sich das Pferd richtig bewegt ist es nicht so tragisch wenn es schwitzt. Aber ich lege auch beim Ausreiten großen Wert darauf zuletzt nur noch Schritt zu gehen, zumal das bei uns auch nicht anders möglich ist.

Ich hab etwas Sorge, dass sich das Pferd genau dann verkühlt, weil es schwitz und "nur" noch Schritt geht.
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birdy
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Beitrag von birdy »

Fürstin hat geschrieben:Wie macht ihr das denn beim Ausreiten auf dem Heimweg?

Ich hab etwas Sorge, dass sich das Pferd genau dann verkühlt, weil es schwitz und "nur" noch Schritt geht.
Genau das ist ja auch meine Hauptsorge. Bisher ist nichts passiert, egal ob dick oder dünn eingedeckt, aber ich denke eben auch, dass (wie bei einem Menschen) schwitzen in Verbindung mit stehem oder nasem Wetter erst schlimm wird.
Bei uns im Stall geht keiner mit einer Nierendecke raus und es wird mit allen Pferden ordentlich im Gelände gearbeitet und es sind daheim alles eingedeckt. Die meisten Pferden bekommen noch nicht einmal eine Abschwitzdecke drauf, sondern kriegen gleich ihre Regendecke rauf. Bisher habe ich noch nicht mitbekommen, dass eines der Tiere deshalb krank war- allerdings dreht es sich hierbei um Haflinger (wenn auch Edelblut) und Ponys. Ich habe WB...
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Fürstin
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Beitrag von Fürstin »

Genau.
Und meine Stute scheint in Sachen Atemwege recht anfällig zu sein.
Deswegen kam mir beim letzten Ritt auch dieser Gedanke ob nötig oder nicht.
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