Kandare - warum?

Rund um die klassische Reitkunst

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Isomer
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Beitrag von Isomer »

@Rabenrübe

Ok ich glaub ich weiß was du meinst.....

Auf Kandare linker Zügel:Stange geht nach links nach unten und recht nach oben (verkanten). Du glaubst Pferd kann diese Beiden "Hilfen" als Links interpretieren/lernen.

Klar man kann ein Pferd auf alles Dressieren, mit ein bissel Geschick sogar das es einem auf die Füße kotzt!

Warum der fürs Pferd logischen Hilfe, eine zweite (Außenseite hebt sich) hinzufügen die das ganze System der Hilfengebung ad absurdum führt ??

Den dieses Verkanten führt meistens zu einem verwerfen im Genick, durch die zusätzliche "Hilfe" an der Außenseite!

Unlogisch nicht nützlich und ich denke somit als FALSCH anzusehen! Und wo liegt der Vorteil?? Gibt es einen? Und selbst wenn müsste der schon spektakulär sein um alle Gefahren die ein Hebelgebiss mit sich bringt zu rechtfertigen!!

gruß isomer
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“ [Aristoteles]
Rabenrübe
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Beitrag von Rabenrübe »

@Isomer...
danke, aber führt die Kandare so dann stets zum Verwerfen? Immer?
@ Susanne: mein Reden. Die Trense ist nichts anderes, als die mobilere Stange. Und der Bruch verhindert diese Art von "Verkanten" bringt aber doch auch wiederum andere Begleiterscheinungen mit sich.
Was, wenn ein Pferd mit den Begleiterscheinungen einer Kandare gut zurecht, mit denen einer Trense allerdings weniger gut zurecht kommt?

Wer legt nun fest, welches Gebiss "besser" oder erlaubter ist?
Denn vielmals liest man in genau solchen Kandaren-Diskussionen:

Die Kandare muß man sich verdienen. Teufelszeugs, gehört nur in Hände absoluter Profies, darf eigentlich nicht genutzt werden, brandgefährlich!!

Echt?
Was, wenn es nun meinem Pferd auf Trense so ergeht? Brandgefährlich?
Aus den verschiedensten Gründen?

Isomer schreibt:
Unlogisch nicht nützlich und ich denke somit als FALSCH anzusehen! Und wo liegt der Vorteil?? Gibt es einen? Und selbst wenn müsste der schon spektakulär sein...
ich füge hinzu:
um ein Gebiss zu rechtfertigen, dass ehebliche Gefahren ( ich würde es eher als physio-, wie phsychologische Unruhe bezeichnen ) für das Pferd mitbringt.

Warum kann in gewissen Fällen nicht auch die Kandare erste Wahl sein? Aufgrund ihrer positiven Eigenschaften individuell für ein jedes Pferd das Gebiss gewählt? ( Ich schmunzle, muß an Anchy's erwähnte GebissGRABBELKISTE denken ) Metapher!
Daher wäre an dieser Stelle und ich WIEDERHOLE mich nur ZU GERN, :wink:
die Physiologie, die dahinter steht eine wichtige Stütze. Ein Parameter, welches erkenntlich macht, wieviel Spannung, welche Art von Störung wirklich vorhanden ist, was in der Tiefe geschieht.
Schade, ich kenne kein solches Instrument.

* ich möchte meine zuvorigen Beiträgen hinzufügen, dass ich das Pferd nicht maultod sehen möchte per Konditionierung.
Das hört man häufig aus dem Pferdesport, um Ziele zu erreichen werden die Pferde nicht bloß an, sondern auch über ihre Grezen gebracht.
Die Frage ist hier vielmehr:
ist die einseitige Nutzung einer reinen Kandare wirklich für jedes Pferd eine Grenze?
vd
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

@Raberübe

Nur mal jetzt eben auf die Schnelle.

An welche brandgefährlichen Begleitumstände, ausgelöst durch den Einsatz der Trense hattest Du gedacht, die nicht auf reiterliche Inkompetenz und eine physische Abnormität seitens des Pferdes zurück zu führen sind ?

Und wenn diese dann vorhanden. wäre es nicht sinniger, einem solchen Pferd jegliches im Maul zu ersparen und auf andere Zäumungen zurück zu greifen ?

Schade, daß wir diese Thematik nicht auf dem Racinet Seminar besprechen konnten. So Auge in Auge :P

Liebe Grüße
Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
Rabenrübe
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Beitrag von Rabenrübe »

An welche brandgefährlichen Begleitumstände, ausgelöst durch den Einsatz der Trense hattest Du gedacht, die nicht auf reiterliche Inkompetenz und eine physische Abnormität seitens des Pferdes zurück zu führen sind


Zurück gefragt:
An welche hattet Ihr / Du / Isomer denn durch den Einsatzb der Kandare gedacht?

Ist es denn sicher und unumstößlich, dass ein Pferd, welches auf einem Trensengebiss nicht reell oder sauber arbeiten kann, erst recht nicht auf Kandare laufen kann?
Weil diese, wie viel erwähnt, niemals einseitig benutzt werden kann/darf?

Daher meine dringende Frage nach der Physiologie. Ich möchte die genauen Abläufe ansehen und vergleichen können.
Wenn also jemand dazu nähere Informatioen ( Energiestoffwechsel bestimmter Areale, Reizumwandlung Rezeptoren / Hirn, ATP Leistungen Laktat, Acidose Vorkommen etc. einmal mit Trense, einmal mit Kandare gemessen ) hätte? Her damit!

Hmm...
Anchy, ich könnte mal auf eine Tasse Tee vorbei kommen :D


Ich bin wirklich bloß interessiert, ob es da schon vertiefte, naturwissenschaftliche Hintergründe gibt?
Motte
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Beitrag von Motte »

Rabenrübe hat geschrieben: Ist es denn sicher und unumstößlich, dass ein Pferd, welches auf einem Trensengebiss nicht reell oder sauber arbeiten kann, erst recht nicht auf Kandare laufen kann?
Weil diese, wie viel erwähnt, niemals einseitig benutzt werden kann/darf?
Hallo Ihr Theoretiker.
Ich finde die Diskussion sehr interessant (obwohl ich keine Kandaren-Erfahrung habe).

Ich möchte nur ganz einfach mal die Frage in den Raum stellen, warum denn ein Pferd nicht reell oder sauber auf Trense arbeiten können sollte?

Gruß
Motte
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Rabenrübe hat geschrieben: Daher meine dringende Frage nach der Physiologie. Ich möchte die genauen Abläufe ansehen und vergleichen können.
Wenn also jemand dazu nähere Informatioen ( Energiestoffwechsel bestimmter Areale, Reizumwandlung Rezeptoren / Hirn, ATP Leistungen Laktat, Acidose Vorkommen etc. einmal mit Trense, einmal mit Kandare gemessen ) hätte? Her damit!
Nö, kann ich nicht...aber was sollte das auch aussagen??? Ob ein Pferd auf Trense oder Kandare mehr Stress hat?
Ich bin wirklich bloß interessiert, ob es da schon vertiefte, naturwissenschaftliche Hintergründe gibt?
Ja, gibt es. JEDE Zäumung basiert auf dem Prinzip, des dem Druck Weichens. Auf Trense sollte eine einseitige Zügelhilfe die Biegung des Halses ergeben, also weicht das Pferd dem Druck.
Auf Kandare bewirkt eine einseitige Zügelhilfe das einseitige Abkippen des Gebisses, diesem Druck kannn ein Pferd nur weichen, wenn es sich verwirft, also die Stellung seines Kopfes der Stellung der Kandare anpasst.
*Biophysik*
Ergo kann man mit einer Kandare nicht biegen, sondern dem Pferd nur das Verwerfen beibringen (das dieses dann auch tun wird, wenn auf wieder auf Trense geritten wird), aber es soll ja Reiter geben, die das gar nicht bemerken :twisted: (z.B. im GP, wo 90% der Reiter die Traversale verworfen beginnen).

LG
Colloid
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
horsman
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Beitrag von horsman »

der Vorteil der Trense bei einseitigem Zügelanzug steht aber auch zwei Nachteil bei beidseitigem Zügelanzug gegenüber. Zum einen verengt sich die Trense und das Mittelgelenk kippt nach oben in Richtung oder sogar gegen den Gaumen (sog. Nussknackereffekt) zum anderen wird der Hals tendenziell eher eng gezogen, weil die Kraft der Zügelanzüge nur nach hinten wirkt (außer dass man sie mit hoher Hand nach oben wirken läßt).
Bei der K. wirkt die Kraft der Zügelanzüge auf die Hebel über die Kinnkette auch auf die Kinngrube.

Ich finde auch, dass die K. nicht per se als pfui und böse abgestempelt werden darf. OK, durch die Hebelwirkung verstärkt sich die Kraft, aber das ist nur ein Aspekt. Eine stark rückwärts wirkende Hand auf Trense ist da auch kein deut besser.

Viel besser als die dummen Sprüche..."die K. muss man sich verdienen", wäre ein Erklärung warum wie welches Gebiss wirkt.

Natürlich, bevor der Reiter das Gebiss (welches auch immer) in die Hand nimmt, muss die Hand unabhängig, ruhig und gefühlvoll einwirken können.
Rabenrübe
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Beitrag von Rabenrübe »

Colloid hat geschrieben:
Rabenrübe hat geschrieben: Daher meine dringende Frage nach der Physiologie. Ich möchte die genauen Abläufe ansehen und vergleichen können.
Wenn also jemand dazu nähere Informatioen ( Energiestoffwechsel bestimmter Areale, Reizumwandlung Rezeptoren / Hirn, ATP Leistungen Laktat, Acidose Vorkommen etc. einmal mit Trense, einmal mit Kandare gemessen ) hätte? Her damit!
Nö, kann ich nicht...aber was sollte das auch aussagen??? Ob ein Pferd auf Trense oder Kandare mehr Stress hat?


Ich bin wirklich bloß interessiert, ob es da schon vertiefte, naturwissenschaftliche Hintergründe gibt?
Ja, gibt es. JEDE Zäumung basiert auf dem Prinzip, des dem Druck Weichens. Auf Trense sollte eine einseitige Zügelhilfe die Biegung des Halses ergeben, also weicht das Pferd dem Druck.
Auf Kandare bewirkt eine einseitige Zügelhilfe das einseitige Abkippen des Gebisses, diesem Druck kannn ein Pferd nur weichen, wenn es sich verwirft, also die Stellung seines Kopfes der Stellung der Kandare anpasst.
*Biophysik*
Ergo kann man mit einer Kandare nicht biegen, sondern dem Pferd nur das Verwerfen beibringen (das dieses dann auch tun wird, wenn auf wieder auf Trense geritten wird), aber es soll ja Reiter geben, die das gar nicht bemerken :twisted: (z.B. im GP, wo 90% der Reiter die Traversale verworfen beginnen).

LG
Colloid
Die Mechanik und die Physik sind mir bereits sonnenklar, wenn Du aufmerksam gelesen hättest...Das war keine Beantwortung meiner Frage.
Solange ich diese nicht erhalte, sehe ich eben nur eine Seite der Medaille.
Die Erde ist schließlich keine Scheibe....ehm, oder?

Denn Glauben, heisst nicht wissen...
danke trotzdem allen für den Versuch,
LG
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Rabenrübe hat geschrieben: Die Mechanik und die Physik sind mir bereits sonnenklar, wenn Du aufmerksam gelesen hättest...Das war keine Beantwortung meiner Frage.
(<--auch ein Punkt: weshalb kann das Pferd nicht differenzieren zwischen den genutzten "Seiten", wenn es blank geritten wird? Ich rede jetzt von der Verschnallung an der Stange selbst, ist das Pferd wohlmöglich verwirrt über den Impuls Bspw. rechts hinten (annehmender Zügel) auf den dann ja zeitgleich ein Impuls nach vorn links von der Stange ausgeht? Wäre ein Pferd nicht lernfähig und könnte das "Links vorne" ausblenden, besser noch als zugehörig zu einem rechts annehmenden Zügel empfinden? Konditionierung?)
1. Ich denke es ist sehr schwierig ein Pferd auf etwas zu konditionieren, was seiner biophysikalischen Antwort absolut widerspricht.
2. Warum sollte man das tun oder gar wollen???
3. Wäre das vielleicht die exakte Definition von "Pudeldressur"? ;)

Solange ich diese nicht erhalte, sehe ich eben nur eine Seite der Medaille.
Die Erde ist schließlich keine Scheibe....ehm, oder?
...wie arm...
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danke trotzdem allen für den Versuch,
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Wie wäre es mit eindeutig formulierten Fragen und Kommentaren, anstatt des Geschwurbels...
;)
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Beitrag von Sheitana »

Ich bin jetzt nicht so erfahren im Kandarenreiten, aber mal so als Einwurf.

So wie ich das verstanden habe: Die Trense ist dazu da das Pferd zu biegen und zu stellen. Bei richtiger Anwendung sollte das beim Pferd nicht zu Schmerzen führen ( ich lasse die falsche Handhabe hier jetzt mal komplett weg.) Die Kandare soll man nicht einseitig annehmen, weil es zu dem sogenannten Verkanten führt. Wäre nicht die einfache Erklärung dafür, dass man das nicht darf, das es dem Pferd Schmerzen zufügt? Ich stelle mir das sehr schmerzhaft vor mit einer Kandare im Maul laufen zu müssen, die auf einer Seite nach unten zieht, auf der anderen Seite nach ob und irgendwie quer in meinem Mund liegt, verkantet halt.
Die Kandare ist vielleicht einfach nicht dazu gebaut worden, um mit zwei Zügel zu reiten und das Pferd zu biegen.

Ich denke das ist eine klare Sache, wo es nichts dran zu rütteln gibt. Die Kandare ist zu was anderem gemacht, als das Pferd zu biegen, deswegen sollte man es nicht tun, denn sie ist mechanisch, physikalisch oder wie auch immer gar nicht so geformt, als dass es ginge. Deshalb darf/sollte sie erst ab einem bestimmten Ausbildungsstand eingesetzt werden, denn Biegung ist für vieles eine Vorraussetzung. Was nicht heißt, dass damit keine Korrekturpferde geritten werden dürfen, denn bei solchen muss das Problem ja nicht zwangsläufig in der Biegung liegen, sondern kann auch dort sein, wo die Kandare gut für geeignet ist.

LG
Sheitana
LG
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

"An welche brandgefährlichen Begleitumstände, ausgelöst durch den Einsatz der Trense hattest Du gedacht, die nicht auf reiterliche Inkompetenz und eine physische Abnormität seitens des Pferdes zurück zu führen sind "

@Rabenrübe

Diese von mit gestellte Frage steht immer noch unbeantwortet im Raum und wurde nur mit einer Gegenfrage deinerseits beantwortet.

Nach wissenschaftlichen Untersuchungen über Latose und Acedose Vorkommen, sowie irgendwelcher ATP Werte mußt Du schon selbst suchen, achte nur darauf, ob es sich hier um Semiwissenschaften oder verifiziertes Wissen handelt. :wink:

Ansonsten findest Du im Internet wissenschaftlich fundiertes Material.
Hierzu sei DIr die Abhandlungen von Dr. Preuschhoft aus Bochum empfohlen als auch einige interessante englische Seiten.

Seinerzeit habe ich einmal für den Dir bekannten Arbeitskreis Informationsmaterial über die Wirkungsweisen verschiedener Zäumungen in einem Paper zusammen gestellt. Dort findest Du auch Röntgenaufnahmen zur Postiotion im Maul des Pferdes. Frage doch mal einen der Mitglieder oder vielleicht hast Du es ja selbst noch :wink: . Hier handelte es sich im übrigen um abgesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse.
Wenn mir mal irgendwann wieder der passende Link zu dieser Seite unterkommt, DU bist die Erste.

Liebe Grüße
Anchy
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Beitrag von Isomer »

@Rabenrübe
Wenn also jemand dazu nähere Informatioen ( Energiestoffwechsel bestimmter Areale, Reizumwandlung Rezeptoren / Hirn, ATP Leistungen Laktat, Acidose Vorkommen etc. einmal mit Trense, einmal mit Kandare gemessen ) hätte? Her damit!
Absolut unwichtig und nicht wirklich von wissenschaftlichem Interesse! Was könnten Werte wie Laktat usw führ eine Aussagekraft im Bezug auf richtiges reiten haben? Keinen, außer wir würden uns in extrem Situationen bewegen, bei denen es zu dramatischen Stressfaktoren kommt, die Einfluss auf Muskelentwicklung usw haben. Eine differenzierte Aussage, ob diese Werte durch das Gebiss ausgelöst sind wohl kaum Möglich.

Es gibt übrigens Publikationen die einen hohen Erfahrungswert und Glaubwürdigkeit besitzen, die erklären wieso die Kandare erst am Ende der Ausbildung eingesetzt werden sollte !

Die Reitlehren ! Die sind sich da relative einig. Wenn das Pferd schöner wird und an Ausdruck gewinnt sind wir richtig, dies ist aber nur durch eine gezielte Gymnastik möglich, die wiederum auf Biegung usw beruht.

isomer
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Beitrag von Carmen »

Klar man kann ein Pferd auf alles Dressieren, mit ein bissel Geschick sogar das es einem auf die Füße kotzt!
:shock: :shock: :shock: Wenn du das schaffst, musst du's unbedingt filmen. Meine Pferde zumindest sind kotzunfähig. Hast du ein spezielles Exemplar? :wink:

Warum kann man denn mit einer Kandare nicht biegen? Die wirkt doch auch auf Laden und Zunge wie eine Trense - wenn man mal den Hebel vergisst. Und eine Zügelannahme wird doch nie so stark sein - hoffe ich jedenfalls :shock: - dass sich dabei die Kandare auf der Gegenseite stark nach vorn bzw. unten bewegt. Es soll doch eigentlich nur ein Vibrieren mit dem Zügel sein.

Ein Herr P.Karl meint:
"Deshalb besteht allgemeine Einigkeit darüber, dass die Trense zum Dehnen und Aufrichten bestimmt ist, die Kandare hingegen zum Biegen und Senken. Allerdings unter der Voraussetzung, dass das Maul durchlässig reagiert..."

Ich bin jedenfalls völlig verwirrt...

EDIT: Ich habe gerade noch was in "Reitkunst" gefunden.
"Je nach Bedard kann er [der Reiter] im Bruchteil einer Sekunde:
[...]
Die Kandare allein anwenden, um das Genick zu biegen oder den Hals zu dehnen..."

"Wird diese Zügelführung richtig verstanden, ermöglicht sie es auch, anders als mit Binsenweisheiten auf die berühmte Frage zu antworten: 'Ab wann kann ein Pferd auf Kandare geritten werden?'
[...]
Handelt es sich darum, die Wirkung von Trense und Kandare zu trennen und dann logisch zu kombinieren, um den Unterkiefer besser zu lockern, bevor sich daraus die Beizäumung ergibt: Dann ist es nie zu früh, wäre das Pferd auch erst 4 Jahre alt...
Es ist nicht angemessen, die Kandare an sich als scharf zu verurteilen, sondern vielmehr die Art, wie der Reiter damit umgeht. Folterinstrument in der Hand des einen, Ursprung von Entspannung in der Hand des anderen."
Zuletzt geändert von Carmen am Mo, 12. Nov 2007 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Beitrag von Colloid »

Carmen hat geschrieben:Und eine Zügelannahme wird doch nie so stark sein - hoffe ich jedenfalls :shock: - dass sich dabei die Kandare auf der Gegenseite stark nach vorn bzw. unten bewegt.
Dazu muss der Zügelanzug bei einer Kandare nicht stark sein, sie verkantet sofort...
Etwas anders ist das bei Kandaren mit beweglichen Bäumen, da muss man dann schon etwas stärker einwirken, bis sie verkanten...

Ein Herr P.Karl meint:
"Deshalb besteht allgemeine Einigkeit darüber, dass die Trense zum Dehnen und Aufrichten bestimmt ist, die Kandare hingegen zum Biegen und Senken.
Er meinte in dem Fall wohl eher Beugen, im Sinne von Beizäumen, vielleicht ein Übersetzungsfehler?

Wenn man ein Pferd mit einem Vibrieren am Zügel biegen kann, kann man sich auch überlegen, ob man eine Kandare einschnallt...Man kann aber keinem Pferd die Biegung auf Kandare beibringen.
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Beitrag von Carmen »

Nein, er meint schon "Biegen". Beim ihm bezieht sich das Biegen aber hauptsächlich auf das Genick.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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