Aufbau von Rückenmuskeln u. Schwung

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Benutzeravatar
Farfalla
User
Beiträge: 157
Registriert: So, 09. Sep 2007 17:41
Wohnort: Viva Bavaria

Aufbau von Rückenmuskeln u. Schwung

Beitrag von Farfalla »

Hallo :)

Also ... ich habe jetzt seit 2 Jahren meinen Haflinger, im Vergleich zu früher geht er schon viel besser (auch durch den Stallwechsel, im alten Stall hatte nichtmal der "Reitlehrer" Ahnung) — aber ich bin mal wieder ratlos. Er zeigt nie besonders viel Elan (außer im Gelände, da zu viel), man kann mit Sporen und Gerte treiben, er reagiert vllt mit zwei schnelleren Schritten, ist dann aber wieder in seinem alten Trott. Wenn er ein gutes Tempo hat, bekomme ich ihn mit vielen Biegungen und Wendungen auch v/a und gestellt, das klappt dann ganz gut, allerdings fällt er recht schnell auseinander, v.a. wenn man kurz schwächelt, wird dann hart und trottet einfach weiter. Er gibt auch nie seinen Rücken wirklich her, obwohl er mehr Muskeln im Rücken bräuchte ...
Eine RL meinte, für einen Haflinger galoppiere er sehr gut, er könne auch das von ihm Geforderte halten, wenn er will.
Wenn er will. Daran verzweifle ich, wenn ich ihn mal weich und schwungvoll unter mir habe, bin ich schon fertig vom Treiben, dass ICH das einfach nicht halten kann :/ ...

Habt ihr irgendwelche Ratschläge?

lg
Benutzeravatar
Steffen
User
Beiträge: 274
Registriert: Mo, 02. Okt 2006 14:58
Wohnort: 22851 Norderstedt bei Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Steffen »

Hallo,

zum Thema Motivation gibt es bereits ein Thema, in dem eine ganze Menge von Anregungen stehen. Schau Dir die Beiträge dort einmal an, vielleicht ist ja etwas für Dich dabei.

Schwung kannst Du nur entwickeln, wenn Takt, Losgelassenheit und Anlehnung stimmen. Vor allem aber muss dein Pferd mitarbeiten "wollen", aber wie gesagt, dazu gibt es bereits ein Thema...

Wenn dein Pferd im Gelände übermotiviert ist, dann versuche dort - wie bei der Dressurarbeit - immer wieder viele ÜbergängeSchritt-Trab zu reiten und den Trab eher etwas unter-Tempo, damit Du zum treiben kommst. Das Treiben sollte unmittelbar nach der Parade erfolgen, damit das Pfred lernt die treibende Hilfe nicht als Aufforderung zum Davoneilen sondern zum vermehrten Untertreten zu akzeptieren. Je langsamer Du reitest, desto mehr muss Du treiben. Wenn dein Pferd das verstanden hat, bist Du dem Thema Schwung ein ganzes Stück näher gekommen. :wink: Die Rahmenerweiterung ist dann nur ein "Herauslassen".
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
Benutzeravatar
Farfalla
User
Beiträge: 157
Registriert: So, 09. Sep 2007 17:41
Wohnort: Viva Bavaria

Beitrag von Farfalla »

Hallo,

erstmal danke für die Antwort :) .

Du meintest den "Pferd unmotivierbar"-Thread? Den habe ich bereits gelesen, aber weiter gebracht hatte es mich nicht (bin ja 2h später geritten, wo er besser ging, aber nur, weil ich ständig am Treiben war und er dabei laufen durfte, wie er will ...). Da wäre ja die Möglichkeit, dass ihm einfach langweilig ist, bzw dass er unterfordert ist und/oder die nächsten von ihm geforderten Aufgaben schon erahnen kann.
Das schließe ich einmal aus, da ich viele verschiedene Figuren (auch solche, die eigentlich gar nicht existieren ;) ) reite, um ihn zu biegen und um ihn aufmerksam zu machen. Irgendwann passt er zwar auf, aber er hat immer noch ein sehr langsames Tempo, stolpert ab und an und wenn ich ihn vorwärts treiben will, kommt er aus dem Rhythmus, "fällt auseinander" und klemmt den Kopf nach oben, obwohl sich kaum etwas am Arbeitstempo verändert hat. In einem solchen Schneckentempo ist kein richtiges Arbeiten möglich.

Dann könnte es noch sein, dass meine Phasen zwischen Treiben und nicht Treiben nicht deutlich genug gekennzeichnet sind. Hmh ... natürlich bin ich viel am Treiben, aber in Normalhaltung liegt mein Bein weich am Bauch an, ich treibe energisch, wenn ich treibe, auch mit Sporen und Gerte (nicht jedes Mal mit Sporen, er soll schließlich auch ohne Sporen vorwärts gehen ).

Der Sattel passt, ist ein Spezialsattel für Haflinger und ansonsten gab es mit dem auch nie Probleme. Auch an der Longe neigt er dazu, einzuschlafen und seine Beine nicht zu heben. Unter anderen Reitern ist er genauso, nur, wenn man genug Kraft hat, ihn _ständig_ energisch vorwärtszutreiben und ihn gleichzeitig zu stellen und das ganze auch zu halten, wird er allmählich locker und leichter zu reiten.

Im Schritt geht er schön, er kaut, sucht Anlehnung, im Trab hört sich das schon eher auf, und im Galopp ist es bis jetzt undenkbar. Ich denke, mit der Zeit würde das besser werden, aber ich habe einfach nicht die Kraft, 60Minuten lang so zu agieren und zu reagieren, Reiten soll ja schließlich kein Kraftakt sein ...

Lg
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Farfalla hat geschrieben:aber ich habe einfach nicht die Kraft, 60Minuten lang so zu agieren und zu reagieren
vielleicht denkt sich dein Pferd ja genau das gleiche...? ;)

im ernst: je mehr man treibt und krampft, desto verkrampfter sitzt man oben drauf und desto klemmiger und langsamer wird das PFerd. Das ist ein richtiger Teufelskreis. Deshalb wäre es besser, wenn du weniger mit dem Schenkel treibst, sondern versuchst ganz locker und sanft mit der Bewegung mitzugehen, leichte Hilfen zu geben und wenn die nicht erhört werden, dann kommt die Gerte als korrektur und nicht der Schenkel. Mach die Sequenzen dafür kurz und knackig, so dass er weiss, wenn er sich anstrengt, hört es auch sofort wieder auf. also das heisst am anfang: wenn er gut vorwärts läuft, dann "bestraf" ihn nicht indem du runde um runde um runde reitest, sondern nur 1 Runde so und loben, kurze Pause am langen Zügel. Dann wieder von neuem anfangen. Dann wenn du merkst, dein pferd wird immer motivierter und reagiert schneller, weil er weiss, dass er die Anforderung erfüllen kann, dann steigerst du langsam auf 2 Runden. Und... 60min sind zu lang! steiger das langsam, 30-40min konzentrierte Arbeit mit immer Pausen am langen Zügel dazwischen reicht vollkommen! Lieber kurz dafür richtig, als lang und schleppend. Bewegen sollte sich dein Pferd genügend auf der Weide können ;)
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Benutzeravatar
Mela
User
Beiträge: 263
Registriert: Mo, 30. Jul 2007 21:57
Wohnort: Baden bei Wien, Österreich

Beitrag von Mela »

Das war auch mein Gedanke, warum mußt du 60 min reiten, es reichen ja auch 30 oder auch mal nur 20 min, aber die frisch und knackig. "Frisch an die hohe Leistun" die Aussage ist von R. Hindrichs

Probier mal sanft Schenkel anlegen, wenn er nicht reagiert, Gerte bloß nicht strafen oder bremsen wenn er schneller wird als du wolltest, lob jede Reaktion nach vorwärts, wenn er wieder langsamer wird wieder Schenkel, wenn er nicht reagiert, wieder Gerte. Wichtig ist das du nur treibst wenn notwendig, aber wenn du ihn nach mehr vorwärts fragst, das auch konsequent durchziehst. Ich würde das ein paar Tage so probieren, auch nicht so sehr auf Anlehnung achten, hauptsache vorwärts, anfangs mit möglichst wenig Hand. Denn eine "Anlehnung" ohne Vorwärts ist ja auch nicht wirklich echt.

Ich kenne ein junges Pferd (auch unter anderem Hafi drinnen :D ) einer Freundin, die sehr verhalten war. Sie ist dann mit Anleitung ihres Trainers nur flott vorwärts geritten, nach dem Motto, der Schenkel muß immer vorwärts bedeuten, der Trainer hat dann anfangs von unten mit der Longepeitsche nachgeholfen und sieheda, das Pferd geht jetzt schwunvoll und in allerfeinster Anlehnung. Allerdings haben sie schon auch im Schritt Seitengänge usw. geübt, nicht nur gerade aus.

Achte auch darauf, oder laß dich mal dabei beobachten ob du nicht unbewußt mit dem Becken/Kreuz schiebst, manchamal ist einem das leider gar nicht bewußt, denn schieben ist der Schwungkiller schlechhin.

lg
Mela
Liebe Grüße
Mela

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
Benutzeravatar
kiki
User
Beiträge: 1417
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:03
Wohnort: bei Elmshorn

Beitrag von kiki »

Hier ein Auszug aus meinem Theoriekurs vom vorletzten Wochenende, zu dem Thema mit den Beinen.
Ich hatte nach deiner Beschreibung auch einen ähnlichen Eindruck wie Jen.
Wenn ich mich täusche und du dich nur verkehrt ausgedrückt hast und nicht ständig treibst, versuche zumindes daran zu arbeiten die Hilfen weniger werden zu lassen, zu minimieren.

Vielleicht hilft dir ja der Textauszug:


Ein Reiter sollte nicht akzeptieren, dass seine ihre Hilfen nicht sofort befolgt werden; es ist zu sagen, dass sie sofort in der Geschwindigkeit, der Bewegung des Pferdes, in seinen Gängen oder seiner Balance irgendeine Art von Änderung bewirken sollten.
Dem wird jedermann zustimmen.
Aber sehr wenige werden über die logische Konsequenz nachdenken, was geschehen muss, wenn die Hilfe die erwarteten Veränderungen (z.B. Tempo erhöhen) erbracht hat: SIE MUSS AUFHÖREN. Wenn sie nicht nachlässt. sondern andauert, verliert sie Ihren Wert als Hilfe für die Veränderung (Tempoerhöhung)
Sie wertet sich selbst herab.

In anderen Worten: Wenn Sie mit Ihren Beinen treiben, treiben, treiben, euch wenn es nicht schneller gehen soll, dann trainieren Sie Ihr Pferd im wahrsten Sinne des Wortes auf die Formel: „Meine Beine bedeuten NICHTS, meine Beine bedeuten NICHTS, meine Beine bedeuten NICHTS.“
Wenn Ihre Beine Zulegen bedeuten sollen, müssen Sie sie wegnehmen, wenn Sie die gewünschte Geschwindigkeit erreicht haben. Wenn Sie sie nicht wegnehmen, wird das Pferd entweder weiterhin zulegen und Sie werden zu schnell werden, oder das Pferd wird langsamer, obwohl Sie mit den Schenkeln weiter treiben und die Hilfe wird Ihre Wirkung verlieren.
Benutzeravatar
Farfalla
User
Beiträge: 157
Registriert: So, 09. Sep 2007 17:41
Wohnort: Viva Bavaria

Beitrag von Farfalla »

Hallo :)

@ Jen:
Stimmt, kann sein :lol:
Ja, das wäre wohl besser ... wenn er halt wirklich keine Lust hat, dann ignoriert er Gerte (eventuell auch Sporen, wenn ich sie dran habe) auch total und trottet seinen Weg weiter, da bin ich dann wirklich nach 10, 20 Minuten schon fertig, wenn er eigentlich noch topfit wäre.

Zu den 60Minuten, ich reite oft auch 15 - 20 Minuten nur Schritt, dafür sehr darauf bedacht, ein gutes Tempo zu haben, ihn aufmerksam zu machen und ihn zu biegen, damit er locker wird. Das klappt schon sehr gut, da kaut er richtig und arbeitet mit, auch wenn er öfters zum Einschlafen neigt. Im Schritt halte ich das auch aus.

Auf die Weide kann er, aber leider nur im Frühjahr und im Sommer, Mitte Herbst und Winter steht er nur auf einem kleinen Paddock draußen :( . Das gefällt mir nicht wirklich, v.a. weil mir dieses Anweiden jedes Jahr ein großes Risiko ist, der frisst da von dem Gras in sich rein, dass es nicht mehr feierlich ist.

@ Mela:
Werde das mal kürzer probieren, ja ... ich möchte auch nicht zu wenig warm reiten, wegen den Gelenken und der Gelenkschmiere.
Das mit der Hand, gute Idee ... mit langen Zügeln hat er viel mehr Geschwindigkeit, da galoppiert er auch richtig (und nicht dieses Herumgeschleife, zu dem er sonst neigt :D ). Ist das dann aber nicht irgendwie kontraproduktiv für den Rücken? Nicht dass der dann durchhängt oder so =/
Zu dem Schieben ... eine RL hat mir extra klar gemacht, dass ich schieben MUSS, damit er vorwärts geht? Und eben, dass ich ständig treiben soll ... (sie meinte auch, mein Schwerpunkt müsse weit hinten liegen, ich müsse den Rücken nach hinten rausstrecken, stimmt denn das?)

@ kiki:
Danke für den Textauszug!
Zuviel treiben ist auch schlecht, stimmt ... ich werde das auf jeden Fall versuchen, danke :) Manchmal bin ich da zu verbissen, denke ich, aber wenn er eben mal schneller geht und ich dann mit Treiben aufhöre, wird er sofort wieder langsam ...


Kürzer reiten, kurz Treiben, wieder nachgeben, loben, weniger Handaktivität / Anlehnung zum Anfang ... ich werde dran denken :) danke schonmal!
Cyndy
User
Beiträge: 292
Registriert: Mo, 21. Mai 2007 09:11
Wohnort: Ehrenfriedersdorf

Beitrag von Cyndy »

Hallo Hafifreundin, so wie du es schreibst klingt das gar nicht nach leichtigkeit. Das schlimmste was du machen kannst ist dauerhaft treiben, da schließe ich mich den andren an. Dann denkt er sich bloß: Ich werde etwas schneller, aber der druck hört trotzdem nicht auf. Arbeite lieber mit der Gerte als ihn mit dem Schenkel tot zu treiben.Dann wird oder ist er bloß irgentwann abgestumpft. Reitest du jeden Tag? Könnte mir vorstellen dass dein Hafi bei mehr Abwechslung auch mehr Spaß bei der Arbeit hat. Bodenarbeit ist ja auch nicht schlecht, wo wir grad bei Rückenmuskulatur sind. Bin inzwischen ein kleiner Spezialist was das anbetrifft, weil ich da auch mit meinem Hafi stark arbeite. Um Muskeln am Rücken aufzubauen, reitest du am besten viel Übergänge von Trab in Galopp, gehst klettern im Gelände oder machst Stangentretten, was ein echtes Muskeltraining ist. Ich mache das relativ häufig und mein Pferd hat ganz schön losgelegt im Rücken. LG Cyndy
Benutzeravatar
Farfalla
User
Beiträge: 157
Registriert: So, 09. Sep 2007 17:41
Wohnort: Viva Bavaria

Beitrag von Farfalla »

Hey Cyndy :)

Ich reite nicht täglich, im Durchschnitt so 5 - 6x die Woche, meistens nur jeden 2. Tag.
Das mit den Übergängen merke ich mir :) habe einmal gelesen, lange Galoppaden würden den Rücken auch stärken? Stimmt das?

Longieren werde ich auch bald wieder ... mit welchen Hilfszügeln sollte ich da arbeiten?

Das im Gelände gestaltet sich etwas schwierig, da ist er sehr kernig und für Hügel müssten wir direkt übers Feld, das ist aber zu gefährlich hier und mit ihm.
Stangenarbeit und Springen habe ich schon länger nicht emhr gemacht, obwohl er wirklich gut springen kann. Werde ich wieder machen. Das Problem ist eben das Tempo, wenn er mir vor dem Hindernis einschläft oder sich die Stange am Boden erst mal ganz genau angucken muss jedes Mal, wird das nichts :( .

Lg
Benutzeravatar
Steffen
User
Beiträge: 274
Registriert: Mo, 02. Okt 2006 14:58
Wohnort: 22851 Norderstedt bei Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Steffen »

Ständiges Treiben in der Art, wie Du es beschreibst, wird die Sache nur verschlimmern. Aus diesem Grunde ja auch mein Vorschlag oben...

Dein Pferd mus Dir soviel Aufmerksamkeit schenken, dass es auf feine Hilfen reagiert. Die Hilfe muss vor und niemals während der Lektion kommen. Sie veranlasst lediglich die Veränderung (z.B. angaloppieren, Parade, Schulterherein etc.), danach hört sie auf und das Pferd muss weitermachen, bis die nächsten Hilfe die nächste Veränderung fordert. Eine Hilfe während der Ausführung einer Lektion stört diese nur.

Das erreichst Du aber nur, wenn dein Pferd Dir zuhört. Ohne das kannst Du mit viel Quälerei ein paar Schritte rausdrücken, aber mit Dressur hat das nichts zu tun. Ständiges Treiben ist so ziemlich das schlimmste, was man machen kann, da sie Kommunikation so nur abstumpft. Trotzdem muss man "zum Treiben Kommen", das ist kein Widerspruch, sondern bedingt sich. Das Pferd muss in ständiger Erwartung eines neuen Signals sein. Alle paar Meter verlangt der Reiter etwas Neues (einen Übergang, eine neue Richtung etc). Nur wenn das Pferd empfindlich (=aufmerksam) ist, wird es die Signale auf den Punkt umsetzen (Durchlässigkeit).
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
Benutzeravatar
Farfalla
User
Beiträge: 157
Registriert: So, 09. Sep 2007 17:41
Wohnort: Viva Bavaria

Beitrag von Farfalla »

Ja, ich weiß ... ich bin nur noch nicht richtig dahinter gekommen, _wie_ ich ihn dann vorwärts bekommen soll, weil er wirklich wieder rumschläft, sobald ich nicht hintendran bin (Gerte bringt 1, 2 flottere Schritte, das wars). Ich will nicht solange mit der Gerte arbeiten und immer wieder eine Ablehnung meiner Hilfen bekommen, bis ich irgendwie gereizt werde, weil er eben nur herumschleift ... =/

Wenn er wirklich will, geht er super, aber oft ist es einfach so, dass man ihn von hinten am besten noch anschieben müsste (so mit Rollen drunter...) :? .
Benutzeravatar
Steffen
User
Beiträge: 274
Registriert: Mo, 02. Okt 2006 14:58
Wohnort: 22851 Norderstedt bei Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Steffen »

Farfalla hat geschrieben:.. Du meintest den "Pferd unmotivierbar"-Thread? Den habe ich bereits gelesen, aber weiter gebracht hatte es mich nicht
Das ist schade, da wird eine ganze Menge zu diesem Pronblem berichtet... :wink:
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
Benutzeravatar
Medora
User
Beiträge: 3278
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:44
Wohnort: Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Medora »

Farfalla hat geschrieben:Ja, ich weiß ... ich bin nur noch nicht richtig dahinter gekommen, _wie_ ich ihn dann vorwärts bekommen soll, weil er wirklich wieder rumschläft, sobald ich nicht hintendran bin (Gerte bringt 1, 2 flottere Schritte, das wars)
Dazu ein, vielleicht etwas unkonventioneller, Tipp von mir: Spiel mal mit Deiner Erwartungshaltung und mit Deinen inneren Bildern. Was genau denkst Du, wenn Du reitest. Wie siehst Du Dein Pferd? Was erwartest Du, wie er sich verhalten wird? Wie atmest Du? Mit welcher "Energie" reitest Du? "Erlaubst" Du Deinem Pferd überhaupt, flotter und fleißiger zu werden oder könnte es sein, dass Du davon ausgehst, dass er eh gleich wieder nachlässt und ihn auf diese Weise eben auch aufs Faulsein programmierst? So entstehen Muster, wo dann Reiter und Pferd gleichsam "Ping-Pong" spielen.

Hier gibt es, eine ganze Menge Einflussmöglichkeiten, die uns oft gar nicht bewusst sind. Ich habe jedenfalls gerade in meinen letzten Unterrichtseinheiten festgestellt, welch großen Einfluss meine eigenen Gedanken, meine eigene Energie und meine inneren Bilder haben. Viellleicht kannst Du mit diesem Gedanken etwas anfangen.

Medora
Benutzeravatar
Junito
User
Beiträge: 1475
Registriert: Di, 10. Okt 2006 08:48
Wohnort: Scheinfeld

Beitrag von Junito »

Vielleicht wäre das noch eine Möglichkeit, anzufangen:

Verlange aus dem Halt ein ganz deutliches, energisches Vorwärts, egal in welcher Gangart. Sag also ganz deutlich, stell es dir auch innerlich vor: VORWÄRTS. Selbst wenn er dann erschrocken angaloppiert, ist es auch egal. Auf jeden Fall: Danach LOBEN! Er hat ja richtig reagiert.

Das ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen. War das nicht auch Richard Hinrichs?

Mit der Zeit wird er dann in der gewünschten Art antreten, wenn er begriffen hat, was er da machen soll.

Dauertreiben mit den Schenkeln sollte man sich auch abgewöhnen. Wenn du fit werden möchtest, solltest du ins Fitneßstudio gehen. Aber dazu haben meine Vorschreiber eigentlich schon einiges geschrieben.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
Benutzeravatar
kiki
User
Beiträge: 1417
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:03
Wohnort: bei Elmshorn

Beitrag von kiki »

Farfalla hat geschrieben: sobald ich nicht hintendran bin (Gerte bringt 1, 2 flottere Schritte, das wars). Ich will nicht solange mit der Gerte arbeiten und immer wieder eine Ablehnung meiner Hilfen bekommen, bis ich irgendwie gereizt werde, weil er eben nur herumschleift ... =/
Paß auf, wenn du zu viel mit der Gerte treibst, stumpfst du die als Hilfe genausoschnell ab wie dein Bein. Die Gerte ist das Mittel um aus dem Kreislauf auszubrechen. Wenn die genauso belanglos für dein Pferd wird, was willst du dann machen? Sporen? :roll: :evil:

Setzte die Gerte nur als Verstärkung ein, d.h. wenn auf die Beine nichts kommt, dann zusammen mit den Beinen um die Hilfe des Vorwärts mit Beinen und Gerte zu verbinden, damit das Pferd das versteht und in Zukunft wieder nur auf das Bein reagiert. Und dann kurz und knapp und weg, nicht eidideidi mit mit der Gerte antippen, zack und er muß aufwachen, 1x kurz.
Das ist genau wie mit dem Bein einmal Beine ran, energisch und weg und nicht ständig leicht angelegt lassen.
Antworten