Kursbericht Jörg Voßeler in Aufkirchen

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Moderator: Josatianma

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chica
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Kursbericht Jörg Voßeler in Aufkirchen

Beitrag von chica »

Freitag 03.08.07

Um 6:00 klingelt der Wecker, doch ich bin schon lange wach. Wie jedes Mal wenn mein Pony auf Reisen geht, schlafe ich vorher nicht besonders gut. Um 7:15 dann Verladen am Stall. Wieder mal alleine. Wie erwartet geht der Rote zwar brav auf den Hänger, doch er bleibt nur ruhig drin stehen, wenn ich vorne mit bei ihm bleibe. Also doch Hilfe organisiert und schon klappt es wie am Schnürchen.

Auf dem Zehmerhof werde ich in gewohnt freundlicher und professioneller Art empfangen. Faszinierend war, dass Frau Döllel gleich wusste, wer ich bin und wie ich heiße, und sich außerdem auch an mein Pferd und seinen Namen erinnern konnte und genau wusste, was und wieviel er beim letzten Besuch zu fressen bekam.

So, Pferd angeliefert, für mich ging es dann erstmal in die Arbeit. Da das meine erste Arbeitswoche beim neuen Arbeitgeber war, konnte ich nicht gleich am 3. Tag frei nehmen und habe deswegen für die Vormittagseinheit Beritt gebucht.

Nur leider ist das irgendwie bei der Kursorganisatorin verloren gegangen und Jörg konnte sich in dem Moment auch nicht erinnern. Frau Döllel hätte es gewusst, nur die war zu dem Zeitpunkt nicht da. Als ich am späten Nachmittag dann auf den Zehmerhof kam, organisierte Jörg dann das Nachholen der Berittstunde und ich nahm meine reguläre Unterrichtseinheit. So hatte mein Füchslein zum Einstieg gleich ein Intensivprogramm.

Soweit ich das am Freitag mitbekommen habe, diente der Tag erst einmal für Jörg zu Orientierung, um die unbekannten Reiter kennen zu lernen und zu checken, wo denn alle stehen. Schwerpunkte in den Stunden waren kaum zu erkennen, Jörg versuchte die Leute da abzuholen, wo sie eben gerade standen.

Zu mir meinte Jörg, dass Rosso sich seit dem letzten Kurs sehr gut entwickelt hätte, und dass ich gut mit ihm gearbeitet hätte. Die Anlehnung sei viel besser geworden, auch wenn es bei der Losgelassenheit hier und da noch Defizite gibt. Das macht mich doch sehr stolz, wobei mindestens die Hälfte dieses Lobs meinem neuen Sattel zuzuschreiben ist, durch den sich viele kleinere Probleme einfach in Luft aufgelöst haben.

Samstag 04.08.07

Der Samstag wirkte auf den ersten Blick ein wenig nach Schema F aufgebaut. In der Vormittagseinheit wurde eher an den Schwächen der Reiter gearbeitet, am Nachmittag gabs je nach Könnensstufe verschiedene Seitengänge. Hierbei gefällt mir an Jörgs Arbeit nicht so gut, dass er anfangs viel Schenkelweichen reiten lässt. Ich bin leider nicht dazu gekommen, ihn zu fragen, warum er denn nicht schon früher mit dem aus meiner Sicht gymnastisch viel wertvolleren Schultervor/Schulterherein arbeitet.

In meiner ersten Lektion bekam ich erstmal Einweckgummis ums Handgelenk verpasst, die am Sattel befestigt waren. Das sollte meine Hände ruhiger bekommen und an der richtige Stelle halten. Am Anfang dachte ich, dass mich das viel zu sehr verkrampft und meine Hände viel zu weit unten hält. Aber mit der Zeit gewöhnte ich mich an das Gefühl und der Erfolg gab dem System recht. Die Anlehnung war viel konstanter und ruhiger, das Pferd lief zum Schluss richtig, richtig gut.

Am Nachmittag waren dann wie gesagt die Seitengänge dran. Dem Schenkelweichen hab ich mich entzogen, ich habe Jörg einfach gefragt, ob wir nicht stattdessen lieber mit Schulterherein arbeiten können und er hatte nix dagegen. Rosso hat dann auch ein paar wirklich ganz tolle Sequenzen im Schulterherein gezeigt und ließ sich durch die Seitengänge sehr schön lösen und daraus auch gelöst antraben und aus dem Konterschulterherein auch ganz entspannt angaloppieren. Insgesamt war die 2. Samstagseinheit wohl unsere Beste. Und Jörg hat die Stunde mit den Worten beendet, dass dieses Pferd sich jetzt auch schon gut versammeln lassen würde. *stolz bin*


Sonntag 05.08.07

Am Sonntag verflüchtigte sich mein Eindruck vom Schema F dann wieder vollkommen. Zwar stand für alle Reiter in irgendeiner Form die Galopparbeit im Vordergrund, aber die Art und Weise wie gearbeitet wurde, unterschied sich doch sehr stark und baute auf den Ergebnissen der Samstagslektionen auf.

Für uns begann der Tag ersteinmal damit, dass das Pony beim Hufeauskratzen rumhampelte, es schaffte, mir den Fuß aus der Hand zu strampeln, der dann voll Karacho auf meinem Fuß landete. Da hat es dann auch fürs Pony einmal geknallt. Nachdem ich untersucht hatte, ob an meinem Fuß noch alles dran ist, waren wir dann aber auch schon wieder Freunde. Und weiter ging es mit den Baucherschen Abkauübungen. Rosso reagiert wirklich wahnsinnig gut darauf und hinterher beim Reiten merkte man auch eine deutliche Entspannung im Genick. Dann Rechtsgalopp. Konterschulterherein, Geraderichten und Angaloppieren. Eine geniale Übung für mein Pferd, um den Galopp mehr durchgesprungen zu bekommen.

Am Nachmittag dann erstmal zum Geraderichten Viereck vergrößern und verkleinern. Immer nur 2 Schritte nach innen und dann gleich wieder raus an den Hufschlag. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Übung so gynmastizierend ist. Dann Linksgalopp. Dieselbe Übung wie morgens. Konterschulterherein, Geraderichten, Angaloppieren. Das Pony war irgendwie total knatschig. Man merkte wohl, dass er schon sehr müde war von dem Kurs, auf der anderen Seite aber trotzdem - wahrscheinlich wegen mangelnden Koppelgangs - ziemlichen Bewegungsdrang hatte. So schossen wir im Galopp durch die ganze Bahn in einem Tempo, dass ich dachte, wir heben gleich ab. Zwar wurde er hier und da doch mal leicht im Genick, aber insgesamt, war ich mit dieser Vorstellung nicht zufrieden. Alle anderen Zuschauer, die uns kennen und auch Jörg fanden es zwar nicht so tragisch, aber ich kenn mein Pony doch am besten und weiß, dass das, was er da gezeigt hat, nicht ganz auf seinem Niveau war.

Tja, dann ging es für den Roten wieder nach Hause und er hat seine Herde und seinen Stall inspiziert, ob noch alles beim Rechten ist. Diese Szene hat mich dann doch wieder arg ins Grübeln gebracht, ob die Entscheidung für den neuen Stall die Richtige war. Naja, die Zeit wirds uns zeigen.

Fazit:

Weniger gut gefallen hat mir zum einen Jörgs Neigung Schenkelweichen reiten zu lassen, zum anderen, dass dem Kurs ein wenig der Rahmen gefehlt hat. Das Ganze wirkte eher wie eine Aneinanderreihung von Einzelstunden.

Toll war einfach Jörgs kompetente und sympathische Art, den Kurs zu leiten. Es fehlte weder an Ernst noch an Humor und Jörg hat ein sehr gutes Gefühl für die einzelnen Teilnehmer und ihre Pferde entwickelt. Er konnte so letzendlich, soweit ich das beurteilen kann, jedem Teilnehmer weiter helfen. Ich denke mal, dass jeder etwas aus dem Kurs mitnehmen konnte. Ein Rezept dabei ist sicherlich seine sehr in sich ruhende Art, mit der es ihm gelingt, die Ruhe auch auf seine Schüler zu übertragen. Ich schätze auch sehr an ihm, dass er allergrößten Wert auf eine reelle Ausbildung legt und Losgelassenheit für ihn oberstes Gebot ist. In diesem Sinne scheut er sich auch nicht davor, an der bisherigen Ausbildung der Pferde oder der Ausrüstung seiner Schüler auf freundliche Art und Weise Kritik zu üben.

Mir hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht, ich und mein Pferd haben unglaublich viel gelernt und ich freu mich schon auf den nächsten Kurs.

Verfasserin: FoxOnTheRun
LG Ines
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chica
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Beitrag von chica »

Danke für den Bericht, Foxi ;) Hat denn die TT keine Fotos gemacht?? Sehen will :P
LG Ines
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Die TT hatte keine Kamera dabei *schäm* Aber ich kann Euch sagen, es war schön zum ankucken :D
Liebe Grüße
Susanne
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pepe
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Beitrag von pepe »

Schöner Bericht! Seit wann reitest du bei Jörg und wie schätzt du den Fortschritt selber ein? Hast du sonst auch einen regulären Trainer?
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Hi pepe.
Ich reite nun den 2. Kurs bei Jörg mit meinem eigenen Pferd. Letztes Jahr war ich mal da mit dem Pferd einer Freundin, das zähl ich jetzt mal nicht.

Der erste Kurs mit meinem Pferd war im Mai. Seit dem hat sich viel getan, da muß ich Jörg Recht geben, allerdings hat uns einfach der neue Sattel gut vorwärts gebracht. Ich fand das Lob gerechtfertigt, es hat meinen eigenen Eindruck bestätigt und ich hab mich total drüber gefreut, daß ich eine Bestätigung meiner Arbeit bekommen habe.

Ich habe sonst auch eine Trainerin. Bei der nehm ich alle 2 Wochen eine Einzelstunde. Sie unterrichtet nach Branderup.

Leider gibt es doch an mancher Stelle sehr deutliche Unterschiede im Verständnis der Hilfengebung und ich bin im Moment ein wenig am tüfteln und überlegen, wie denn beide Ansichten zu vereinbaren sind. ICh finde beide Leute toll und und jeder hat was für sich. Eigentlich möchte ich auf niemanden verzichten und versuche einen Weg zu finden, von jedem das für uns passende mitzunehmen.
LG Foxi
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Schöner Bericht! :D Vielen Dank!
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cremello
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Beitrag von cremello »

bin am wochenende auch bei jörg geritten und werde auf jeden fall beim nächsten kurs wieder dabei sein.

jörg hat eine sehr angenehme art und weise mit reitern und pferden (vor allem jungpferde bzw. kinder auf erfahreneren pferden waren dabei) umzugehen.

er lobt viel und ermutigt den reiter, in seinen körper zu fühlen, fehler anzunehmen und sie auch geschehen zu lassen um daraus zu lernen. jörg bringt sich zeigender oder touchierender weise aktiv in den kurs ein und hat eine sehr angenehme präsenz.

mit den mädels (12 und 14 jahre) ist er so nett umgegangen, das hat mich sehr beeindruckt. er hat sie ermutigt, zu probieren und hat wirklich sehr nett mit ihnen gearbeitet.

mein sechsjähriger wallach und ich waren auch dabei. jörg machte monty (und mir) am samstag in der früh gleich mal ein kompliment zu seiner bemuskelung und ist daraufhin wohl auch nicht erstaunt, dass ich den kurs ohne sattel reite (lasse mir gerade einen machen und der passt noch nicht 100%ig).

monty hat einen tiefer angesetzten hals und einen leichten axthieb. der fokus unserer arbeit liegt darauf, das genick den höchsten punkt werden zu lassen. jörg lässt mich locker in schritt und trab reiten, immer wieder soll monty vor die senkrechte gebracht werden, der hals soll eine schöne linie bilden und monty soll lernen, im genick nach zu geben.

das funktioniert bald ganz gut, ergebnis ist ein schön elastischer, schreitender schritt. wenn das gewünschte ergebnis auf der einen hand sichtbar ist, wird die hand gewechselt. monty fühlt sich bei jörg sehr wohl, das freut mich sehr.

auch im trab arbeiten wir daran, das gangbild zu verbessern. immer wieder fordert jörg mich auf, meinen körper zu fühlen und ihn einfach machen zu lassen. wir arbeiten an meinem rechten handgelenk, das gern fest wird und sofort ist eine besserung zu sehen. ich fühle, dass die energie bald von hinten nach vorn durch den pferdekörper fließt.

wir verkleinern und vergrößern touren, vorhandwendungen werden im 90 grad winkel geritten und daraus angetrabt. übergänge in langsamere gangarten soll ich auslaufend reiten. monty bekommt dadurch ruhe und wirklich schreitende gangarten.

am zweiten tag kommt auch noch etwas galopparbeit dazu. ich soll monty aus dem schritt angaloppieren. monty braucht da noch 2,3 trabtritte, aber das ist in ordnung so. die kleine halle bremst ihn zusätzlich, aber er meistert das ganz ordentlich, ich fühle in meinen körper, werde größer und natürlich werden die galoppsprünge deutlich besser.

ich finde es sehr schön, dass jörg ein trainer ist, der den fokus auf den sitz legt. aber gleichzeitig überfordert er den reiter nicht mit tausend anweisungen, sondern ermutigt dazu, den körper einfach mal tun zu lassen und durch gezielte übungen zu unterstützen.

ich persönlich habe mich sehr nett mit jörg unterhalten und ihn auch um seine meinung zu manchen dingen gefragt. monty fühlte sich auch wohl und hat die arbeit zu dritt bald gut umgesetzt (das touchieren wenn ich reite kennt er noch nicht). auch als jörg mir gezeigt hat, wie ich die zügelführung optimieren kann, war monty zuerst überrascht, warum jetzt ich oben sitze und jörg neben mitgeht und seine hände über seinen hals hat, aber er ließ es gut geschehen.

mir hat die thematik des lösens sehr gut gefallen. ein kurs, der anleitung zur richtigen basisarbeit gibt (denn nicht alles was lang und tief ist, ist dehnungshaltung).

beim nächsten mal gern wieder :)
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chica
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Beitrag von chica »

*zu cremello wink*
Danke für den tollen Bericht. Hört sich nach einer tollen Erfahrung an!
LG Ines
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cremello
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Beitrag von cremello »

hat mir sehr gut gefallen - ich steh auf wirklich fundierte basisarbeit!
:D
minou
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Beitrag von minou »

Am Wochenende bin ich meinen zweiten Kurs bei Jörg V. geritten.

Da mein Pferd noch sehr jung ist, waren Losgelassenheit und Takt in der Dehnungshaltung unser Ziel.
Ich hatte jeden Tag zwei Reiteinheiten und die Verbesserung pro Ritt war extrem. In der letzten Einheit wurde mein Knabbi zum "gefühlten" Überflieger. Zum erstenmal hab ich auf diesem Pferd gespürt, wie sich durchschwingende Hinterbeine bei aufgewölbten Rücken anfühlen. Mir standen vor Glück wirklich die Tränen in den Augen.

Jörg V. ist ein absolut ruhiger, geduldiger und vor allem sympathischer Ausbilder. Seine Anweisungen kann man sehr gut nachvollziehen.
Ein absolut toller Reitlehrer!!!


Im März kommt er wieder nach Beilngries. Ich kann es kaum erwarten!!!

LG
Carola
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Pellchen
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Beitrag von Pellchen »

Minou, das hört sich prima an!
Ich kenne ihn ja auch und schätze seine Arbeit sehr.

Magst du erzählen, wie ihr das erarbeitet habt?
Und gibt es Bilder? :lol:
minou
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Beitrag von minou »

@Pellchen:

Fotos gibt es leider keine. Morgen schreibe ich was über die Arbeitsweise. Versprochen! Muß jetzt leider in die Arbeit.

LG
Carola
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

Danke für die schönen und so ausführlichen Kursberichte !
ein paar Ideen werde ich mir gleich mal merken !!
minou
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Beitrag von minou »

So, jetzt hab ich ein bisserl Zeit!

Das Niveau der Reiterinnen war nicht sehr hoch. Nur eine Dame reitet schon seit mehreren Jahren bei J.V., aber auch sie machte aufgrund einer langen Verletzungspause des Pferdes nur Basisarbeit.
Der Rest von unserer Truppe übt sich in Dehnungshaltung.

Ganz wichtig: Ich bin superstolz auf mein Pferd. Der ging ganz easy in den Hänger und auf dem fremden Hof blieb er absolut brav und cool. Er mußte dort übernachten und hat sich morgens total gefreut als er mich gesehen hat. Auch beim Reiten war er toll bei der Sache.

Beim Reiten ist mein großer Fehler meine Zaghaftigkeit. Ich reite sehr passiv. Mein Knabbi ist sehr fleißig und motiviert, deshalb hab ich immer Angst, daß ich ihn überfordere.
Dann hab ich noch das Problem, daß Knabbi immer nach innen drängelt.
Ich bin dann mit dem inneren Schenkel meist nicht durchgekommen und hab halt den äußeren Zügel vom Hals weggenommen um ihn nach außen zu "lenken" (natürlich unbewußt).
Bei J.V. mußte ich den äußern Zügel immer am Hals anliegen lassen und die Hände tiefer nehmen. Dazu sollte ich mein Gewicht leicht nach innen verlagern und mit dem inneren Schenkel am Gurt Impulse geben (ich hatte meine Unterschenkel immer viel zu weit hinten). Schon ging das Pferd ohne große Problem auf dem Hufschlag.
Dann sollte ich vor allem meine Hilfengebung (Treiben) reduzieren, damit das Pferd seinen Takt finden konnte. Die äußere Hand ist (wenn man mit Stellung reitet) immer etwas weiter vorne, damit das Pferd sich stellen kann. Abwenden soll man mit dem äußeren Zügel.
Auf der hohlen Seite mußte ich darauf achten, daß ich ihn nicht überbiege.
Viel Wert gelegt wurde auch auf ordentliche Hufschlagfiguren, denn wenn man die richtig reitet, hat man schon sehr viel für die Gymnastizierung des Pferdes getan.
Durch den besseren Kontakt zum Pferdemaul (trotzdem mit ganz gefühlvoller Hand!!!) und den richtigen Takt konnte sich Knabbi vom Gebiss abstoßen, den Rücken aufwölben und zu schwingen anfangen.
Ein tolles Gefühl. Normalerweise komm ich beim Leichttraben kaum aus dem Sattel so wenig Bewegung kommt aus dem Rücken. Und da kam plötzlich Power. Ich hab richtig gespürt, wie die Hinterbeine durchschwingen.
Die Hilfen sollen vor allem bei jungen Pferden getrennt werden.

J.V. hat mir dann auch bestätigt was ich sowieso schon lange wußte: Ich hab das beste Pferd der Welt (Ätsch :wink: )!

Auch die anderen Reiterinnen war sehr zufrieden und konnten viel lernen.

Vielen Dank an Jörg Vosseler für diesen schönen Kurs.

LG
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

@ Carola: Super! Ich fand bisher wirklich alles was ich an Unterricht von Voßeler gesehen habe gut und sehr konstruktiv. Freut mich, daß er Euch weiterhelfen konnte :D
Liebe Grüße
Susanne
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