Aufrollen und "Hochpuhlen"

Rund um die klassische Reitkunst

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DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Melli hat geschrieben: Mark Rashid ist kein Guru!
Von Mark Rashjid habe ich bislang noch nie etwas gehört. Also werde ich diesen Namen mal in meine Recherchen-Liste aufnehmen. :idea:
Melli hat geschrieben: er rät im Grunde immer und wieder dazu, einen Schritt zurückzugehen und sich zu fragen:
warum tut er das?
was hat das ausgelöst?
woran könnte das liegen?
Das gefällt mir vom Grundgedanken auch sehr gut... :wink:
Melli hat geschrieben:PNH ist nicht soooo geeignet zum halbherzig einsteigen, weil es gleich mit sehr konkreten Übungen losgeht und man den Sinn vieler Dinge eher im Gesamtkontext versteht.
Aber DAS könnte auch gut passen. Immerhin stehe ich ja momentan vor dem Problem, dass ich mit dem Buben KONKRET was MACHEN will, mir aber einfach die Ideen fehlen... :?
Melli hat geschrieben:Wenn man nur ein Puzzleteilchen sieht, findet man PNH oft ziemlich strange
DAS ist aber bei vielen Autoren so. Sehr oft erschließt sich der tiefere Sinn erst sehr viel später... :D Dann hilft es wirklich, sich zunächst eingehender mit der Materie zu beschäftigen und dann erst loszulegen
Melli hat geschrieben:Und ich hab´s heut im Griff.
Nicht die Emotionen. Das Blut gerät immer noch schnell in Wallung. Aber ich kann heute "aussteigen" noch ehe ich irgendwem was "antue" in Form verbaler oder physischer Grobheit.
:D Supi. Ich habe in den letzten Jahren auch hart an mir gearbeitet und bemerke nun eben vorher, dass es gleich soweit sein könnte und breche dann ab. Ich denke auch, dass ich sagen kann, dass ich MICH jetzt im Griff habe. :D
Melli hat geschrieben:Ich hatte eine ziemlich klare Vorstellung davon, was ich will, aber nicht, wie genau ich das erreiche.
Mir hat das straffe System von PNH geholfen, weil es ein systematisches und (aus meiner Sicht) sinnvoll aufgebautes Menschentraining und eine unglaublich große Sammlung an Wissen ist.
"Gewalt fängt an, wo Wissen endet."
Das klingt genau danach, was ich gerne möchte... :wink:
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
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Beitrag von DaMoTiRo »

Linski hat geschrieben: ...dann wurde besagter SChalter umgelegt und sie steigerte sich in ihre Hysterie. Äussere Anlässe gabs nie. Hatte auch nix mit Hin- oder Rückwegen zu tun, ob sie viel draussen getan hatte, oder nur Schritt. Ob ich drauf saß oder daneben herlief. Völlig egal!
Ist Dein Pferd mit meinem David verwandt ? :lol: Klingt nach einer Beschreibung von IHM.
Linski hat geschrieben: Da sind wir einfach jedesmal angetrabt oder angaloppiert, wenn die Tippelei losging.


Wie Du schon sagst: IN der Lüneburger Heide geht das... Diese Idee war mir auch schon gekommen. Aber ich bin ja so der Typ, der nicht gerne auf der Strasse trabt (eigentlich Schwachsinn, als Kutschpferd ist er das ja gewohnt) und bergab auch nicht, weil mir da die Muffe geht (Auch Schwachsinn, auf der Weide kann er das ja auch.) Ist aber eben so.
Linski hat geschrieben:Die Vorgeschichte der Stute war allerdings auch etwas unklar und sie war immer sehr sehr ängstlich und glotzig.


Die Vorgeschichte von David wird auch immer unklarer. Ich kannte dieses Pferd vor etwa 7 Jahren. Da war er sehr nervös, sprang Häuser - allerdings aus Panik... Und jetzt habe ich ihn vor einem Dreiviertel-Jahr übernommen und mir wurde er als sehr viel ruhiger, ausgeglichener und braver als damals vorgestellt. War er DA auch - allerdings nur in der Halle. Was in den 10 Jahren vorher passiert ist weiß kein Mensch. Er war Kutschpferd und sollte international laufen. Irgendwann ließ er sich nicht mehr anspannen: Aber es ist nie was passiert... *blablabla*
Allerdings ist er nicht wirklich schreckhaft nur ein wneig glotzig schon mal...
Linski hat geschrieben:Je ruhiger ich blieb, ich nenn es mal sture Gelassenheit, desto besser wurde es.


Daran arbeite ich. :wink:
Linski hat geschrieben:Dafür hab ich mir danach nen lässigen Steiger gekauft. ... Sie kanns aber auch ausgezeichnet. Da war nie ein Wackeln oder ein Hauch von Unsicherheit.


Beim David auch nicht. Ich sagte ja schon, er gibt einem dabei nicht mal ein unsicheres Gefühl. Aber mich nervt es halt und eine Grundangst ist vorhanden.
Linski hat geschrieben: Wichtig, den Hals krumm halten. Dann halt im Seitengang mal 100m den Feldweg lang. Habe lange auch eine Springgerte mitgenommen, den Griff weit nach vorne herausstehen lassen, damit ich beim ersten hochhüpfen schon mal dezent mit dem Griff auf den Mähnenkamm klopfen konnte. Einfach so als leichte Barriere "hallo, mein Freund, achtung da ist was"


Ich hab beim letzten Mal mit dem Knauf der Springgerte auf seinen Schädel gezimmert. Nicht brutal feste, aber schon draufgehauen. :oops: Danach hat er das mit dem Steigen gelassen. Aber die Pitsche nehm ich mir jetzt auch immer mit, wenn ich ausreite. Vielleicht reicht ja wirklich so eine kleine Erinnerung. Wie gesagt: Ich merke es ja, bevor er hochgeht...
Linski hat geschrieben:Wichtig!! Niemals umdrehen.
Umdrehen geht auch gar nicht... Die Vorbesitzerin hat ihn immer ein paar Wege runtergehen lassen, dann umgedreht und dann zurückgaloppieren lassen. Ging ein halbes Jahr gut, dann hat sie´s nicht mehr getan. :twisted: ICH weiß warum...
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Beitrag von DaMoTiRo »

lalala hat geschrieben:Da wird sie natürlich abgestraft und es klatscht gewaltig, ebenso wenn sie Leute auf der Weide anfällt...

Man kann doch nicht sagen, dass Pferd hat Recht und es ist nicht zu strafen ?

Tut mir leid, aber DAS sehe ich genauso. Dieses Pferd wiegt 560 kg und ich lase mich nicht von der Wucht von 560 kg durch die Gegend treten, nur weil er mich nicht respektiert.

Hallo ? :shock: Irgendwo ist auch mal eine Grenze. Wir sind hier nicht bei den Wildpferden. Unsere Pferde hier sind domestiziert und mit seinen 17 Jahren sollte er wissen, dass man nciht nach Menschen tritt. Ob er diese Menschen nun mag oder nicht, ob er sie respektiert oder nicht.

Was ist, wenn er den Stallbesitzer nicht respektiert. Soll er sich auf dem Weg zur Weide treten und wegziehen lassen oder sonst irgendwas ?
Das Pferd hat Recht ? Neeee, sorry.

560 kg Lebendgewicht mit denen auch andere Leute, außer mir umgehen müssen. Da stehen noch 8-10 andere Pferde mit auf der Weide und die Leute wollen auch nicht angefallen werden, wenn sie ihr Pfrd holen.
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kiki
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Beitrag von kiki »

@DaMoTiRo lalala
Das sehe ich genauso, wenn es für den Mensch gefährlich wird kann ich auch ganz garstig werden. Ich habe bei meinem kleinen Stinkstiefel
( ist übrigens früher auch unter mir gestiegen ) festgestellt, wenn er auf bestimmte Ansagen nicht reagiert hat und ich ihm dann kurz aber bestimmt eine geklatscht habe, haben danach alle Ansage nur mit Stimme funktioniert, er brauchte ebene eine klare Sprache auch mal mit einem Schlag. Ich sag nicht 5x nein und es passier nichts. Spätestens beim 3x ist Schluß, bei Sachen die nicht neu sind/selbsverständlich schon nach dem 2ten mal.
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich habe jetzt die letzten Seiten überflogen und ich denke, es läuft im Grunde mal wieder auf dieselbe Sache raus, die wir schon öfters am Wickel hatten: Führung übernehmen. Und zwar eine gute, faire und klare Führung.

Du fragtest, wie Du ihn beeindruckten kannst - genau dadurch: sei klar, sei fair und beantworte seine wahrscheinlich 555 kleinen Anfragen, bevor er die Sau rauslässt.

Und ob Du das nun nach Parelli oder sonstwem machst, ist eigentlich relativ wurscht (da werdet Ihr eh Euren Weg finden müssen) - entscheidend ist, denke ich die Bereicht, wirklich Führung zu übernehmen. Zumindest ist es genau das immer wieder bei mir.

Ich denke auch, dass es genau hinzuschauen gilt, warum ein Pferd "rumspinnt", aber ich gehe davon aus, dass Du das tust. Und in vielen Fällen liegt die Ursache eben meinem Eindruck nach darin, dass der Mensch nicht bereit (oder fähig) ist, die Führungsrolle wirklich auszufüllen. Dann übernimmt das Pferd und das ist eben in der Welt, in der wir leben, nicht immer die beste Entscheidung.

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muppet
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Beitrag von muppet »

Melli hat geschrieben:
Allerdings gäbs bei mir keine Entschuldigung für die Treterei beim Aufsteigen.
Nicht?

Und was ist mit
Angst
Schmerzen
Unsicherheit
Nervosität
Überforderung
fehlende Motivation
....

das Pferd hat immer recht.

Und wenn die Treterei nach Ausschluss aller denkbarer Entschuldigungen _wirklich_ reine Respektlosigkeit ist, dann hat das Pferd auch recht, dann bin ich offenbar in meinem Auftreten nicht respektwürdig, dann muss ich mir Respekt verschaffen, verständlich und fair, und das NICHT nur in der Situation, dass ich im Wald stehe und nicht mehr auf mein Pferd komme.
Sondern im alltäglichen miteinander.
Und nicht in Form von Strafe, also im Sinne von trittst du mich, hau ich dich.
Das ist ausgekochter Blödsinn! Sorry für die harten Worte!

Du vermenschlichst ein bisschen zu viel für meinen Geschmack.
Das Pferd ist ein Pferd!

Wird es in der Herde frech, dann bekommt es sehr schnell gezeigt, was Sache ist. Das ist natürliches Verhalten und das versteht ein Pferd i.d.R. auch. Warum bitte sollte man durchgehen lassen, daß ein Pferd willentlich nach einem Menschn tritt? Dem Tier wird dadurch signalisiert, daß das okay war. Völlig falsch verstandene Tierfreundlichkeit!
Wenn man eine klare Haltung von seinem Pferd erwartet, muß man diesem auch einen klaren Rahmen vorgeben. Eindeutigkeit gibt Sicherheit!
Dazu gehört: Menschen werden nicht! getreten. Das kann man dem Tier sicher auch bei einer Tasse Tee erklären, aber wenn er das Bein durchgezogen hat, dann ist es an der Zeit, zu zeigen wo die Grenze ist.
Es ist sehr blauäigig so etwas durchgehen lassen zu wollen und u.U. sehr sehr gefährlich.
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kiki
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Beitrag von kiki »

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Melli
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Beitrag von Melli »

Ich reite so einen Schläger, der angebunden am Anbinder auch schon mal aushaut und ich kann nicht jeden der den Stall betritt und an dem Pferd vorbei will erst einem Respekts-Trainingsprogramm unterziehen. Ich kann das Verhalten aber auch nicht durchgehen lassen und ich kann auch nicht immer zu 100% ein Auge drauf haben...was ist also in einem solchen Fall zu tun ?

Da wird sie natürlich abgestraft und es klatscht gewaltig, ebenso wenn sie Leute auf der Weide anfällt...

Man kann doch nicht sagen, dass Pferd hat Recht und es ist nicht zu strafen ?
Doch, sicher hat das Pferd recht.
Irgendwas hat es ja sicherlich zu dem gemacht, was es ist, und in den allermeisten Fällen ist dies menschliches Verhalten gewesen.
Und in den meisten Fällen kann man dieses Verhalten auch wieder ändern, auch wenn es oft mühsam ist.

Ich sage nie nie, sicherlich gibt es auch eine passende Situation für Strafe. Ich lasse mich auch weder treten noch beißen. Interessant, was einem so in den Mund gelegt wird.

Ich bezog mich nur auf die Situation TRETEN BEIM AUFSTEIGEN.
Das ist zunächst bitteschön etwas anderes, als wenn ein Pferd auf der Wiese angerannt kommt und mir von hinten in den Rücken beißt.
ICH will AUFSTEIGEN.
Ich will auf den Rücken eines Pferdes.
Und das Pferd sagt, so laut es das mit seinen Mitteln kann, NEIN!!!
Das passiert MIR exakt ein mal, bis ich mich darum bemühe, dass mein Pferd es wieder ok findet, dass ich aufsteige.

Denkt denn niemand mal eine Sekunde daran, was in dem Pferd vorgeht, das um sich tritt, weil jemand aufsteigen will?
Und dass da ganz massiv irgendwas schief läuft?

Natürlich lasse ich mich nicht treten. Siehe oben.
Ich erwarte von meinem Pferd, dass es mir das etwas höflicher mitteilt, WEIL ich verspreche, dass ich auf kleine Zeichen achten werde.
Wenn ich als Pferd allerdings merken würde, dass kleine Zeichen wie ausweichen, zappeln, Schweif schlagen, Augen weit öffnen... nicht bemerkt werden, und ich bin absolut überzeugt, die KAMEN vorher, irgendwann, und wurden IMMER überhört, übersehen, dann würde ICH auch irgendwann treten...insofern finde ich immer noch, das Pferd hat recht, ja, und muppet, das ist kein ausgemachter Blödsinn, aber weil ich ein höflicher Mensch bin, verkneife ich mir weiteren Kommentar, außer dem: ICH vermenschliche meine Pferde nicht, im Gegenteil, das tun die, die Pferden immer wieder zu Unrecht "bösen Willen" unterstellen.

Also, wenn ich vermeiden will, getreten zu werden, ist die Frage "wie".
In den allerallermeisten Fällen genügt es, "Blockaden" auszuführen, d.h. seinen Raum zu verteidigen.
dafür kann man je nach Pferd seine Arme verwenden oder notfalls eine Gerte oder sogar eine lange Longierpeitsche, wenn man echt mit einer Furie zu tun hat.
Damit würde ich für eine Blockade quasi "um mich schlagen".
Wenn das Pferd da reinläuft/beißt/tritt, selbst schuld! Dann war es seine Entscheidung.
Aber: das ist für das Pferd etwas völlig anderes, als gezielt auf das Tier zuzugehen und es zu schlagen, d.h. es treffen zu WOLLEN. Bei einer Blockade ist es mir einfach egal, ob ich irgendetwas damit berühre, für das Pferd ist es einfach gehampel. Wichtig ist, dass man damit noch kurz weitermacht, nachdem das Pferd aufgehört hat (mit treten-/beißen-sonstwas-wollen), DAMIT es mein Verhalten NICHT auf sich bezieht.

Es soll ja nur lernen, dass mein Raum, meine Person heilig ist, und dass man besser stets höflich um Erlaubnis bittet, ob man diesen heiligen Raum tangieren darf.

Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass das Pferd sich quasi selbst korrigiert. Ich lasse ihm die Wahl, ob es getroffen wird oder nicht. Ganz emotionslos, lalalalala......-huch? du bist da reingelaufen?
sorry...hab dich nicht gesehen...da musst du wohl selbst aufpassen.


Im übrigen habe ich zu wirklich gefährlichen Pferden, bei denen Korrekturversuche nicht fruchten (ABER dafür sollte man es natürlich zumindest mal versucht haben... :wink: ) eine recht nüchterne Einstellung, Mark Rashid übrigens ebenso.
In den seltenen Fällen, in denen Pferde ohne menschliches Zutun sehr aggressiv werden, ist der Schlachter die beste Adresse.


Ich persönlich würde ein tretendes Pferd auch weder in einen Pensionsstall stellen, in dem "unbedarfte" mit ihm umgehen, noch es irgendwo anbinden, wo andere Leute ständig an ihm vorbei müssen, denn solange die Ursache für das Treten nicht gefunden und beseitigt ist, wird das Pferd ein Risiko bleiben, Strafe hin oder her.


[Ich hab Kriminalwissenschaften als Schwerpunktbereich an der Uni, sind zwar keine Pferde, aber das is erwiesen, das Strafe als Abschreckung nicht wirklich funktioniert 8) ]


So, fertig, wer weiteres Interesse an meiner Meinung zu dem Thema hat, kann mir gerne ne PN schreiben.
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Beitrag von kiki »

@melli

So wie du das jetzt schreibst macht es ja angehen, aber wir kenne DaMoTiRo, die damit ja das Problem hat in so weit, daß sie mit Sicherheit die Zeichen, wie Schweifschlagen, Augenverdrehen etc. wargenommen hätte und somit auf diesen Punkt nicht eingangen und gleich einen Schritt weiter mit unseren Vorschlägen und Vermutungen, daß das bei diesem Pferd nicht der Grund war. :wink:
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Melli
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Beitrag von Melli »

Ich find´s übrigens interessant, dass du, muppet, dich noch über mein vermeintlich selektives lesen ereifert hast, selbiges nun aber selbst tust und dabei auch noch persönlich wirst.

-ich vermenschliche meine Pferde nicht
-ich lasse mich weder treten und beißen
-ich bin ein Sicherheitsfanatiker!! Mir zu unterstellen, meine einstellung sei gefährlich, ist im Grunde genommen reichlich amüsant.
-abzuklären, ob ein Pferd, das beim aufsteigen tritt, Schmerzen hat oder unter Überfprderung, fehlender Motivation, Angst oder Unsicherheit leidet, ist kein ausgekochter Blödsinn.
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Beitrag von Melli »

kiki
ich wette (ich darf das, weil ich weiß, wie subtil Pferde kommunizieren) dass sie Anzeichen übersieht, übersehen hat, die das Pferd gegeben hat, ehe es nach ihr trat.
Punkt.

Kein gesundes Pferd tritt grundlos.
Das steht fest, unerschütterlich.

Wenn ich mich jetzt mal recht erinnere, dann passierte das treten in einer Situation, in der das Pferd hibbelig wurde, nicht mehr Schritt gehen konnte....da waren wir doch bei einer Mischung aus Angst/Unsicherheit/fehlendem Vertrauen mit einer Prise Langeweile angekommen.

Dann frage ich mal ganz schlicht und bitte nicht als Vorwurf verstehen, ganz sachlich:
wie konnte es denn dazu überhaupt kommen, wenn keine Anzeichen übersehen wurden?

Ich hab´s jetzt nicht so verstanden, dass das Pferd halb dösig durch den Wald schlurft und von einer Zehntelsekunde zur nächsten zum steigenden tippelnden Kasper mutiert.

Irre ich?

Sprich, das Pferd tritt doch nicht zu Hause um sich, sondern in einer reichlich emotional aufgeladenen Situation.

Ich würde meinen Raum wahren, ja, s.o., und ich hätte gleichzeitig Mitleid und ein schlechtes Gewissen, mein Pferd in diese Situation gebracht zu haben und würde mir beim nach Hause führen schon überlegen, wo es anfing, was ich vielleicht unterbewertet habe und einen Schlachtplan ausdenken, wie wir diese Sache jetzt konkret angehen.

Und nicht einfach, "Ey, treten is nich Alter!" *patsch*
Zuletzt geändert von Melli am Di, 12. Jun 2007 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von kiki »

Ach so du kennst das Pferd von DaMoTiRo. :shock:

Und DaMoTiRo weiß natürlich nicht wie Pferde kommunizieren. *ironiemodus*
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Beitrag von Melli »

ich komm gern vorbei, die wette steht :wink:

und nein, natürlich kenne ich das Pferd nicht.

Aber ich weiß einfach, dass eine Menge Leute, zu denen ich aufschaue, sich eingestehen, dass sie kürzlich XY übersehen/unterbewertet/... haben, und was dann für eine blöde Situation entstand.

und ich übersehe sowieso viel, leider, immer noch, aber man versucht ja besser zu werden.

Ist ja auch nicht schlimm, wir sind halt Menschen und keine Pferde, Pferde haben ein ungefähr 70mal schnelleres Reaktionsvermögen als Menschen, wechseln dafür aber nicht so schnell von einem Gedanken zum nächsten wie wir das tun etc.

Ist ja ok, zu sagen, ja, ich hab da wohl was übersehen.

Zu behaupten: das Pferd machte das völlig grundlos und ohne Ankündigung, und das mit einem gewissen Absolutheitsanspruch, finde ich halt "mutig".
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Beitrag von Medora »

Absolut hätte ich die Aussage "Das Pferd hat immer Recht" auch nicht stehen lassen wollen, aber in der Differenzierung, wie Du es jetzt dargestellt hast, finde ich da ganz viel, wozu ich nicken kann. Und zwar aus eigener Erfahrung.

Auch Deinen Hinweis darauf, dass wir ja was vom Pferd wollen, finde ich sehr wichtig - ich glaube, dass da vieles als ganz selbstverständlich hingenommen wird, was für die Pferde aber nicht selbstverständlich ist. Und da kann man schon gut über Grenzen gehen, ohne es selbst zu merken...

Ergänzend ist es aber auch wichtig, je nach Situation zu unterscheiden. Wenn Du schreibst "Kein gesundes Pferd tritt grundlos." ist das natürlich richtig, aber manchmal kann der Grund eben auch sein, dass das Pferd Grenzen austesten will, oder? Überforderung, Angst, Schmerz und dergleichen mehr sind ja immer nur Möglichkeiten (die es aber natürlich zu prüfen gilt, keine Frage).

Was das Übersehen angeht, da glaube ich auch, dass das allen von uns passieren kann und passiert. Mir jedenfalls ist es passiert und ich bin mir sicher, dass immer wieder was übersehe. :roll:

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Beitrag von Melli »

Hallo Medora,

aber das hab ich ja auch geschrieben ;-)
also, dass WENN man Schmerzen, Angst etc. ausgeschlossen hat und resümiert, dass das schlicht respektloses, freches Verhalten ist, dann muss man das natürlich angehen. wie gesagt, das habe ich schon geschrieben im gleichen Beitrag, chronologisch, sprich am Schluss ;-)
aber irgendwie überlesen das alle.

Aber auch wenn´s Pferd einfach frech, rüpelig, stur ist - kaum ein Pferd tritt, wenn im übrigen Umgang _wirklich_ alles in allerbester feinster Ordnung ist.
Deshalb finde ich, fängt man am besten nicht im Wald mit einem steigenden, tretenden Pferd an, auf das man nicht mehr raufkommt.

Ich würde im Alltag kalkuliert provozieren, wie weit kann ich gehen, Grenzen ausloten und erweitern.
Immer im Grenzland bleiben, wenn möglich, keine handfeste Auseinandersetzung anzetteln (und ja, meist ist es der Mensch, der "anfängt" und irgendwas verlangt, wo das Pferd "aussteigt").
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