Rücken - Lahmheit/Steifheit

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

Moderatoren: ninischi, Janina

Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Rabano26 hat geschrieben: Ich denke das generelle Problem momentan ist, um die Wirbel auf ihrem Platz zu halten, müßte Muskulatur gebildet werden - aber er ist momentan recht schlank sodass sich da kaum was in Muckis umwandeln kann.
War er denn schon immer so schlank? Vielleicht bräuchte er in der Aufbauphase mehr Energie? Wie ist es mit Hafer? Könntest du das ev. zufüttern (Achtung, Mineralhaushalt müsste dann ev. nochmals angepasst werden)?

Rabano26 hat geschrieben: Da haben Jen und ich uns gerade überschnitten :wink: von den Quereinsteigern halte ich auch nicht viel! Klar, müssen die auch Erfahrungen sammeln - aber bitte nicht an MEINEM pferd :D :wink:
;) :D
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Stephanie

Beitrag von Stephanie »

Hm, ich dachte bislang immer, Physios dürfen nur Muskeln, keine Knochen.. bzw. oder nur dann, wenn sie auch Osteos oder Chiros sind...

Meine Humanphysio darf jedenfalls an meinen Knochen nix machen - sagt sie.

@ Rabano: Locker ist doch schonmal eine gute Grundlage! Und solange Dein Pferd nicht genügend Kraft in den Muskeln hat (und da spielt die Muskelmasse keine oder nur wenig Rolle), wirst Du es wohl regelmäßig prüfen lassen müssen. Ich finde das grundsätzlich nicht schlimm, besser eine regelmäßige Überprüfung, als ewig verschobene Wirbel.
Und Akupunktur kann das sicher unterstützen!

Du müßtest im Grunde richtiges Krafttraining machen. Wenige kurze, dafür effektive Einheiten und dem Körper Zeit lassen, den Muskelaufbau zu tätigen. Da muss man geduldig sein, ein Umbau (sichtbar), kann über ein halbes Jahr dauern.

Das Pony meiner Freundin hat aufgrund von allen Sehnen abgerissen an einem Bein eine totale Fehlhaltung entwickelt. Solange er nur im Gelände gehen sollte, war es kein Problem, aber vor 2 Jahren kam sie auf die Idee, dass das Pony doch mal was lernen solle... Schon kam der Körper nicht mehr mit. Ständig Wirbel raus, Rücken tief verspannt...
Wir haben dann das Programm ganz auf ihn eingestellt: nur 2 - 4 x/Woche gearbeitet, max. 20 - 3o Minuten mit Pausen, entweder Handarbeit, dass wir Maul/Hals, Vorhand bearbeiten konnten, die Nachhand haben wir ein bischen vernachläßigt dann (mußte z.B. nicht max kreuzen im Seitengang, sondern so wie er es hinten anbot) oder an der Longe haben wir die Nachhand aktiviert, ihn aber vorne in Ruhe gelassen. Dann kam das Biegen dazu und damit dann die Dehnungshaltung, Zirkelgröße immer neu geguckt, wieviel geht... Sehr sehr schwer für ihn, zu entdecken, dass er sich im Rücken loslassen und damit den Hals fallen lassen kann und dann alle Oberlinienmuskeln was tun müssen...
Aber die Arbeit lohnt sich! In der Handarbeit können wir ihn schon voll fordern. Bei der Longe müssen wir noch gucken, wie es ihm geht. Aber seit einem halben Jahr war die osteopathin nicht mehr da und er hat auch nicht mehr gelahmt.
Absolutes Rekonvaleszens - Programm!

Aber spannend und schön anzusehen, wie sehr er sich entwickelt hat!
Im Körper und im Geist!

Stephanie
Benutzeravatar
Rabano26
User
Beiträge: 243
Registriert: Mo, 02. Okt 2006 07:40
Wohnort: Meckenheim

Beitrag von Rabano26 »

War er denn schon immer so schlank? Vielleicht bräuchte er in der Aufbauphase mehr Energie? Wie ist es mit Hafer? Könntest du das ev. zufüttern (Achtung, Mineralhaushalt müsste dann ev. nochmals angepasst werden)?
er schwankt immer mal wieder zwischen kräftig und m.E. zu dünn - wobei da manche sagen er wäre gut, aber ich weiß wie er aussehen kann ohne dabei fett zu sein (sehr schwerfutterig).

Hafer? Nee danke! Er hat einmal Hafer bekommen, nur zwei Hände voll, danach hatte ich drei Tage Spaß - weil ihm das total zu Kopf gestiegen ist. Das ansonsten dieses Jahr für seine Verhältnisse sehr ruhige Pferd stand plötzlich wieder auf zwei Beinen an der Longe und hat nur rumgesponnen. Verträgt er gar nicht!

Er braucht im Prinzip schon Energie, nur ich hab noch nicht die "richtige" gefunden.
Ab heute steht er auf der Wiese - hoffe das er dann wieder "runder" wird - m.E. lag es auch teilweise an zu wenig Heu bei ihm :(

@ Stephanie: was du erzählst hört sich gut an. Und eben um zu wissen ob bei ihm vielleicht auch ne Fehlhaltung weswegen auch immer vorliegt, frag ich die TÄ um Rat und lasse dann evtl. röntgen. Denn irgendeine Ursache müssen die immer rausspringenden Wirbel ja haben.... das locker lassen fällt ihm teilweise auch schwer. Ist alles immer eine Tagesform.
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

ja, ich weiss dass es Pferde gibt, die Hafer nicht vertragen. Allerdings habe ich nun schon mehrfach gelesen, dass dies sehr stark mit dem Mineralhaushalt zusammenhängt. Falls Hafer verfüttert wird, dann muss das Mineralfutter genau darauf abgestimmt sein. Da dein Pferd ja sogar einen Mangel hatte, könnte es sehr gut sein, dass der Grund darin liegt.

Falls du es also doch nochmals versuchen möchtest, weil Hafer einfach das beste Aufbaufutter für Muskeln ist ohne dass es fett macht (beste Verdaulichkeit, viele Aminosäuren etc.) wäre es ev. schon nochmals einen Gedanken wert. Z.B. Iwest hat ein speziell entwickeltes Mineralfutter als Ergänzung zur Haferfütterung.

Solange er (zu) dünn ist, braucht er die Energie und hat nichts spatzig um das noch für Muskelaufbau zu verwenden. Würde sich vielleicht lohnen, sich damit mal eingehend zu befassen. ?
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Benutzeravatar
Rabano26
User
Beiträge: 243
Registriert: Mo, 02. Okt 2006 07:40
Wohnort: Meckenheim

Beitrag von Rabano26 »

Kurzer Ausflug zum Futter :wink: er hat bis letzten Herbst immer Pellets (Höveler) bekommen vom Stall aus - dann haben wir Haare untersucht, da kamen dann Mängel raus wie CoEnzym Q10, L-Asparagin (den Rest hab ich vergessen :oops: ) Dazu muss ich noch sagen, dass er die letzten Winter kaum reitbar war weil er einfach viel zu grell war. Daraufhin ist er umgestellt worden auf nur Müsli, Reform G von St. Hippolyt - dazu Möhren und Äpfel - ein ganz neues Pferd das sogar im Winter in aller Ruhe ausreiten konnte. Selbst nach einem Stehtag war er gut zu reiten. Temperamentwende um 360°C!

Bestehen die Pellets nicht zum größten Teil aus Hafer? Ich bin zwar offen für Probieren, tu mich aber in dem Fall etwas schwer... Ich befürchte alles was Energie hat führt dazu das er wieder austickt :( ist ja nicht so das er JETZT faul wäre - er hat genug Energie zu buckeln :roll: als er noch lief war er auch ohne Probleme ohne viel treiben reitbar.
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Hi

Ob die Pellets aus Hafer bestehen oder nicht oder ob dein Müsli einen Haferanteil hat, weiss ich nicht, das müsstest du auf der Zusammensetzung nachschauen. Automatisch ist das nicht so.

Bei Energie geht es ja nicht nur darum, dass er TEmperament hat. sondern es geht darum, dass sein Körper Energie zum verwerten bekommt, d.h. nicht nur den Ist-Zustand erhalten kann, sondern auch den ist-Zustand zu einem Soll-Zustand aufbauen kann. Sprich: Muskulatur aufbauen. Das ist ein sehr kompliziertes Feld. Seufz. bin leider auch keine Expertin in Futterfragen.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Fuchsstute
User
Beiträge: 168
Registriert: So, 01. Apr 2007 10:47
Wohnort: Zuhause

...... habe mir das mal eben so

Beitrag von Fuchsstute »

kurz überflogen!

Sag: ist dein Pferd BARFUß :-) ??

Das Pferd meiner Freundin lahmte ebenfalls!
Rücken eingerenkt, keine Besserung!
Bis unsere RL, sagte, das der Hufschmied doch mal bitte vorne orthop.
Hufeisen drunter machen soll!
Wir konnten von Tag zu Tag eine Besserung beobachten und jetzt sie ist jetzt seit 1 1/2 Jahren lahmfrei!

Ist nur mal so gedacht, evtl. hilft mein Tipp :)

L.G.
Reiten ist erst dann eine wahre Freude,wenn du durch eine lange Schule der Gedult, der Feinfühligkeit und der Energie gegangen bist, die dir das Pferd erteilt.

Rudolf G. Binding
Benutzeravatar
Rabano26
User
Beiträge: 243
Registriert: Mo, 02. Okt 2006 07:40
Wohnort: Meckenheim

Beitrag von Rabano26 »

Ja, er ist barfuss aber ich würde zu 99,9% sagen das es damit nix zu tun hat - denn barfuss war er vorher schon (seit über 2,5 Jahren) - und zwischenzeitlich lief er ja wie auf Wolken, z.B. nach dem letzten "renken". Von daher schließe ich das aus. Ins Gelände gehen wir grundsätzlich auch nur mit Hufschutz sprich Schuhe.

Weshalb mussten es dann direkt orth. Beschläge sein und nicht "normale"?
Benutzeravatar
Rabano26
User
Beiträge: 243
Registriert: Mo, 02. Okt 2006 07:40
Wohnort: Meckenheim

Beitrag von Rabano26 »

So, gestern abend war die TÄ da - er lief deutlich lahm (Gott sei dank, hatte schon befürchtet das sie nix sieht) und hat auf die Beugeprobe rechts massiv angesprochen :( links lahmte er nur die ersten drei Tritte, aber das wird ja als negativ bewertet. Rücken war laut ihr nicht besonders auffällig. Sie vermutet es kommt aus dem Bein - wo auch immer...

Morgen fahr ich ihn in die Klinik zur Lahmheitsdiagnostik und ich bleibe soooolange da, bis sie was gefunden haben! Besser gesagt bis sie die Ursache für die Lahmheit gefunden haben :wink:

Alles Mist.... :cry:

EDIT: Sollte es Spat/Arthrose sein - MUSS er dann unbedingt beschlagen werden? :?:
Benutzeravatar
greta j.
User
Beiträge: 1461
Registriert: So, 24. Sep 2006 21:03
Wohnort: Bayern

Beitrag von greta j. »

Oh je... :?

Viel Glück in der Klinik und ganz schnelle gute Besserung! Und für dich viel Mut und Zuversicht!
Zuletzt geändert von greta j. am Di, 17. Apr 2007 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Ach je, das tut mir leid! :(
Rabano26 hat geschrieben:
EDIT: Sollte es Spat/Arthrose sein - MUSS er dann unbedingt beschlagen werden? :?:
NEIN! auch wenn es dir einige TÄ sicher weismachen wollen. Es gibt Huftechniker/orthopäde/Tä die sich auf barhuf-Korrektur spezialisiert haben. Es gibt sogar TÄ die sagen, dass man das sogar am besten barhuf behandelt. Allerdings braucht das einiges Wissen und kommt auch auf die Nutzung des Pferdes an. Ich würde es immer erst barhuf probieren.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Benutzeravatar
Rabano26
User
Beiträge: 243
Registriert: Mo, 02. Okt 2006 07:40
Wohnort: Meckenheim

Beitrag von Rabano26 »

Jen hat geschrieben:Ach je, das tut mir leid! :(
Rabano26 hat geschrieben:
EDIT: Sollte es Spat/Arthrose sein - MUSS er dann unbedingt beschlagen werden? :?:
NEIN! auch wenn es dir einige TÄ sicher weismachen wollen. Es gibt Huftechniker/orthopäde/Tä die sich auf barhuf-Korrektur spezialisiert haben. Es gibt sogar TÄ die sagen, dass man das sogar am besten barhuf behandelt. Allerdings braucht das einiges Wissen und kommt auch auf die Nutzung des Pferdes an. Ich würde es immer erst barhuf probieren.
Danke Jen, du machst mir Mut, denn eigentlich bin ich gegen Eisen - höchstens Kunststoffbeschlag. Werd ich mich halt informieren was geht. Er muss ja nicht übermäßig arbeiten und im Gelände ziehen wir ja seit eh und je MArquis an.
Aber erstmal abwarten was morgen kommt - hoffentlich nicht das böse erwachen.

Danke allen die mir Mut machen und die Daumen drücken!
Benutzeravatar
Celine
User
Beiträge: 1212
Registriert: Di, 26. Sep 2006 11:27
Wohnort: Burgwedel

Beitrag von Celine »

Ich drück auch die Daumen! Hoffentlich ist es nichts Schlimmes!
Benutzeravatar
Rabano26
User
Beiträge: 243
Registriert: Mo, 02. Okt 2006 07:40
Wohnort: Meckenheim

Beitrag von Rabano26 »

So, hier kommt der Klinikbesuch-Bericht:

Diagnose: Spat in beiden Sprunggelenken :( man konnte es deutlich erkennen auf den Röntgenbildern. Ich musste ihn erst im Trab vorführen, da lahmte er schon deutlich, nach der Beugeprobe noch mehr. Haben dann anästhesiert, danach lahmte er immer noch was, kam aber daher, dass er nur eine Kammer betäuben konnte - der Herr trat nach allem was ihm zu nahe kam :roll: (abgesehen von dem Steigen). Aber nach der erneuten Beugeprobe war es nicht schlimmer. Zum röntgen wurde er sediert - die Spritze setzte der Arzt während mein Pferd ihn über den Flur zog :P mit TÄ hat er ein echtes Problem!
Jetzt kriegt er Schmerzmittel, Zusatzfutter (hab den Namen vergessen :oops: ) und sobald das Schmerzmittel nicht mehr wirkt, beginnen wir mit Akupunktur. Eisen braucht er laut Doc erstmal nicht - Gott sei dank! - und soll erstmal leichte Bewegung haben. Wie gut das die Weidesaison begonnen hat!

Tja, hätte alles schöner kommen können, aber auch schlimmer! Das verladen war mal wieder ein Thema für sich - im 1,5 Hänger gings dann aber - Pferd war nach jeder Fahrt pitschnass und der Hänger wie gebadet... Die Transportgamaschen tropten heut morgen noch :P
aber das wichtigste: wir haben es geschafft ihn zu fahren!! :D
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Ach je, das tut mir leid! Auch wenn es unschön ist, wenigstens weisst du jetzt was los ist und Spat ist ja zum Glück nicht das Ende der Welt. Ich wünsche euch alles Gute!
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Antworten