Feira Oliveira Stables 2017

Allgemeines rund ums Pferd

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oecone
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Beitrag von oecone »

Vielleicht bewerten wir im deutschsprachigen Raum den Takt auch einfach über 8) Das völlige Fehlen eines Taktes ist mir aber auch sofort störend aufgefallen.

@Finchen, diese Art Ecken zu reiten habe ich tatsächlich vor rund 15 Jahren auch mal im Rahmen von ein paar Reitstunden gelernt. Es hieß das Pferd gerade um die Ecke zu bekommen. In allen Gangarten. Auch mit vier Hütchen auf einem kleinen Carré. Das Ergebnis ist, das man das Pferd praktisch an Sitz und Schenkel kleben hat. Das war damals für mich ein echtes Aha-Erlebnis. In dem Video von MO mit dem Schimmel hat das m. E. die gleiche Aufgabe.

Grüßle
oecone
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Dass es auch einen guten Effekt hat glaube ich gerne. Ist ja son bisschen mit dem zwischen den Beinen das Gewicht/Pferd verschieben wie mit kleinen Schritten Volltravers hin- und her oder VHW/HHW in Bewegung.

Aber eben eine andere Art Ecken zu reiten. Da das Pferd aber auch wenn sie flüssig durchritten werden arg mit dem Heck ausschert mir persönlich etwas zu einseitig forcierte Art.
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

Gestern hatte ich das Video vom Square nur kurz am Handy angeschaut. Ich muss jetzt auch ehrlich zugeben, als ich die Aufnahme dann am PC gesehen habe, war das lange nicht mehr so beeindruckend, wie wenn man live in fünf Metern Abstand dazu sitzt. Hätte auch nicht gedacht, dass sie das veröffentlicht....

Und ja, das hatte ich bei meiner Schilderung vollkommen vergessen: es gab bei keinem Pferd eine erkennbare Längsbiegung. Umso kurioser war der Hinweis von Frau S. zu den angeblich gerittenen Ecken!

Das zeigt aber nur um so deutlicher, wie sehr sie in ihrer kleinen Blase lebt. Auch ihre mehrfachen Hinweise, dass nur ein in dieser Art und Weise gerittenes Pferd gesund sein bzw. bleiben könne, sind natürlich absoluter Humbug. Ich habe mich an dem Nachmittag relativ erfolgreich bemüht, Frau S. auszublenden. Das, was gezeigt und erläutert wurde, war interessant und lehrreich (und so umfangreich und vielseitig, dass ich dazu hier nichts schreiben kann). Für mich hat es sich durchaus gelohnt und ich bin nicht abgeneigt, das bei Gelegenheit z.B. am 07.07., wenn MdB kommt, zu wiederholen.

Nach wie vor habe ich aber kein Buch von MO gelesen und auch an dem Nachmittag kein Verlangen gespürt, Frau S. monetär beim Vertrieb ihrer Druckwerke zu fördern. Lediglich über die aktuelle „Piaffe“, die sie zum großen Erstaunen der Begünstigen GRATIS an die Zuschauer verteilt hat, habe ich mich gefreut.

Noch eine Randnotiz: es war deutlich zu spüren, dass MO zu allen Pferden einen (positiven) „Draht“ hat. Die Schulpferde wussten natürlich ganz genau, was er wann verlangt, da waren die Reiter nur Beifahrer, egal, ob sie auf Trense oder Kandare ritten. Die Pferde waren ausnahmslos auf ihn fixiert, der junge Hengst z.B. ist ihm nachgelaufen wie ein Dackel.

Ansonsten verfolge ich das öffentliche Geschehen in Waal am Rande via FB: wer meint „GZSZ“ gibt es nur im Fernsehen, hat sich getäuscht!
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
oecone
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Beitrag von oecone »

Finchen hat geschrieben:Dass es auch einen guten Effekt hat glaube ich gerne. Ist ja son bisschen mit dem zwischen den Beinen das Gewicht/Pferd verschieben wie mit kleinen Schritten Volltravers hin- und her oder VHW/HHW in Bewegung.
Ja, genau.
Finchen hat geschrieben:Aber eben eine andere Art Ecken zu reiten. Da das Pferd aber auch wenn sie flüssig durchritten werden arg mit dem Heck ausschert mir persönlich etwas zu einseitig forcierte Art.
Mir auch, aber damals haben mir diese Einheiten sehr geholfen. Meinem Pferd i.ü. auch.
Und eine normale Ecke wird bei uns nach wie vor für die Biegung benutzt :wink:
FNB
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Beitrag von FNB »

Tossi, ich denke auch, dass dieser Mann durchaus gut reitet! Und einen guten Draht zu den Pferden hat.

Ich glaube einfach, dass er einfach ein sehr guter Arbeitsreiter ist und das ist auch gut so. Ich denke aber, dass Frau S. und Konsorten ihn in eine "Dressur" und "Gesunderhaltung" stecken, dem er halt nicht gerecht wird (?werden kann , weil als Arbeitsreiter andere Dinge wichtig sind ? ).

LG
horsman
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Beitrag von horsman »

Vorsicht: „Biegung“ ist im deutschen schnell „Halsverbiegung“, denn im Rumpf des Pferdes findet nur sehr wenig an Biegung statt und schon gar nicht die in den RL geforderte gleichmässige B. Der gesamten Wirbelsäule.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
oecone
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Beitrag von oecone »

Aber gerade die Schlagworte Gesunderhaltung und Dressur sind doch das, was der Markt momentan verlangt. Also interpretiert man es zur Not noch mit rein, denn ein Großteil der Kundschaft merkt es eh nicht.
Die, die um die speziellen Qualitäten von MO wissen, buchen ihn auch extra deswegen. Die breite Masse sonnt sich im Glanze eines Iberischen Reitlehrers, der Gesunderhaltung des Pferdes und Fortschritte in der Dressur verspricht. Geniales Marketing. So verdient man an Pferden Geld.
Ganz ehrlich, ich zolle dem Konzept einen gewissen Respekt!
Akasha
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Beitrag von Akasha »

Ich glaube einfach, dass er einfach ein sehr guter Arbeitsreiter ist und das ist auch gut so. Ich denke aber, dass Frau S. und Konsorten ihn in eine "Dressur" und "Gesunderhaltung" stecken, dem er halt nicht gerecht wird (?werden kann , weil als Arbeitsreiter andere Dinge wichtig sind ? ).
Das sehe ich ganz genau so.
Akasha
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Beitrag von Akasha »

Die hantieren aber auch ganz schön mit diesem sektenartigen "Guru-Ding", sprich ein Meister, der alles weiß, und zwar als einziger! Und das betrifft nicht nur das Reiten, sondern das ganze Leben. Sowas in der Art hat Frau S. schon oft genug geschrieben. Das ist marketingtechnisch clever, damit kriegen sie auch die Leute, die irgendein esoterisches Heil in einer geschlossenen Blase suchen, die sie vor der BÖSEN Außenwelt schützt. Davon gibt es ganz schön viele (vor allem Frauen und gerne auch in der Reiterwelt). Hempfling ist ja damit auch mehr oder weniger erfolgreich. Nur er macht es selber. Bei MJO weiß man nicht, wieviel er von ihren komischen Marketingstrategien weiß. Mich würde es interessieren, wie ich vermarktet werde...
Vignir

Beitrag von Vignir »

FNB hat geschrieben:Es tut mir leid, aber ich finde es furchtbar :oops: Da ist ja kaum mal ein Meter Takt drin, ständige Verschiebungen, keine klaren Gänge. Und der Schimmel ist ja anscheinend weit ausgebildet :oops:
Hab mir jetzt auch nur den Schimmel im Quadrat angeguckt und kann Dir nur zustimmen! Ich bin bekennende Gangpferdereiterin und weiß um die Probleme mit dem Takt in allen Gangarten, aber das, was der Schimmel da geht ist einfach nur gruselig!!! :shock: Der kann ja weder Schritt noch Trab noch Galopp. Der Schritt ist reines Gezackel, der Trab krasser Vierschlagtrab und der Galopp "Hasengehoppel". So beschissen geht keiner meiner Isländer und von denen beherrscht bisher keiner Pi und Pa oder Galoppirouetten. Und durch die Ecken gehen selbst meine Youngster nicht mehr wie Bretter!

Bin einigermaßen ernüchtert, was MOs "tolles Reiten" anbelangt. :?
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Eine Stellungnahme von Alfons Dietz zu dem Schimmel auf dem Square (geklaut aus einem Facebookforum). Auch zu finden auf seine Facebook-Seite:

"Liebe Reiterfreunde
Normalerweise äußere ich mich nicht zu Videos von Kollegen meiner Zunft. Aber jede Regel hat ihre Ausnahme. Warum? Weil ich denke es entsteht ein falsches Bild der Reitkunst.
- wozu 12 x 12 m? Hier produziert man nur schwunglose Pferde. Das Argument Barockmaß zieht nicht da man in dieser Zeit auch lieber auf größerer Reitbahn geritten ist, wenn man es sich leisten konnte.
- zu sehen ist ein schwungloses, rückwärts gerittenes Pferd. Das hörbare klappern mit den Zähnen und am Gebiss, zeugt nicht von losgelassenem kauen, sondern von Unwohlsein.
- ein Schulterherein, das ein Schenkelweichen ist
- eine Piaffe ohne Antritt und Schwung
- eine Trabverstärkung ohne jegliche Rahmenerweiterung und Schwung
- eine Passage ohne Schwung und Energie
- jede ganze Parade aufs Vorderbein geritten
- jede Ecke ohne Biegung und Stellung
- ein nach außen schleuderndes Pferd im Kontergalopp, zeugt von Überforderung in der Versammlung
- Pirouetten in welchen das Pferd nach außen ausweicht ohne Stellung und Biegung
- ein Schritt der nicht mehr als solcher erkennbar ist, keine Spur von schreiten mehr
- ein kratzender schwungloser Galopp mit Serienwechsel ebenfalls rückwärts gerichtet.
Zu guter Letzt ein Reiter der im Spaltsitz sitzt das Pferd nicht vor sich hat und mit Betonung der Hand reitet.
Dank an Frau Ulrike Thiel , dass sie das Rückgrat hat die Wahrheit zu sagen. Jeder der nun meint ich liege hier falsch und die einzige Wahrheit reitet in den O.S. sollte mir die Freundschaft kündigen, denn ich gehe einen gymnastizierenden Weg und keinen des "Dressierens". Reitkunst habe ich anders gelehrt bekommen."
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Akasha
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Beitrag von Akasha »

Danke für die Stellungnahme. Unterschreibe ich vollumfänglich...
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Das Zitat ist interessant, ich verstehe nur nicht, wieso er bzw wofür nun Frau Thiel dankt. Hat sie das auch ähnlich kommentiert, ist das auch zu "bekommen"? *liebguck*

Was das Maul angeht, DAS gefällt mir allerdings, im Gegensatz zu anderen sehe ich da kein hektisches oder gestresstes Kauen, sondern eine deutliche Tätigkeit mit lockerem Unterkiefer. Das laute Geklapper durch Kandare und Unterlegtrense ist ungewohnt, kaum mehr "dürfen" Pferde ja mit dem UK so aktiv sein, aber deshalb ist es ja nicht schlecht.
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Fabiola
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Beitrag von Fabiola »

das Geklapper könnte von einer Pumpkandare kommen
Klassikfjord
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Beitrag von Klassikfjord »

Es wirkt auf mich, als solle das Gezeigte spektakulär aussehen.
Eben wie Training für ein Stierkampfpferd. Äußerst wendig, äußerst versammlungsbereit, äußerst schnell an den Hilfen.

Ich hätte den gerne mal im Anschluss einfach im lockeren (Rücken locker!) schwungvollen V/A die ganze Bahn traben sehen. Das dürfte recht schwierig sein, wenn man das Pferd mental so grell eingestellt hat.

Irgendwo hab ich mal gelesen, das Schwierige seien nicht nur die schwierigen Lektionen, sondern die richtigen Übergänge zwischen den Lektionen und Gangarten. Das kann man hier schön sehen. Das fehlt. Das ist wie ein Aneinandergereihe von einzelnen spektakulären Aktionen. Kein leichtes Spiel zwischen Versammlung - Dehnung. Nicht mein Fall.
Ponyreiter aus Überzeugung
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