Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Es gibt hier nur 2 Unterschiede: Das Pferd wird vorgestellt und nicht "gemütlich" auf dem heimischen Platz geritten. Und sie reitet weniger freundlich (hängt ziemlich mit der Hand im Maul) was auch dem 1. Umstand geschuldet sein kann...
Ansonsten ist dieser Kandidat genauso in einen starren Rahmen gepackt, wie der Erste...und auch, wenn er ihr da praktisch unterm Hinten davon rennt ist das was sie da reitet nicht von hinten nach vorne an die Hand ran...
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Colloid: Sorry ich habe mich verguckt Das ist ein anderes Pferd. Aber nichtsdestotrotz: Zwischen beiden Reitern herrscht ein himmelweiter Unterschied. Sorry, dass ich das jetzt so direkt sage: Wenn das für Dich bis auf Marginalien das Gleiche ist, bringt es nix, an dieser Stelle weiterzudiskutieren. Was ich übrigens null persönlich meine. Aber allein schon die Art der Führung ist so unterschiedlich, dass das in meinen Augen mehr als deutlich ist - dazu muss man sich nur mal die Arme der Reiterin anschauen.
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esge
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Beitrag von esge »

Das ist nichr dasselbe pferd sondern der ältere Bruder.
Ansonsten danke colloid. So ist es.
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Das ist nicht dieselbe Reiterin, diese von Cubano zuletzt eingestellt heißt Madelon Franke, die in dem von esge eingestellten Video Angelique Hofmann Borba.

Das zuletzt eingestellte Video finde ich persönlich dann jetzt ziemlich furchtbar. Das ist für mich "Auktionsreiterei", schrubb, schrubb, schrubb. Der Schweif klemmt, das Pferd ist permanent auf der Flucht.

Hier ist dasselbe Pferd (aus dem Ermelo-Video) mit der arg kritisierten Reiterin von esges Video.

https://www.youtube.com/watch?v=WJOeeobxws4
le_bai
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Beitrag von le_bai »

schönes hotta ... mit etwas mehr liebe und einfühlungsvermögen sicher um ein vielfaches besser reitbar. das ist insgesamt schon eine sehr mech. Reitart :?

aber das ist alles einfach gesagt - sicher ist der bube keine schlaftablette.

der abspann sagt alles...
trainer und manager: ...international grand prix judge ... judge from the KWPN Stud book ...

solche leute sollten die finger von feinem Lusi material lassen ..
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Cubano hat geschrieben:Colloid: Sorry ich habe mich verguckt Das ist ein anderes Pferd. Aber nichtsdestotrotz: Zwischen beiden Reitern herrscht ein himmelweiter Unterschied. Sorry, dass ich das jetzt so direkt sage: Wenn das für Dich bis auf Marginalien das Gleiche ist, bringt es nix, an dieser Stelle weiterzudiskutieren. Was ich übrigens null persönlich meine. Aber allein schon die Art der Führung ist so unterschiedlich, dass das in meinen Augen mehr als deutlich ist - dazu muss man sich nur mal die Arme der Reiterin anschauen.
Japp. :lol:
Ich weiß, daß wir nicht dasselbe sehen Cubano (auch null persönlich gemeint) und deswegen landen wir immer wieder am selben Punkt.
Auch wenn das ein anderes Pferd und eine andere Reiterin ist, das Grundproblem bleibt dasselbe, es ist nur in deinem Clip viel deutlicher zu sehen. Es ist diesselbe Art zu reiten, einmal sehr freundlich, einmal auf *krawoch* für die Präsentation. Beides ist von vorne nach hinten. Die Hand bestimmt den starren Rahmen (mal sehr freundlich, mal festgehalten) und das Pferd wird dagegen getrieben (mal weniger, mal mehr). Und wenn das so freundlich passiert, denkt man schnell "alles hübsch" und es wird schwierig zu erkennen. Und Frau Hofmann Borba wirkt optisch in ihrer Handeinwirkung sehr weich und nett, ist aber nicht viel weniger starr, als die andere Reiterin, sie braucht nur wesentlich weniger Kraft dafür. Und zu sehen, was von dieser "freundlichen" Hand als Wirkung beim Pferd ankommt ist schwierig.
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Sorry, Collo: Aber ich glaube, die Tatsache, dass wir beide bei den unterschiedlichen Reitern unterschiedliche Dinge sehen oder nicht sehen, hat nicht zwanghaft etwas damit zu tun, dass ich etwas nicht sehen KANN. Sondern daran, dass meine Parameter an ein gut gerittenes Pferd offenbar anders sind als Deine. Ist auch nicht schlimm, aber mir geht es gerade – sorry – ein wenig auf die Nerven, dass es immer gleich so gönnerhaft heisst „…jaaa, das ist ja auch schwierig zu erkennen“. Finde ich übrigens nicht: Die Unterschiede zwischen den beiden Reiterinnen sind keineswegs schwierig zu erkennen. Und die sind auch nicht gering – die sind groß. Das ist eine ganz andere Art des Reitens. Wenn Du da nur zwei Unterschiede siehst: Okay, jeder freut sich anders :-)
Und um das klarzumachen: Nein, die Reiterin in dem ersten Clip, über den wir hier ursprünglich mal gesprochen haben, macht sicher nicht alles richtig (wer tut das auch schon), aber Sitz und Einwirkung sind ganz weit weg von schlecht oder gar knallig. Sie ist konsequent, das ist sicher richtig. Aber das ist für mich eher ein Qualitäts- als ein Ausschlusskriterium.
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sinsa
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Beitrag von sinsa »

Ich glaube, ich als Nixblickender Isi-Wanderreiter verwirre jetzt mal die erlauchte Runde hier ein wenig in dem ich meine völlig wirren Empfindungen und Gedanken zu dem Video mit in den Pott werfe :mrgreen:

Ich sehe da reiterlich nichts Schlimmes in den Videos der Reiterin, glaube aber esge ein wenig verstehen zu können.

Obwohl das jetzt für einige sicher ganz weit hergeholt ist, erinnern mich in beiden Videos die Pferde der Reiterin an meinen Isi.
Also nicht das der sich auch nur annähernd so bewegen könnte :lol:
Was er hat, ist ein kurzer und ultra fester Brustwirbelsäulenbereich, der es ihm annähernd vollständig unmöglich macht eine Bewegung durch die gesamte Oberlinie fließen zu lassen. Schaut man ihm im Trab von hinten zu, dann sieht man eine völlig entspannte rechts und links auf und ab wackelnde HH. Schaut man aber von der Seite kommt die Bewegung nicht durch, sondern bleibt im Brustbereich stecken. Die bewegliche Lende und Hüfte übernimmt all das entspannte bewegen, während in der Brust völlig tote Hose herrscht. Als Summe über alles hat man daher selbst, wenn er völlig entspannt daherschlappt immer irgendwie ein nicht greifbares komisches Gefühl, wenn man ihn in der Bewegung betrachtet.
Das Gefühl, dass ein solches Pferd nicht genug "nach vorne zieht" passt meiner Meinung nach ebenso dazu. Wenn die Bewegung in der Brust steckenbleibt, dann "zieht" es sich sich nicht sooo gerne/gut "nach vorne".

Exakt diesen stracken Brustbereich würde ich auch jeweils unter dem Sattel der beiden Pferde dieser Reiterin vermuten. Wobei ich beim ersten Video noch ergänzen würde, dass ich hier den Eindruck habe, das zusätzlich der Sattel nicht zum Pferd passt.
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Das Video von Ermelo finde ich schon schlimm. Vor allen Dingen die Zeitlupenaufnahmen sind erschreckend. Mager ist er auch. Sieht ein wenig aus, als würde er normalerweise Distanzritte gehen.

Die anderen Videos finde ich jetzt nicht dramatisch.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Fortissimo: Das ist bestimmt untergegangen. Aber das ist NICHT das gleiche Pferd wie auf dem Video, über das wir gesprochen haben – war mein Fehler, ich habe das verwechselt. :oops:
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Das Gereit von dem Ermelo Video ist natürlich richtig besch****n,da beißt die Maus keinen Faden ab.
Hengstanerkennung,es geht darum zu zeigen,was maximal an Bewegung herauszuholen ist.Natürlich ist das vollkommen sinnbefreit,weil diese Bewegung schließlich nicht aus einer Gymnastizierung entstanden ist,sondern durch Zieh-Würg-Quetsch.
Ich weiß nicht,ob ich den Tag noch erlebe,an dem diese Art der Jungpferdepräsentation abgeschafft wird,aber solange die Halle gröhlt,wird da wohl nichts draus.
Dieses zweite Reitvideo auf dem Platz gefällt mir auch nicht gut,es wirkt statisch und festgehalten und laufend.

Ich persönlich mag Pferde,die durchs Genick schwingen,nicht darunter hinweg laufen oder sich darüber hinweg katapultieren.

Hier höre ich immer wieder: Das Genick gehört stabil,erst möchte ich die Nachgiebigkeit im Unterkiefer,erst viel später die im Genick.
Theoretisch hört sich das gut an,aber praktisch sehe ich daraus resultierend viele Pferde,die nach meinem Dafürhalten eben nicht im Rücken schwingen.
Ich möchte kein Pferd,welches gegen die Hand drückt,oder wahlweise mit dem Unterkiefer ausweicht durch Kampfkauen oder weit aufsperren.Ja,sperren trifft wohl mein Empfinden ganz gut.
Wenn ich ein junges Pferd habe,Genick höchster Punkt,Nase immer im Wind:
Wer sagt mir,dass es bei Zügelannahme sich im Hinterbein beugt und vermehrt untertritt,dabei den Rücken und den Widerrist aufmacht und das quasi aus freien Stücken,ohne dabei auch nur einen Funken enger zu werden?
Wenn das so einfach wäre,warum laufen dann so viele rückentote Pferde herum? Wie viele Reiter können dies erfolgreich umsetzen und wo sind diese?
Ist es nicht eher erstrebenswert,das Pferd von Beginn an auch nachgiebig im Genick zu halten,auf dass es eben nicht gegen die Hand läuft,sondern sich an dieser abstößt? Geht ein Abstoßen ohne geringfügiges Abkippen?
Dazu muss ich einen gewissen Rahmen vorgeben,innerhalb dessen sich das Pferd orientieren kann und soll.

Doch,wenn ich drüber nachdenke mag ich "gemachte" Bewegung,solche,wo die Elastizität aus einem gegebenen Grundschwung weiter ausgearbeitet wird. Nicht zu verwechseln mit gegen den Zügel anquetschen.
Ein laufendes Pferd gefällt mir ab einem gewissen Ausbildungsstand nicht mehr.Zur Kadenz gehört für mich auch eine Steigerung des Schwunges dazu,der automatisch den Gang nennen wir es "exaltierter" macht,je nach Veranlagung des Pferdes.
Das war jetzt mal einfach laut gedacht.
esge
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Beitrag von esge »

Ab einem gewissen Ausbildungsstand, sagst du, Marquisa. Pflcihte ich dir bei.

Aber GS ist auf dem Video ca 4 Monate unter dem Sattel. Hier würde ich definitiv lieber noch ein frei schwingendes, nicht stilisiertes, nicht fixiertes Pferd sehen, das die Hand sucht.
Loslassen hilft
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

marquisa hat geschrieben: Hier höre ich immer wieder: Das Genick gehört stabil,erst möchte ich die Nachgiebigkeit im Unterkiefer,erst viel später die im Genick.
Theoretisch hört sich das gut an,aber praktisch sehe ich daraus resultierend viele Pferde,die nach meinem Dafürhalten eben nicht im Rücken schwingen.
Ich möchte kein Pferd,welches gegen die Hand drückt,oder wahlweise mit dem Unterkiefer ausweicht durch Kampfkauen oder weit aufsperren.Ja,sperren trifft wohl mein Empfinden ganz gut.
Wenn ich ein junges Pferd habe,Genick höchster Punkt,Nase immer im Wind:
Wer sagt mir,dass es bei Zügelannahme sich im Hinterbein beugtund vermehrt untertritt,dabei den Rücken und den Widerrist aufmacht und das quasi aus freien Stücken,ohne dabei auch nur einen Funken enger zu werden?
Wenn das so einfach wäre,warum laufen dann so viele rückentote Pferde herum? Wie viele Reiter können dies erfolgreich umsetzen und wo sind diese?
Ist es nicht eher erstrebenswert,das Pferd von Beginn an auch nachgiebig im Genick zu halten,auf dass es eben nicht gegen die Hand läuft,sondern sich an dieser abstößt? Geht ein Abstoßen ohne geringfügiges Abkippen?
Dazu muss ich einen gewissen Rahmen vorgeben,innerhalb dessen sich das Pferd orientieren kann und soll.
Hm, 2 Probleme: ein junges Pferd reagiert auf Zügel annehmen in 99% der Fälle nicht mit der Beugung des Hinterbeins...weil es noch nicht in Gleichgewicht ist, es weicht meist entweder im Genick aus oder tritt kürzer.
Und ein Pferd kann sich erst vom Gebiss abstoßen, wenn es im Gleichgewicht ist, wenn es nämlich auf Zügelanzug mit der Beugung des HB reagiert. Wenn ich also das bei einem jungen Pferd tue, wird es sehr wahrscheinlich im Genick nachgeben, aber sich nicht vom Zügel abstoßen, sondern dahinter kommen. Dann habe ich als Ergebnis auch weniger in der Hand, aber das Pferd nicht mehr am Gebiss. Und es sieht dann so aus, wie in Esges erstem Video. Und das ist von vorne nach hinten, weil ich als Reiter einen Rahmen vorgebe, den das Hinterbein nicht erfüllt. Deswegen finde ich es wichtig, daß der Rahmen immer nach vorne gewonnen wird, nicht nach hinten, also an den Zügel ran und nicht vom Zügel weg und klar haben die Zwockel dann gerne mal ne "trag mich!" Phase, aber das lässt sich leichter korrigieren, als wenn sie dem Zügel konsequent ausweichen. Und bei einem Bretthals-Nase-im-Wind Kandidaten würde ich immer zuerst versuchen den Hals seitlich beweglicher zu bekommen (Stellung/Biegung) als über Zügelanzug ein Nachgeben im Genick zu "erzwingen", das Ergebnis ist dann meist eher Bretthals-mit-eingeklapptem-Genick...
Die Rundung im Hals und das Nachgeben im Genick kommt dann, wenn das Hinterbein soweit gymnastiziert ist, daß es beugt und damit schon einen kleinen Teil der Last der Vorderhand mittragen kann, ergo das Pferd ins Gleichgewicht findet. Je mehr Last das HB übernehmen kann, desto runder Hals und Genick. Und ganz ehrlich? mir ist es, wenn jemand reiterlich nicht in der Lage das Hinterbein drunter zu kriegen, lieber datt Pony hat die "Nase im Wind", als das es gelernt hat das Genick einzuklappen.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

marquisa hat geschrieben:.

Ich persönlich mag Pferde,die durchs Genick schwingen,nicht darunter hinweg laufen oder sich darüber hinweg katapultieren.
Ich auch ! :lol:

Hier höre ich immer wieder: Das Genick gehört stabil,erst möchte ich die Nachgiebigkeit im Unterkiefer,erst viel später die im Genick.
Na ja, weil es das ist, was ich möchte. Ich möchte eine Pferd, das den Zügelkontakt nach vorne nimmt, also sich an den Zügel hindehnt, den Kontakt nach vorne unten sucht, und diese Dehnung über die Zügellänge im Rahmen bestimmen lässt, und dabei bei einem Druck - sprich einer Einwirkung zuerst im Kiefer nachgibt und nicht zuerst !!! im Genick.
Theoretisch hört sich das gut an,aber praktisch sehe ich daraus resultierend viele Pferde,die nach meinem Dafürhalten eben nicht im Rücken schwingen.

Oh doch absolut, vor allem nicht zuletzt, weil eine latentes Festhalten der unteren Halsmuskulatur dem Auffächern des Widerristes zuwiderläuft, da auf diese Weise das Brustbein nach vorne- unten fixiert wird und die Schulter gehemmt. Beides bedingt außerdem das das Becken nicht korrekt abgesenkt werden kann, was sich zumindest bei einem durchschnittlichen Pferd, den Durchschwung und in Folge den ehrlichen Schwungimpuls und den Anschluss des Hinterbeines behindert.
Somit ist ein runder Hals kein Grant für einen schwingenden Rücken- im Gegenteil, oft ist er genau der Grund dafür, dass es diesen nicht gibt. Ebensowenig ist ein langer Hals ein Garant für einen toten Rücken- richtig muss es gemacht werden !

Ich möchte kein Pferd,welches gegen die Hand drückt,oder wahlweise mit dem Unterkiefer ausweicht durch Kampfkauen oder weit aufsperren.Ja,sperren trifft wohl mein Empfinden ganz gut.

Ich auch absolut nicht, aber ich möchte ebenfalls auf keinen Fall, ein Pferd, dass bei einer Zügeleinwirkung den Kiefer und die Zunge tot stellt, das Genick beugt und auf den Kopf kommt, was ich dann nur verhindern kann, wenn ich einen stärkeren Vorwärtsimpuls setze.

Wenn ich ein junges Pferd habe,Genick höchster Punkt,Nase immer im Wind:
Wer sagt mir,dass es bei Zügelannahme sich im Hinterbein beugt und vermehrt untertritt,dabei den Rücken und den Widerrist aufmacht und das quasi aus freien Stücken,ohne dabei auch nur einen Funken enger zu werden?
Wer sagt dir, dass nicht ? Es muss von hinten nach vorne erarbeitet werden, die Rundung ergibt sich aus der vermehrten Beugefähigkeit des Hinterbeines, der Rahmen wird dieser angeglichen und damit nach und nach in Richtung Rundung durchs Genick gefördert. Dabei bleibt das Pferd im Gleichgewicht und locker im Kiefer. Sperren ist das GEGENTEIL von Losgelassenheit im Kiefer - genau wie Knirschen oder ein stumpfes Maul. Ein Losgelassener Unterhals bedingt ein losgelassenes Maul und umgekehrt- ist ein Maul verspannt, so ist es der Unterhals ebenso !
Wenn das so einfach wäre,warum laufen dann so viele rückentote Pferde herum? Wie viele Reiter können dies erfolgreich umsetzen und wo sind diese?
Der echte, ehrliche Schwung, ist nun mal eine recht verzwickte Sache ... :wink:
Ist es nicht eher erstrebenswert,das Pferd von Beginn an auch nachgiebig im Genick zu halten,auf dass es eben nicht gegen die Hand läuft,sondern sich an dieser abstößt? Geht ein Abstoßen ohne geringfügiges Abkippen?
Selbstverständlich soll ein Pferd durchs Genick gehen, wenn die Beugefähigkeit der Nachhand dies gestattet, aber nicht auf Kosten des entspannten Kiefers mit all seinen Auswirkungen auf die Vorhand und nicht auf Kosten es Gleichgewichtes und einer Rahmen- und Ausbildungsstand-endsprechenden Zwanglosigkeit, bzw. späterer Selbsthaltung.
Dazu muss ich einen gewissen Rahmen vorgeben,innerhalb dessen sich das Pferd orientieren kann und soll.
Natürlich !

Doch,wenn ich drüber nachdenke mag ich "gemachte" Bewegung,solche,wo die Elastizität aus einem gegebenen Grundschwung weiter ausgearbeitet wird. Nicht zu verwechseln mit gegen den Zügel anquetschen.
Ein laufendes Pferd gefällt mir ab einem gewissen Ausbildungsstand nicht mehr.Zur Kadenz gehört für mich auch eine Steigerung des Schwunges dazu,der automatisch den Gang nennen wir es "exaltierter" macht,je nach Veranlagung des Pferdes.
Nein, exaltiert ist für mich absolut nicht kadenziert, sondern eine künstlich forcierte Bewegung, die nicht aus Schwung entsteht. - das Gegenteil sozusagen- die Abwesenheit von Schwung.
Das war jetzt mal einfach laut gedacht.
:D

Das war sehr fein, dass du laut gedacht hast.
Auch ich liebe Kadenz und mag keine laufenden Pferde, wenn sie bereits Schwung entwickeln können.
8)
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

@S&P
:lol:
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