Piaffen

Rund um die klassische Reitkunst

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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Danke, ja - normalerweise mache ich links zu viel :roll:

Ich bin über dieses Bild auch eher ganz froh, von mir aus darf er auch nach unten ziehen, Hauptsache der Rücken ist da.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

sabrell hat geschrieben:Aber sicher tut es das. Es verwirft sich zwar ein bisschen (*wink zu Rapunzel: rechts etwas mehr vor lassen) und kommt etwas zu tief, das darf es aber in diesem Moment auch gerne tun. Als Gegenleistung macht es nämlich im Nacken auf und lässt den Schwung über den Widerrist durch, bleibt also im Rücken offen.
Nach meiner Ansicht nicht sabrell, nach "vorne ziehen" bedeutet für mich , daß das Pferd den Zügel nach vorne nimmt und eben nicht nach unten.
Für mich sieht das so aus, als längt das Pferd von Rapunzel zwar den oberen Hals, aber nicht den unteren- sprich es hält den Kopf zurück und bleibt damit in sich hinten. Es macht den Nacken hier für meinen Geschmack nicht auf, sondern, hält das Genick zu. Optisch ähnlich, aber in der Wirkung sehr unterschiedlich.


(Rapunzel, ja und nein, klar ist es wichtig, daß du den Rücken hast, aber ein geschlossen verhaltenes Genick ist nicht erstrebenswert, schließlich ist ja das Genick der Schlüssel zur HH und eine latente Dehnungsbereitschaft nach vorne die Voraussetzung für Anlehnung. Ohne Anlehnung aber kein Schwung. )


Das hat dann in Folge eine Auswirkung auf die Vorhandmechnik. Das Pferd stampft mehr und bewegt sich eher "kraulend".

Was Rapunzel in ihrem letzten Beitrag dazu schreibt passt auch ins Bild : das Pferd hat zuvor "rückwärts gedacht" in soweit mag das hier wirklich schon eine Verbesserung sein, denn das Pferd ist ja offensichtlich bereit, nach vorne anzutreten und den Hals zumindest teilweise zu längen. Aber eben nicht ganz.

Und das ist dann auch beim "rechts mehr vorlassen" u.U. das Problem. Wenn das Pferd den Zügel nicht nimmt, kann man vorlassen soviel wie man will, das Pferd bleibt trotzdem hinten und was man erreicht ist, daß der Zügel durchhängt- weil ja eben keine echte Anlehnung da ist/ der Zug nach vorne in die Hand fehlt.

Oder aber die Folge ist dann, daß das Pferd den Zügel zwar nimmt, aber eben nach unten und damit zuerst im Genick zu tief kommt und dann evtl auf den Kopf. Die Nase aber bleibt hinten.

Alles wie gesagt hier nur Mutmaßungen, aber offensichtlich kennst du das Pferd ja persönlich und hast ein anderes Bild. Ich schrieb ja auch , "es könnte sein" und dann wären diese Schlüsse logisch- wissen kann ich es nicht, Pferd und Reiter sind mir nicht bekannt.
Gast

Beitrag von Gast »

saltandpepper hat geschrieben:Es macht den Nacken hier für meinen Geschmack nicht auf, sondern, hält das Genick zu.
Abgesehen von dem Umstand, dass Nacken und Genick nicht das Gleiche ist, sieht man mal wieder, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können.

saltandpepper hat geschrieben:... klar ist es wichtig, daß du den Rücken hast, aber ein geschlossen verhaltenes Genick ist nicht erstrebenswert, schließlich ist ja das Genick der Schlüssel zur HH und eine latente Dehnungsbereitschaft nach vorne die Voraussetzung für Anlehnung.
Richtig. Und glücklicherweise kann man die Dehnungsbereitschaft auch erkennen.

saltandpepper hat geschrieben: Das Pferd stampft mehr und bewegt sich eher "kraulend".
Was in diesem Moment vernachlässigbar ist, da es ja im Gegenzug Rücken und Nacken aufmacht.
saltandpepper hat geschrieben:... kann man vorlassen soviel wie man will, das Pferd bleibt trotzdem hinten und was man erreicht ist, daß der Zügel durchhängt- weil ja eben keine echte Anlehnung da ist/ der Zug nach vorne in die Hand fehlt.
Da der "Zug" aber erkennbar ist - sogar auf dem Foto - geht man her, holt sich mit dem Schenkel das betreffende Hinterbein und über kurz oder lang ist das Ding, äh, gegessen.

saltandpepper hat geschrieben:... aber eben nach unten und damit zuerst im Genick zu tief kommt und dann evtl auf den Kopf.
Was recht leicht durch Heranholen der Hinterhand im Wechselspiel mit durchhaltenden und nachgebenden Hilfen zu beheben ist. So lernt das Pferd mit der Balance und dem Rahmen umzugehen.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ach, Saltandpepper, es geht doch bei dieser ganzen Bilder-Einstellerei nicht darum, krampfhaft Fehler zu suchen (und irgendwie machst du gerade sowas in der Art), sondern Piaffen/ deren Ansätze zu zeigen und zu analysieren, ob dieser Ansatz zwar noch unfertig und verbesserungswürdig ist, aber grundsätzlich in die richtige Richtung geht, oder ob die ganze Stoßrichtung schon verkehrt ist und daraus ergo auch keine gute Piaffe werden kann.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@Rapunzel:
ähm, das verstehe ich nicht - bei Citrus´ Bild wurde doch auch klar das kritisiert, das lt. Bild an der Pi nicht gut erscheint, nichts anderes hat nun s+p mit deinem Foto gemacht!?
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Moins,
Finchen, nein, ganz so nicht: Citrus hat das Foto schlicht unter "Piaffe" eingestellt. Rapunzel wollte mit ihren Bildern zeigen, dass die GRUNDLAGEN auf dem Weg dorthin stimmig sind - was ich übrigens nach wie vor so sehe.
S& P: Deine Einschätzung mit dem nicht ans Gebiss ziehen kann ich nach vor vor überhaupt nicht teilen. Für mich ist das deutlich sichtbar auf dem Foto.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Dies ist der Piaffethread, da werden Fotos unter diesem Gesichtspunkt bewertet, genau das wurde Citrus ja mehrfach mitgeteilt, die das Drumherum zu ihrem Bild zu beachten gab. Nun betrachtet s+p eben auch das Bild unter Pi-Gesichtspunkten, passend zum Thread, da sehe ich keinen Unterschied.
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chica
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Beitrag von chica »

Finchen hat geschrieben:Nun betrachtet s+p eben auch das Bild unter Pi-Gesichtspunkten, passend zum Thread, da sehe ich keinen Unterschied.
Dito. Und dass ihr Lieben nicht immer einer Meinung seid, dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein ;)
LG Ines
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Ich erinnere mal hieran:
Rapunzel hat geschrieben:Mich würde übrigens deine Kritik an "unserer" Piaffe sehr interessieren und nett brauchst du auch nicht zu sein.
Wer fragt bekommt Antworten.

Und damit bitte wieder zurück zum Thema.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

sabrell hat geschrieben:Abgesehen von dem Umstand, dass Nacken und Genick nicht das Gleiche ist, sieht man mal wieder, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können.

Es scheint so. :wink: Nacken und Genick sind natürlich nicht das selbe, nur sind die beiden Vorgänge miteinander verknüpft:

Wenn das Pferd im Nacken nachgibt, schließt sich das Genick mehr.

Wenn dies nicht ergänzt wird durch eine latente Dehnungsbereitschaft nach vorne, kommt das Pferd hinter oder auf den den Zügel. Denn nur, wenn man beim Nachgeben das Pferd auch wieder ins Vorwärts veranlassen kann den Zügel zu nehmen, taugt die Nachgiebigkeit im Nacken.


Richtig. Und glücklicherweise kann man die Dehnungsbereitschaft auch erkennen.

Ja, bedingt, nur fehlt die Bereitschaft, den gesamten Hals zu dehnen und nicht nur die Oberline. Mir würde hier ein Teil fehlen.

Was in diesem Moment vernachlässigbar ist, da es ja im Gegenzug Rücken und Nacken aufmacht.

Nun, da ich die Sache im Hinblick auf die Balance und in Folge die Losgelassenheit betrachte, ist für mich der Ausdruck von Unbalance - nämlich eine kraulende und Stampfende Vorhand niemals zu vernachlässigen.
Aber das mag wirklich auf einer anderen Sicht der Dinge und einer anderen Gewichtung innerhalb der Arbeit liegen. Deswegen schreibe ich ja grundsätzlich : "ich finde" - wenn du einen anderen Weg stimmig durcharbeitest und das Problem zurückstellst, auch gut.

saltandpepper hat geschrieben:... kann man vorlassen soviel wie man will, das Pferd bleibt trotzdem hinten und was man erreicht ist, daß der Zügel durchhängt- weil ja eben keine echte Anlehnung da ist/ der Zug nach vorne in die Hand fehlt.
Da der "Zug" aber erkennbar ist - sogar auf dem Foto - geht man her, holt sich mit dem Schenkel das betreffende Hinterbein und über kurz oder lang ist das Ding, äh, gegessen.

Ich wiederhole mich gerne :" nach vorne " fehlt mir.

Natürlich kann man das über einen Vorwärtsimpuls mitsteuern, aber man kann das auch schon im Vorfeld gar nicht erst aufkommen lassen und würde sich somit eine Menge sich ausgleichender Hilfen sparen. Hilfen, die man nur braucht, weil das Pferd den Kopf hinhält, statt in die Hand zu ziehen.


saltandpepper hat geschrieben:... aber eben nach unten und damit zuerst im Genick zu tief kommt und dann evtl auf den Kopf.
Was recht leicht durch Heranholen der Hinterhand im Wechselspiel mit durchhaltenden und nachgebenden Hilfen zu beheben ist. So lernt das Pferd mit der Balance und dem Rahmen umzugehen.
Ja natürlich ist das ein Weg, es gibt daneben andere. Ich persönlich finde es besser, das Pferd erst gar nicht in die Verkürzung des Unterhalses zu führen, um diese Haltung dann zu korrigieren.

Aber ein jeder werde glücklich nach seiner Facon. Wenn du das so gut und fein gelöst bekommst, prima! Ich habe einfach oft die Erfahrung gemacht, daß Pferde die diese Muster zeigen, ohnehin schon vorlastig sind und durch einen Vorwärtsimpuls zwar genötigt werden, das Gebiß nach vorne zu nehmen, aber sich deswegen nicht unbedingt besser loslassen. Aber wie gesagt, ein jeder auf seine Weise :wink:


Rapunzel, ich suche überhaupt keine Fehler, ich versuche das Bild dieses Augenblickes zu analysieren, wozu du mich explizit aufgefordert hattest.

Ich schreibe dazu, nach welchen Gesichtspunkten ich das tue, ausführlich und begründet und räume ein, daß dies sich auch anders verhalten könnte, weil ich nur diese beiden Bilder zur Beurteilung zur Verfügung habe.
Desweiteren habe ich ebenfalls vorweggeschickt, das dies Mutmaßungen sind. Im Grunde spiele ich nur einmal eine Annahme in Gedanken durch.

Offenbar scheine ich aber mit der Einschätzung des Problems des Pferdes gar nicht so weit weg zu sein.

Deine Beurteilung und deren Argumentation im Hinblick auf das von Citrus eingestellte Bild ist ( entschuldige bitte !) weitaus weniger "nett" und sachlich gewesen, in soweit kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum du dich jetzt beschwerst. Ich bemühe mich um eine sachliche Darstellung und Begründung, verurteile nicht und werde schon gleich gar nicht herablassend und zynisch. Wo bitte ist das Problem ?
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Cubano hat geschrieben:Moins,
Finchen, nein, ganz so nicht: Citrus hat das Foto schlicht unter "Piaffe" eingestellt. Rapunzel wollte mit ihren Bildern zeigen, dass die GRUNDLAGEN auf dem Weg dorthin stimmig sind - was ich übrigens nach wie vor so sehe.
S& P: Deine Einschätzung mit dem nicht ans Gebiss ziehen kann ich nach vor vor überhaupt nicht teilen. Für mich ist das deutlich sichtbar auf dem Foto.
Cubano, Für mich fehlt einfach ein Teil. Wir müssen ja aber auch nicht einer Meinung sein, davon lebt eine Diskussion :fechten: :trink1:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

saltandpepper hat geschrieben:
Cubano, Für mich fehlt einfach ein Teil. Wir müssen ja aber auch nicht einer Meinung sein, davon lebt eine Diskussion :fechten: :trink1:
So isses – und das ist auch gut so. Wäre ja auch sonst arg langweilig :trink1:
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ja, genau, ich wollte deine Kritik hören. Ich beschwere mich auch nicht, nur nochmal: Ich finde, dass bei Citrus´ Bild ein Grundlagenproblem besteht. Das habe ich mmn en detail begründet und keineswegs un-nett. Meine Bilder habe ich als Illustration meiner Kritik eingestellt. Das Pferd von Citrus hat auf diesem Bild überhaupt keinen Kontakt zur Hand und wäre vermutlich so kaum über den Rücken nach vorn trabbar.

Meins zieht an die Hand - auch nicht perfekt und wie gesagt unter Spannung, aber es zieht. Mehr wollte ich damit nicht zeigen. Ob das nun noch optimaler sein könnte oder ob da Genick oder Nacken geöffneter oder geschlossener sind, find ich ehrlich gesagt .... äääh ... subinteressant. Für mich ist in diesem Moment dieses ersten Antestens wichtig, dass der Vorwärtszug überhaupt erstmal zu erkennen ist und der Rücken da ist.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Jep Cubano !
Rapunzel, und ich habe geschrieben, warum ich die Grundlagen, die du hier aufführst eben als nicht so "in die richtige Richtung gehend " wie du empfinde . Für mich ist ein Pferd, das sich nach hinten verhält, sich aufregt und beim Antritt auf die Hand kommt, nicht gut für die Piaffe vorbereitet, sondern da fehlt auch noch ganz viel- nichts anderes schrieb ich. Für mich ist der Spannungsbogen nicht das Wichtigste bei einer Piaffe, zumindest nicht in der Lernphase des Pferdes.

Und bei Citrus habe ich das kommentiert, was ich anhand des Bildes zu sehen glaubte und meine Gedanken zu folgenden Schritten geschrieben, damit es in eine, nach meinem Empfinden, gute Richtung geht.
Man kann die Dinge immer aus verschiedenen Warten betrachten und im Rahmen einer solchen Diskussion hier dadurch viel verdeutlichen.Nimm´s einfach positiv :)
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich kann dir immer noch nicht folgen, aber lassen wir das.
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