Pladoyer für die Besinnung auf die klassischen Prinzipien

Rund um die klassische Reitkunst

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Motte
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Beitrag von Motte »

Meg hat geschrieben:
padruga hat geschrieben:
Und ganz abgesehen davon gibt's noch ne Menge Kroppzeug, das, mal ehrlich gesagt. eigentlich überhaupt nicht zum Reiten geeignet ist, aber eben trotzdem geritten wird.
Ha, an sowas hab ich auch schon oft mein Herz verloren. Kroppzeug. :D Netter Begriff.
Also ich bin ja schon drauf und dran vorzuschlagen, dass wir das Forum umnennen in Kroppzeugreiten.de, klassisch ist hier ja eh keiner :roll: 8)
:lol: :lol: :lol:

DAS ist für mich der Kommentar des Tages :wink:
Famora
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Beitrag von Famora »

Colloid, super Beitrag!
Du hast genau das beschrieben wozu ich zu faul war. :D
Das ist genau der Knackpunkt den ich meinte, deswegen versteht hier niemand Paula.
Die Anlehnung geht vor Pferd aus, d.h. natürlich nicht dass es ewig am langen Zügel rumlatschen soll. Die Anlehnung entsteht durch richtiges Reiten, genau so steht es ja auch in dem hier zitierten Auszug von Seunig.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Ich hab auch Kroppzeug. Ein Baumrückepferd wie mal schmeichelhaft bemerkt wurde *hust*

Zur Anlehnung: Naja, S&P hat es ja schon - 100dert Mal - erklärt....Henne und Ei. Man muss sich schon entscheiden, wie man es macht, aber es soll durchaus Pferde geben, wo man bis zum *nach passender Zeitangabe sucht* warten kann, aber sie würden einen Teufel tun "freiwillig", dass Genick zu beugen und zu schweben :P Das heißt nicht, dass man die Zusammenschraubt, aber nur vom "Zügelschnalle in der Hand halten" passiert da nix. Aber da kommen wir wieder vom Jungpferd weg und über die Grauzonen zur Realität 8) Das ist alles so schwammig *seufz*
Es grüßt Nadine

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Kosmonova hat geschrieben: aber es soll durchaus Pferde geben, wo man bis zum *nach passender Zeitangabe sucht* warten kann, aber sie würden einen Teufel tun "freiwillig", dass Genick zu beugen und zu schweben :P Das heißt nicht, dass man die Zusammenschraubt, aber nur vom "Zügelschnalle in der Hand halten" passiert da nix.
So isses. Und eines der größten Probleme in der heutigen Reiterei besteht in meinen Augen darin, dass die Handhilfen, die auch in der deutschen Schule durchaus vielfältig sind, kaum noch jemand wirklich erklärt und fühlbar macht. Und genau deshalb gibt es dann entweder die Zusammenschrauber, oder aber die Leute mit dem Mantra ”Die Anlehnung geht vom Pferd aus“, die jahrelang exakt darauf warten – ohne einmal auf die Idee zu kommen, dass das Pferd 1. mal eine Ahnung bekommen muss, was der Mensch von ihm eigentlich will und 2. auch eine Anlehnung geboten bekommen muss.
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Spielnase
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Beitrag von Spielnase »

Phanja, vielen lieben Dank für diesen Beitrag:
Aus meiner persönlichen Sicht ist die Sache ganz einfach. Wenn man das Pferd so ausbildet, dass es den Rücken, Körper, etc. korrekt bewegt, wird das Pferd die Nase nicht hdS haben. Ich hatte wohl mit Pferden zu tun, die sich von sich aus erstmal verkriechen oder hinter der Senkrechten sind. Das ging aber immer einher mit einem Verbesserungspotenzial, das nicht vorne, sondern hinten lag. Hat man da was verbessert, verbesserte sich auch die Haltung vorne. Ich sehe nicht NvdS als Ziel aus Selbstzweck, sondern eher als eindeutiges Zeichen, dass woanders etwas nicht stimmt.
Insofern kann ich einfach nicht nachvollziehen, warum bei Profis wie UG oder IK die Pferde oft und dauerhaft hdS laufen.
Und auch vielen lieben Dank an Colloid für:
... Und meiner *pösen* Meinung nach lügt man sich auf diese Art und Weise gepfegt in die Tasche.
Und ich empfinde das nicht als "nicht so schlimm", weil es ein Reiterfehler ist, der in einer falschen Vorstellung vom Reiten begründet liegt. Und diese Vorstellung ist absolut inflationär. Diese Vorstellung sorgt nämlich dafür, daß man kaum Bilder und Videos findet, in denen die Pferde mit Rücken und GHP/vdS laufen. Und das HdS inzwischen so normal geworden ist und alles andere ein viel zu schwieriges, nicht zu erreichendes Ideal.
Traurig.
Ich unterschreibe bei euch beiden :jump1:
Im Moment fehlt mir die Zeit, das ganze selbst in meinen Worten wiederzugeben, aber ich fand einfach, man sollte es nochmal hervorherben ...
Famora
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Beitrag von Famora »

Cubano, du hast leider weder Colloids noch meinen Beitrag richtig verstanden.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Famora hat geschrieben:Cubano, du hast leider weder Colloids noch meinen Beitrag richtig verstanden.
Komisch, mir geht es genau umgekehrt. Ich kann mich des leisen Gefühls nicht erwehren, dass ihr mit dem Begriff "gestaltete Anlehnung" lediglich Zusammenstellen, Ziehen, Fummeln verbindet. Was ausgesprochen schade ist. Nicht für mich, sondern für die Pferde. :wink:
Ansonsten schlage ich vor: Wenn Du etwas mit mir persönlich besprechen möchtest, worauf Deine direkte Anrede schließen lässt, schick mir einfach eine PN… :wink:
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Famora
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Beitrag von Famora »

Cubano, ich habe kein persönliches Problem mit Dir.
Du schreibst hier viel, warum soll ich Dir dann nicht antworten?
Ich bin wirklich total schreibfaul, deswegen schreibe antworte ich jetzt hier mal nur mit Stichpunkten:
Durch korrektes Reiten der Bahnfiguren, Zirkel, Tempowechsel, Gangartwechsel, Außen- und Innenstellung, schultervor/herein usw. ergibt sich von ganz alleine ein reelle Anlehnung. Da muss ich nichts "einstellen". Reite ich versammelnde Übungen ist der Kopf mehr oben als bei z.b. v/a.
Dies schrieb Colloid aber auch schon.
geolina
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Beitrag von geolina »

hallo,

also so kann man doch nicht miteinander umgehen - jeder der anderer meinung ist, ist also dumm und hat nix verstanden ... :roll: .

und da wären wir wieder bei dem punkt, der mir so oft bei den leuten der reinen lehre (welche auch immer das dann gerade ist) auffällt:

absolute respektlosigkeit und unverständnis gegenüber mitmenschen, die auch noch damit erklärt wird, weil man ja als einziger wirklich respekt und verständnis für die pferde hat. *argh*

nebenbei, ich habe durchaus verständnis für paulas streben. ist ja auch meines. nur wenn ich keine fehler machen darf, dann werde ich eben nie besser werden. und zur zeit muss mein pferd eben mit mir leben, es gibt keine perfekte ausgabe von mir. ich hab auch keine 100 rösser, die ich mal eben zum üben hernehmen kann, deswegen dauert das eben mit dem reiten lernen, evtl. wird es auch nie was. dem pferd geht es dennoch ganz gut bei mir, also bild ich mir ein *ggg* und zwar v.a. in den 23h, die ich eben nicht drauf sitze.

alex
irgendwann wird`s schon nach reiten aussehen - irgendwann ...
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Famora, das hatte ich auch gar nicht so verstanden. Und zum Rest: Lies bitte mal mein Posting, in dem ich erkläre, wie ich Übergänge reite. Vielleicht wird dann klarer, was ich mit Variieren oder unterschiedlich einstellen meine. Mal davon abgesehen: Ich kann erst dann mit unterschiedlichen Varianten arbeiten, WENN die Anlehnung stimmt. Vorher würde dieses „einstellen“ (was übrigens ein extrem dämlicher Begriff ist) nur zum Verlust der korrekten Anlehnung führen. Und das wäre dann auch Fummeln, zuppeln etc.
Um das mal an der Praxis festzumachen: Mit meinem Iberer habe ich jetzt rund 4 Jahre nur an den Basics gearbeit. Inklusive einer Anlehnung, innerhalb der er sich ans Gebiss dehnt und davon abstößt. Erst JETZT fange ich damit an, diese Anlehnung auch zu gestalten.

Ganz vergessen:
Colloid hat geschrieben: Und wenn ich mir die "einbisschen HdS" Pferde und Reiter ansehe, sehe ich teils Pferde hinter dem Zügel, aber größtenteils Reiter, die mit der Hand reparieren zu versuchen, was der Sitz nicht hergibt. Ich sehe meistens Reiter, die sich die Pferde mit dem Sitz auf die Hand schieben und vorne gegenhalten in der irrigen Annahme, es würde sich so aufnehmen/versammeln lassen. Bei praktisch keinem dieser Pferde passt die Kopfposition zum Versammlungsgrad.
Yep, vor dem Hintergrund, dass Du diese Bilder siehst – die es leider wirklich oft gibt – kann ich verstehen, dass Du das, was ich schreibe anders interpretierst. Das hat nur leider mit dem, was ich meine, nix zu tun. Ich suche bei Gelegenheit mal ein Video (nein, nicht von mir :P), aus dem vielleicht deutlich wird, was ich meine…
Zuletzt geändert von Cubano am Di, 28. Jan 2014 19:21, insgesamt 1-mal geändert.
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charona
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Beitrag von charona »

@Geo, Danke, vielen Dank, das musste mal gesagt werden, also das mit der respektlosigkeit und dem Unverständnis gegenüber Andersdenkenden. Aber ich glaube, das gehört -leider, sehe sehr leider- zum Reiten, wie das Weihwasser zur Kirche.

Ich verstehe auch, worauf Paula hinauswill, aber mit allem Respekt, der Stil und der Ton, der die Musik macht, ist auch bei ihr unterste Kanone, bei einigen anderen übrigens auch.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

geolina hat geschrieben:hallo,

also so kann man doch nicht miteinander umgehen - jeder der anderer meinung ist, ist also dumm und hat nix verstanden ... :roll: .

und da wären wir wieder bei dem punkt, der mir so oft bei den leuten der reinen lehre (welche auch immer das dann gerade ist) auffällt:

absolute respektlosigkeit und unverständnis gegenüber mitmenschen, die auch noch damit erklärt wird, weil man ja als einziger wirklich respekt und verständnis für die pferde hat. *argh*
Danke für dieses Post, Du sprichst mir aus der Seele!
Viele Grüße
Sabine
Bild
Paula

Beitrag von Paula »

Mensch Rapunzel bei dir moechte Ich mich entschuldigen ,weil du die Bildserie deines Jung Spaniers eingestellt hast nur um die untersch.Positionen děs Kopfes zu zeigen und du vorher erklaert hast bei jenem duldest du Kein hds .Ich hab die Spanier in einem Topf geworfen Und das ueberlesen .Jetzt versteh ich auch deine Reaktion .
Auch den Vorwurf von Motte bez .Bilder und Bewertung .Oh weh
Es war keine Absicht , Ich habe dich wohl schon in eine Schublade gesteckt gehabt.
So !Raus mit dir !
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

sooo und nun sind wir alle wieder gaaaanz harmooonisch - gibt es einen Engelein-Smiler ??? :roll: Pathos, Pathos- wie gut, daß es dich gibt ! ( Hände theatralisch gen Himmel hebt)

Famora, die Krux mit dem "einfachen Reiten " von Hufschlagfigueren und Übergängen ist halt, daß das ohne einen vorhanden Kontakt zur Hand, ohne ein Kommunikationsmittel- was eben- böses Realität- AUCH der Zügel ist, dieselben schlicht nicht reiten KANN.

Reite mal eine Zirkel mit einem Jungpferd ohne Anlehnungsidee! Wie ?

In soweit, eines ist heerer Wunsch- das andere ist das Leben.
Anlehnung wird gestaltet, da beißt die Maus kein Faden ab- auch das seitwärtsweisende sanfte Einwirkungen mit dem Innezügel bei gehaltenem Kontakt außen ist ein Gestalten von Anlehnung - ein erstes Einflußnehmen auf dem Weg zu diese.

Mich nervt immer wahnsinnig- und das tatsächlich- wenn alle immer unter dem Heiligenschein der reinen Lehre oder eines Klassikerzitates so tun, als würden sie ihre Pferde ohne Hand reiten und alles käme "Palim-palim" von ganz alleine.

Das ist schlicht Kokolores !

Alle die mit Trense reiten, haben an diese Zügel angeschnallt, und benutzen dieselben auch.

Oder sie eiern halt 6 Monate um die Bahn und nutzen sie dann :shock: , weil :
ohne sie dann zu nutzen, eiern sie noch weitere 6 Monate um die Bahn und evtl. noch weitere 10 Jahre - wenn es dem Pferd nicht zu blöd wird und es seinen Balast mit einem beherzten Bocksprung in die nächste Ecke befördert.

Ausnahme :
die "Nackich-Reiter" - aber die haben zuvor am Boden andere Kommunikationssignale installiert und bedienen sich anderer Kommunikationsmittel- wie z.B. zwei Gerten, eine Stimme und / oder ein Halsring.
Die werden allerdings von denen, die "richtig" reiten- also mit Zugeln ! belächelt ! Obwohl sie auch nichts Besseres oder Schlechteres können, sondern einfach nur ETWAS ANDERES! - Mit allen Vor- und Nachteilen, die Andersartigkeit mit sich bringt.

Von einigen " richtigen Reitern" werden sie auch ganz doll bewundert, weil sich die "ohne -Hand-richtig-Reiter" nämlich nicht vorstellen können, daß man ohne Zügel / resptv.Hand überhaupt präzise reiten kann. :roll:

Nachbearbeitet w/ Übersichtlichkeit. Gruß S&P
Zuletzt geändert von saltandpepper am Mi, 29. Jan 2014 09:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

S&P:Danke für dieses Posting…Engleinschickt :P
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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