Mal ne Frage zum Reiten ohne Sperrhalfter

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Junito
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Beitrag von Junito »

Was ich mir vielleicht noch vorstellen könnte, wäre, dass ein RH ähnlich wie bei Akupressur irgendwelche Nervenpunkte oder ähnliches bearbeitet. Da das aber im Dauerbetrieb geschieht, kann das doch auch nicht gesund sein?

Ich gebe aber zu, dass ich da zu wenig Ahnung habe.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Mikalaya
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Beitrag von Mikalaya »

Mir wurde es so beigebracht (und bislang hat mich das auch am ehesten überzeugt) dass Reithalfter (korrekt verschnallt) die Lage des Gebisses stabilisieren sollen.
Sie seien (ursprünglich..) weder dazu gedacht das Maul zuzubinden, noch die Kraft umzuverteilen (die Argumentation erschließt sich mir ohnehin nicht) sondern sollen bewirken, dass das Gebiss ruhig liegt, nicht gegen die Zähne knallt und nicht hin und her gezogen wird.
Westerntrensen haben ja grundsätzlich keine Reithalfter sondern Kinnriemen, die die Lage stabilisieren sollen. Von Mouth Closern abgesehen, aber da steht die Bezeichnung wenigstens zur Anwendung :roll:
das hannoversche Reithalfter ist irgendwie ohnehin fast nur noch in der Isiszene üblich, selbst die FNler sind zum größten Teil davon weg, eben weil die Atmung beeinträchtigt werden kann - Akkupressurpunkte finde ich auch einleuchtend.
Schwedische Reithalfter sind mMn nicht per se schlecht.
Sie sind schön abgepolstert und sehen soweit eigentlich ganz bequem aus *find*, das Problem ist nur, dass man damit das Maul zuknallen kann - wenn man es nicht tut, was spricht dagegen?

LG
Mika

(Meine Gebisstrense hat ein doppelt gebrochenes D-Ring-Gebiss mit Kinnriemen, ohne Reithalfter)
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birdy
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Beitrag von birdy »

Ich muss noch einmal meinen Senf zum Reiten mit RH und Sperriemen abgeben!

Gestern abend wurde ich nämlich Zeugin von einem wirklichen häßlichem Anblick.

Pferde wurde "ordentlich" geritten und natürlich war ums Maul herum alles rappelfest geschnallt. Als Besi nun alles aufschnallte bekam das Pferd ein absolutes Maulproblem. Es konnte sein Maul gar nicht mehr gescheit öffnen, klapperte vielmehr mit ihm und ich hatte den Eindruck, dass es nach Luft schnappte. Der Sperriemen hinterließ einen großen Abdruck und Besi schaute keineswegs nach dem Maul.

Ein zugeschnürter Sperriemen hat doch mehr Auswirkungen als man viell denkt! Und ich empfand es als grässlich, wie das Pferd (ich sage mal perplex) war, dass es wieder frei ist.
LG
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kiki
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Beitrag von kiki »

Solchen Menschen müsste man das Maul auch mal so zuknallen und sie damit längere Zeit rumlaufen lassen. :evil:
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Es gibt auch Pferde mit einer "Delle" am Nasenrücken an der Stelle, an der der Riemen liegt. Da frage ich mich wie fest man da über welche Zeiträume festziehen muß, bis es zu so einer Veränderung kommt?!
Liebe Grüße
Susanne
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birdy
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Beitrag von birdy »

Es war eigentlich eher erstaunlich, da ich so etwas wirklich noch nie beachtet habe oder besser gesagt diese Reaktion eines Pferdes so nah gesehen habe!

Ich reite momentan auch ein Pferd, dass meist zugeschnürt wurde (aber nicht allzu stark) und bei mir ohne alles läuft- keine Probleme, nur beim Leckerlie geben reißt er das Maul riesig auf, weil er den Widerstand in Erinnerung hat...
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

@ Birdy: Ich habe meine 2 mal auf Anraten eines relativ bekannten Ausbilders versucht mit locker verschnalltem Reithalfter zu reiten. Sie ging da in totale Abwehrhaltung. Ich denke, sie hat da eben früher einschlägige Erfahrungen gemacht.
Liebe Grüße
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birdy
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Beitrag von birdy »

:idea: :?: :idea:
Aber meinst du wirklich, dass sie lieber zugeschnallt geritten wird?
Es ist eine Umstellungssache und sicherlich wehrt das Pferd sich erst einmal, wenn es viell merkt, dass es dieses kann oder Erinnerungen hochkommen.
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

@ birdy: Ähm, ich reite sonst ohne :D
Liebe Grüße
Susanne
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birdy
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Beitrag von birdy »

Ach so, hatte sich so angehört, dass du mit reiten würdest ,)

Dann ist ja gut :P
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cavalo lusitano
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Beitrag von cavalo lusitano »

Mikalaya hat geschrieben:Mir wurde es so beigebracht (und bislang hat mich das auch am ehesten überzeugt) dass Reithalfter (korrekt verschnallt) die Lage des Gebisses stabilisieren sollen.
So habe ich es auch gelernt mit ca. 2 Finger breit Luft bei der Verschnallung. Aber was mir bis heute noch nicht einleuchtet ist, wie kann das RH, dass ja seperat von den Backenriemen verschnallt wird, die Lage vom Gebiss stabilisieren? :?: :?: :?:

Abgesehen von hannov. RH oder iberischen Trensen Ausführungen, wo der Nasenriemen kombiniert mit den Backenriemen verschnallt wird, was aber in erster Linie die Position der Backriemen stabilisiert.
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

@ birdy: So schnell entstehen Mißverständnisse :lol:

@ cavalo lusitano: Geht mir genauso.
Mir leuchtet es auch noch bei der Befestigung der Knebeltrense im Backenstück ein. Aber ansonsten :?: . Da macht die Westernvariante mit dem Lederriemen, der unten durch die Gebißringe gezogen wird noch mehr Sinn.
Liebe Grüße
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Mikalaya
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Beitrag von Mikalaya »

cavalo lusitano hat geschrieben:Aber was mir bis heute noch nicht einleuchtet ist, wie kann das RH, dass ja seperat von den Backenriemen verschnallt wird, die Lage vom Gebiss stabilisieren? :?: :?: :?:
sorry, da habe ich mich falsch ausgedrückt. das reithalfter selbst wird ja normalerweise (FN "normal") beim reiten auf trense nicht ohne sperriemen verwendet. Es hält also den sperriemen in einer ruhigen, zügelunabhängigen lage und dieser stabilisiert dann das gebiss. reithalfter ohne sperriemen macht höchstens insofern sinn als dass sich das pferd dann die trense nicht mal eben abstreifen kann, einen weiteren effekt sehe ich da zumindest nicht (außer natürlich man knallt es wirklich zu).

@Birdy: das geht natürlich gar nicht :(
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Junito
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Beitrag von Junito »

Wenn man das "Selbstausziehen" befürchtet, würde ich aber eher einen australischen Stockzaum empfehlen... Der hat einen speziellen Kehlriemen (aber auch kein Sperrhalfter) :P , der das wirkungsvoll verhindert.
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Patty87
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Beitrag von Patty87 »

sehr interessant dazu ist das Special in der März-St. Georg. Wie steht ihr denn zu der These, dass eine Zäumung ohne RH die Akzeptanz des Gebisses verhidnert ?
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