Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich will damit ganz sicher niemandem irgendeine Meinung verbieten, das ist tatsächlich rein als Anregung gedacht.


Denn eben, es ist super horizonterweiternd, möglichst verschiedene Pferde zu reiten. Dein Beispiel mit dem Pony ist absolut passend. Wenn da jemand kritisiert, dass das Pony zu eilig, nicht taktklar etc. geht, würdest du auch nicht schweigend leiden, sondern erstmal erklären, dass das aus diesem und jenem Grunde so ist, unter anderem auch, weil es nun mal ein Gangpferd ist und die Übersetzung bei einem so kleinen Pferd anders aussieht usw. Und das mit vollem Recht. Das hat gar nichts mit "Kritik abweisen" zu tun, denn Josa hat diese ja absolut nicht abgewiesen, sondern aufgegriffen und ihr Vorgehen erklärt usw.


Rusty: Das Problem ist wie immer das Nichtvorhandensein eines repräsentativen Beispiels. Also eines Pferdes, dessen Reiter beim Grab seines Uropas schwören kann, dass es absolut immer nur leicht und fein ausgebildet wurde (wobei das ja auch schon relativ ist), und der so zu einem objektiv guten Ergebnis gekommen ist.
Motte
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Beitrag von Motte »

Ist Reiner Klimke eigentlich klassisch?
Donna
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Beitrag von Donna »

Liebe Motte ich kenne einen namenhaften Profi der bei Rainer Klimke immer wieder im Training zu sah.Dieser schrieb mir RK sei unoetig grob geritten im Training.
Ein grosser Reitmeister machte auch gern seine Anspielungen darueber wie klassisch *gg*
RK war.Er versuchte klassisch zu wirken sagen wir mal so.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Jaja, die namenhaften Profis.
Motte
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Beitrag von Motte »

Donna hat geschrieben:Liebe Motte ich kenne einen namenhaften Profi der bei Rainer Klimke immer wieder im Training zu sah.Dieser schrieb mir RK sei unoetig grob geritten im Training.
Ein grosser Reitmeister machte auch gern seine Anspielungen darueber wie klassisch *gg*
RK war.Er versuchte klassisch zu wirken sagen wir mal so.
Ach so ja - du warst das ja auch, die seiner Tochter Rollkur etc vorwarf, richtig?

Andere Frage:
Woher kommt eigentlich die Mär, klassische Pferdeausbildung wäre nur eititei und freiwillig und bloss nie nicht mal mit gewissen "Druckmomenten" behaftet?

Warum reagiert ein Pferd nicht so wie es sollte? Tja, da gibt es viele Gründe. Es gibt auch ganz einfach den Grund, dass es das eben kann.
Da kann ich mir dann nen Wolf analysieren - ändert trotzdem nix daran.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Josa:
Danke für die Erklärungen. Wenn du gezielt jetzt zur anderen Trainerin fährst, weil sie einen anderen Weg geht, finde ich das schön.

Die Ursachen für die Baustellen mit Siggy kann man sicher unterschiedlich lösen. Wenn sich das Pferd auf die Hand stützt, weil kein Gewicht nach hinten verlagert wird, gibt es auch da sicher unterschiedliche Ansätze.

Dass hier inzwischen jede Form der Kritik allseits korrigiert wird durch Erklärungen, wieso es nun grade aber so sein könnte, von Usern die über Siggy konkret auch nur mutmaßen ... das finde ich erstsunlich. Vorsichtig formuliert.


Zu RK:
aus eigenen Eindrücken wag ich die Behauptung, dass er wohl klassisch ausgebildet hat. Was die Art der Ausbildung angeht. Immer fein - nein. Ich war nicht erstaunt wenig positives zu hören von einer Züchterin.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Das verstehe ich nicht, Finchen. Also konkret den letzten und vorletzten Absatz.
grisu
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Beitrag von grisu »

Es ist natürlich schwierig, etwas zu einem Drei-Minuten-Video zu sagen, das auch noch das erste Mal reiten bei einer neuen RL mit anderem Konzept darstellt. Hier geht es ja um eine gezielte Problemkorrektur. Ich finde allerdings tatsächlich auch, dass hier nur Symptome korrigiert werden.

Vorausgeschickt: Ich weiß genau, wie Josatianma sich fühlt. Ich habe viele Jahre lang in Turnierställen Warmblüter geritten. Das war ganz wunderbar bei der sensiblen Fraktion. Bei den bewegungsstarken Büffeln hatte ich genau dieselben Probleme wie Josatianma. Man fühlt sich als Passagier und kommt einwirkungsmäßig an seine Grenzen.
Und ich hatte vor ein paar Jahren auch den noch viel belastenderen Fall, nämlich so ein Schiff zu besitzen ;) 1,76, fünf Jahre alt und erstreckte sich endlos in jede Richtung … Die Dame war weniger büffelig als Siggi, dafür noch länger und mit noch größerer Übersetzung. Und ja, das ist ne andere Hausnummer, vor allem wenn die eigenen reiterlichen Stärken bei eher heißen hochblütigen Pferden liegen.

Wie sensibilisiert man so ein Pferd, ohne es zu verschrecken. Wie bekommt man es sauber von vorne nach hinten an die Hilfen, damit es nicht ins Mauligwerden, Eilen etc. verfällt? Und wie verhindert man, dass man nicht frustriert ins Ziehen, Quetschen und Halten kommt?

Einhundertprozent sitzen muss die Nachgiebigkeit im Genick und bei Stellung und Biegung sowie die Reaktion auf den treibenden Schenkel - und wenns im Galopp noch zu viel ist, dann nur kurz galoppieren, immer wieder Übergänge und sonst eben im Schritt und Trab.

An der eigenen Fitness und Körperspannung arbeiten ist ein Muss. Schon der Bewegungsablauf eines solchen Pferdes fordert Kraft der tiefen Muskulatur. Hat man die nicht, kommt am schnell in einen Grenzbereich, in dem man nicht mehr souverän und feinmotorisch einwirken kann.

Ganz wichtig - Abwechslung bieten:
- Damit das Pferd sich auch mal freudig nach vorne bewegen kann und den Rücken aufmacht, sind Cavalettistunden und Springgymnastik prima.
- Damit es mal das kleine Büffelhirn anstrengen muss und einen Sinn in seinem Tun entdecken kann, sind Trailhindernisse gut
- Klettern im Gelände macht schöne Muckis und wirkt Wunder fürs Gleichgewicht

Ansonsten: Reaktion auf alle Hilfen sicherstellen, Übergänge reiten und ne Menge Geduld. Bekommt man Probleme - Turnierstart verschieben, Grundlagen festigen.
Im Zweifel einen versierten Reiter engagieren, der einem regelmäßig (wöchentlich) hilft.

Alternativvorschlag: (geht leider nur bei Stuten): Pferd nach ein paar Jahren an einen interessierten Züchter geben und Connemara-Pony kaufen :wink:
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Rapunzel hat geschrieben:Das verstehe ich nicht, Finchen. Also konkret den letzten und vorletzten Absatz.
Was genau verstehst du jeweils nicht?
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

grisu hat geschrieben:Es ist natürlich schwierig, etwas zu einem Drei-Minuten-Video zu sagen, das auch noch das erste Mal reiten bei einer neuen RL mit anderem Konzept darstellt. Hier geht es ja um eine gezielte Problemkorrektur. Ich finde allerdings tatsächlich auch, dass hier nur Symptome korrigiert werden. :
Nur für meinen Teil: ich beziehe mich mit meinem Eindruck nicht nur auf das hier aktuelle Video. Mir ging es von Beginn der Reiterei an so, dass ich mich gewundert habe über Josas Weg mit Siggy.


Und wegen immer leicht etc ... es ist was anderes, mal zulangen zu müssen etc, als das Konzept auf Spannung durch halten aufzubauen (letzteres war für mein Emofinden bei dem RU von Seb. L z.B. der Fall).
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Finchen hat geschrieben:J
Die Ursachen für die Baustellen mit Siggy kann man sicher unterschiedlich lösen. Wenn sich das Pferd auf die Hand stützt, weil kein Gewicht nach hinten verlagert wird, gibt es auch da sicher unterschiedliche Ansätze.
Ja gut: Wie WÜRDEST Du die Problematik ja lösen? Du kennst von uns allen das Pferd-Reiterpaar ja am Besten…
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

finchen hat geschrieben:als das Konzept auf Spannung durch halten aufzubauen (letzteres war für mein Emofinden bei dem RU von Seb. L z.B. der Fall).
Da hast du dann aber etwas völlig falsch gesehen bzw. empfunden. Gerade Seb war es wichtig, dass vorne immer wieder losgelassen wird und nicht festgehalten wird.



@grisu: Danke für deine Vorschläge. Hast du per PN ein paar nette Übungen für das Training der tiefen Muskulatur?
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

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grisu
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Beitrag von grisu »

klar :D
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich verstehe die ganzen Anspielungen darauf, wer jetzt was gemacht und gesagt hat, in beiden Absätzen nicht. Ist aber auch nicht wichtig.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Dass der Weg zu einem anderen Ziel führen sollte bei SL glaube ich ja gerne. Aber das wie gefällt mir nicht und das Wort "Spannungsreiterei", das dazu fiel, trifft es für mich eben.

Cubano:
ich kenne Josa als Reiterin mit einigen anderen Pferden, Siggy nicht geritten von ihr. Hat es damit was zu tun, oder scheißt du da nicht grade zwei unterschiedliche Dinge zusammen?
Auch hier im Forum ist so oft der Vorschlag, wenn Pferd noch nicht Gewicht auf die HH nehmen kann, ihm schwer fällt in der Halle/auf dem Platz zu galoppieren, das erstmal zu lassen, und/oder vermehrt im Gelände zu reiten. Ein Beispiel.
Insgesamt finde ich nicht sinnig in einzelne Stücke zu zerlegen und zu sagen wo man welche Übung anstelle von reiten würde. Das hat doch mit einzelnen Ideen zu einzelnen Übungen oder Lösungen zu tun.
Ich war von Beginn an verwundert über die Art - wie gesagt, mir geht es nicht allein um das aktuelle Video. Und das TB steht ja zur Verfügung.

Rapunzel:
Welche Andeutung? Ich wundere mich nicht über den ersten Satz von Donna zum Thema, und habe mich nicht gewundert, als ich eben dieses von einer Züchterin gehört habe aus ihren eigenen Beobachtungen geschildert. Das dürfte konkret genug sein?

Egal? Wieso hast du den Hinweis gepostet, wenn es egal ist?
:lol:
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