Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Lilith79
User
Beiträge: 848
Registriert: So, 06. Dez 2009 18:30
Wohnort: bei Pforzheim

Beitrag von Lilith79 »

@Rusty: dann bist du vielleicht in einen AR Forum besser aufgehoben? (das ist überhaupt nicht böse gemeint, sondern pragmatisch) Also zumindest was das Diskutieren angeht, nicht was das "Zeigen" angeht. So macht ein Austausch ja sonst keinen Sinn, da schreiben sich dann eh bloß alle (Dich eingeschlossen) die Finger umsonst wund.
Kiruna Karmina
User
Beiträge: 740
Registriert: Mi, 04. Apr 2012 13:50
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von Kiruna Karmina »

Das finde ich auch schade, Rusty. Du hast eine prima Beziehung zu Deinem Pferd und kannst doch durch Ausprobieren sehr schnell erkennen, ob eine Vorgehensweise nützlich ist oder nicht. Aus meiner Sicht würde das nicht schaden, sondern Deine Möglichkeiten erheblich erweitern. Das muss ja nicht Dein ganzes System umwerfen, könnte es aber sinnvoll ergänzen.
Donna
User
Beiträge: 459
Registriert: Do, 30. Jan 2014 20:31
Wohnort: Erlangen

Beitrag von Donna »

Rusty ist kein kleiner Teenie,sie weiß was sie tut,sie ist hier sehr gut aufgehoben,hier ist ein klassikforum, Lilith,nicht ein Forum wo man so zu reiten hat wie ein paar User sich das als non plus ultra vorstellen.
Rusty du hast es sehr gut auf dem Punkt gebracht,bei den Anmerkungen zu deinem Video ging mir auch durch den Kopf, das wohl das von dir gewünschte von manch einem User als unerwünscht betrachtet wird und das bestimmte Vorstellungen von schwunghaften Bewegungen als das einzig ideale gesehen werden,Fehler gesucht werden anstatt das Gesamte von deinem Blickwinkel aus sehen zu wollen.Aus Erfahrung weiß ich das es ganz viele stille User gibt,die sich über deine Filme freuen und gucken was sie für sich mitnehmen können.
Langzügel ist das Tempo noch kürzer,ja ,aber weit davon entfernt seid ihr nicht mehr
Rapunzel ,Rusty ist auf alle Kommentare eingegangen, du hättest gern gehabt ,sie betrachtet sich selbst als Schülerin von euch ?
Hier ist ein Privatforum ?wer nicht so tickt wie die von den Vielschreibern anerkannten Koryphäen hier wird rausgemoppt,ist das neuerdings so?
Rapunzel
User
Beiträge: 2337
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

Beitrag von Rapunzel »

Donna, wie immer ist die Einzige, die sich als allwissende Richterin über alles aufschwingt, eine Person - nämlich du.
Benutzeravatar
Meg
User
Beiträge: 3500
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 07:37
Wohnort: Vestfossen NO

Beitrag von Meg »

Mir fällt dazu nur der Beitrag von Dr. Ritter zur AR ein. Leider finde ich den nicht mehr...

Snøggi geht es sehr gut bei ihrer neuen Mama Linda.

Später dazu mehr :-)
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
grisu
User
Beiträge: 747
Registriert: Di, 12. Jun 2007 12:02
Wohnort: S-H

Beitrag von grisu »

Ich hätte es ja nie gedacht, aber hier muss ich Donna teilweise zustimmen.

Rusty geht doch auf alle Fragen ein und erklärt, warum sie es so macht, wie dies macht.

Ob es einem nun gefällt oder nicht, ist ein anderes Ding. Und ob man findet, dass das Ergebnis richtig oder falsch ist, auch.

Ganz ehrlich, für mich ist die Vorgehensweise so verkopft, dass ich nicht wirklich viel damit anfangen kann, aber das Pferd ist super motiviert und fröhlich, geradeaus darf es auch gehen (nämlich regelmäßig vor der Kutsche). Also lese ich es mir durch, denke (im Rahmen meiner Möglichkeiten ;) ) darüber nach, und finde es eine interessante Anregung.

Rusty reagiert doch auf Kritik und Anmerkungen ganz genauso wie andere Schreiber hier auch - sie erklärt, warum sie zu ihren Überzeugungen gekommen ist. Dann kann man sich das durchlesen, mit den eigenen Überzeugungen abgleichen und ggf. nachfragen oder eben denken, "nö find ich falsch" und was dazu schreiben.
    sinsa
    User
    Beiträge: 882
    Registriert: Di, 13. Nov 2007 19:32
    Wohnort: berlin

    Beitrag von sinsa »

    @Rusty Ach so, Du arbeitest ausschließlich akademisch. Ich gebe zu, dass war mir vorher nicht klar.
    Da Du sämtliche Ideen und Vorschläge, die hier angeführt wurden direkt für Dich ablehnst, frage ich mich, wie ich diese Aussage verstehen soll
    Rusty072009 hat geschrieben:Viel spannender ist es ohnehin die Gemeinsamkeiten zu finden und zu überlegen: was kann ich davon lernen und für meine Arbeit übernehmen?
    Da Du außerdem schreibst, dass Du viele Dinge anders definierst als andere, frage ich mich, wie man Deine Videos dann überhaupt kommentieren kann.
    Diese Tatsache erklärt lediglich, warum ich drei Fragezeichen im Gesicht habe, wenn ich versuche in einigen Punkten die Videos mit Deinen Aussagen dazu in Einklang zu bringen.

    Den von Dir verlinkten Podcast habe ich mir angehört, aber mal ab vom Unterhaltungswert verstehe ich nicht, was Du mir mitteilen möchtest. Kein Mensch redet davon das vorwärts gleichbedeutend mit schneller ist :kopfkratz:
    Du selber erkennst, dass Dein Pferd hinten kurz tritt und das macht es mittlerweile bis dahin, dass die HH hochspringt. Um es aber wieder weiter vorgreifen zu lassen, muß man einen "Raumgewinn" allerdings auch zulassen.


    Zuletzt noch zwei Anmerkungen die hoffentlich völlig Reitweisenübergreifend für Dich annehmbar sind.
    Du hast Dir eine ganz wunderbare Form der gemeinsamen Arbeit mit Deinem Pferd errarbeitet. Deine Kommunikation mit Longe und Gerte ist sehr weit ausgebaut und ich frage mich, warum Du 1001 Lektion als Lösungsweg für Dich ausgesucht hast, statt das [für mich] naheliegende zu tun und das Pferd vorne zu Rahmen und hinten ganz simpel die Gerte am Sprunggelenk zu nutzen um so Deinem Pferd die Anweisung zu geben, die Hinterhaxen wieder ein wenig in Wallung zu bringen.

    Aus reiner Neugier: Im aktuellen Video fällt mir vor dem Widerrist eine kleine Delle in der Oberlinie auf, die in Deinem alten Reitvideo nicht da war. Liegt das an der Mähne, die ungefähr dort auch auf der anderen Seite liegt und ist daher eine optische Täuschung oder ist die auch in der Realität vorhanden?
    Donna
    User
    Beiträge: 459
    Registriert: Do, 30. Jan 2014 20:31
    Wohnort: Erlangen

    Beitrag von Donna »

    Wahnsinn wie exact du beobachtest Sinsa,bist du nicht hauptsächlich Wanderreiterin mit deinem Isi?
    Vielleicht ist dir das entgangen Sinsa,am Anfang ihres Posts wiederholt Rusty die mornierten Punkte zum alten Longiervideo und erklärt und zeigt die Veränderungen.Sie hatte zugehört sich Gedanken gemacht und umgesetzt,dort wo sie der Meinung war das es berechtigt war aus ihrer Philosophie.
    Sie hat Anregungen für sich gefunden und an deren Umsetzung gearbeitet.Sie ist dann auf alle weiteren Anmerkungen beim aktuellen Video eingegangen und hat ihre Sichtweise geschildert
    grisu hat es gut zusammengefasst und mir gefällt die Arbeit ausgesprochen gut,
    Ich wünschte ich könnte in diesem Leben noch lernen so am Boden zu arbeiten,zu longieren.
    Ich wünschte mir ein jeder gucke mal in den Spiegel was er selbst kann,bevor es sich als Lehrmeister berufen fühlt
    Rusty072009
    User
    Beiträge: 136
    Registriert: Mi, 03. Jun 2015 10:30
    Wohnort: Neuwied

    Beitrag von Rusty072009 »

    Was ist eigentlich los mit euch? Hab ich hier irgendwem irgendetwas getan?

    Ich wurde von Usern dieses Forums (nein, nicht von Donna) bereits angeschrieben sowie in meinem persönlichen Umfeld darauf angesprochen dass sie sich nicht (mehr) trauen hier etwas zu schreiben oder gar einzustellen, aufgrund der Reaktion die ihr hier auf meine (und andere) Videos und Beiträge zeigt wenn die Vorgehensweise nicht dem hier als Ideal angesehenen Zielbild bzw Ausbildungsweg entspricht. Ist das nicht schade?

    Ich habe versucht eure Kritik aufzugreifen und meine Arbeit im Rahmen meiner Möglichkeiten und Überzeugungen anzupassen. Für mein Empfinden bedeutet und beinhaltet klassische Reitkunst sehr viel mehr als Ausbinder, DL und geradeaus vorwärts, aber hierzu werden wir wohl offensichtlich nicht auf einen Nenner kommen.

    Ich hab jetzt erst mal keine Lust, Zeit und Kraft mehr hierzu noch irgendetwas zu schreiben. Es bringt doch sowieso nichts, wenn ihr nicht bereit seid euch auf etwas anderes einzulassen und auf einer gemeinsamen, fairen Ebene miteinander zu diskutieren dann kann ich euch nicht dazu drängen.


    Gruß
    Donna
    User
    Beiträge: 459
    Registriert: Do, 30. Jan 2014 20:31
    Wohnort: Erlangen

    Beitrag von Donna »

    Stimmt früher gabs hier einige Anhänger der AR ,die sich doch auch als klassisch bezeichnen darf,oder etwa nicht? Von denen liest man irgendwie kaum mehr was...Rusty und andere haben meine Einstellung zur Ausbildung generell verändert, nicht was macht einer zählt,AR,PK usw sondern wie arbeitet jemand.Nicht wie exakt ist es und wie entspricht es meiner Philosophie sondern wie ist das Gesamtpaket.
    Ulrike
    User
    Beiträge: 2573
    Registriert: Di, 14. Jan 2014 13:38
    Wohnort: bei Lüneburg

    Beitrag von Ulrike »

    Rusty,


    das finde ich nun schade, das Du nicht weiter einstellst. Verstehen kann ich es jedoch, Deine Beiträge sind für mich sehr differenziert und Du weisst, was Du tust und WARUM Du was tust.

    Ein Gesamtpaket kann es natürlich niemals sein, es können nur Teile gezeigt werden.

    Aber, auch hier beschreibst Du genau Deine Vorgehensweise, das ist für mich sehr verkauft aber lernen tue ich eine Menge, denke darüber nach und verwerfe oder auch nicht.


    Als, gerne weiter mehr!


    LG Ulrike
    Benutzeravatar
    Tossi
    User
    Beiträge: 786
    Registriert: Mi, 03. Feb 2010 19:47
    Wohnort: Allgäu

    Beitrag von Tossi »

    Ich glaube, die unterschiedlichen Meinungen gehen hier auch darauf zurück, dass die meisten hier eben in erster Linie "Reiter" und nicht "Longierer" sind. Mein Pferd ist z.B. mehr als doppelt so als wie Rustys und kann aber an der Longe wahrscheinlich nicht mal 5 % von dem, was sich die beiden erarbeitet haben. Auch ich selber bin meilenweit von solchem Können entfernt, aber das ist halt auch nicht mein Ziel...ich will ja schlicht reiten (lernen).

    Nun weiß ich aber zufällig, dass Rapunzel ebenfalls eine "Koryphäe" im Bereich Longieren usw. ist, weil sie m.W. ein Pferd hat, das nicht mehr reitbar ist. Darum finde ich z.B. ihre Tipps da immer sehr hilfreich. Jeder kann doch schnell in die Situation kommen, wo man sein Pferd ohne Reitergewicht beschäftigen muss.

    Zur AR haben wir schon endlos diskutiert, ist tatsächlich nicht meins - egal ob geritten oder vom Boden aus, obwohl ich auch da immer mal wieder eine Anregung "aufschnappe"....
    LG
    Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
    Rapunzel
    User
    Beiträge: 2337
    Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

    Beitrag von Rapunzel »

    Haha, ne Koryphäe bin ich sicher nicht, aber ich habe mich schon sehr viel und intensiv mit den verschiedensten Arten des Longieren beschäftigt. Mein eines Pferd ist übrigens durchaus noch voll reitbar (mit jetzt 24), aber mir macht mit ihm die Longenarbeit mehr Spaß (und ihm auch). Er geht zum Ausgleich mit einem Reitmädel ins Gelände.

    Rusty, ich verstehe nicht so richtig, dass du so angekekst bist. Wirklich jeder in diesem Thread hat doch hier sehr differenziert und gut begründet geschrieben, was er wie sieht und warum, und äußerst konstruktive Vorschläge gemacht ... und immer noch explizit die sorgfältige Arbeit positiv herausgestellt, die du mit deinem Pferd leistest.
    saltandpepper

    Beitrag von saltandpepper »

    Rusty072009 hat geschrieben:Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Rückmeldungen!

    Ich meinte schon, dass Rusty mit 6,5 Jahren noch als Jungpferd durchgeht- oder nicht?

    Natürlich kommt im Renvers nicht nur die Schulter rein, sondern auch die Hinterhand raus, das Pferd muss ja sein altes inneres/ neues äußeres Hinterbein zum Schwerpunkt bringen, darum geht’s doch. Wenn eine Schulter stützt liegt das oft am zu wenig aktiven diagonal liegenden Hinterbein. Bei Rusty sieht man das zeitweise extrem deutlich, vor allem wenn man keinen Einfluss darauf nimmt, d.h. das linke Hinterbein ist teilweise so langsam und bleibt so lang hinten raus stehen, dass daraus ein Taktfehler bis hin zum „lahmen“ entsteht. Renvers macht das Hinterbein mobil, weil es einen maximal weiten Weg in Richtung Schwerpunkt zurück legen muss. Genau das das will ich hier- unter anderem- erreichen. Das biegen nach außen (inkl. Hüfte) sowie das mitführen des Hinterbeins sehe ich hier also nicht als „Fehler“ , sondern es ist ein absolut bewusst herbei geführter Bewegungsablauf- der ihm übrigens alles andere als leicht fällt, auch wenns nach langer Übung vielleicht so aussieht. Entzogen hat er sich durch ständiges Kruppeherein, und dahin geht die Tendenz nach wie vor. Mit Schulterherein haben wir auch zuvor schon gearbeitet, aber zur Korrektur des überbiegens/ der starken Stellung muss ich ihm erklären sich um die Hilfen an seiner von mir abgewandten Seite zu biegen. Das heißt ich erkläre ihm zuerst „bieg dich andersrum“ um im weiteren Verlauf „bieg dich weniger“ abrufen zu können. Ziel ist es langfristig natürlich die innere Hüfte vorn zu behalten und wieder mehr in Richtung SH zu formen. Ich kann die Hinterhand egal ob SH oder KH problemlos innen behalten und ich kann problemlos innen biegen- aber genau das Gegenteil konnte ich bisher nicht. Nun erarbeite ich das Gegenteil (Renvers) um irgendwann wieder bei einem besseren (weniger überbogenen) SH zu landen.

    Ah, ok, das sieht man im Clip so natürlich nicht. Für mich stellt sich dann aber nach wie vor die Frage, der Übermobilisierung der Nachhand - die automatisch eine vermehrte Vorhandlastigkeit bedingt. In dem Moment, in dem ich die Hinterhand seitlich bewege, muss die Vorhand tragen. Daher ist der Umweg über den Renvers zwar in deiner Argumentation nachvollziehbar, aber für mich aber dennoch nicht sinnvoll.

    Es sei denn, du würdest die Positionierung über die Verschiebung der Schulter einleiten. DANN wäre es in meinen Augen eher Ziel-führend.

    Nächster Schritt ist es- wie schon beschrieben- die Oberlinie in der Versammlung gedehnt zu halten, aber dafür möchte ich eigentlich erst noch sicherere Kontrolle über Schulter, HH und Biegung- denn zur Zeit führt ein Impuls am Kappzaum noch tendenziell zum abbiegen des Halses. Da hätte ich gerne erst etwas mehr Stabilität, bevor ich wieder mit einem Impuls (zwangsläufig nach innen) agiere. Im Video sehe ich allerdings auch dass ich ihn nach dem versammeln nach wie vor immer wieder zu plötzlich vor und tief lasse. Ich glaube also ich weise ihm diese Form so (unsinnig) an, denke dass er schon steter in einem gesünderen Rahmen bleiben könnte wenn ich es konsequenter einfordern würde. Eine Idee vom Zielbild (rundere Oberlinie, mehr Bereitschaft zur Hand hin zu suchen bei vorgreifender Hinterhand) habe ich, aber die Umsetzung fällt mir schwer. Man sieht es auch sehr gut in MEINEM Körper wie ich ihn nach dem versammeln wieder volle Kanne nach vorn unten schleudern lasse.

    :lol: ja stimmt, das sieht man :lol: - wäre ja auch gemein, wenn nur das Pferd Probleme hätte....

    Ich habe gelernt: zuerst HH hinter der Schulter arbeiten, im nächsten Schritt Schulter vor der HH bewegen.
    Hier scheint ein grundlegender Unterschied unserer Auffassungen zu sein.
    Im Hinblick auf eben die hier vorhandenen Probleme, würde ich nie die Hinterhand hinter die Schulter führen, sondern immer die Vorhand VOR die Hinterhand setzen. Eben aus vorgenanntem Grund.

    Hier muss ich definitiv aufpassen bewusster eine feste Linie einzuhalten und vorher zu entscheiden was ich möchte, zu oft entscheidet er an der Longe was leichter geht. Aufgrund der großen Entfernung zum Pferd ist es auch wirklich sehr schwer hier präzise anzuweisen. Ich registriere es dann aber spätestens beim reiten oder in der Handarbeit, denn da spürt man sehr viel schneller wo man bereits Leichtigkeit hat und wo man vielleicht etwas nachlässig war.



    Zum Thema Vorwärts und Geraderichten habe ich doch schon im anderen Thread umfassend ausgeführt was ich darunter verstehe und was nicht. Hier ist es besser erklärt als ich es in Worte packen könnte: http://annaeichinger.com/reite-dein-pferd-vorwaerts/

    da ich z.Zt. keinen Lautsprecher habe, kann ich das leider nicht hören...

    Eine konstantere Arbeit in der neuen, angestrebten Form ist das Ziel- vorausgesetzt die Schulung der Hilfen sowie die Gymnastizierung sind so weit voran gebracht, dass das Pferd die gewünschte Haltung überhaupt erst mal einnehmen kann. Erst die richtige Form anweisen können, dann immer wieder dahin korrigieren bis irgendwann keine Korrektur mehr erforderlich ist und das Pferd konstant in der gewünschten Form arbeiten kann.

    Eine äußere Begrenzung durch eine Bande kommt für uns nicht in Frage, weil die Pferdeschulter schmaler ist als die Hüfte, wodurch jedes Pferd wenn es an der Bande anlehnt automatisch vermehrt mit Kruppeherein-Tendenz mit Gewicht auf der äußeren Schulter gehen wird. Dies entspricht genau dem Gegenteil von dem was ich hier eigentlich verbessern möchte.
    Dem kann ich zustimmen...

    Eine intensive Arbeit mit DL kommt für uns nicht in Frage, weil ich die Pferdeschulter durch den Zügel am Pferdehals führen möchte- und nicht durch Handeinwirkung an Kopf oder Gebiss.
    Nun, du kannst aber durchaus auch mit der Doppellonge außen indirekt führen. Mir ist DL-Gewurstel aber auch immer zu viel und das Longengewicht hängt mir zu sehr am Maul / der Nase.

    Das würde bedeuten ich müsste neben der Dopellonge in der im Video gezeigten Art meinen Körper einsetzen und per Peitsche die Schulter führen- das ist quasi unmöglich. Als Fahrpferd wurde er selbstverständlich auch eine Zeit an der DL gearbeitet, aber das lässt sich einfach nicht/ nur bedingt mit unserem Weg vereinbaren. Der Vorteil der sich daraus ergeben hat (besseres begrenzen können des Rahmens nach unten) überwog hier nicht gegenüber den Nachteilen.

    Weiterhin lehne ich einen steten Zügelkontakt- auch in Form von Ausbindern- ab, Ziel und Weg führt für uns nur über die lose Verbindung zum Pferdekopf. Unter anderem auch, weil ich in der ausschließlich gebisslosen Ausbildung auf einen maximal sensiblen und extrem dosierten Einsatz der Hand angewiesen bin wenn ich mein Pferd hier maximal fein halten möchte. Ich wünsche mir, dass Kontakt (!) über den eisenlosen Kappzaum ausreicht um das Pferd auf die Hinterhand zu parieren - das lässt sich mit ausgebundenem longieren (und damit der fehlenden Chance einer nachgebenden Hand) keinesfalls vereinbaren.

    Die Arbeit am langen Zügel ist natürlich – genauso wie die Handarbeit- eine Möglichkeit die Schulter per Zügel am Hals zu führen, aber dieses Werkzeug lässt sich nur im Schritt bzw. sehr stark versammelten Tempi anwenden. Da nutze ich es gerne und mit Erfolg.

    Ziele, Definitionen und Ausbildungsweg in der AR unterscheiden sich von dem anderer Ausbildungssysteme teilweise erheblich. Insbesondere die Lehre der klassisch-deutschen Schule lässt sich mit den Zielen der AR in sehr vielen Punkten absolut nicht vereinbaren. Diesen Unterschied kann man sehen, man muss ihn aber nicht unbedingt bewerten. Viel spannender ist es ohnehin die Gemeinsamkeiten zu finden und zu überlegen: was kann ich davon lernen und für meine Arbeit übernehmen?

    Nun reichts aber!

    Viele Grüße
    ich finde es schade, wenn diverse sinnvolle Massnahmen nicht berücksichtigt werden, weil sie den Prinzipien einer Reitweise nicht entsprechen. Aber ich kann es verstehen. Für mich persönlich war das immer ein Grund, mich über den Tellerrand hinweg zu setzen- gleich welcher Teller es war...
    Aber ich respektiere deine Einstellung.
    Gruß S&P
    sinsa
    User
    Beiträge: 882
    Registriert: Di, 13. Nov 2007 19:32
    Wohnort: berlin

    Beitrag von sinsa »

    @gekippte Stimmung im Thema

    Rusty hat etwas eingestellt und genauso differenziert, wie sie geschrieben hat, wurde ihr von einigen auch geantwortet. Was genau wird daran jetzt eigentlich als ein Angriff gewertet? Das sich für einige oder zumindest für mich ein paar Fragen stellen, ist doch logisch, wenn jemand völlig anders vorgeht und das wurde doch auch geklärt. Jedenfalls was meine Fragen betrifft. Mir war tatsächlich unklar, dass hier ausschließlich akademisch gearbeitet wird und vor allem war mir unklar, dass dadurch einige Begriffe anders definiert sind. Nun weiß ich das - und gut ist *schulterzuck*
    Wieso wird hier also jetzt künstlich der Ton verschärft, so dass sich Rusty angegriffen fühlt/fühlen muss/soll? Die Anmerkungen kamen doch in beiden Themen, wie ich finde, ausführlich und begründet. Also eine Kritik, wie sie im positiven Sinne sein sollte, oder nicht? Auch die AR wurde hier doch gar nicht angegriffen, oder doch? :kopfkratz:


    Donna hat geschrieben:Wahnsinn wie exact du beobachtest Sinsa,bist du nicht hauptsächlich Wanderreiterin mit deinem Isi?
    Ja, ich mache Wanderritte - allerdings nur an sehr wenigen Tagen im Jahr - und ja, ich habe einen Isi.

    Hat das irgendeine geheime/besondere/mir unbekannte Bedeutung, die es erfordert, das ich das hier erwähnen sollte?
    Zuletzt geändert von sinsa am Do, 21. Jan 2016 14:54, insgesamt 2-mal geändert.
    Antworten