Eine stark nach unten gedrückte Ferse ist ja auch nicht Ziel des Sitzes im Leichttraben... evt. hilft es dir, dir bewusst zu machen dass der Fuß wie beim Stehen planar liegt, parallel zum Boden. Beispielsweise
http://www.taunusreiter.de/waetjen_Piaffe_gr.jpg .
Sollte die Stute nicht eben grade frisch angeritten sein (dann bietet sich sowieso eher ein reiner Remonten-Entlastungssitz an), kannst du ruhig anfangen, dich "leichttraben zu lassen":
mM machen viele Reiter den Fehler, dass sie aktiv leichttraben, statt sich leichttraben zu lassen. Kann sein, dass dadurch auch die vielen Verspannungen auftreten... Statt aktiv aufzustehen trabe ich wie folgt leicht:
Erstens stehe ich schon gar nicht kilometerweit im Sattel auf. Viele Reiter stehen viel zu viel auf, das ist nicht notwendig. Man federt die Bewegung genauso gut ab wenn nicht besser, wenn das Knie sich nicht komplett öffnet, man nicht 20cm über dem Sattel steht. Also, so niedrig leichttraben wie nur möglich. Fast unsichtbar. So bleibt man auch mit dem Oberkörper viel besser im Gleichgewicht. Obendrein ist es wesentlich ästhetischer als das himmelweite Sport-Leichttraben.
Grade bei schwungvollen WBs und Friesen verschätzt man sich oft, arbeite mit Spiegel, idR denkt man, man sei gar nicht hoch über dem Sattel - guckt man in den Spiegel ist man schon wieder beim Sattelturnen!
Zweitens - ändere die Phase des Aufstehens. Nicht du bestimmst den Zeitpunkt des Aufstehens, sondern das Pferd. LASS dich werfen. Lass dich hochheben, und tu es nicht selber. Wenn du die Fersen nach oben ziehst, drückst du dich mM hoch. Du machst sozusagen die Bewegung die du machen würdest, wenn du oben auf dem Schrank etwas holen willst. Dann stemmt man sich aus den Fersen hoch.
Beim korrekten Leichttraben ist das aber die falsche Bewegung. Stell dir lieber vor, du hast einen Hüpf-Gymnastikball unter dir, Beine auf dem Boden, und wippst auf ihm auf und ab - und der Ball stösst dich hoch, und fängt dich weich auf. Du kannst diese Übung RUHIG wirklich mit einem Gymnastikball machen!
Nie im Leben kämst du auf die Idee, dabei die Fersen hochzuziehen, oder?
Im Gegenteil, deine Ferse wird dir eher als Fixpunkt/Gegenkraftpunkt dienen. Voila, angekommen.
Übung für den Sattel / Gedanken für den Sattel: LASS dich weich heben (Rückfedern des Gymnastikballs), und steh nicht auf. Lass dich weich wieder nieder, und wieder "hochwerfen" lassen.
In der Regel wirst du eine Millisekunde später aufstehen, daran denken hilft: WARTE auf dein Pferd, steh später auf, warte, bis sie dich "mit hoch nimmt". Und nicht vor ihr aufstehen und sich selber hochdrücken.
Spät aufstehen, niedrig aufstehen, an den Hüpfball denken, sich vom Pferd in die Bewegung führen lassen.
Achte erst gar nicht auf die Ferse. Die sinkt von selber, wenn du das stemmen aufhörst. Lieber auf ein entspanntes Knie und einen entspannten Oberschenkel achten.
Bei jungen WBs und Friesen und alles mit viel Bewegung im Rücken ist ein Ausbilden ohne Leichttraben für mich ebenfalls ein No-Go. Und führt höchstens zu permanent untertourigem oder verspanntem Reiten. (Mal abgesehen davon, dass eine breitbandige, vielseitige Ausbildung für mich ein must ist)