Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Jo, das ist ordentlich ! Sogar die Verstärkung kommt an ! Und das trotz des besch... Bodens.....
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

sabrell hat geschrieben:
Nee. Das ist das, was man "Gangwerk" nennt. Also die Veranlagung. Gutes Gangwerk machts dem Pferd leichter, Schwung zu entwickeln. Die Arbeit für den Reiter ist die gleiche.
Das stimmt natürlich, aber leider sehen das ( meist - zumindest hier in unserer Gegend) weder Reitlehrer, noch Richter so...
Da wird der "Gang" als "Schwung" betitelt und auch so gerichtet.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Stimmt, das kann man sich sehr gut anschauen!

Und hui, der ist eine schwierige Kombi aus blöd gewinkelter HH und kurzem, dickem, tief angesetztem Hals ...

Da würde mich Wertnote und Protokoll echt interessieren!
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Rapunzel hat geschrieben:Stimmt, das kann man sich sehr gut anschauen!

Und hui, der ist eine schwierige Kombi aus blöd gewinkelter HH und kurzem, dickem, tief angesetztem Hals ...

Da würde mich Wertnote und Protokoll echt interessieren!
Die beiden konnte ich schon live bewundern, sind erfolgreich hier in der Umgebung unterwegs...

Auf dem im Video gezeigten Turnier wurden sie mit einer 7,3 dritte
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Hätte auch auf eine gute WN und Platzierung getippt, da ordentliche Ritte eigentlich auch immer so benotet werden.
esge
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Beitrag von esge »

Rapunzel, ich weiß nicht, wie DER Ritt bewertet wurde, aber ich weiß, dass die zwei grad ziemlich breitflächig abräumen. Der gute Bub springt talentiert, geht ins Gelände, hält als Sitzlongenpferd her und ist ein echter Allroundschatz. Nebenbei ist der gekörter Deckhengst. Das ist so eine Sorte Pferd, die mir das Herz aufgehen lässt, weil sie so universell und rundum fröhlich gebrauchbar sind. Von denen braucht die Welt viel mehr als von den Gangwundern (persönliche Meinung)
Kommt so wie hier dann noch eine fühlende, fundierte Ausbildung dazu, macht das einfach Spaß beim Zuschauen. Bin gespannt, wo die sich die nächsten Jahre hin entwickeln, denn ich denke, dass da noch einiges drin ist - unter und im Sattel.

Ah, Ielke wusste schon Bescheid. Danke für die Info.
Loslassen hilft
horsman
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Beitrag von horsman »

saltandpepper hat geschrieben:
sabrell hat geschrieben:
Nee. Das ist das, was man "Gangwerk" nennt. Also die Veranlagung. Gutes Gangwerk machts dem Pferd leichter, Schwung zu entwickeln. Die Arbeit für den Reiter ist die gleiche.
Das stimmt natürlich, aber leider sehen das ( meist - zumindest hier in unserer Gegend) weder Reitlehrer, noch Richter so...
Da wird der "Gang" als "Schwung" betitelt und auch so gerichtet.
Jep
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Paula

Beitrag von Paula »

esge, danke, das ist ein Ritt der mir gefaellt Es hat niemand behauptet ein Gangwunder waere leicht zu reiten. Oder?Sie geben leicht im Genick nach , und haben Arbeitseifer, sie werden haeufig gerollt damit sie gefuegig sind... Die Energie und Sensibilitaet will kanalisiert werden. Und Losgelassenheit ist schwerer herzustellen, zum anderen wollen die Richter heute exaltierte Gaenge sehen.Diese Pferde taeuschen ein reell ausgebiltetes Pferd vor , von ihren Exterieur. Hier funktioniert Schnelldressur und es sieht nach was aus.Der Norweger hier im Film von esge wenn man den rollt und schnell fuer den Turnierzirkus ausgebildet haette , dann wuerde das gar grausig aussehen...
Zuletzt geändert von Paula am Mo, 21. Mai 2012 14:39, insgesamt 1-mal geändert.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Paula, nochmal: Es gibt "die Richter" genausowenig wie "die Reiter" oder "die Pferde". Gerade in niedrigen Klassen werden korrekt gerittene Pferde auch zuallermeist so bewertet. Ich hab schon oft genug Protokoll geschrieben und selbst welche bekommen, um das beurteilen zu können.
Siehe auch der Fjord, der gut bewertet wurde.
Paula

Beitrag von Paula »

stimmt, ich meine auf internationalen Turnieren und bitte schicke da den Norwi hin... gegen diese Gangwunder...und co... auf kleinen Turnieren ist das indivuduell.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

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Ielke
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Beitrag von Ielke »

S&P: Gefällt mir gar nicht schlecht :D

@Paula: Fjordis auf internationalem Niveau dürften eher selten sein. Dafür sind sie auch nicht gedacht. Und jemand, der nen Grand Prix als Ziel hat, wird sich nunmal auch ein Pferd mit der entsprechenden Veranlagung zulegen. Was jemanden mit "Normalo"-Pferd (oder Hafi / Norweger / was-auch-immer) nicht davon abhält, mit solider Ausbildung auf alle Fälle bis in den L-Turnier-Bereich ohne weiteres vorne mitmischen zu können. Dort zählt nämlich eine komplett sauber gerittene Vorstellung mehr als ein Ritt mit "spektakulärem Mitteltrab" aber sonstigen Patzern.

Körperbau und Möglichkeiten hängen ab einem gewissen Punkt nunmal zusammen... ich kann sicher Just-for-Fun bischen Basketball spielen, international werde ich mit meinem Meter Sechzig aber sicher keine Aussicht auf Erfolg haben. Oder mit dem ollen Fahrrad den Kilometer zum Einkaufen fahren und ne gemütliche Runde auf befestigten Wegen drehen, aber sicher keine anspruchsvolle längere Strecke die auf ein gutes Mountainbike ausgelegt ist.
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Beitrag von Rapunzel »

S&P: Die beiden hatten wir schon mal. Da würde ich mir grundsätzlich weniger Lektionen und mehr "Schönheit" wünschen. Der Galopp ist arg gelaufen, der "normale" Trab auch, Hand sehr unruhig bis hart, Pi und Pa sehr mühsam ... aber in Sachen Durchlässigkeit finde ich das Pferd toll (Stellung, Biegung, Wechsel).
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Beitrag von Rapunzel »

Motte
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Beitrag von Motte »

Naja, Paula, es gibt halt keine internationalen A-Dressuren.... :wink:

Ansonsten kann ich Ielkes letztem Absatz nur zustimmen.

Zur grundsätzlichen Beurteilung von Pferden:
Ich durfte vor etlichen Jahren mal mit meinem damaligen RL (der seinerseits von Harry Boldt trainiert wurde) mit ihm und eben Harry Boldt mitfahren, als die auf Nachwuchspferde-Shopping-Tour waren.
Gut, das ist jetzt schon einige Jährchen her, aber auch da gab es schon Pferde dabei, die "den Hallenboden nur aus Gefälligkeit berührten".
Das waren aber nicht unbedingt DIE Pferde, die die beiden Herren nun als interessant beurteilten. Einige der Pferde, die in die engere Auswahl kamen, hätte ich nun im Leben nicht weiter beachtet! Die kamen (gerade im Trab) eigentlich eher völlig normal daher. Den beiden Herren war es beispielsweise viel wichtiger, wie sich die Pferde verhielten, wenn sie sich mal erschreckten - brauchten die die halbe lange Seite, um wieder in den Takt zu finden, oder war der Takt nach 1-2 Schritten wieder da.

Sicher wurde auch nach der Qualität der Grundgangarten geschaut, aber der sogenannte "Strahletrab" war definitiv kein Kriterium.

Und da wären wir dann bei der Sichtweise der Dinge, der Perspektive.

Ein erfahrener, guter Reiter, der schon zig Pferde ausgebildet hat, kann mit Sicherheit mehr in einem Pferd sehen. Solche Reiter sehen, wo die Reise für ein solches Pferd hingehen KANN. Und da der Trab ja nun die Gangart ist, die man am deutlichsten formen kann, kann es durchaus sein, dass solch ein "alter Hase" da einen 3-jährigen aussucht, bei dem unsereins mindestens 3 große Fragezeichen über'm Kopf hätte.
Und dann sieht man das Pferd vielleicht nach 3-4 Jahren wieder - und es tanzt.
Von daher ist es schwierig, irgendwelche Videos zu finden - man müsste dann tatsächlich sehen, wie war der Rohzustand 3jährig und ungeritten - als Vergleich.

Ein Züchter wiederum hat da natürlicherweise ne leicht andere Sichtweise drauf. Der will Pferde gut verkaufen. Und das ist natürlich leichter, wenn die schon wie auf Wolken daherschwoingsen. Denn (siehe obigen Absatz): Pferde wirklich erkennen, können nicht viele Reiter. Ich kenne jedenfalls nur ganz, ganz wenige die das können.

Bei Springpferden ist das ähnlich. Sicher, hat das ne gewisse Aussagekraft, ob ein Pferd beim Freispringen in der Lage ist, überhaupt über nen Sprung zu kommen. Dazu kommt dann natürlich noch die Technik des PFerdes an sich. Aber: auch hier zählt definitiv nicht nur das Vermögen. HGW hat mal ein Pferd meines alten Herren ausprobiert - der sprang zwar Häuser, aber der war trotzdem nicht gut genug. Der liess seinen Bereiter 1 x passend zu nem mächtigen Sprung hinreiten, und dann 2 x unpassend. Und das Pferd riss bei beiden unpassend anvisierten Sprüngen - ohne dass es irgendwelche Anstalten machte, irgendwas zu verändern. Kommentar HGW: nö, der ist im Kopf nicht schnell genug für die große Piste....
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