Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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grisu
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Beitrag von grisu »

minou hat geschrieben:Grisu
Ist dein Pony von einem Züchter aus Bayreuth?
Nein, von einer Züchterin aus Cork, Irland
minou
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Beitrag von minou »

Ah okey. Eine Freundin hat sich grad eine 4 jährige Stute in einem Gestüt bei Bayreuth gekauft. Ist ein ganz wunderbares Pferd.
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@grisu: Danke für dein Video :D Mir gefällt das Tierchen super. Ruhige schöne Arbeit.


Und auch wenn ich deine Diskussion etwas unterbreche ist jetzt mein VIDEO endlich online. Ich habe jetzt nur eine Sequenz genommen. Mehr bekomme ich zeitlich gerade nicht unter. Die Videos Damensattel muss ich nämlich auch noch bearbeiten (neben der normalen Arbeit)
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

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Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

@Grisu: tolles Pony und feines reiten, mir gefällt es sehr! Sie macht einen wirklich sehr engagierten Einduck.

@Josa: Super, ich finde es hat sich deutlich verbessert. Ehrlich gesagt bin ich überrascht, habe nicht damit gerechnet dass so schnell eine Veränderung eintritt. Ich sehe zwar immernoch deine Tendenz ihn mit der Hand bremsen zu wollen, aber er taucht dabei nicht mehr so stark ab. Hast du das Gefühl noch sehr zu viel Gewicht auf der Hand zu haben? Hast du das Gefühl er beißt sich fest?

Auch wenn hier gerade alles auf einmal kommt wollte ich euch von meiner neuen Aufgabe berichten...

Samson ist ein 6jähriger, Ca 900kg schwerer süddeutscher Kaltblüter. Ich habe ihn vor 3 Monaten übernommen. Der Umgang mit ihm war zu diesem Zeitpunkt SEHR anstrengend. Er hat in seinem Leben bisher vor allem gelernt dass er mit Kraft ALLES bekommt was er möchte. Es war nicht möglich ihn normal aufzuhalftern oder anzubinden, auch beim führen hat er sich "nach Belieben" los gerissen etc. Gleiches beim reiten, notfalls mit dem Kopf durch die geschlossen Tür.

Hinzu kommt die schwierige Hufsituation von der ich an anderer Stelle schon kurz berichtet hatte.

Die erste Maßnahmen bestand darin ein Halfter mit 3,5 Tonnen Bruchlast zu kaufen und ihm zu erklären den Menschen nicht wie Luft zu behandeln... Führen, weichen, Druck am Halfter nachgeben, anbinden lassen, Hufe geben etc
Nachdem eine erste Kommunikation möglich wurde begannen wir mit Bodenarbeit am Kappzaum. Hier kamen wir schnell vorwärts, mittlerweile lässt er sich prima vorwärts abwärts lösen und beherrscht die Seitengänge von innen wie von außen geführt. Er hat glücklicherweise ein unheimlich gutes Körpergefühl und lernt - nachdem man seine Mitarbeitsbereitschaft gewonnen hat- sehr schnell. Zudem hat er reichlich "Go", was ich bei einem so schweren Pferd völlig anders erwartet hätte. Die größte Aufgabe ist es ihn zu entspannen und zu fokussieren, er neigt sehr zum Rennen oder sonstigen ungestümen Kraftäußerungen :Roll:
Mit dem reiten haben wir angefangen wie mit einem rohen Pferd: zuerst passiv den Reiter in der Bodenarbeit, als er sich dabei entspannen konnte hat der Reiter begonnen ihn von oben zu führen und mittlerweile reite ich ihn bereits selbstständig. Wir arbeiten bisher nur im Schritt, bevor der Huf nicht gerade steht möchte ich da kein Risiko eingehen.

Besondere Bedeutung hat das ruhig stehen sowie vorwärts abwärts lösen und stellen in Stand. Wichtig deshalb, weil es zuvor wie oben beschrieben nicht möglich war ihn auch nur anzusprechen ohne dass er gegen die Hand los donnerte. Es klappt mittlerweile ganz wunderbar, ich kann es auch in Spannungssituationen prima einsetzen um ihn wieder "zu mir" zu holen. Daraus kann ich ihn ganz entspannt im Schritt antreten lassen, ohne direkt wieder mit Handeinwirkung irgendetwas "retten" zu müssen. In der Bewegung geht es erst mal um installieren von vorwärts, führen können der Schulter und erste Geraderichtung im Sinne von gleichmäßig an beide Zügel heran treten. Langsam beginnt er auch hier immer wieder vorwärts abwärts zur Hand hin zu suchen. Spannend ist, wie dicht vorwärts abwärts lösen und "komplett vorne über kippen" beisammen liegt. Das ist echt eine Herausforderung. Was die Sensibilität und Leichtigkeit in der Arbeit betrifft ist er mittlerweile dennoch genauso fein und leicht zu arbeiten wie alle anderen Pferde auch...

Bild

Viele Grüße
xelape

Beitrag von xelape »

@Josa ich finde das schon besser als das letzte Video. Er ist viel offener im Genick und sieht schon flüssiger aus.
Sitzmässig sieht es oft als aus als würdest Du nicht auf Deinem Hintern sitzen sondern dich leicht im Bügel abstützen. Da sieht man im Galopp und auch beim Trab, wobei ich da nicht recht weiss ob Du da leichttraben wolltest und dann doch ausgesessen bist..

@Grisu, danke für Deine Videos, dazu wurde das meiste schon gesagt..
Die Sitztips von esge & S&P sind sehr gut.. mir war nur aufgefallen, dass es nicht so richtig passt, aber so effektive Infos hätte ich gar nicht liefern können.
Eine echte Irin hast Du also... in Cork hab ich mal ein Jahr gelebt :)
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Hast du das Gefühl noch sehr zu viel Gewicht auf der Hand zu haben? Hast du das Gefühl er beißt sich fest?
Er ist um Längen leichter im Galopp (und auch im Trab). Auch die Trainerin war doch sehr überrascht wie schnell es besser wurde. Und die Tendenz mit der Hand kommt in dem Moment (wie beim ersten Mal zulegen), wenn er gar nicht reagiert.

@xelape: Zum Sitz sagen wir besser einfach nichts mehr 8) oder erst, wenn ich das Thema Sattel angehen kann. Am Wochenende habe ich während der Damensattel-Schulung eine Einheit im Herrensattel geritten. Die Trainerin hat verzweifelt versucht mich ordentlich hinzusetzen, aber es geht in dem Sattel nicht. Und in der Sequenz war ich mir irgendwie auch noch nicht so ganz einig, ob ich leichttrabe oder aussitze.


@Rusty: Das ist ein ordentlicher Brocken. Da würde mich aber die Entwicklung auch interessieren.


Vielleicht schmeiße ich demnächst auch noch ein Pferdchen in die Runde. Mal was ganz anderes. Nicht meins, bevor hier falsche Vermutungen aufkommen.
Liebe Grüße, Sabine

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grisu
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Beitrag von grisu »

minou hat geschrieben:Ah okey. Eine Freundin hat sich grad eine 4 jährige Stute in einem Gestüt bei Bayreuth gekauft. Ist ein ganz wunderbares Pferd.
Jetzt hab ich zweimal vergeblich versucht, dir eine Pm zu schicken, um hier die Box nicht zu OTen ...
Kannst du mir schreiben, welcher Züchter das war?
minou
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Beitrag von minou »

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Ticari
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Beitrag von Ticari »

Das ist mein Bub:
Tiento, PRE-Wallach, 6 Jahre alt.
Seit Juni letztem Jahr bei mir. Hab ihn im Urlaub in Andalusien gesehen und mich in ihn verliebt :)
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Ticari
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Beitrag von Ticari »

Er war auf spanische Art angeritten, also mit Kandare geritten etc.
Meine größte Mühe und Herausforderung ist es, ihn in die Länge mit konstanter Anlehnung zu reiten.
Für mich ist es wirklich eine Mammutaufgabe, denn es ist das erste eigene junge Pferd, das ich mit Hilfe meiner Reitlehrerin ausbilde.
Trotz vieler Tiefs bin ich unendlich froh, ihn zu haben und bin bis über beide Ohren verliebt.
Ticari
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Beitrag von Ticari »

November 2015:
Er "verkriecht" sich noch ganz schön
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Ticari
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Beitrag von Ticari »

Juli 2016:
Am Sitz muss ich arbeiten :roll:
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Ticari
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Beitrag von Ticari »

Langsam kommt Länge ins Pferd :D
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grisu
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Beitrag von grisu »

Vielen Dank nochmal für das Feedback - und natürlich dafür, dass ihr mein Pony mögt - ich habs weitergegeben: Sie lässt grüßen und meint sie sei für Huldigungen in Form von Äpfeln und Karotten offen ...

@ josatianma
Er ist ja schon deutlich weniger maulig. Das ist jetzt eine reine Gehorsamsübung. Bin gespannt auf die Weiterentwicklung, vor allem wenn du einen Sattel bekommst, mit dem du besser sitzen und ihn so gezielter unterstützen kannst.

@ Rusty - was für ein Schnucki. Hast du den Huf mal röntgen lassen - einfach um volle Klarheit zu haben, ob du auf etwas achten musst?

@ minou Danke, das sieht ja ziemlich nett aus. Die dreijährige Fuchsstute, die zum Verkauf steht, würde mir auch gefallen.

@ Ticari Das ist immer schwierig und langwierig, wenn sie "falsch" gestartet wurden und man die gelernten Muster erstmal ändern muss.
Darum war ich froh, dass meine zwar nichts konnte, aber bis auf ein bisschen Klemmerei auch keine grundsätzlichen Fehlentwicklungen hinter sich hatte.
Donna
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Beitrag von Donna »

Ticari,freu :lol: vielversprechende Bilder mit passenden Bildunterschriften.Sehr schoen kann man schon erkennen wie wunderbar die Aufrichtung werden wird,bei gelaengtem Pferd,siehe letztes Bild! Klasse,weiter so!!!!
Ein klitzekleiner Hinweis ,du siehst es sicher selbst,bei dieser Momentaufnahme der Aufrichtung haben wir einen vorbildlichen lockeren Unterhals ,sieht man nur noch sehr selten,leider, dir Ganasche ist aber gerade ein bissel eng geworden...
Sehr gerne viel mehr von dir!
Josa,besser ,er bewegt sich so auch freier ,schwunghafter.Genick h Punkt muss das Ziel bleiben..Dahinter steckt nie aufgeben und sich nicht mit weniger zufrieden geben..
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