Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Das Kutschenvideo gefällt mir ausgezeichnet! Da ist er in seinem Element und scheint rundum zufrieden. Hast du ihn selbst eingefahren? Ich würde meinen Speedy auch gerne fahren, habe aber enormen Respekt davor.
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

Ist zwar OT, aber eine Frage hätte ich an Rusty zu dem Kutschen-Video: ich habe mal gelernt, dass gebisslose Zäumungen an der Kutsche verboten sind und dass man ohne Gebiss keinerlei Haftpflichtversicherungsschutz hat? Muss noch anfügen, dass ich eine ausgeprägte "Kutschen-Phobie" habe, seit ich als Jugendliche mal mit und von einem solchen Gefährt gestürzt bin.
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Nandor
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Beitrag von Nandor »

Tossi, daß wird sich rechtlich so verhalten, wie beim gebisslosem Reitem im Gelände.
Selbst wenn man eine Haftpflicht findet, die so etwas abdeckt(für das Reiten gibt es ja solche Verträge, wie es mit dem Fahren aussieht, keine Ahnung) bekommt man große Schwierigkeiten, wenn es zu einem ernsthaften Schaden gekommen ist. Wenn es dann zu einem Verfahren kommt hat man sehr schlechte Karten,
da man ja den Nachweis führen müßte, daß es mit einer "schärferen" Zäumung nicht hätte vermeiden können.

Hat man das Verfahren verloren, zahlt dann auch die Versicherung nicht mehr, soweit ich weiß. Darauf hat meine Versicherungsvertreterin auf meine Nachfrage hingewiesen. Trotz Passus, daß Reiten ohne Gebiß von der Police gedeckt wird, hat sie mir empfohlen aus diesen Gründen im Gelände mit Gebiß zu Reiten.

Ich persönlich , bin selbst Fahrer, finde das unverantwortlich, denn auch mit dem sichersten Pferd kann unter ungünstigen Umständen etwas Gravierendes passieren. Im Falle von dauerhaften Personenschäden, die ja schnell in die Millionen gehen könnten, kann einen dies finanziell in den Ruin treiben. Zwar kann man, wenn man pleite ist nicht mehr zahlen. Was ist aber mit der geschädigten Gegenseite, die dann auf ihrem Schaden sitzenbleibt?

Fahren macht Spaß, ist aber gefählicher Reiten. Glaube kein Fahrer würde etwas anderes behaupten.

@ Fortissimo Ich würde es an Deiner Stelle mal als Mitfahrer testen, ob es Dir selbst Spaß macht. Den meisten Pferden macht es meiner Erfahrung nach, viel Spaß. Wenn Du keinen Fahrer am Stall hat, dann kannst Du mich gern besuchen kommen. Wir wohnen nicht weit auseinander.
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Hallo zusammen,

Donna: Ich kann meinen Fahrersitz zw. mitte und rechts verstellen, i.d.R. sitze ich mittig. Ich mag es lieber das Pferd gerade vor mir zu haben und überall gleich gut mit der Peitsche ran zu kommen. Grundsätzlich fahre ich nur mit einem Beifahrer der für Gewichtsausgleich hinten drauf sorgen kann, d.h. er kann sich links/rechts stellen oder setzen je nachdem wie es nötig ist. Wir haben einen ziemlich leichten, wendigen und damit auch kippgefährdeten Wagen den man ohne Gewichtsaugleich gar nicht fahren sollte, es gibt aber auch andere breitere Modelle mit anderem Schwerpunkt bei denen das kein Problem wäre.
Die Schiefe des Pferdes äußert sich identisch wie in der Bahnarbeit auch: er drängt Richtung rechte Schulter, kann die rechte Schulter schwer tragen, die linke Seite schwer aufdehnen , hat Schwierigkeiten die Diagonale links hinten/ rechts vorn vorschwingen zu lassen, weicht mit dem linken Hinterbein aus/ möchte mit dem linken Hinterbein nicht schieben, kann in Folge dessen vorm Wagen nur schwer links galoppieren.

Fortissimo: Ja, das siehst du absolut richtig. Dieses Pferd ist einfach als "Zugpferd" geboren, er macht das so selbstverständlich und gut gelaunt dass es einfach nur eine Freude ist ihn auf diese Art arbeiten zu lassen. Man gibt ihm einmal ein Start-Signal und er läuft und läuft und läuft und läuft...
Ja wir haben ihn selbst eingefahren. Nachdem ich mir einen Einblick in die Fahrer-Welt verschafft habe kam für mich nichts anderes in Frage, trotz und gerade weil ich auch großen Respekt davor hatte und habe. Ich wünsche mir ein 200% zuverlässiges Pferd, und zwar jederzeit unabhängig von der Zäumung, die größtmögliche Sicherheit ihn theoretisch auch anhalten zu können wenn ich die "Leinen verliere", notfalls auch aus dem Galopp oder nach einer Schrecksituation. Kein einziges der Fahrpferde die ich kennegelernt habe wäre ohne Leinenkontakt zuverlässig zu lenken oder gar zu bremsen, das ist für mich der absolute Horror und ein klares Ausschlusskriterium dieses Hobby überhaupt zu betreiben.
Ich empfehle dir auch jemanden zu suchen mit dem du ein paar mal mitfahren kannst um ein Gefühl dafür zu bekommen ob das was für dich wäre. Die Angst legt sich mit der Erfahrung- Respekt und eine realistische Einschätzung des Risikos sollte bleiben. Jeder muss für sich selbst entscheiden ob es ihm die Freude an diesem Hobby wert ist das Risiko hinzunehmen. Gerne können wir uns auch per PN weiter dazu austauschen...wenn du magst.

Den Ausführungen von Nandor stimme ich zu. Ich habe mich dennoch dazu entschieden es so zu machen, weil es mir mit diesem Pferd die sicherste Variante zu sein scheint um einen Unfall von vornherein zu vermeiden. Vielleicht wäre es alternativ vernünftiger es ganz sein zu lassen, aber dafür macht es uns allen leider zu großen Spaß.

Gruß
Nandor
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Beitrag von Nandor »

@rusty

Sollte auch nicht oberlehrerhaft daherkommen, aber Du hast es auch nicht so verstanden.

Nichts im Leben ist ja auch ohne Risiko und jeder geht da immer auch Kompromisse ein.

Mein Freiberger ist zum Beispiel von seinem Nerven nicht das geborenen Fahrpferd, aufgrund seines Shiverings kann man ihn aber am Besten vor dem Wagen trainieren. Im Gegensatz zu Dir nutze ich da aus, daß er dann so schief laufen kann, wie es für ihn am angenehmsten ist.

Daher kann ich auch Deine Sorge um ein so spezielles Pferd, wie den Rusty nachvollziehen. Mich treibt beim Nandor immer die Sorge, daß er irgendwann zuviel Muskulatur verliert und nicht mehr aufstehen kann.

Er geht unglaublich gerne vor dem Wagen und mittlerweile auch sehr routiniert. Aber mit ihm fahre ich meist ihm bekannte Strecken, da er sich dann am wohlsten fühlt. Er ist übrigens verkehrsicher, ihn stressen manchmal eher Kleinigkeiten. Das möchte ich natürlich vermeiden, er soll ja Spaß haben. Er ist aber auch in Aufregung gut handzuhaben, sonst hätte ich das Fahren mit ihm schon eingestellt.

Meistens geht er aber mit seinem besten Freund im Zweispänner, dann ist er immer zufrieden. Wir sind das coolste Gespann im Ort. Freiberger, braun, 1,60m und Haflinger, 1,44.

Letztes Jahr haben wir Beiden die Mähne rasiert, damit sie ähnlicher aussehen :lol:
Nandor
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Beitrag von Nandor »

Und damit wir nicht völlig vom Thema abkommen, der Freiberger ist ja kein Jungpferd mehr.

Mit meinem jungen Spanier (7jährig) habe ich Anfang des Jahres mit der Doppellonge angefangen. Eine Freundin hat letzte Woche einen Tageskurs zum Einstieg in die Doppellonge mit ihm gemacht, da ihr eigenes Pferd ausgefallen ist. Davon gibst auch Fotos:

https://www.facebook.com/ZuchtReitUndFa ... =3&theater

Ich war sehr zufrieden mit ihm.
Im Anbau der Reithalle hat zeitgleich eine Karnevalsparty stattgefunden. Es gab Karnevalsmusik in Discolautstärke in der Reithalle, daß man sein eigens Wort kaum verstehen konnte. Ich war froh, daß ich nach einer Stunde wieder gehen konnte und ich den Kurs nicht selbst gebucht hatte. Klassische Fehlplanung des Vereins...

Zumindest hat er bewiesen, daß er Nerven wie Drahtseile hat. Ihn hat das ganze überhaupt nicht gestört. Es war Rizos erste Party :lol:
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Na, dann kommt er zum Glück nicht nach seinem Halbbruder - der hätte postwendend die Halle verlassen 8)

Gut schaut er aus, das Löckchen. Und schon ganz schön hell geworden!
sinsa
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Beitrag von sinsa »

Sorry, OT, da dass ja Deinem Pferd nicht passiert ist - aber Ausbinder und DoLo? :shock:
Sorry, aber da setzt es bei mir aus - und ich mag DoLo sehr gerne
Nandor
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Beitrag von Nandor »

@sinsa, kannst Dir sicher sein, bei mir auch, aber es war ja nicht mein Pferd. Ich kenne da auch nur die Fotos, die ich auch nicht schön finde. Ich habe nur eine Stunde lang mein Pferd bewacht, nicht wegen meiner Bekannten, die ist ganz reizend mit ihm gewesen.


Der Kurs war auch für Einsteiger ausgeschrieben und laut meiner Bekannten, wurde im Theorieteil( ganze unglaubliche 30 min) nicht mal die Leinenführung erklärt?? Lannst Dir also Deinen Teil denken. Ich habe außer meinem Pferd nichts gesehen. Wer macht schon einen Kurs während einer Party? Man geht ja auch nicht mit den Kindern zum Lernen in die Disco.


Hippologische Glanzleistungen kannst Du im Westmünsterland leider nur selten erwarten. Zumindest sind das meine Erfahrungen....

Wenn ich meine Erlebnisse der letzen Jahre aufschreiben würde, ich bekäme noch im Nachhinein ein Magengeschwür.

@rapunzel:
Ich bin auch sehr zufrieden mit dem Rizo. Allerdings hat er sich seinen Spitznamen "Der Chef" redlich verdient. Seine Kumpels hat er gut im Griff und bei mir versucht er es auch hin und wieder :) Er ist dabei aber immer sehr ehrlich.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ja, meiner hat mich auch noch nie angelogen :D :D :D
Nandor
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Beitrag von Nandor »

So kann man das auch nennen. Aber meiner bockt nicht :D

Aber steigen kann er, wenn er beim Ausritt nicht in diese eine Pfütze treten möchte
:shock:

Und wenn man ihn danach auf die Weide entläßt, geht er zum nächsten Matschloch und wälzt sich drin...
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Ich kann in den Clips ehrlich gesagt gar keine Kathastrophen sehen ???
Ich finde auch das Exterieur gar nicht sooo gravierend schlecht- da kenne ich zig schlechtere Pferde.
Aber vielleicht sehe ich ja auch nichts... ich sehe ja auch mein Pferd nicht lahmen und kurz vor der Notschlachtung stehen.... :wink:
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Jen
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Beitrag von Jen »

Heute wieder aufgesessen (3. Mal) und das erste Mal getrabt. Herrlich! Sie ist traumhaft bequem. Für Samstag ist der nächste Ritt geplant. Im Gelände. Als Handpferd.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich hab mich nicht getraut, das zu schreiben, weil es bestimmt wieder irgendeinen nicht gewollten Vorwurf enthält - aber ich kann beim besten Willen und auch nach mehrmaligem Schauen weder in dem alten Longiervideo noch in dem Reitvideo irgendwas gravierend Schlimmes an dem Pferd erkennen, außer dass es eben gangmäßig recht begrenzt und viel zu dick ist und rechts hinten ziemlich seltsam ab/auffußt.

Ansonsten finde ich, dass er im alten Longiervideo sogar besser geht als in den aktuellen, gerade und etwas freier und mit ein bisschen mehr Vorwärts-Gedanken. In den neueren Videos kommt er mir vor wie in diverse Einzelteile zerlegt.

Und ich finde auch das Gebäude nicht auffällig schlecht.

Jen: Herzlichen Glückwunsch!!!! Und her mit den Fotos!
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Meg
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Beitrag von Meg »

Rapunzel hat geschrieben:Ich hab mich nicht getraut, das zu schreiben, weil es bestimmt wieder irgendeinen nicht gewollten Vorwurf enthält - aber ich kann beim besten Willen und auch nach mehrmaligem Schauen weder in dem alten Longiervideo noch in dem Reitvideo irgendwas gravierend Schlimmes an dem Pferd erkennen, außer dass es eben gangmäßig recht begrenzt und viel zu dick ist und rechts hinten ziemlich seltsam ab/auffußt.

Ansonsten finde ich, dass er im alten Longiervideo sogar besser geht als in den aktuellen, gerade und etwas freier und mit ein bisschen mehr Vorwärts-Gedanken. In den neueren Videos kommt er mir vor wie in diverse Einzelteile zerlegt.

Und ich finde auch das Gebäude nicht auffällig schlecht.
Schließe mich mal hier und bei S & P an.
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
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