Pladoyer für die Besinnung auf die klassischen Prinzipien

Rund um die klassische Reitkunst

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Paula

Beitrag von Paula »

weil der Thread ein Schlusswort war und kein Diskussionsthread und weil sie zu ausfuehrlichen Diskussionen gar keine Zeit hat.Arbeit,Kinder und Tiere.....Diskussionsthread haben wir draus gemacht.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Und warum wird jeder Versuch wieder zu einer Diskussion zurückzukehren untergraben? Wenn Maulfrei es so hätte stehen lassen wollen, ohne weitere Diskussion, dann hätte sie den Thread schließen lassen können!

Und jetzt bitte wieder sachliche Diskussion. Alle weiteren Kommentare, die sich nicht zum Thema äußern werden KOMMENTARLOS GELÖSCHT!
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
grisu
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Beitrag von grisu »

esge hat geschrieben:amara: DAS unterschreibe ich dir sofort!! Vielleicht liegt es am Älter werden - wobei ich keine Ahnung habe, welcher Jahrgang du bist, ich glaube ein bisschen jünger als ich...
Aber unkomplizierte, dennoch arbeitsame, aufgeweckte aber immer pro Reiter agierende Pferde, die sind genial!!
Zu einem Pferd wie deinem Celta zu stehen und sich da durch zu frickeln, puh!!! Respekt! Aber haben müsste ich es nicht. Reiten ist auch auf normalen Pferden irgendwie schwierig genug. :roll:
Unterschreib. Momentan reite ich einen jungen Lusitano, der so ehrlich bemüht und fleißig ist, dass ich jedes Mal echt gerührt bin. Das macht Spaß! Der ist schon am Anfang jeder Reiteinheit mental und körperlich in einem Zustand, in dem man sofort sinnvoll arbeiten kann. Ich denke immer: Was für ein Geschenk solch ein Pferd an den Reiter ist!
esge
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Beitrag von esge »

Hihi, das ist so, grisu. Ich habe so ein Geschenk seit 11 Jahren im Stall und höre nicht auf, das jeden Tag aufs Neue zu bestaunen. Lotto spiele ich nicht - meinen Hauptgewinn habe ich unterm Sattel.
Früher haben manchmal Leute gesagt: Ach, der wäre mir zu einfach! Das wäre mir langweilig.
Ich konnte das nie fassen. wie kann ein Pferd, das mit jeder Faser bestrebt ist, mit dir zusammen zu arbeiten, jemals langweilig sein?

Es gibt Ausbilder, die formulieren sogar in ihren Schriften, wie sie sich ein für die klassische Lehre geeignetes Pferd wünschen! Gebäude spielt da zwar meist auch eine Rolle (wobei sich da die Vorlieben im Laufe der Jahrhunderte geändert haben) aber viele lassen sich vor allem über den Charakter der angestrebten Pferde aus. Und diese Kriterien haben sich irgendwie nicht so arg geändert. Von komplizierten, kapriziösen, unberechenbaren Pferden ist da jedenfalls nie die Rede.
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Paula

Beitrag von Paula »

ja guter Einwand.Beim Pferdekauf dachte ich drauf geachtet zu haben...ob mir das gelungen ist werde ich sehen....das Problem:Ich versteh nichts von Zucht usw.aber freundlich ,gelassen wenig schreckhaft dafuer neugierig
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

amara hat geschrieben:
Shkan hat Folgendes geschrieben:
Gemein ist das schon, wenn man so geniale Pferde hat aber man nicht recht weiß, wie man die reiten soll
Shkan, maulfrei --- ich seh das inzwischen nicht mehr so (aber das sah ich schon VOR Celta nicht mehr so). Wem bringen denn solche Pferde was? Ich finde Celta nicht genial, sondern einfach schwierig und darüber hinaus schwer vermittelbar. Stellt euch mal vor, ich muss aus x Gründen dieses Pferd verkaufen. Und dann???? Was ist genial daran, wenn ein Charakter so eigenartig ist, dass man Jahre braucht, um sich da hinzufracken? Oder Reiter sich verletzten, oder gar schlimmeres passiert? Das Pferd sich selbst verletzt, weil es keine Nerven hat? Und damit auch nicht in unsere Welt passt irgendwie?
Natürlich sind DANN 0815 Standards eines jeden Freizeitpferdes plötzlich was tolles. Genauso wie es was tolles ist auf jeder Toilette Klopapier zu finden, wenn man grade 4 Wochen im Himalaya war.

Aber --- GENIAL ist daran genau NICHTS.

Bitte vergesst nicht, mit so Gefühlen (und auch Aussagen) manifestiert man für die Züchter und für sich selbst das außergewöhnliche im Extravaganten. Und das ist meiner bescheidenen Meinung nach ein fataler Fehler. Es ist wie der Vorwurf an die WB-Züchter nur noch auf extravagante Gänge zu züchten.


Wisst ihr, was WIRKLICH genial ist????
Meine Beritt-Hafidame. 6 Jahre alt, gehört einer blutigen Anfängerin. Gut, manchmal läuft sie mit ihrer Besitzerin in der Halle da hin, wo SIE hin will. Aber sie macht nie etwas böses. Sie ist ALLES ANDERE als eine Schlaftablette aber immer handelbar. Sie ist wunderschön, stolz und immer kontrollierbar. Sie ist ein Oberschüler, leicht zu motivieren und eine richtig starke - aber MENSCHENFREUNDLICHE Persönlichkeit. JEDER (ok, natürlich keine Idioten, davon gehe ich jetzt aus) kommt mit ihr zurecht. Ich als guter Reiter habe auf diesem Pferd NUR NOCH Spass, und ein blutiger Anfänger hat zumindest die Chance, trotz ihres Alters, etwas zu erreichen und gute Optionen unverletzt da wieder runterzukommen.
DAS IST GENIAL.
Celta empfinde ich nicht als genial, sondern er gefährdet sich selbst, mich und andere mit seiner schwierigen Natur (natürlich sorge ich dafür, dass idR insbesondere anderen NIE etwas passiert!). Er steht sich selbst im Weg, aber man kann bestimmt viel daraus lernen. Genial ist trotzdem etwas anderes... :wink: Jedenfalls für mich. Genial liegt für mich heute - in den leisen Tönen, in den "langweiligen" Pferden, in den Pferden, die eine "sichere Bank" sind, die ich jedem in die Hand drücken kann, die SO genial sind, dass es schon gar keiner mehr sieht.
:oops:

Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.
Amara, da sprichst DU mir aus dem Herzen.
Warum sind alle immer so stolz, auf eigentlich schwierige und manchmal für den Menschen sogar gefährliche Pferde.

Wie DU es schon so klar dezidiert auf den Punkt gebracht hast, die genialen sind die, die einen Jahre lang gesund und brav von A nach B bringen, in jeder Situation. Da muß dann am Ende auch nicht unbedingt Pi und Pa rauskommen, als Maßstab für Genialität.
Der Weg dorthin, um diese "Genialität "aus dem Pferd herauszuholen, gehen über die klassichen Werte, die wir dem Pferd entgegen bringen.
Das kann nicht jedes Pferd und vor allem auch nicht jeder Mensch leisten.

So ein Pferd wie Celta möchte ich nicht haben, einfach schon aus der ANgst heraus, aus wirtschaftlichen Gründen diese Pferd vermitteln zu müssen.

Wünsche Dir Amara, dass Du nie vor dieser Entscheidung stehen wirst.

LG
Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

esge hat geschrieben:Hihi, das ist so, grisu. Ich habe so ein Geschenk seit 11 Jahren im Stall und höre nicht auf, das jeden Tag aufs Neue zu bestaunen. Lotto spiele ich nicht - meinen Hauptgewinn habe ich unterm Sattel.
Früher haben manchmal Leute gesagt: Ach, der wäre mir zu einfach! Das wäre mir langweilig.
Ich konnte das nie fassen. wie kann ein Pferd, das mit jeder Faser bestrebt ist, mit dir zusammen zu arbeiten, jemals langweilig sein?

Es gibt Ausbilder, die formulieren sogar in ihren Schriften, wie sie sich ein für die klassische Lehre geeignetes Pferd wünschen! Gebäude spielt da zwar meist auch eine Rolle (wobei sich da die Vorlieben im Laufe der Jahrhunderte geändert haben) aber viele lassen sich vor allem über den Charakter der angestrebten Pferde aus. Und diese Kriterien haben sich irgendwie nicht so arg geändert. Von komplizierten, kapriziösen, unberechenbaren Pferden ist da jedenfalls nie die Rede.
Auch ich habe ein solches Geschenk des Himmels- allerdings gefangen in einem der verbautesten Körpern, die man sich so vorstellen kann- was der täglichen Freude, sich mit so einem Engel beschäftigen zu dürfen allerdings keinen Abbruch tut.

Daneben habe ich andere Pferde, die einem immer eine gewisse Bodenhaftung vermitteln- manchmal auch eine jähe Bodenhaftung . :lol:

Dennoch gibt es Pferde, da setzt man sich drauf und denkt spontan: !" Whow! wie einfach kann reiten sein!"
Was soll ich sagen : ein gutes Gebäude hilft ungemein 8)
Ein gutes Grundgleichgewicht. Ein gutes Exterieur hilft auch sehr- die Kombination aus diesen Punkten verleiht das Gefühl, man könne reiten :wink: .
esge
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Beitrag von esge »

Lieber verbaut als bekloppt, s+p... :roll:

Amara, mir ist später noch was eingefallen zu der Frage, die dir diese RL gestellt hatte: Welches ANLEHNUNGSPROBLEM haben Sie denn?
Eigentlich ist schon die Frage merkwürdig, oder? Angeblich reiten doch alle von hinten nach vorn. Aber diese Frage zielte doch ganz klar nur auf "vorn"

Wenn man so ein Göttergeschenkchen unterm Hintern hat und das womöglich auch noch täglich, ist es ziemlich wichtig und gesund, gelegentlich andere Pferde zu reiten. Sonst kommt man eines Tages noch auf die Idee, man könnte reiten...
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Meg
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Beitrag von Meg »

Setze mich auch zu Amara!

Meine Dame hat zwar ihre eigenen Meinungen und will geführt werden, aber kopflos wird sie äusserst selten!

Und da bin ich dankbar dum, da macht es mir gar nichts aus, dass sie keine Papiere hat und ein wilder Rassenmix ist!
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charona
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Beitrag von charona »

Das ist toll, jetzt hat sich die Diskussion in eine ganz andere aber sehr interessante Richtung entwickelt!

Wir haben auch ein "geniales" Pferd. Wunderschön, tolle Bewegungen, ein unglaubliches Papier, sie sollte das Nachwuchspferd für unsere Tochter werden. Dieses Pferd wurde pur auf Exterieur gezüchtet, eine hochexplosive Mischung aus genie und Wahnsinn. Wir haben damals lange nach guter Begleitung gesucht und endlich gefunden. Es folgten einige Sternstunden, aber dann auch Unfälle, die meiner Tochter und Bereiter den Schneid abgekauft haben. Letztendlich hat die Stute sich bei einem ihrer temperamentsausbrüche schwer verletzt, das Knieband angerissen und hat seit mehr als einem jahr Pause und steht seit kurzem in der Gruppe bei meiner. Freundin. Diese hat,,da das Pferd für genesen erklärt wurde, versucht das Training an der Hand aufzunehmen. Wiederum heftigste Reaktionen. Wir haben uns entschieden, das pferd nicht mehr mit Einsatz von Leib und Leben aufzutrainieren und keinen neuen besitzer zu suchen. So lange es irgend kann darf sie in der Gruppe bleiben, wenn nicht mehr möglich,,sehen wir weiter.

Unser letztes Pferd haben wir 7 jährig vom Züchter gekauft und bewust auf Charakter ausgesucht. Sie kennt noch nicht einmal das einmaleins, war gerade angeritten, aber sie ist traumhaft! Ihr gewicht in G old wert. Immer feundlich, immer bemüht es uns Recht zu machen und Talent hat sie auch. Es macht einfach Spass, viel Spass mit ihr zu arbeiten, mit ihr umzugehen. Wir haben keine grossen Ziele, "einfach" nur, das pferd gemäss seiner veranlagung gesund und vielseitig auszubilden, ich bin gespannt, wohin uns der Weg führt. Aber: wir geniessen jede Minute mit ihr! Und das, so habe ich vielleicht aufgrund meines Alters relativieren müssen, ist das wichtigste für uns Freizeitreiter.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

esge hat geschrieben:
Amara, mir ist später noch was eingefallen zu der Frage, die dir diese RL gestellt hatte: Welches ANLEHNUNGSPROBLEM haben Sie denn?
Eigentlich ist schon die Frage merkwürdig, oder? Angeblich reiten doch alle von hinten nach vorn. Aber diese Frage zielte doch ganz klar nur auf "vorn"
Hmm, ich weiß nicht: Es ist ja nun bei einigen Pferden leider Gottes nicht so, dass sich alle Anlehnungsprobleme in Luft auflösen, nur weil man korrekt von hinten nach vorn reitet. Beispiel: Ein Pferd wie meins, was in der Hals-Widerristpartie so derartig flexibel ist, dass er sich in 88 Richtungen gleichzeitig verbiegen kann und damit natürlich auf wunderbar-elegante Weise einer halbwegs korrekten Lastaufnahme entzieht. Da haben wir mindestens ein halbes Jahr konsequent daran arbeiten müssen, dass er durch eine freundlich-konsequente Führung über Sitz, Bein aber eben auch Hand, vorn stabiler wird. Und das bedeutet ja auch nicht, dass man aufhört, von hinten nach vorn zu reiten.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
esge
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Beitrag von esge »

Nee, nee, das meine ich nicht, Cubano!!! Ich bin immer ganz vorn dabei, wenn es darum geht, einem Pferd erstmal konsequent die Hand anzubieten. Ich habe schließlich ziemlich häufig mit Pferden zu tun, die man eben NICHT nach dt. Reitlehre von hinten nach vorn reiten kann. Genauso wie du sagst: Bei Schlangenpferden ist das vergebliches Tun. WEnn sie dabei noch auf der Flucht sind, prost Mahlzeit.
Trotzdem würde ich als Kursreitlehrer einfach eine Frage nicht so formulieren. Aber das sind so persönliche Sachen, denke ich.

In einem anderen, kleinen und persönlichen Forum, wo wir uns alle schon lange kennen, haben wir neulich festgestellt: Früher suchten wir Pferde mit BEF (Boah-ey-Faktor). Heute suchen wir Pferde mit WFF (Wohlfühlfaktor) So ändern sich die Zeiten.

Mein Schimmel wird noch einen Nachfolger kriegen. Momentan ist das ganz schwer für mich, mir das vorzustellen. Eigentlich hätte ich ihn gern einfach nochmal in jung. Vielleicht klitzekleines bisschen leichter, ihn ins Gleichgewicht zu setzen, BISSCHEN weniger Bergabtendenz, BISSCHEN - ach nee, ansonsten braucht er eigentlich von nichts ein bisschen mehr. Seufz. Meinetwegen kanns lila kariert sein - aber bitte dieses Interieur nochmal. Also könnte sich bitte JETZT ein Fohlen schon mal in der Schlange "freundlicher Charakter" anstellen? "Hohe Arbeitsmoral" wäre auch ein Schalter, wo es bitte vorstellig werden sollte. "Gute Gesundheit, Fundament und Hufe" sind auch wichtig, bitte. Zwischen diesen Schlangen bitte regelmäßig zirkulieren. Dafür kann es Farbe, Langhaar, supadupa-Trab und Weideschönheit auslassen. "Sitzbequemlichkeit" wäre allerdings fein. Dafür darf dann gern auch jeder angesichts des winterbefellten schmuddeliggraubraunweißen Knutschkugeldingens fragen, ob das ein Connemaramix sei. :roll:
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Absolut zutreffend,und das nicht ausschließlich für Freizeitreiter.

Auch ein Sportreiter benötigt ein funktionelles Pferd,welches mitarbeitet und sich formen lässt.Eines mit Geist und Nerv,aber ohne Nervigkeit.
Deshalb sind ja die wenigen Exemplare,die es wirklich zu höheren Weihen schaffen so rar gesät:

Ausdruck,Kampfgeist,genügend Spritz müssen zwangsläufig gepaart sein an einen guten Charakter inkl. der passenden Arbeitseinstellung.
Es nutzt mir nichts,aber auch gar nichts,wenn ich ein sehr liebes Pferd habe,welches sich aber aufgrund seines Nervenkostüms selber ständig im Weg steht.

Eine Erfahrung musste ich allerdings im Laufe der Jahre machen:

Man kann gewisse Grundzüge wie Mut,aber auch Guckigkeit schon auf den sattel übertragen,aber leider ist ein am Boden kooperatives Pferd nicht immer im Sattel gleichermaßen händelbar.
Und es gibt gewisse Probleme,die man auch mit noch so viel Bemühungen einfach nicht in den Griff bekommt.
Das ist sehr nervig und frustrierend und diese Tiere müssen zwingend aus dem Zuchtbestand genommen werden.So was darf man nicht reproduzieren.

Ich kann die geschichte von Charona bestens nachvollziehen und sie hat in meinen Augen die richtige Entscheidung getroffen.

Ich kann aber auch nachvollziehen,wenn jemand nicht bereit ist,ein unter dem Sattel gefährliches Pferd mal eben für die nächsten 20 Jahre in Rente zu schicken.

Damit meine ich nicht,das jeder Zossen,der mal nicht so funktioniert gehimmelt gehört,aber sobald Gefahr für Leib und Leben entsteht (und auch mehrfach kompetente Hilfe gescheitert ist) darf so ein Tier von mir aus auch gerne in die Wurst.

Und ja,es gibt sie,diese Pferde und leider ist es ein Ammenmärchen,dass jedes Problem lösbar ist,wenn man sich nur richtig doll bemüht.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

esge hat geschrieben: Früher suchten wir Pferde mit BEF (Boah-ey-Faktor). Heute suchen wir Pferde mit WFF (Wohlfühlfaktor) So ändern sich die Zeiten.
Lach, yep, das war bei mir genauso. Der Herr Schimmel ist wirklich gesegnet mit einem tollen Gang, vor allem der Trab schreit BEF, wenn das Pferd gut drauf ist. Nützt mir aber nix, weil er halt eine schwierig strukturierte :wink: Persönlichkeit hat. Na ja, und ich habe mir vor sechs Jahren echt jede Menge Zeit gelassen, bevor ich mich für meinen Jungen entschieden habe. Noch nie vorher habe ich mich so intensiv mit den verschiedenen Zuchtlinien etc. beschäftigt. Und da ich nicht Krösus bin, habe ich mir vorher überlegt, welche Abstriche ich wohl beim Exterieur machen könnte. Na ja, mit viel Glück hat der Plan auch hingehauen. Frax ist tatsächlich ein Pferd geworden, von dem ich eigentlich immer mit einem Grinsen absteige. Und nicht nur ich. :wink: Das ist auch deshalb nicht ganz unwichtig, weil der Zwerg wohl mein letztes Pferd bleiben wird.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Anchy: Wer ist denn stolz auf ein schwieriges Pferd? Also, ich bestimmt nicht!
Stolz wird man höchstens in so einer Konstellation wie maulfrei, also schwieriges Pferd aus der eigenen Sicht super hingekriegt. Wenn man wie amara oder ich mit einem solchen Fiech "gesegnet" ist, das tatsächlich einfach einen verqueren Charakter hat und den trotz allem auch behält, hat man wenig Grund, stolz zu sein, man schlägt sich halt so durch und arrangiert sich und freut sich, wenn mal was gut klappt. Und es verhilft einem zu einer gesunden Demut. Von daher ist es dann doch zu was gut. Aber nochmal brauch ich sowas auch nicht.

Neulich hab ich übrigens laut gelacht, als eine Dame aus dem Stall, dessen Halle ich benutze (und die uns daher nur ganz flüchtig kennt) zu mir meinte, mein Pferd sei ja soooo brav und rittig, das wünsche sie sich bei ihrem auch. Pruuust!

Mich würde inzwischen aber selbst so einer wie der Lippi aus dem Neindorff-Unterrichtsvideo total abschrecken, der ja ganz offensichtlich willig mitarbeitet, aber einfach eine Gebäude- und Rittigkeitskatastrophe ist.
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