3 jährig und null Muskulatur?

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Sunnysbaby

3 jährig und null Muskulatur?

Beitrag von Sunnysbaby »

3 jährig und null Muskulatur?
mein Barockpinto baby ist mitlerweile 3 und schau noch aus wie ein 2 jahriger... es ist mein erstes soooo junges pferd desshalb bin ich mir da sehr unsicher ob das so ok ist.... :?
Als er noch hengst war sah er ganz anders aus... :(
Ich habe ihn vor einem jahr kastrieren lassen und dann gings bergab.
Werde freitag ein großes blutbild machen lassen... bin gespannt was da raus kommt.
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Larry
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Beitrag von Larry »

Das sind doch Spätentwickler. In dem Alter solltest Du einfach nicht so genau hinschauen :wink:
Deswegen kauft auch nur ein Fachman in ""diesem"" Alter Pferde...
Manche sehen in ihrem Wachstumsschub echt gruselig aus.
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hallo,

ich sehe das an meinen beiden, dass die Entwicklung sehr verschieden sein kann. Auch Rasseunterschiede sowie Haltung machen sehr viel aus. Man sollte sich von anderen gleichaltrigen nicht blenden lassen.

Mein Haffi (2-jähriger Hengst) sieht für einen Jährling sehr harmonisch gebaut aus. Klar fehlt es noch an Muckies, aber ich kenne auch andere 2-jährige Haffis, die wesentlich schlimmer aussehen und an Brust und Po gar nichts haben. Ich würde aber nicht unbedingt sagen, dass er auch mehr Kraft besitzt. Er kommt an Steigungen nicht besser zurecht als der schlacksige Araber und atmet auch etwas schneller. Mehr Muskeln bedeuten nicht automatisch, dass er mehr belastet werden kann. Im Gegenteil viel Muskeln schonen die Sehnen und belasten die Gelenke unnötig mit Gewicht. Ich brauche aber eine gewisse Sehnenhärte für Extremsituationen. Daher will ich kein Jungpferd als Muskelprotz. Ich finde die Belastbarkeit ist ein Mix aus Gleichgewicht, Koordination,Sehnenhärte und Muskelmasse. Alles muss langsam und gleichmäßig aufgebaut werden. Nur auf die Muskeln zu schauen, finde ich zu wenig.

Beim VA (2-jähriger Hengst) merkt man jede Umweltsituation. Ob Fellwechsel, Wetterumschwung oder Futterumstellung. Ich kenne es von Vollblütern auch nur so. Er ist aber eher der leichtfüßige und ist durch das Spazierengehen (langsam als Absetzer begonnen) sehr taktsicher und kann durch seine bessere Koordination einiges ausgleichen. Er ist eher der faule, der sich mehr "hängen" läßt und ich will mindestens 2 Jahre das Reiten durch Training am Boden vorbereiten, damit er die Tragkraft erreicht. Die Sehnen und Bänder sind alle noch sehr weich. Er federt mir noch zu sehr in den Fesseln, als dass ich ihn mehr als Schritt auf härteren Boden belasten möchte. Er nutzt seine Flexibilität sehr aus. Lieber windet er sich wie eine Schlange, als dass er seine Muskeln mehr anspannt. Ich muss ihn über längere Zeit aus diesen Trott herausbringen.

Was ich bei beiden merke, wenn sie im Sommer wieder mehr Spielen. Das gibt ordentlich Muckies vor allem die "Hosen" an den Hinterbeinen wachsen. Daher auch die Kastration erst 2,5 jährig. Sie trainieren sich selbst gut und nur solange sie Lust haben. Ein besser angepaßtes Training gibt es gar nicht. Sie hören automatisch auf, wenn es zuviel wird.

Was mir besonders auffällt, wie stark beide mit dem Wachstum kämpfen. Nach den Wachstumsschüben verschlechtern sich die Gänge sehr und die Koordination muss wieder neu hergestellt werden. Überbaute Phasen sind die schlimmsten.

Ich möchte die Jungpferde aber trotzdem nicht sich selbst überlassen. Sie werden 2-3 wöchentlich spazieren geführt. Die Arbeit wird auch in den nächsten Jahren eher im Schritt stattfinden. Dafür Klettern im Gelände, Seitengänge sowie Stangenarbeit und unebener Boden für die Koordination. Longieren werde ich nur in Phasen, in denen ich das Gefühl habe, sie machen starke Fortschritte im Gleichgewicht und Selbsthaltung. 3-jährige zu longieren, finde ich sehr riskant. Galopp werde ich bis 5-jährig ganz meiden.

LG Susi
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich würde mir da auch keine Sorgen machen und einfach noch ein bisschen warten.

Medora
Sunnysbaby

Beitrag von Sunnysbaby »

Auch wenn es süätendwickler sind, aber trozdem hat er 24 sunden bewegung und spielt den halben tag da müßte doch mal ein wenig kommen...
Er ist irgendwie auch recht schlapp... ich longiere ihn ja ab undzu ein wenig (höchstens 15 Minunten) und er ist sehr sehr ruhig und triebig... :?
das die gänge sich verschlechtern in den wachstumsschüben habe ich auch schon gemerkt als ich ihn von der mama weg kaufte hatte er traum gänge und jetzt ist er ein kleiner flachrenner... :D
Ich hoffe das legt sich mit fortschreitendem ausbildungsstand.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Muss aber auch sagen, dass meine nicht besonders bewegungslustig sind. Wenn ja, dann bitte nur das, was leicht fällt. Sowas wie Trab bergab und so. Selbst Schritt bergauf ist soooo dooofff. :roll:
Und dann lasse ich sie auf die Koppel und die buckeln zurück zur Herde... Oder wehe eine Stute ist in Sicht. Auf einmal erkennt der Araber die Muskeln wieder und läuft ganz anders... Der Haffi ist gleich paar cm höher, wenn er Stuten schnubbert und zeigt einen Aufrichtung. In starken Wachstumszeiten konnte ich den Araber teilweise hinter mir herschleifen. Alles war zuviel, aber wehe der kleine Shetty kam um die Ecke, den man ärgern konnte.
Ich denke, das das Longieren für ihn eher langweilig und anstrengend ist, wenn er es schon kennt. Wenn er aber schlecht frißt und partout nicht zunimmt oder ohne Gründe abnimmt, dann würde ich vielleicht schon mal eine Haaranalyse oder Blutanalyse machen. Aber manche legen vierjährig erst etwas zu. Wenn er dreijährig noch hinter her hängt, würde mich das nicht beunruhigen.
Eine Freundin von mir hatte einen 1,75m großes Warmblut. 3,5-jährig angeritten. Hat null Muskeln angesetzt und wuchs und wuchs, zeigte keinen Schwung und war steif. Aber außer dass er sehr schmal war, war nichts außergewöhnliches. Wurde trotzdem normal geritten und 4-jährig wurde kissing spines (im Endstation) festgestellt. Zur Zeit wird die Zuchtlinie untersucht, ob es genetisch bedingt war, weil er auch eine gute Abstammung hatte und die Eltern schon Jahre im Zuchteinsatz sind. Ich denke, wenn sie schlacksig wirken, dann würde ich eher noch warten und ihnen Zeit geben. Manche bekommen erst 4- oder 5-jährig ihre Form.
Es ist nachgewiesen, dass Muskeln sich mehr entwickeln, wenn sie gezielt beansprucht werden. Wenn das Pferd bewußt seine Muskeln beansprucht. Die Durchblutung würde viel höher sein und demzufolge auch das Wachstum. Ein Beispiel ist die Selbsthaltung des Kopfes als mittels Zügelrupfen. Und ich denke, dass ein Jungpferd noch große Probleme mit bewußten bewegen hat. TTouch oder Dualaktivierung würde ich probieren.


LG Susi
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Larry
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Beitrag von Larry »

Er ist irgendwie auch recht schlapp
Meinst Du nicht, dass das was mit dem Wetterumschwung zu tun hat. Und wenn Pferde gerade "schieben" sind viele zu diesem Zeitpunkt auch kraftloser...
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
Sunnysbaby

Beitrag von Sunnysbaby »

Dualaktivierung habe ich mal amgefangen aber da er sehr sehr lustlos beim longieren ist habe ich das dann ganz sein lassen. longiere ihn nur kurz ab das er sich warm läuft bevor ich mit den zirkuslektionen anfange.
ich habe auch mal versucht ihn eine ganze zeit nur zu putzen und wirklich sonst nichts mit ihm zu machen. resultat: total depremiertes agressives Pferd das sich immer und überall in den Vordergrund schieben wollte um ja nicht zu kurz zu kommen. dann habe ich mit den Zirkuslektionen angefangen und das macht ihm richtig spaß nur bevor ich das machen kann muss ich ihn ander longe etwas war machen und ihn ein wenig V/A laufen lassen damit er sich lößt soweit das für ihn schon möglich ist.
ich habe vor ihn mit 4 anzureiten, vorher nicht.
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