Dominique Barbier: Wege zur Leichtigkeit
Moderator: Josatianma
Höchst bemerkenswert, dass hier ein auf Kandare gezäumtes Pferd longiert wird, indem die Longe DURCH den Trensenring durchgeführt und am Gurt befestigt wird.
Wie soll das Pferd am äußeren Zügel zu reiten sein, wenn es schon beim longieren innen zwangsläufig festhängt und von außen GAR nichts ist, an das es sich anlehnen könnte?
Das hier kein moralischer Aufschrei der Entrüstung folgt, ist schon recht interessant. Abgesehen davon ist das Gereit auch nicht wirklich schön, permanent springender Zügel, unruhige Anlehnung usw. usf.
Wie soll das Pferd am äußeren Zügel zu reiten sein, wenn es schon beim longieren innen zwangsläufig festhängt und von außen GAR nichts ist, an das es sich anlehnen könnte?
Das hier kein moralischer Aufschrei der Entrüstung folgt, ist schon recht interessant. Abgesehen davon ist das Gereit auch nicht wirklich schön, permanent springender Zügel, unruhige Anlehnung usw. usf.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Das hat mich auch direkt sehr erstaunt. Auch die Aussage, man müsse den inneren Zügel kürzer fassen wegen der Stellung.Medusa888 hat geschrieben:Höchst bemerkenswert, dass hier ein auf Kandare gezäumtes Pferd longiert wird, indem die Longe DURCH den Trensenring durchgeführt und am Gurt befestigt wird.
Hör doch jetzt einfach mal auf mit der Stichelei!Medusa888 hat geschrieben:
Das hier kein moralischer Aufschrei der Entrüstung folgt, ist schon recht interessant.
Mir gefällt es auch nicht. Ich habe nur "durchgeschaut" aber die springende Anlehnung und das hinter dem Zügel verkriechen habe ich in fast jeder Sequenz gefunden. Mit ist das auch zu viel Kreuz und zu wenig rahmendes Bein.
In wie weit die Longenverschnallung sich auswirkt weiß ich einfach nicht. Einerseits hängt der Kandarenzügel durch und ist nicht involviert...trotzdem macht es mir Bauchweh.
Das außen nichts ist finde ich nicht schlimm. Es kann durchaus mal ganz hilfreich sein um das Pferd beweglicher zu machen. Aber wirklich nur ganz manchmal. Ich gehe davon aus das dieses Pferd grundsätzlich auch viel mit der DOLO gearbeitet wird und es sich hier dann nur um eine kurze Korrekturmaßnahme handelt. Dauerhaft finde ich es nicht gut.
Leider funzt der Ton an meinem Rechner gerade nicht - ich kann also die Erklärungen nicht hören. Schade, wäre spannend.
Liebe Grüße, Julia
Die kombinierte Zäumung mit Stangen- und Trensengebiss hat man deshalb, damit man beide Gebissvarianten auch getrennt voneinander einwirken lassen kann. Wer eine Longe an eine Trense anhängt und daran nichts Schlimmes findet, kann auch nichts anderes denken, wenn die Longe an die Trense bei einer komb. Zäumung gehängt wird.
Nur mal ganz allgemein gesprochen.
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Wer sich mit Dominique Barbier beschäftigt und sein Buch "Wege zur Leichtigkeit in der Klassischen Dressur" gelesen hat, weiss, dass von ihm beim Longieren nur der innere Ausbinder genutzt wird und gar kein äußerer. Es ist einfach eine andere Ansichtsweise und Vorgehensweise. In diesem Fall wurde das Nutzen des inneren Ausbinders durch die Longe ersetzt.Medusa888 hat geschrieben: indem die Longe DURCH den Trensenring durchgeführt und am Gurt befestigt wird.
P.S.: ich habe den Film noch nicht angeschaut!
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Wer das Video weiterschaut sieht, dass der Ausbinder dann noch verschnallt wird. Ich zitiere hierzu gerne noch einmal die Passage aus seinem Buch:
"Die größte Veränderung hat Debra Barbier, meine Frau, vor 18 Jahren eingeführt, als sie begann, meine Pferde nur mit einem einzelnen Ausbinder zu longieren, nur um das Pferd in eine gute Position einzuladen, was dem Pferd erlaubt, dort zu verweilen, ohne dass der Kopf herunterforciert wird. Das Resultat ist fantastisch, die Rücken meiner Pferde sind viel schneller viel weicher. Die Freiheit von Zwang erlaubt dem Pferd, geistig und physisch viel schneller glücklich zu sein. Und natürlich gibt es auch kein unerwünschtes Nebenprodukt der doppelten Ausbinder beim Longieren, was manchmal ein Steigen und sich rückwärts Überschlagen sein konnte."
(S. 87).
Vielleicht mal ausprobieren und überraschende Erfahrungen machen!
"Die größte Veränderung hat Debra Barbier, meine Frau, vor 18 Jahren eingeführt, als sie begann, meine Pferde nur mit einem einzelnen Ausbinder zu longieren, nur um das Pferd in eine gute Position einzuladen, was dem Pferd erlaubt, dort zu verweilen, ohne dass der Kopf herunterforciert wird. Das Resultat ist fantastisch, die Rücken meiner Pferde sind viel schneller viel weicher. Die Freiheit von Zwang erlaubt dem Pferd, geistig und physisch viel schneller glücklich zu sein. Und natürlich gibt es auch kein unerwünschtes Nebenprodukt der doppelten Ausbinder beim Longieren, was manchmal ein Steigen und sich rückwärts Überschlagen sein konnte."
(S. 87).
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Liebe Grüße, Sabine
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- Josatianma
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@minou: Ja, einfach schön, wie man durch solch einen Anstoß Bücher mal wieder aus dem Regal holt und denkt: "Toll". Man muss nicht alles machen, aber es hat eine sehr motivierende Wirkung in den doch manchmal festgefahrenen Alltäglichkeiten.
Liebe Grüße, Sabine
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Sehr inspirierend der Film. Immer wieder schön zu sehen, dass die Reiterei in franz. Tradition rund um den Erdball seine Nischen findet.
Klar, Mon. Barbier ist auch ein wenig ein Show-Maker und Lebemann, aber man nimmt ihm seine Mission von Herzen durchaus ab.
Das Reiten gefällt mir recht gut. Perfekt ist es nicht - man lausche hierzu aber seinen Ausführungen am Ende des Filmchens.
Das longieren mit nur einem Ausbinder habe ich durchaus auch schon in dt. Reithallen gesehen. Es hat auf jeden Fall seine Berechtigung, vor allem weil es einem als Reiter auch verdeutlicht, dass man nicht immer unbedingt beide Zügel zusammen wirken lassen muss. Racinet zB lies aus diesem Grunde gerne auch mal mit nur einem Zügel reiten - eine interessante Erfahrung. So wird einem klarer, welcher Zügel für was da ist - eine wichtige Erfahrung um die Zügeleinwirkungen insgesamt herunter zu fahren.
Aber immer wieder spürt man, wie sehr Oliveira doch fehlt, bzw. andersherum, wie sehr dank ihm dieses Pflänzchen weiter gedeiht.
Klar, Mon. Barbier ist auch ein wenig ein Show-Maker und Lebemann, aber man nimmt ihm seine Mission von Herzen durchaus ab.
Das Reiten gefällt mir recht gut. Perfekt ist es nicht - man lausche hierzu aber seinen Ausführungen am Ende des Filmchens.
Das longieren mit nur einem Ausbinder habe ich durchaus auch schon in dt. Reithallen gesehen. Es hat auf jeden Fall seine Berechtigung, vor allem weil es einem als Reiter auch verdeutlicht, dass man nicht immer unbedingt beide Zügel zusammen wirken lassen muss. Racinet zB lies aus diesem Grunde gerne auch mal mit nur einem Zügel reiten - eine interessante Erfahrung. So wird einem klarer, welcher Zügel für was da ist - eine wichtige Erfahrung um die Zügeleinwirkungen insgesamt herunter zu fahren.
Aber immer wieder spürt man, wie sehr Oliveira doch fehlt, bzw. andersherum, wie sehr dank ihm dieses Pflänzchen weiter gedeiht.
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