Spanntritte/Schwebetritte

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Tess
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Beitrag von Tess »

amara hat geschrieben:Find ich nix kritisches an dem Video. Warum darf das Pferd nicht - bei einer ausgerechnet so schweren Lektion - auch mal Fehler machen??
Deswegen meinte ich ja extra "abgesehen von den Taktfehlern" :wink: Es ist mir klar, dass es bei der Erarbeitung von "Spannung" nicht immer perfekt gehen kann und es auch mal hakt :wink:
Es ist wohl eher das, was Saltandpepper meinte: "nicht genügend vor den Treibenden Hilfen" was mir fehlte und was ich irgendwie nicht fassen konnte. Dadurch wirkt das etwas festgehalten und klemmig.

Und sicher ist es jetzt nicht "schlimm", sonst wär ich ja nicht ins Grübeln gekommen, sondern hätte es als "schlimm" abgetan.
Ich war/bin bez. dieses Videos einfach sehr zwiegespalten.

(Davon abgesehen, dass ich persönlich im RU ein Freund der klareren Worte bin ... schönreden tut man sich das meistens ganz alleine :mrgreen: - ich brauche da jetzt keine vernichtende Kritik oder so, aber einfach den klaren Hinweis woran es noch fehlt. Mag sein, dass das bei der Reiterin im Film nicht nötig ist, weil die einfach schon weit genug ist. Aber für die geneigte Zuschauerschaft, für die die Präsentation ja schliesslich ist, und die sicherlich auch eher so Freizeithoppler wie ich sind wären ein bisschen klarere Worte vielleicht ganz schön - es ist dann einfach einfacher zu verstehen. :wink: )
esge
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Beitrag von esge »

Für mich ist das einfach Lernen. Ich habe nun keine Ahnung, wo diese Reiterin anzusiedeln ist. Ich betrachte sie einfach mal sehr wertfrei als jemanden, der vermutlich noch nicht so viel Erfahrung mit den hohen Lektionen hat und sich "hineinlernt".
Das momentane Ergebnis ist sicher noch weit von wirklich gut. Aber die Art und Weise, wie Balkenhol die zwei da durch führt, gefällt mir durchaus. Sehr entscheidend finde ich diesen Satz (sinngemäß): Und jetzt will er sich dehnen, weil sein Rücken gearbeitet hat. Jetzt lass ihm die Nase vor. Mach die hand auf, lass ihn vor. Ja noch mehr vor." Und fast als letzten Satz nochmal: Bei dem musst du immer wieder die Hand aufmachen und ihn vorlassen."

Passt genau zu "der ist noch nicht genügend vor dem Bein".
Loslassen hilft
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

esge hat geschrieben:Für mich ist das einfach Lernen. Ich habe nun keine Ahnung, wo diese Reiterin anzusiedeln ist. Ich betrachte sie einfach mal sehr wertfrei als jemanden, der vermutlich noch nicht so viel Erfahrung mit den hohen Lektionen hat und sich "hineinlernt".
Das momentane Ergebnis ist sicher noch weit von wirklich gut. Aber die Art und Weise, wie Balkenhol die zwei da durch führt, gefällt mir durchaus. Sehr entscheidend finde ich diesen Satz (sinngemäß): Und jetzt will er sich dehnen, weil sein Rücken gearbeitet hat. Jetzt lass ihm die Nase vor. Mach die hand auf, lass ihn vor. Ja noch mehr vor." Und fast als letzten Satz nochmal: Bei dem musst du immer wieder die Hand aufmachen und ihn vorlassen."

Passt genau zu "der ist noch nicht genügend vor dem Bein".
:trink1: :love:
minou
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Beitrag von minou »

Oh was bin ich froh das der Herr Balkenhol nicht "zerpflückt" wird. Er ist mein absoluter Favorit in der Riege der "Alte Meister".
Ganz toll find ich: Nimm mal die Hand weg..... weg..... weger!!!
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Das Pferd hier zeigt für meine Begriffe Spanntritte, erzeugt durch "zu früh zu viel wollen".

Oder was meint ihr?

http://www.ehorses.de/hannoveraner-wall ... 52123.html
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Rapunzel hat geschrieben:Das Pferd hier zeigt für meine Begriffe Spanntritte, erzeugt durch "zu früh zu viel wollen".

Oder was meint ihr?

http://www.ehorses.de/hannoveraner-wall ... 52123.html
Ja, absolut! Das Pferd zeigt genau das Bewegungsbild, das ich zu beschreiben versucht habe : Es stößt sich nicht vom Boden ab, sondern es reißt die Beine hoch.
Die Kraft wirkt gegen den eigenen Körper, nicht gegen den Boden.

Würde das Pferd statt auf einem Swing-Ground-Platz ,nun auf einem tiefen, nicht federnden Boden geritten, wäre das Marionetten-hafte der Bewegung noch viel deutlicher. So sorgt der Boden wenigstens für ein bisschn Auftrieb...
Tess
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Beitrag von Tess »

Oh je ... ja ... da ist es SEHR deutlich.

Mal ab von allem anderen. Ich frag mich, was passieren würde, wenn man den Reiter zwingen würde die Zügel loszulassen. Womit würde er sich dann in den Sattel ziehen? :shock:
Sowas mag ich gar nicht sehen!:(
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Schade drum, das Pferd ist toll.
Der Reiter gehört allein für seine "Handarbeit" mit einem nassen Handtuch erschlagen. :(
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Du liebe Güte, was für ein be*** Gereit – das nenne ich mal mit der Hand herbeigezergelte Aufrichtung. Wörx :twisted:
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Die"Aufrichtung" ist hier ein großartiges Produkt der Zucht. Die "Beizäumung" ist massiv nach hinten erwirkt. - mit "Wörx "gehe ich allerdings absolut konform! :twisted: :trink1:
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Welch seltene Einheit.
Lasst uns eine Schweigeminute einlegen.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Oder mit anderen Worten- denen des Bent Branderup- gesagt : " Es ist egal auf welche Weise man nicht reiten kann...." -
eine Runde rote Stifte austeilt.....
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

:D :D :D
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

saltandpepper hat geschrieben:Oder mit anderen Worten- denen des Bent Branderup- gesagt : " Es ist egal auf welche Weise man nicht reiten kann...." -
eine Runde rote Stifte austeilt.....
Gestehe, ich bin kein BB-Fan, aber der Satz bringt es hervorragend auf den Punkt! :shock:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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