Schenkelhilfe und Impulsion - Wie feine Reaktion erreichen?

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Paula

Beitrag von Paula »

Ottilies Tip ist gut, so sehe ich das auch, das Becken kann in dem Fall ebenfalls blockieren, lass dich mal longieren und filmen...dann kannst du das ausschließen.

Du meinst also er kommt hds oder fällt auseinander wenn du nicht ständig treibst?

Das wiederum spricht für fehlende Kraft des Pferdes.Also nur wenige Tritte Trab in einer Gebrauchshaltung verlangen und langsam steigern..
Und dazwischen Pause im Schritt am vh Zügel oder im Trab am vh Zügel.
Generell soll man ja keine 45 min sein Pferd AM Zügel reiten,also in Aufrichtung oder Gebrauchshaltung.Dazwischen soll immer wieder der Zügel hingegeben werden, dem Pferd strecken erlaubt werden und Pause machen.
Und ein Jungerd braucht da noch VIEL mehr Pause, Phasen wo es den ermüdeten Hals lang machen kann und auch die Hinterhand ausruhen kann.

Ich kenne genügend Reiter die ihre Pferde von Anfang an 60 min , ohne Pausen am kurzen Zügel reiten, das Pferd gewöhnt sich dran,irgendwann hört der Muskelkater auf,den das Pferd davon bekommt, aber bitte frage nicht WIE die mit den Sporen drinhängen müsen..
Sehr gut finde ich dass du drauf achtest dass dein Pferd nicht über Tempo kommt und dass du weißt das ist genauso unerwünscht!!
Ich kenne soviele Reiter, die das als angenehmes Vorwärts empfinden..
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

summer hat geschrieben:die Dosierung mit vorne aufnehmen - Verbindung nicht schmeissen - hinten etwas mehr Aktivität - nicht rennen....ist nicht ganz einfach :?
:lol: :lol: :lol:
Also ich will Dich ja jetzt nicht entmutigen, aber das ist wohl eine lebenslange Aufgabe, die es immer wieder zu verbessern und verfeinern gilt :wink:

Und Du reitest einen Youngster - das ist doch ganz normal daß es da mehr hakelt als mit einem Routinier.

Ich hab jetzt nirgendwo herausgelesen ob Du die Möglichkeit zum regelmässigen Unterricht hast?
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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summer
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Beitrag von summer »

Paula hat geschrieben: Du meinst also er kommt hds oder fällt auseinander wenn du nicht ständig treibst?
genau...wenn ich nicht auf ein sauberen Vorwärtsschwingen der HH achte, kommt er (auch Körperbau bedingt) auf die VH und/oder kippt gleichzeit HdS ab (sicher auch mangels Kraft, aber wir bauen ohnehin immer Pausen/ZadHk ein. Er täte sich halt gerne (in für ihn wahrscheinlich weniger anstrengendes) auf der Vh Laufen entziehen und ich muss ihn dann immer wieder (mit Schenkel und Zügel) "erinnern" bitte vor mir zu bleiben.

@ottilie
Ja, ich habe gsd regelmäßigen Unterricht - und wir arbeiten auch stetig an unseren Baustellen :)
Es ist ja superspannend mit dem Ponymann - aber durch seine (böse Zungen behaupten auch "haflingerbedingte") Dickköpfigkeit ists manchmal auch gar nicht so einfach - dann gehts mal einen Schritt vorwärts und dann auch mal wieder 2 zurück....(aber im Rückblick passt die Entwicklung eh, man kommt halt, wenn man kritisch ist, auf immer neue "Problemchen" drauf, die es zu lösen gilt)[/quote]
horsman
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Beitrag von horsman »

es scheint, dass sich bei Dir zwei Probleme vermischen, die man zwar zusammen miteinander lösen muss, wo man aber dennoch trennen auch muss:

1. er geht nicht selbstständig genügend impulsiv vorwärts
2. wenn er mehr vorwärts geschickt wird fällt er auf die VH und dadurch auf die Hand

Wahrscheinlich ist auch, dass dein Haffi rassebedingt schnell vorhandlastig wird, deshalb wird dies möglicherweise eine dauernde Baustelle für den Rest des Lebens bleiben.

Mindernde Abhilfe hier kann nur sein: dem Pferd vermitteln sich mehr und länger selbst auf der HH zu tragen und geschlosen zu bleiben (ohne Einspannung zw. Hand+Bein!) . Dies ist aber eine schwierige Arbeit, die man nicht mal eben so beschreiben kann. Mögliche Übungen (und da siehst du schon welche Fallstricke auf Dich zu kommen) wären: SH, gezählter Schritt, "hohe Hand" PK - WR heben, Übergänge Schritt/Trab/Schritt, Piaffarbeit, u.a.

ME sollte man dem Pferd die Stütze auf der Hand niemals gewähren. Gesteigerten Impuls insofern nur in den Momenten einfordern (durch Bein/Sporen/Gerte), wo er gleichgewichtet auf der HH ist.

Zuvor muss jedoch die von S&P sehr gut erklärte Konditionierung auf das Bein als vortreibende Hilfe funktionieren. Aber das allein wird das Problems,dass das Pferd auf die VH fällt nicht lösen. Es macht die ganze insofern schwieriger, als dass man diese Kond. schnell wieder kaputt macht, wwenn man treibt, wenn das Pferd schon auf der hand liegt und die Hand dann den treibenden Impuls ev. zunichte macht (Stichwort Hand ohne Bein / Bein ohne Hand-Prinzip)
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summer
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Beitrag von summer »

@horsmän

genau auf den Punkt gebracht.

Mir ist schon klar, dass das eine lebenslange Aufgabe ist - die Schenkelhilfen zu überdenken und "neu zu installieren" wird sicher ein Hauptaugenmerk (neben meinem Sitz) in nächster Zeit sein - es ist halt wirklich unheimlich schwierig ihn "sich selbst tragend" zu bekommen - eine Stütze auf der Hand zu suchen oder auf die VH zu fallen ist doch einfacher.

Nochmals zum Schenkeleinsatz - ist Euer Impuls kurz und knackig, oder eher etwas länger dauernd und (ich kanns schwer beschreiben) "nach vorne schiebend (wisst ihr, was ich meine?)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

summer hat geschrieben:@horsmän

genau auf den Punkt gebracht.

Mir ist schon klar, dass das eine lebenslange Aufgabe ist - die Schenkelhilfen zu überdenken und "neu zu installieren" wird sicher ein Hauptaugenmerk (neben meinem Sitz) in nächster Zeit sein - es ist halt wirklich unheimlich schwierig ihn "sich selbst tragend" zu bekommen - eine Stütze auf der Hand zu suchen oder auf die VH zu fallen ist doch einfacher.

Nochmals zum Schenkeleinsatz - ist Euer Impuls kurz und knackig, oder eher etwas länger dauernd und (ich kanns schwer beschreiben) "nach vorne schiebend (wisst ihr, was ich meine?)
Das kommt ganz auf´s Pferd an. bei einem Lethargiker eher sehr kurz und mit Überraschungscharakter, bei einem sehr sensiblen, nervösen Pferd eher "nachfühlend" bei verbindlich fühlendem Grundkontakt.
Bei einem Pferd, das sich verhält und auf Überraschungen eher mit mehr Verhalten reagiert , über einen ruhigen Grundkontakt mit Vorwarnung vor der Einwirkung.
"Nach vorne schiebend" nie, allerdings bei einem weit ausgebildeten Pferd, das sauber am/ vorm Bein ist und bei dem ich reflektorisch das gleichseitige Hinterbein zu vermehrtem Durchschwung bringen möchte, schon mal von unten umschließend, aufwärts wirkend.
horsman
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Beitrag von horsman »

da stimm ich s&p zu:

bei kalten Pferden eher kurz+knackig (klopfend), bei heißeren Typen eher fühlend drückend. Das kann sich aber auch bei einem Pferd ändern, wenn er peu a peu "elektrischer" wird.

Eins ist jedoch immer zu beachten: auf einen Schenkelaktion des Reiters MUSS sehr unmittelbar die Reaktion vom Pferd kommen. Wenn nicht eskalieren. Das erfordert auch viel Feingefühl und Timing auf seiten des Reiters.
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