Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Esge, habe ich Dich schon mal niedergemacht? :shock:
Viele Grüße
Sabine
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Paula

Beitrag von Paula »

Hier MUSS ich nochmal was aufgreifen: es ging um den verwahrenden Zügel ,der eben kein verwahrender mehr ist beim fortgeschrittenen Pferd das ich versammelt am äußeren Zügel wenden kann.

Hierfür habe ich aber noch nicht mal was näheres in der Literatur gefunden, aber mein RL hat uns das so beigebracht und es funktioniert.Ich durchforste gerade alles..

Das ist etwas anderes wie die diagonale HIlfengebung und das wegkommen vom inneren Zügel, das man mit Überstreichen überprüfen kann.
DA habe ich den verwahrenden Zügel, bitte Richtlinien auf dem Zirkel reiten nachlesen.
Halten wir fest: versammelt eine enge Volte ist keine Basis in meinen Augen. Basis geht bei mir bis A Niveau.

Wir meinen etws unterschiedliches, und keinesfalls ist das so simpel als dass man das nicht demonstieren müsste weil es JEDER kann...

@esge, danke für dein Post, aber ich möchte mich doch wiederholen ich schrieb es hier schon mal: ich bin schon am äußeren Zügel gewendet , habe Volten geritten, auch mit Überstreichen habe es aber noch nie probiert mit deutlich durchängenden inneren Zügel über mehrere Tritte ,also deutlich länger als Überstreichen.
Und denke mir, es ist viel weniger einfach korrekt durchzuführen wie es hier dargstellt wird, eine Viertel Volte versammelt ,mit deutlich durchängenden inneren Zügel.
Zuletzt geändert von Paula am Do, 17. Mai 2012 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
Honigkuchenpony
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Beitrag von Honigkuchenpony »

Aber ist versammelt am äußeren Zügel nicht nur ein logischer weiterer Ausbildungsschritt der vorbereitenden Arbeit? Und müßte das in der Versammlung nicht noch viel eher vorauszusetzen sein als in der Grundausbildung?
Ist es nicht sogar Bedingung für Versammlung?
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Paula hat geschrieben: Halten wir fest: versammelt eine enge Volte ist keine Basis in meinen Augen. Basis geht bei mir bis A Niveau.

Wir meinen etws unterschiedliches
.
Eben. Es ist etwas unterschiedliches. Und die Mehrheit hier sprach NIE von einer engen Volte in der Versammlung. Sondern – auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen – davon, dass man eine Volte reiten kann, und dabei den inneren Zügel loslässt. Ansonsten hat Honigkuchenpony in meinen Augen vollkommen recht: Am äußeren Zügel hat ein Pferd LANGE vor der Versammlung zu sein.

Ach, und Paula – nur der Korrektheit halber, mal eben der Kontext zu Deiner Bemerkung, ich würde von mir selbst sagen, nicht klassisch-deutsch zu reiten:
"
Max1404 hat Folgendes geschrieben:
Nun denn, wenn Herr Lörke nicht klassisch war (dann war es Stensbeck ganz bestimmt auch nicht ) und K.A. von Ziegner ebenfalls nicht klassisch ist, Dr. Klimke und Herr Neckermann vermutlich auch nicht klassisch waren und mein alter RL trotz Lehre bei einem Kavallerierittmeister auch nicht, dann gebe ich offen zu, dass ich auch nicht klassisch bin.

Mich anschließe. Dann bin ich auch nicht klassisch. Keineswegs sozusagen."
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Paula hat geschrieben:
Max, Lörke galt schon in der damaligen Zeit ,also in seiner Zeit als unklassisch, erwähnt Seunig mehrfach...
Darauf folgte dann mein Post, das Cubano gerade nochmals eingestellt hat.

Zum "Nicht-Klassiker" Lörke ein Zitat aus "Geschichte des Reitens", FN Verlag, 1994, Seite 114 ff: "Otto Lörke erhielt seine erste reiterliche Ausbildung beim 1. Garde-Ulanen-Regiment in Potsdam und wurde danach als Nachfolger Plinzners am kaiserlichen Marstall in Berlin dem Rittmeister Holzing-Berstett, einem der führenden Persönlichkeiten im deutschen Reitsport nach dem ersten Weltkrieg, unterstellt. Gemeinsam mit Holzing-Berstett gelang Lörke die Umstellung der Reitweise nach dem Plinznerschen System auf die Grundlage der klassischen Reitkunst Seegers und Steinbrechts."

Nun, die kaiserlichen Marstallpferde werden sich sicherlich über die Umstellung auf die "nicht klassische Reitweise" gefreut haben. :wink:
Viele Grüße
Sabine
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Phanja

Beitrag von Phanja »

Nach der überdeutlichen Ermahnung von Josa, habe ich die darauffolgenden Beiträge editiert und gelöscht.
Hört auf, euch verbal an die Gurgel zu gehen ... :roll:
Monique
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Beitrag von Monique »

So, das eigentliche Thema waren ja die Ritte die gefallen. Ich hab hier so einen:

http://www.youtube.com/watch?v=GwXxetVUdxs

Nur der erste Teil von Harry Boldt
Gast

Beitrag von Gast »

OT

Nur um keine Lernsituation auszulassen:
Paula hat geschrieben:... es ging um den verwahrenden Zügel ,der eben kein verwahrender mehr ist beim fortgeschrittenen Pferd das ich versammelt am äußeren Zügel wenden kann.
Sondern?


/OT
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Mir gefällt das hier im Hinblick auf das "Bergauf" des Pferdes, das finde ich hier wirklich beispielhaft gegeben.

http://www.youtube.com/watch?v=nFjJhxK7 ... re=related
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cinnamon
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Beitrag von cinnamon »

Cubano hat geschrieben:
sabrell hat geschrieben:
Paula hat geschrieben: sag sigi(lein) hast du nur so weit ausgebildete Schüler und Pferde, dass du das in jeder Stunde üben kannst?
Ja, auch.
Aber nicht nur :wink:
Und selbst ich bekomme das hin. Mit einem 7jährigen, nicht besonders weit ausgebildeten Pferd…
ebend. leute, das ist basis! setzt halt ausbildungskonzepte voraus, die über hochzuppeln und am innenzügel überstellen, hinausgehen ;-)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

cinnamon hat geschrieben: ebend. leute, das ist basis! setzt halt ausbildungskonzepte voraus, die über hochzuppeln und am innenzügel überstellen, hinausgehen ;-)
Cinnamon, dieser letzte Beitrag war für meinen Geschmack höchst überflüssig und vermiest Leuten, die eigentlich bemüht sind, sinnvoll zu diskutieren, die Lust darauf. Mir z.B. .
Kleine, zickige, Vorurteil belandene, überhebliche Beiträge, nach dem der verzweifelte Versuch der Moderatoren unternommen wurde, die Gemüter wieder zu erden sind sowas von contraangezeigt.... :roll:
Frei nach dem Motto, krieche unterm Teppich vor, kläffe einmal in die Runde, pinkle dreien ans Bein und verschwinde wieder...
Noch dazu, ohne die Beiträge offensichtlich überhaupt gelesen zu haben, denn weder die Hochzuppler (z.B. =ich ) und die Überbieger ( = z.B. Phanja) waren anderer Meinung, als der, daß es eben Basics sind.
( Achtung Ironie !) Wirklich sehr dienlich ! Herzlichen Dank dafür !

Monique, was gefällt dir so gut an diesem Ritt ? Mir persönlich gefällt Harry Boldt nicht so , zu eckig, zu grob in der Einwirkung, auch wenn viele der Lektionen sehr "korrekt gezeigt sind, fehlt mir hier Schmelz und Eleganz. Daher interessiert mich was du siehst.

Rapunzel, ja, das ist ein Ritt den, ich wirklich toll finde. Klar, sehr deutsch, man sieht das Wort "Disziplin" förmlich über der ganzen Vorstellung hängen :D . Ähnlich wie es bei vielen Klimke-Ritten ist. Das hat für mich Klasse !
Motte
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Beitrag von Motte »

So, leider habe ich die Diskussion gestern nachmittag nicht mitbekommen, kann sein, dass ich jetzt was schreibe, was gestern schon mal geschrieben wurde:

Kann es sein, dass der Denkfehler bei Paula in der Begrifflichkeit "verwahrend" liegt?

Verwahrend ist ja erstmal passiv, ja. Quasi "in Lauerstellung".
Das heisst aber nicht, dass ein verwahrende Zügel, eine verwahrende Schenkelhilfe nie nicht aktiv werden könnte. Die ist halt "da", wenn sie benötigt wird und kommt dann kurz zum Einsatz.
Wenn ich beispielsweise ne Traversale reite, sollte der aktive, der "biegende" Schenkel derjenige sein, der in der Biegungsrichtung liegt - der andere liegt "verwahrend" und "ermahnt" das Pferd, die Hinterhand entsprechend seitwärts zu bewegen. Das heisst aber nicht, dass eben dieser Schenkel, der "verwahrende" nie kurzzeitig aktiv werden kann. Wenn die Hinterhand nicht mitkommt, wirkt eben dieser Schenkel für 1-2 Schritte ein - und ist trotzdem eine verwahrende Hilfe.

Genauso ist das mit den Zügelhilfen in der Volte. Der innere Zügel (nebst Bein und Gewicht) sorgt für Stellung und Biegung und der äussere halt dafür, dass dieser Zustand genau so bleibt und das Pferd nicht über die Schulter ausbricht. Das bedeutet also - gerade in einer Volte - dass ich immer leicht mehr "Druck" auf dem äusseren Zügel habe, als auf dem inneren. Und trotzdem ist der äussere Zügel dabei der Verwahrende.

Kann mir jemand folgen oder rede ich wirres Zeug?
esge
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Beitrag von esge »

Ich habe mir gestern die Muse angetan, aufgrund der Links über Boldt und Linsenhoff mal alles mögliche auf youtube anzuschauen, was so von Mitte der 70er bis Anfang der 90er ging. Zeitende so bei Balkenhol 1992.

Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass mein Bild von Dressur nun einmal altersbedingt in dieser Zeit geprägt wurde oder ob es halt doch "klassisch" ist, aber mir gefällt einfach viel mehr als heutzutage.
Ja, die Pferde sind vor allem noch in den 70er und 80er Jahren etwas hölzern, "überdiszipliniert" könnte man sagen. Die Küren waren geprägt von hochkomplizierten Abläufen (Z.B. hier: http://www.youtube.com/watch?v=D-m_y4O9 ... re=related Kyra Kirklund, Matador), die oft den Fluss etwas störten, aber doch eine absolut hohe Rittigkeit der Pferde und technisches Können der Reiter bedingten. Nur teuer einkaufen reichte hier nicht.
Es war auch, wenn man mit der Fehlerguckerbrille guckt, bei weitem nicht alles korrekt. Matador in oben gezeigten Ritt kriecht zu Beginn der einen Piaffe rückwärts, er lässt auch mal den Rücken hängen, er kommt auch mal h.d.S. usw. Aber diese dynamische Abschlusspiaffe, wow!
Klimkes Olympiaritt in L.A, Balkenhols Olympiaritt in Barcelona oder auf den World Equestrian Games in Den Haag - überall kann man FEHLER finden.
Und dennoch: Für mich ist DAS Dressurreiten. Ich sitze vor diesen Ritten und denke "wow, die konnten reiten!" Hier sehe ich noch Unterschiede zwischen Verstärkungen und Versammlung und nicht eine durchgängige Mitteltrabpassage (Achtung, ironie). Hier sehe ich noch klassische Passagen und Piaffen. Hier sehe ich Pferdehälse, deren höchster Punkt das Genick ist und Pferdenasen, die mal vor die Senkrechte kommen. Hier sehe ich Verstärkungem, wo das Hinterbein mit dem Vorderbein zusammen agiert. Und ich sehe noch Pferde, die GERITTEN aussehen und nicht dressiert. Ich sehe Pferde, die zwar sicher sehr gute Pferde waren, aber nicht diese abgehobenen Extremstrampler von heute. Und ich sehe Siegerehrungen, wo G.P-Gewinner einhändig im Galopp und alle ordentlich hintereinander Ehrenrunden galoppieren konnten. Ich sehe Pferde, wo der Sinn von Dressur - nämlich ein gehorsames, rittiges, für den Reiter angenehmes Pferd zu formen - noch erfüllt ist.
Und ich glaube, das verstehe ich unter "klassisch"
Loslassen hilft
Gast

Beitrag von Gast »

esge hat geschrieben:
Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass mein Bild von Dressur nun einmal altersbedingt in dieser Zeit geprägt wurde ... [bis] ...
Und ich glaube, das verstehe ich unter "klassisch"
Dieses tu' ich dann mal unterschreiben tun :)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Esge, DANKE ! :love:
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