Riegler vs. Meyners - der richtige Sitz

Rund um die klassische Reitkunst

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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

odomar hat geschrieben:
Annie hat geschrieben:tradition trifft auf moderne
Nee, Reiter trifft auf Nicht-Reiter :-)
Ach, das wusste ich nicht (das Meyners nicht reitet). Und er betreibt Sitzschulung? Dann finde ich ihn nun wirklich nicht glaubwuerdig.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Na ja, der eine weiß unheimlich viel über Reiten, aber nicht viel über funktionelle Anatomie des Menschen. Der andere weiß unheimlich viel über funktionelle Anatomie des Menschen, aber nicht viel über reiten und reiten lehren. Wenn jeder der beiden, zu ergründen versuchen würde, was der andere meint und vom anderen sich für den Teil öffnen würde, der aus dessen Sicht funktioniert und warum, dann könnten beide viel, viel weiter kommen.
Aneinander vorbei finde ich, weil keiner versucht, den Standpunkt des anderen wirklich zu verstehen. z.B. was die Bügel oder nicht Bügel angeht:

Für beide Sichtweisen gibt es gute Gründe. Jeder der beiden Standpukte ist u.gewissen Voraussetzungen individuell für den einen oder anderen Reiter sinnvoller. Man muß eben schauen wann und warum. Was man bezwecken will.
DAS fände ich gut !
Beide haben mit ihren Sitzschulungen unheimlich gute Ergebnisse. Satt gegeneinander zu argumentieren könnte man ja versuchen zu optimieren....
Na ja, das ist warschgeinlich aber ein heerer Wunsch. Vielleicht auch wein wenig realitätsfremd. :roll:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Persönlich denke ich zwar, dass Meyners viele gute Ansätze hat (mir gefällt z.B. sein Sechs-Punkte-Programm) ganz prima. Dennoch beißt in meinen Augen die Maus keinen Faden ab: Bevor man an effektiven oder bequemen Sitz auch nur denken kann, kommt leider Gottes erst mal das, was heute so kritisch mit "Lehrbuchsitz" beschrieben wird. Wichtigstes Kriterium: Das Lot zwischen Reiterschulter, -Hüfte und Absatz muss vorhanden sein. Sonst sitzt man nun mal einfach nicht im Gleichgewicht. Bei den meisten meiner Mitreiter (me included :wink: ) liegen z.B. die Beine deutlich zu weit vorn. Wer sich das wirklich effektiv abgewöhnen will, sprich, das Bein aus der Hüfte nach hinten legen und dann auch noch reiten, unterzieht sich wirklich der totalen Quälerei. Aber in meinen Augen nützt das leider so gar nix, da muss man wirklich durch.
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chica
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Beitrag von chica »

Cubano hat geschrieben:Persönlich denke ich zwar, dass Meyners viele gute Ansätze hat (mir gefällt z.B. sein Sechs-Punkte-Programm) ganz prima. Dennoch beißt in meinen Augen die Maus keinen Faden ab: Bevor man an effektiven oder bequemen Sitz auch nur denken kann, kommt leider Gottes erst mal das, was heute so kritisch mit "Lehrbuchsitz" beschrieben wird. Wichtigstes Kriterium: Das Lot zwischen Reiterschulter, -Hüfte und Absatz muss vorhanden sein. Sonst sitzt man nun mal einfach nicht im Gleichgewicht.
Hm, ich verstehe, was Du meinst. Trotzdem - beim Unterricht mit besagter Meyners-Trainerin sind mir jedesmal wahre Kronleuchter aufgegangen, weil im Anschluss an div. Übungen und "Handgreiflichkeiten" auf einmal alles leichter und locker war. Ich hatte das erste Mal seit langem das Gefühl, wieder richtig und v. a. effektiv zu sitzen. Sehr faszinierend und ich möchte es wirklich nicht mehr missen! Natürlich war dies auch nur möglich, weil ich endlich in der Lage war, die Anweisungen umzusetzen und meinen Körper dabei unter Kontrolle hatte.

Ist natürlich die Frage, ob ein Reitanfänger sich leichter täte, wenn von Beginn an solche Übungen mit in den Unterricht einflössen. Ich meine ja. Dass es trotzdem Jahre braucht - und v. a. nie endet - einen guten Sitz zu schulen, wissen wir wohl alle ;)
LG Ines
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cinnamon
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Beitrag von cinnamon »

ich kenn beides und kann nur sagen, jahrelanges *damussmandurch* reiten hat mir weniger geholfen als 5 minuten cr/meyners!
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Wahrscheinlich haben wir da unterschiedliche Erfahrungswerte. Ich habe für mich festgestellt, dass ich eben auch einfach mal über die Schmerzgrenze hinaus muss, damit meine Sitzbaustellen aufhören. Und das geht meines Erachtens eben NICHT ohne eine gewisse Quälerei, weil ich als vergleichsweise nicht mehr taufrische Schreibtischtäterin eben so mobil in der Muskulatur bin, wie nötig. Das Gute daran: Man gewöhnt sich. :-))
Das 6-Punkte-Programm von Meyners fand ich – wie gesagt – prima, aber für mich persönlich vor allem geeeignet, um vor dem Reiten locker zu werden, nicht aber, um meine Baustellen wirklich zu bereinigen.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Total interessanter Artikel!
Trotzdem: ich finde, das Reiten ohne Bügel gibt einen sehr tiefen Sitz, wenn man schon einen recht passablen Grundsitz hat.

Übrigens wurde bei uns in der Reitschule früher regelmäßig ohne Bügel leichtgetrabt, bestimmt 10 Minuten lang - Reitlehrer: :brutal:
Aber gelernt hat man was bei ihm! :D

Trotzdem kann ich den Standpunkt von Meyners auch gut nachvollziehen. Ich denke, wenn beide zusammen einen Sitzschulungskurs geben würden, wäre das hochinteressant, denn ich denke, sie könnten sich gut ergänzen.

Ich könnte mir vorstellen, dass Meyners gerade bei Reitern, die als Erwachsene angefangen haben, besonders gute Erfolge erzielt, kann das jemand bestätigen? Erwachsene sind oft schon vom Kopf her nicht locker genug, und da helfen die Übungen sicherlich.
Kinder sitzen sowieso locker, und wer als Kind reiten gelernt hat, der wird vermutlich in einer längeren Reitpause zwar eine gewisse Flexibilität und Elastizität verlieren, aber die ist trainierbar, weil das richtige "Gefühl für den Sitz" niemals verloren geht (so wie beim Fahrradfahren). (Jedenfalls, wenn man als Kind guten Reitunterricht gehabt hat.)

Ein guter Dressursitz verlangt eine ziemliche Dehnung, um den Oberschenkel aus der Hüfte heraus korrekt legen zu können. Und Dehnung erreicht man eben durch Arbeit, und Dehnung kann (muss?) quälen, und man muss an die Schmerzgrenze gehen, denn sonst wird nichts gedehnt (bin Ballett-geschädigt, vielleicht liegt's daran.) :verletzt:
Viele Grüße
Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Max1404 hat geschrieben:
Ein guter Dressursitz verlangt eine ziemliche Dehnung, um den Oberschenkel aus der Hüfte heraus korrekt legen zu können. Und Dehnung erreicht man eben durch Arbeit, und Dehnung kann (muss?) quälen, und man muss an die Schmerzgrenze gehen, denn sonst wird nichts gedehnt (bin Ballett-geschädigt, vielleicht liegt's daran.) :verletzt:
So ist es. Und man muss wirklich mal gezielt darauf achten: Auf den wenigsten Fotos von Normalo-Reitern, die ich so kenne, haben diese auf dem Pferd eine korrekte Beinposition. Ich übrigens auch nicht, aber ich befinde mich ja aktuell mitten im Quäl-Prozess. :-) Und hat man die nicht, kann man nicht im Gleichgewicht sitzen. Gibt übrigens ein ganz einfaches Aha-Erlebnis, wie wichtig das ist: Hinstellen, Beine auseinander, also wie in Reitposition, ein wenig in die Hocke gehen und dann mal die Beine eins nach dem anderen nach vorn nehmen: Das geht einfach nicht, ohne umzufallen.
Na ja, und so lange der Sitz nicht wirklich im Gleichgewicht ist, wird es eben auch schwierig mit dem korrekten Reiten, weil das Pferd im Bestreben, das Gleichgewicht mit dem des Reiters zu koordinieren, entweder unter ihm davonläuft oder halt klemmt. Was dann wiederum durch Dauertreiberei korrigiert werden soll…
Muriel
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Beitrag von Muriel »

"da muss man durch" - aber doch nur deshalb, weil einem die ganze ohne-bügel-Reiterei nicht hilft herauszufinden, wie man das Becken locker lässt und den Oberschenkel fallenlässt und trotzdem im Bein nicht instabil wird!

Es sind zwei verschiedene Sitzphilosophien, die ich beide kennenlernen durfte. Rieglers Herangehensweise passt zur traditionell gelehrten klassischen Reitweise, bei der sich das pferd die treibende Hilfe am gespannten Sitz abholt - dazu gehört aber auch eine gewisse Spannung des Pferdes, denn die Spannung des Reiters bewirkt ja einen Widerstand, der wiederum überwunden werden muss.

Diesen Sitz habe ich im Neindorff-Institut kennengelernt.

Meyners Argumente erinnern mich 1:1 an meine jahrelangen Sitzlongen bei meiner RL - nur aus einer losgelassenen Muskulatur kann ein anschmiegsamer Sitz und ein begleitendes und daraus aktiv werdendes Reiten erfolgen.

(*keks* an meine RL. )
Beide haben in ihrer Welt recht.
Wenn die Richtung nicht stimmt, nützt auch Galoppieren nichts.
wenn der Galopp aber besonders schön ist, ist die Richtung auch egal.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Muriel hat geschrieben: Meyners Argumente erinnern mich 1:1 an meine jahrelangen Sitzlongen bei meiner RL - nur aus einer losgelassenen Muskulatur kann ein anschmiegsamer Sitz und ein begleitendes und daraus aktiv werdendes Reiten erfolgen.

Guten Morgen,
das ist in meinen Augen auch richtig – dummerweise aber erst, wenn man sich durch die Beseitigung seiner Sitzbaustellen gequält hat. Dummerweise sieht der menschliche Körper nämlich so gar nicht ein, warum es jetzt – um bei dem Beispiel von gestern zu bleiben – plötzlich nötig sein sollte, die Beine direkt aus der Hüfte ein ganzes Stück weit zurück zu nehmen. Und ebenso dummerweise bleibt die Muskulatur in diesem Zustand eben NICHT losgelassen, weil das Bewegungsmuster halt völlig neu ist. Was Du oben beschreibst, fällt für mich auch schon in die Kategorie einwirkender Sitz. Aber dazu braucht man nun mal eben erst einen korrekten Grundsitz - und ich glaube, davon redet Riegler auch. Während Meyners, der ja ohnehin wohl meistens Reiter unterrichtet, die nicht taufrisch in dem Metier sind, schon ein Stück weiter ist. Also würde für mich die Reihenfolge tatsächlich lauten: erst quälen, dann loslassen.
Annie
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Beitrag von Annie »

erst quälen dann loslassen



So sehe ich es auch, gewisse Muskeln müssen besonders dehnbar und flexibel sein, maximale dehnung ist leider anfänglich nur durch Schmerz erreichbar, erst danach wenn der Muskel fähig ist sich optimal zu dehnen ohne Dehnschmerz kann die Entspannung erfolgen. ich erreiche es durch Yoga das ausschließlich auf Dehnung aufgebaut ist;) wirkt gut;)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Das sehe ich nicht so. Quälen ? Definitiv nein ! Sich anstrengen, sich bemühen, sich auch mal durch Schwieriges durchbeißen, ja. Aber QUÄLEN? Nein !

Das Problem ist nach meiner Erfahrung weniger ein Problem der Dehnfähigkeit, denn der Fähigkeit loszulassen.
In der Zeit, in der man sich quält, hält der Muskel verzweifelt in seinen Spannungsmuster fest und man trainiert genau die Kräfte im Muskel, die man nicht haben möchte.
Die Schmerzen, die beim Reiten oft entstehen, sind nicht Dehnungs-, sondern Ermüdungsschmerzen.
Natürlich gibt es auch Muskelgruppen, die man dehnen muß- aber sanft und vorsichtig. Verknüpft der Körper das Loslassen mit Schmerz, so manifestiert sich die Schmerzerinnerung und der Körper hat noch mehr Probleme beim Nächstenmal los zu lassen.
Ich bin der festen Überzeugung, daß gezielte und immer und immer wiederholtes Hinführen des Reiters in ein sinnvolles Bewegungsbild, sehr viel effizienter ist, als das "friß- Vogel-oder-stirb-Prinzip".

Lernt der Reiter gezielt über sinnvoll aufgebaute Bewegungsabläufe, WIE er die gewünschten Muskelgruppen - ausgewogen zwischen Loslassen und Spannen- ansprechen kann, ist die erforderliche Dehnung kein großes Problem.

Wenn der Reiter erst zum tiefen Sitz kommt, weil seine Aduktoren wegen Ermüdung aufgeben/ erschlaffen, so dauert der Schritt zum gezielt, bewußt herbeigeführten Loslassen können viel länger, weil der genaue Weg nicht bewußt wahrgenommen wird.

Daran krankt m.E. auch Vieles im allgemeinen Unterricht : die Wege werden nicht erläutert. Die Anweisungen nennen nur ein Ergebnis, aber stellen keine Anleitung dar : z.B. "Schultern zurück!"- "Absatz tief! ", "sitz mehr ein!" " langes Bein"

Jemand mit gutem Körperbewußtsein kann damit vielleicht für sich Wege finden, ein anderer Mensch eher nicht.
Zuletzt geändert von saltandpepper am Do, 20. Jan 2011 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
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chica
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Beitrag von chica »

@saltandpepper - d'accord :D Und das ist auch genau das, was Meyners versucht zu vermitteln. Ich muss mich nicht "quälen" (mürbe machen), sondern kann schon durch wenige, aber äußerst effektive Übungen Verbesserungen erzielen.
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le_bai
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Beitrag von le_bai »

rein aus physiologischer sicht gibt es quälen schon :) genügend deutsche z.b. weisen eine massive verkürzung auf der "hinterseite" (dorsal) ihres körpers auf (schnürsenkel mit geraden kniegelenk zubinden :wink: ) . in kombination mit "loslassen" aufsitzend auf einem gerundeten objekt führt das einfach zu schmerzen. und chem. bringt anspannung linderung gegen dehnungsschmerzen. und da fängt für mich sitzschulung an. irgendwann ermüdet der muskel bei der "gegenanspannung von dehungsschmerz, dann kann dehnung stattfinden - und am nächsten tag ist de rmuskel übersäuert :oops:.

passiert mir heute noch ab und an, wenn ich GANZ GEZIELT an einem problem arbeite und nicht genug in anderen regionen spüre. aufgrund eminer konzentration auf einen anderen "punkt" spüre ich eine muskuläre anspannung gegen dehnung nicht, in der regel brauche ich etwas länger, um manche dinge zufriden stellend zu lösen. bis dahin ist die spannende muskulatur schon übermüdet, und dann klappt es plötzlich ... und am nächsten tag weiß ich warum :roll:
je nach muskeltyp varriert kraftausdauer - manchen muskel kann man basis mäßig sogar nur einige sekunden spannen - andere (je nach konnstitution) ausgesprochen lange (blase!! :wink: ). im bereich der stützmuskulatur muss man da schon "zeit" mitbringen, wodruch "langes" quälen durchaus eine begründung hat.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Hmm, das sehe ich aus eigener Erfahrung mittlerweile durchaus skeptisch. Ich halte es da mehr mit Maxens Beispiel des Balletts: Bevor irgendwas leicht werden kann, ist es erst mal schwer. Und doch, das kann durchaus Quälerei sein :wink: Schlussendlich sehe ich in den heute so angesagten, sanften Sitzkorrekturen nämlich die Gefahr des schleichenden Selbstbetrugs; man beseitigt dadurch eventuell kleinere Hindernisse, die große Baustelle bleibt aber liegen. Und die heißt in meinen Augen "Sitz im Gleichgewicht". Darüber hinaus kann ich in meinen Augen erst dann loslassen, wenn sich die Muskulatur bereits dehnen KANN.
Das bedeutet im Umkehrschluss ja nicht, dass man sich eine Stunde lang bis zum Krampf damit abmühen soll, das Bein auf dem Pferd zurückzulegen. Es bedeutet aber, dass ich es billigend in Kauf nehme, dass die ersten Wochen nicht zwingend lustig sein werden und dass bereits zehn Minuten mit dem neuen Sitz eine ziemlich haarige Sache sein können. Und da muss man eben durch in meinen Augen.
Auch hat das überhaupt nichts mit dem Sitz zu tun, den man als Endziel vor dem inneren Auge hat. Ich will meine Sitzbaustellen nicht auf die "harte Tour" beseitigen, um später mal im Spannungssitz das Pferd zwischen den Hilfen zu haben, sondern im Gegenteil, um es ohne großen körperlichen Aufwand möglichst effektiv reiten zu können.
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