"Guter Rücken" - woran erkennt man es?

Rund um die klassische Reitkunst

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esge
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Beitrag von esge »

Ich persönlich finde es im Schritt leichter herzustellen als im Halten. Aber rein nach Lehre hast du Recht: Erst im Halten.
Loslassen hilft
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

:D so isses esge + ottilie :trink1:
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Bino
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Beitrag von Bino »

saltandpepper hat geschrieben:Bedingt horsemän, bedingt. Das Heben nach Baucher zum Heben des Wiederristes zielt vornehmlich auf das Heben der HalsBASIS . Das ist eine etwas andere Technik. Im Grunde ist es eine "Kreuzhilfe", wie sie in der deutschen Klassik geschult wurde ( und heute nicht mehr wird- zumindest kenne ich niemanden, der sie noch schult). Hier muß man also sehr genau differenzieren, WIE der Hals gehoben werden soll und mit welcher Intention. Ich vermute fast, daß Bino das auch mit meinte ?!?
Ja, genau das meinte ich eigentlich!
Der Tanz ist der Käfig, in dem man fliegen lernt. (Claude Nougaro)
moreno
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Beitrag von moreno »

Hallo,

"premier ramener" = erste Beizäumung,
premier rassembler wäre erste Versammlung.

Es lebe der kleine Unterschied! (Klugscheißer!)

Liebe Grüße

Dörr
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esge
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Beitrag von esge »

Mit Fremdwörtern muss man halt vorsichtig sein. Rassembler war natürlich gemeint, seufz. Bei französischen Vokabeltests war ich noch nie gut. :oops:
Loslassen hilft
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Ja moreno, das stimmt , aber dann auch wieder nicht :wink: , das ist mal wieder die Sache mit der Sprachbarriere. Ramener und Beizäumung ist nicht das Gleiche. Ramener ist zumindest nach Fillis Beschreibung eben genau das, was das Heben des Rumpfes ausmacht- sozusagen der die Vorhand betreffende Teil der Versammlung : der Spannungsbogen. Nicht unbedingt in Verbindung mit einer deutlichen Hankenbeugung, aber eben eine Voraussetzung für diese.

Beizäumung hingegen beschreibt nur einen kleinen Teil von Ramener. Das sind zwei Paar Schuhe.


Genauso ist es übrigens bei den Wörtern " Schwung" und " Impulsion". Sie beschreiben ausgenscheinlich dasselbe - aber genauer betrachtet ist "Impulsion" nur ein Teilaspekt von "Schwung" und beiweitem nicht das Gleiche.
moreno
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Beitrag von moreno »

Hallo saltandpepper,

ist ja schon gut! ramener steht in der Regel für Beizäumung und rassembler für Versammlung! Besser?

Das Sie den in der sogg. besten Reitlehre der Welt völlig pervertierten Ausdruck "Schwung" mit dem französischen Begriff der "Impulsion" vergleichen geht eigentlich gar nicht.
Bisher ist mir noch kein Reitlehrer begegnet, der den Begriff "Schwung", so wie er heute gebraucht wird, auch nur ausreichend klar erklären konnte. Meist endet die Erklärung in heißer Luft um verbale und gedankliche Hilflosigkeit.

Tut auch nichts zum Thema.

Schönes Wochenende.

Dörr
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

( lacht) moreno, ich kann dir den deutschen Begriff "Schwung" im hippologischen Sinne sehr gerne ausführlich und mit funktionellen, anatomischen Hintergrund ausführlich per PM erklären, wenn du dies möchtest. Es ist ein recht komplexes Geschehen, bei dem Impulsion einen Teilaspekt darstellt. Er hat nichts mit Bewegungstalent oder naturgegebenem "Gummi" zu tun, sondern stellt einen Ausbildungspunkt dar. Eine Fähigkeit des Pferdes, die ihm erst in dieser Form vermittelt werden muß. Leider hast du natürlich recht : sehr wenige Ausbilder wissen noch darum und können "Schwung" erklären oder dessen Erreichbarkeit gar lehren..... da gehe ich (fast) konform, ( denn es gibt halt doch noch ein paar wenige).
Zu den französischen Begriffen " ramener " und "rassembler"- ja, so werden die Begriffe gerne übersetzt. Sie entsprechen aber bei weitem nicht 1 zu 1 diesen deutschen Begriffen. Das wäre ja auch zu einfach .... :roll: , am Ende könnte man dann endlich mal MITEINANDER, statt ANEINANDER VORBEI reden- ein herer Wunsch. :wink:
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

saltandpepper hat geschrieben:( lacht) moreno, ich kann dir den deutschen Begriff "Schwung" im hippologischen Sinne sehr gerne ausführlich und mit funktionellen, anatomischen Hintergrund ausführlich per PM erklären, wenn du dies möchtest. Es ist ein recht komplexes Geschehen, bei dem Impulsion einen Teilaspekt darstellt. Er hat nichts mit Bewegungstalent oder naturgegebenem "Gummi" zu tun, sondern stellt einen Ausbildungspunkt dar. Eine Fähigkeit des Pferdes, die ihm erst in dieser Form vermittelt werden muß. Leider hast du natürlich recht : sehr wenige Ausbilder wissen noch darum und können "Schwung" erklären oder dessen Erreichbarkeit gar lehren..... da gehe ich (fast) konform, ( denn es gibt halt doch noch ein paar wenige).
Magst du das nicht für uns alle in einem neuen Thread zum Thema "Was ist Schwung" machen? :D Ich finde doch deine Erklärungen immer sehr erhellend! :idea:
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Selbstverfreilich gibts zum Schwung schon einen Fred - bitte hier entlang
Es grüsst ottilie
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horsman
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Beitrag von horsman »

na das intetessiert mich jetzt aber auch, wie denn der dt. Schwung (im guten Sinne) und die franz. Impulsion zusammenhängen oder auch nicht. Meine Theorie ist ja, dass seinerzeit irgend jemand das Wort Impulsion aus dem Französichen einfach mal mit Schwung betitelt hat und der Begriff wart geboren. Bin da aber kein Historiker.

Dann mal los s&p.
Zuletzt geändert von horsman am Mo, 13. Dez 2010 08:39, insgesamt 1-mal geändert.
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moreno
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Beitrag von moreno »

Hallo,

dann auch von mir eine Frage: Was schwingt eigentlich? Kann ein an einem Punkt aufgehängtes Hinterbein überhaupt schwingen? oder kann es nur pendeln? Unsere Sparache ist sehr präzise.
Schwingt ein Gegenstand nicht nur, wenn er zwischen 2 Punkten gespannt ist, wie eine Violinsaite, eine Brücke, ein Pferderücken?(womit wir auch wieder beim Thema wären).
Das ist für mich keine Haarspalterei, sondern die zwischenmenschliche Verständigung läuft wietgehend über die Sprache. Wer die Sparache schlecht oder falsch benutzt, muss mit seinen noch so schönen Ideen falsche Ergebnisse produzieren.
Wäre es nicht notwendig, um die derzeitige Reiterei und Ausbildung zu verändern, erst mal die doch teilweise vollkommen wirre Reitersprache wieder mit den Gegebenheiten der Pferde und Menschen in der Reitbahn zu koordinieren, wobei ich hier nicht nur an Rollkur, LDR etc.denke.

Grüße

Dörr
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Hallo?

Bitte explizit zum Schwung im bereits oben verlinkten Fred weiterschreiben, ich hab die in Frage kommenden drei Beiträge rüberkopiert...
Danke.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
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Beitrag von le_bai »

um das thema nochmal hervorzukramen.

oft "bilde" ich mir ein, dass ich nach gutem reiten eine getrafftere ober-und unterlinie (vor allem da :lol: ) erkenne. an schlechten tagen eben das gegenteil.
da ich mir in den letzten wochen etliche videos "reingezogen" habe, nun an einem beispiel eine grundsätzliche frage meinerseits.

ich sehe vehement reiter (in videos), die - gerade in versammlung - unterschiedlichste rahmen verursachen.

so gibt es solche, bei denen die wirbelsäule aufgewölbt in eine schon untergesetzte HH hinübergeht (PK videos) ... und dann solche wie in folgendem account:
http://www.youtube.com/user/gotlandridingacademy#p/a

irgendwie erscheinen mir alle pferde ohne körperspannung. es verwirrt mich, macht das bild nicht stimmig. ganz schlimm beim kaltblut-traber, wie ich finde ... nichtsdesto trotz ... würde ich gern auf diesem niveau reiten können. es sieht nach tiefer freude aus :D

habe ich einfach einen knick in der optik, oder ist das tatsächlich ein grundlegendes problem? denn auch die unterlinie "solcher" art gerittenen pferde spricht oft eine ganz deutliche sprache ... evtl. kenne ich auch einfahc nur zu dünne tiere :wink:
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Habe mir aus dem Kanal gerade mal das Video "Megara in collection" angeschaut. Großes HMHMMMmmmm...
Also ich sehe da eigentlich keine große Versammlung. Der Rücken hängt und die Hinterhand arbeitet teilweise nach hinten raus. Der "versammelte" Eindruck wird m.E.n. vor allem durch den schön gebogenen Hals erweckt. Oder wie sehen das andere?
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