Unterschriftenaktion: Reformen des FN-Reglements

Allgemeines rund ums Pferd

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Motte
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Beitrag von Motte »

Newton hat geschrieben:Auch mal einmisch:
Grundsätzlich finde ich die Tatsache, DASS jemand seinen Mund aufmacht, völlig in Ordnung und gerechtfertigt. Meine Art wäre es so ehrlich gesagt auch nicht, ich finde H. Karl da auch etwas provokant und weiß nicht, ob es dem, was er erreichen will, wirklich dienlich ist.
Jepp. Finde ich genauso.

Newton hat geschrieben: Ich finde aber, dass sich die Frage, warum man in der „Sportreiterei“ oder wie auch immer man es bezeichnen möchte keine nach H. Karl ausgebildeten Pferde gibt, gar nicht stellt.
Wer hinterfragt denn das aktuelle System der FN? Sicher nicht die erfolgreichen Sportreiter. Warum auch? Sie haben doch Erfolg! Das klingt jetzt schlimmer als ich es eigentlich meine, mir fällt nur keine passendere Beschreibung ein.
Ja aber genau deswegen wäre es doch für alle "Zweifler" viel überzeugender, mal Pferde, die von P.K. auf diesem Niveau ausgebildet sind, in Natura und in einer Aufgabe zu sehen!
Newton hat geschrieben: Erfolg bestätigt halt und dieses Verhalten wird zwangsläufig häufiger wiederholt. Gilt für Menschen ja im gleichen Maße wie für Pferde ;-)
Ja eben. Und wenn man den "Sport" angreift gibt es doch nur 2 Möglichkeiten: Entweder ich spreche mich völlig gegen den Sport aus (dann bin ich also per se gegen Turnierreiterei - bringt in dem Fall aber auch niemanden weiter), oder ich zeige, wie es besser gehen kann. Und dies Zeigen ist nur in Ergebnissen überzeugend. Nicht in der Theorie. DAS wäre doch mal nachhaltig!

Newton hat geschrieben:
Dem sportlichen Training stellen sich hier viel mehr Hindernisse in den Weg. Sei es mangelndes Talent (von Pferd und Reiter), gesundheitliche Beschwerden vom Pferd oder was auch immer. SOLCHE Pferd/Reiter Kombinationen sprechen grade die an, deren Pferde die Sportreiterei (und darauf ist die FN nun mal ausgerichtet) als weniger wertvoll betrachtet.
Sorry, das ist "Unsinn". Irgendwo hab ich grad vor Kurzem gelesen, dass höchstens 5% aller über die FN-organisierten Reiter überhaupt Turniere reiten. Was machen die anderen 95%? Genau - die Reiten einfach. Die einen besser, die anderen schlechter.
Wenn ich z.B. unseren Verein sehe - gut 300 Mitglieder. Turnierreiter davon so ca. 15. Höchstens. Ansonsten alles ganz normale "Feld-Wald-und-Wiesen-Reiter", Schulpferdereiter und Voltigierer. Trotzdem alle über die FN organisiert.

Newton hat geschrieben: Solche Leute und deren Pferde können im Sport gar nicht ganz vorne mitspielen. Daher wundert es mich nicht, dass „alternativ“ (in welche Richtung auch immer) ausgebildete Pferde im Sport nicht vorne mitspielen.
Nö, eben.
Newton hat geschrieben: Von daher weiß ich echt nicht, warum hier immer auf dem sportlichen Erfolg rumgeritten wird???
Ja nu - Herr Karl kritisiert ja nun die Sportreiterei - bzw. deren negativen Auswüchse, die ja durchaus bekannt sind. Er kritisiert allerdings nicht wirklich konstruktiv, sondern er sagt ja mehr oder weniger direkt: ist alles Mist was ihr da macht, ihr müsstet das so und so machen. NUR DANN könne man mit richtigen Ergebnissen aufwarten.
So, und da ist es doch nur legitim zu sagen: echt? Dann zeig mal, wie du die Aufgabe löst - und zwar in der Praxis.

:wink:

Gruß
Motte
horsman
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Beitrag von horsman »

@steffen
Herr Karl behauptet aber schon, und Herr Heuschmann wird das sicher irgendwann überprüfen, dass seine so gearbeiteten Pferde keine Rückenproblem haben, während viele Pferde in FN-Ausbildungställen darunter leiden. Auch darüber hatte Herr Heuschmann berichtet.
Insofern gibt es hier schon eine deutliche Verbesserung. Nicht der Turniererfolg ist die primäre Messlatte für Gut oder Schlecht, sondern in erster Instanz mal das Pferd selbst.

Und vertue Dich da mal nicht mit Balkenhol. Mir ist zu Ohren gekommen, dass er P.K.s Arbeit auf der Equitana interssiert und anerkennend zur Kenntnis genommen hat, sodass ich mir durchaus vorstellen kann, dass er mehr darüber erfahren möchte.


zu deinem Zitat:
"Um locker auf dem Pferd zu sitzen, brauche ich keine neue Reitlehre, da geb ich die Zügel nach und lass mein Pferd eben laufen."

Dann tu es doch. Wenn dann noch Selbsthaltung in Rundheit bei guter bleibender Impulsion dazu kommen, auf einem völlig gelassenen aber dennoch hoch konzentierten Pferd, bist du ein Legertist und kannst genießen. :D Was gibts schöners? Ist das nicht das Ziel jedes seriösen Reitens?
Zuletzt geändert von horsman am Fr, 21. Aug 2009 12:59, insgesamt 3-mal geändert.
Motte
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Beitrag von Motte »

Ups, ich war zu langsam :lol:

Gruß
Motte
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Steffen hat geschrieben:Wenn Legerete mehr ist, als nett und lieb auf dem Pferd sitzen, dann muss man doch mal ein ERGEBNIS präsentieren können.
Die Aussage an sich finde ich schon frech. Deine Polemik übertrifft langsam die aller anderen.
Guckst Du mal die DVD's von PK, vielleicht kriegste dann einen Eindruck, was gemeint ist. Und es gibt sicherlich etliche Schüler von PK, die selber unterrichten und gut reiten - und dies auch zeigen, halt nicht in großem öffentlichen Rahmen. Aber vielleicht ändert sich ja auch das einmal.
Steffen hat geschrieben:Um locker auf dem Pferd zu sitzen, brauche ich keine neue Reitlehre, da geb ich die Zügel nach und lass mein Pferd eben laufen.
Wobei mir sich bei dieser Aussage die Haare sträuben.
Weißt Du was der Umkehrschluß dieser Aussage ist? Wenn ich nicht runterfallen und mich oben halt will, darf ich die Zügel ja nicht loslassen... sehr vielsagend, oder? Und ja - Du brauchst nicht gleich wieder empört in die Tasten hauen - ich weiß (hoffe), daß Du das nicht so gemeint hast.
Allerding ist GENAU DAS DER UNTERSCHIED - die Leute, die auf der Suche nach einem anderen Weg sind, WOLLEN EIN ERGEBNIS, DAS SICH AUCH OHNE STRAMMEN ZÜGEL erreichen lässt. Gibt Dir das zu denken? Schon mal was davon gehört, das Pferd über den Sitz zu bewegen (ich nehm hier jetzt mal bewusst ein sehr allgemein gehaltenes Verb, weil das vieles bedingt - vorwärts, Versammlung, Richtung etc.pp. Nicht daß ich das könnte - aber es wäre mein hehres Ziel).
Freiheit auf Ehrenwort - DAS ist es doch.
Und noch ein Gedanke - wenn Du keinen Zügel in der Hand halten darfst, damit das Pferd locker läuft, wie soll dann das Pferd locker laufen, wenn Du den Zügel anfasst?
Steffen hat geschrieben:Reden wir hier vom lockeren Bewegen eines Pferdes, oder von der Ausbildung eines Dressurpferdes.
Und allein die Tatsache, daß das scheinbar zwei verschiedene Paar Stiefel sind, lässt auch wieder tief blicken.
Wieso widersprechen sich Dressurpferd und lockeres Bewegen?
Steffen hat geschrieben:Es stimmt auch nicht, dass es im Spitzensport keine Kritik an einigen zurecht kritisierten Methoden gibt, der Verein Xenophon ist ja nur ein Beispiel. Hier finden sich eine Menge prominenter Namen.
Ok. Xenophon. Was unterscheidet die von PK? Es sind einige - auch deutsche - bekannte Namen dabei, die schöne Dinge reden. Es gibt von Xenophon empfohlene Ausbilder, Seminare, Stände auf Messen usw.
Ja und?
Wird da irgendwo was angeprangert? Wird auf Diskussion mit eingerasteten Strukturen der FN gegangen? Von Konfrontation will ich gar nicht sprechen.
Nein. Und damit ist das zwar ein netter Verein, der sicherlich auch schöne Ziele hat, aber nicht wirklich was verändern wird. Weil kein Einsatz erfolgt.
Auf einer Messe wurde dies sogar mal so in etwa in den Raum gestellt - daß man keine Konfrontation wolle....
Sicherlich muß man nicht immer wie die Axt im Walde um sich schlagen, aber daß es ohne Diskussion/Konfrontation nicht geht, darüber sind wir uns doch grundsätzlich einig, oder?
Steffen hat geschrieben:Der Sperriemen hat in einem frühen Ausbildungsstadium seine Berechtigung, weil junge Pferde sich manchmal gegen das Gebiss wehren und dann die Zunge über das Gebiss nehmen.

Und auch bei dieser Aussage kriege ich die Krätze.
Warum willst Du einem jungen Pferd die Chance nehmen, sich zu wehren, wenn der Reiter mit zu harter Hand einwirkt? Wo soll der Reiter denn die Rückmeldung herkriegen wenn nicht vom Pferd? Warum ist immer alles richtig, was der Reiter macht, und alles Scheisse, was das Pferd macht? Sorry, aber da geht mir echt der Hut hoch.
Wenn ich soweit bin, daß sich das Pferd mit einer unerwünschten Reaktion bemerkbar macht, dann muß ich mir doch als Reiter Gedanken machen, was falsch läuft, und kann das nicht einfach - im wahrsten Sinne des Wortes - unterbinden?
Klar stellt man mal die Hand hin, um dem Pferd einen Weg zu weisen, das will ich ja auch gar nicht bestreiten. Aber kann das Pferd denn nicht "AUA" sagen und ich gucke dann, ob ich zu schnell vorgegangen bin oder zu hart oder zu sonstwas?
Wir haben hier soviele Leute im Forum, die auch mit jungen Pferden arbeiten. Ich kann einfach nicht glauben, daß es nicht möglich ist, ein Pferd auch so auszubilden, daß sich die Gegenreaktionen in Grenzen halten.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

Nasenriemen? Also dann vermutlich das Reithalfter?

Das Reithalfter soll dem Unterkiefer eine Stütze geben und gegen eine zu starke Einwirkung am Kieferknochen schützen. Es gibt dem Druck auf die Laden ein Gegengewicht und überträgt so einen Teil des Drucks auf das Nasenbein. Es verhindert außerdem das aufsperren des Mauls, mit dem sich das Pferd der Hilfe entziehen kann (--> wikepedia zu Reithalfter).
Das Reithalfter soll also grundsätzlich das Pferd gegen zuviel Druck schützen. Hier gilt das gleiche wie beim Sperrriemen, leider wird oft zu viel stramm verschnallt. Hierzu gibt es aber klare Richtlinien und diese werden auch (leider nicht häufig genug!) kontrolliert.
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
Caleb
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Beitrag von Caleb »

@ottillie

Du hast mir die Worte aus dem Mund genommen.

@Steffen
Bei deinem letzten Statement wird für mich auch ganz deutlich, dass du nicht begriffen hast wovon Pk überhaupt redet.
Könntest du nicht mal ein Video einstellen, damit wir "Unwissenden " einmal sehen wohin die Reise hin gehen soll und ob du hältst was du versprichst??
Du reitest doch auf GP Niveau, könntest du doch dann bedenkenlos einstellen.
horsman
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Beitrag von horsman »

völlig korrekt Steffen.

bei zu großem Druck des Gebisses auf die Lade/Zunge, hat das Pferd, welches die Möglichekeit dazu noch hatte, das Maul geöffnet. Ab einem gewissen Grad der Öffnung tritt nun der genügend lockere Nasenriemen (des hanno. RH) in Erscheinung und gibt Druck auf das Nasenbein dazu.

mE durchaus ok. Bei einem jungen Pferd sogar mE sinnvoll, was nicht heißen soll, dass der Reiter deswegen gleich völlig gefühllos am gebiss rum hantieren darf.

Mit zunehmender Ausbildung und ab einer gewissen Stufe, sagen wir mal ab M-Niveau ist das RH (bzw. der Nasenriemen) aber dann nicht mehr notwendig, weil das bis hierhin gebrachte Pferd gelernt hat an leichter Hand und in Selbsthaltung also mit gut placiertem Kopf/Hals zu gehen. Grad der Versammlung und Selbsthaltung reichen aus. Beizäumung wurde bis dahin in dem Maße gewonnen wie die erarbeitete Nachgiebigkeit der Hanken es hergaben. Das Pferd hat das feine Wechselspiel zw. weichem Herandehnen an das Gebiss und abstossen, also abkauen am Gebiss verinnerlicht.
Zuletzt geändert von horsman am Fr, 21. Aug 2009 13:10, insgesamt 5-mal geändert.
Caleb
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Beitrag von Caleb »

@Steffen

dein Beitrag zum Nasenriemen lässt mich erschauern. Wenn du schon einen Nasenriemen brauchst um den Druck deiner Handeinwirkung zu kompensieren, spätestens dann solltest du mal über deine Hand nachdenken! Armes Pferdchen!!!

Wann entzieht sich ein Pferd? Wenn ihm etwas unangenehm ist??? Darf es das sagen?? Muss der Reiter dieses dann ändern???

Mein Gott wovon reden wir hier eigentlich: Das Pferd ist mein Untertan und muss alles erdulden weil ich dieses will?????
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Newton
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Beitrag von Newton »

Danke Caleb, war auch mein Gedanke. Einfach weniger Druck hilft dann ja wohl...
LG, Nicole und der Zauberer von Oz
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

ottilie hat geschrieben: Guckst Du mal die DVD's von PK, vielleicht kriegste dann einen Eindruck, was gemeint ist.
...nicht nötig, konnte das Original einschließlich einer ganzen Reihe von Schülern häufig genug "bewundern". Herr Karl war eine ganze Zeitlang auf Gut Grabau tätig.
ottilie hat geschrieben:Wieso widersprechen sich Dressurpferd und lockeres Bewegen?
.. der Widerspruch bzw. der Unterschied ist "Ausbilden" und "Bewegen"

Ein Pferd springt nicht vor Begeisterung von der Weide um sich zu gymnastizieren. Wenn Du selbst einmal Gymnastik gemacht hast, weißt Du, dass es auch mal zieht und zwickt, sonst kommt man nicht weiter. Pferde sind aber als Fluchttiere so gepolt, dass sie sich ganz natürlich einer systematischen Gymnastizierung entziehen. Erst, wenn sie gelernt haben, dass diese Gymnastizierung ihnen hilft, geben sie bereitwillig nach und arbeiten gerne mit. (siehe auch Beitrag horsmän)
ottilie hat geschrieben: Warum willst Du einem jungen Pferd die Chance nehmen, sich zu wehren
...weil ich es viel besser finde, wenn es lernt, den Hilfen zu folgen, ohne sich bei dem Versuch sich zu entziehen, zu verletzten. Wenn Du deshalb die Krätze bekommst, tut mir das sehr leid (aber da gibt es gute Salben :wink: )
ottilie hat geschrieben: Klar stellt man mal die Hand hin, um dem Pferd einen Weg zu weisen
...genau, und wenn das Gebiss dann lose im Maul schaukelt bzw. schlägt, wird dein Pferd sicher kein Vertrauen zur Hand finden, weshalb solche Reiterweisen dann auch häufig ohne Anlehnung reiten (müssen). Das Pferd hat nämlich Panik vor der Hand und gehorcht aus reiner Angst vor den Schmerzen eines Gebisses, das ihm durch das offene Maul gezogen wird. Soweit zum Thema "Losgelassenheit".

Je weiter ein Pferd ausgebildet ist, desto mehr versteht es, die reiterlichen Hilfen zu seinem Nutzen zu akzeptieren. Dann erst kann ich damit beginnen, immer weniger an Hilfen zu verwenden. Aber das erreicht man eben nur, wenn das Pferd zunächst eine Orientierung bekommt und die verwendeten Hilfsmittel das Maul nicht verletzen.
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
Gast2

Beitrag von Gast2 »

danke Ottilie, für Deinen Beitrag.

steffen, wieso muss ich einem Pferd wehtun (sodass es versucht sich den "Hilfen" zu entziehen) im Anfangsstadium der Gebissreiterei?
Wenn ich das ordentlich vorbereite, wird es gar nicht erst soweit kommen.

Ich kann Deine Einstellung über die Art wie man Pferde ausbildet und reitet, nicht teilen; mich gruselt es tatsächlich ebenfalls mit jedem weiteren Beitrag von Dir inzwischen auch immer mehr.

Die Degradierung des Pferdes zu einem Sportgerät kommt in Deinen Beiträgen sehr deutlich zum Ausdruck, und ich finde, Du entsprichst damit tasächlich dem klassischen Bild des "FN-Reiters", und das ist in meinen Augen kein gutes.

edit: wobei ich keine Sekunde an Deiner Fachkenntis und Deinen Fähigkeiten ein Pferd bis was weiß der Geier wohin auszubilden zweifle.

undnochmal edit:
dass Herr Balkenhol und Herr Karl sich auf der Equitana durchaus zugetan waren, hab ich auch schon gehört.
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Coni hat geschrieben:Steffen: äh, welche vielen sinnvollen Aktionen gegen die Missstände in der Dressur (die es anscheinend doch gibt nach Deiner Meinung :?:
Außer Heuschmann als Einzelkämpfer kenne ich eigendlich nichts in der Richtung und in prophezeihe mal dass der nicht mehr lang von de FN als einer der Ihren betrachtet wird, besonders nach dem Karl/Heuschmann-Event im November.
Das stimmt so nicht. Die FN bietet derzeit (und das nicht erst seit diesem Jahr) sehr viele Seminare und Workshops zum guten Reiten an, genauso wie einige sinnvolle Bücher in letzter Zeit im FN-Verlag erschienen sind..

Sie tun also so Einiges, damit die Leute RICHTIG reiten lernen und solche Seminare sind auch gut um das Auge zu schulen um gutes Reiten zu erkennen.

Der FN indirekt vorzuwerfen, dass sie nix tun, halte ich für fehl am Platze..

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
padruga
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Beitrag von padruga »

Das sehe ich auch so. Es gibt eine Vielzahl von guten Ansätzen/Strömungen, auch von der FN
Und es gibt viele "stille" Leute die eben aus der Stille heraus genauso Wirkung haben. Z.B. auch ein Arthur Kottas-Heidenberg bildet soweit ich weiß "Turnier" -Reiter aus und das Ergebnis ist sehr schön anzusehen...
Diese Spaltung Legerete-FN ist lächerlich, als ob es nur die 2 Richtungen gäbe.

Noch was: Ich finde es auch nicht besonders nett, wenn hier manche im Forum alle Leute sofort angreifen, weil sie einen (zweckmäßig eingesetzten) Sperrriemen verteidigen oder Hilfszügel mal angebracht sehen oder vielleicht auch gerne auf Turniere gehen. Das ist wie der im Moment ja sehr populäre, aber recht einseitige Blick auf eingerollte Pferde. Da wird jeder angeklagt, ungeachtet der Gründe und Zusammenhänge (z.B. Speckhals, unbalanziertes Jungpferd...). Das ist wie früher wo die Leute nur geschaut haben wieviel Zentimeter die Hinterhufe vor den Vorderhufen auftreten. Auch ohne Blick aufs ganze Pferd, die durften auf der Vorhand schlurfen wie Otto, Hauptsache die Hufabdrücke waren weit genug vorne. Irgendwie ist die Entwicklung im Moment auch da hin. "FN blöd, haben nie das Ziel eines fein gerittenen Pferdes, sehen Pferd ja nur als Sportgerät", etc.
Das Ganze ist nicht wirklich förderlich.
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Newton
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Beitrag von Newton »

Ich wollte sicher keine Diskussion über Nasenriemen (oder Reithalfter) lostreten.
Der Sinn würde mich aber tatsächlich interessieren. Vielleicht mach ich ja durch meine häufig ohne Nasenriemen aber mit Gebissreiterei was falsch, obwohl das Gebiss sicher auch ohne und am langen Zügel nicht lose im Maul schaukelt bzw. schlägt - solange das Pferdemaul geschlossen bleibt. Daran wird es sicher durch die Zunge gehindert. Das Maul ist ja kein großer Hohlraum...

Ich wollte einfach nur verdeutlichen, dass ich den Eindruck habe, dass sich gewisse Dinge, die bei einer Änderung wohl eher pro als contra Pferd wären, nicht begründen lassen und da dann seitens der FN einfach drüber weggegangen wird.
Auch ist es durchaus immer mein (ganz persönlicher!!!) Eindruck gewesen, dass sich die FN eher mit der Sportreiterei beschäftigt, also dem Wettbewerbsorientierten Reiten, als mit dem reinen Freizeitreiten. Aber wie gesagt, das ist mein persönlicher Eindruck. Vielleicht hab ich das oben nicht deutlich genug geschrieben. Das war zumindest einer der Gründe, warum ich diesem Verein vor diversen Jahren (alte Frau bin) komplett den Rücken gekehrt habe. Inzwischen bin ich da nicht mehr ganz so contra eingestellt, aber der Eindruck der Unbeweglichkeit im Denken bleibt irgendwie erhalten. Da schließe ich meine derzeitige Trainerin (FN :wink:) nicht ganz aus. Obwohl ich sie insgesamt für wirklich gut halte. Man hat halt so seine Diskussionen :roll: . Ein "Karler" bin ich bisher dennoch nicht geworden. Ich bin eh nie ein unkritischer Anhänger einer Methode gewesen, weder Karl noch FN noch sonstwas.

Vielleicht schadet es einfach nicht, wenn man einer kommt und den Laden ein wenig durchschüttelt. Nur meine Meinung! Und unterschiedliche Meinungen sind ja förderlich - solange man miteinander spricht

:twisted:
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

Steffen hat geschrieben:Das Reithalfter soll dem Unterkiefer eine Stütze geben und gegen eine zu starke Einwirkung am Kieferknochen schützen. Es gibt dem Druck auf die Laden ein Gegengewicht und überträgt so einen Teil des Drucks auf das Nasenbein. (...)
Das Reithalfter soll also grundsätzlich das Pferd gegen zuviel Druck schützen.
Also vielleicht habe ich ja im Physikunterricht nicht richtig aufgepasst, aber der Nasenriemen des Reithalfters geht doch um Nase und Unterkiefer herum, wenn also das Pferd das Maul aufmacht, drückt der Nasenriemen oben auf der Nase gleich viel wie am Unterkiefer, und wenn es das Maul aufmacht, weil der Reiter zuviel am Zügel zieht (äh Pardon, es ist ja das Pferd, das zieht), dann hat es zusätzlich zum Druck im Maul auch noch den Druck auf der Nase und am Unterkiefer...
Oder hab ich hier etwas nicht verstanden? :kopfkratz:

Tanja Xezal
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
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