Reiteremotionen - geistige Haltung

Rund um die klassische Reitkunst

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ottilie
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Reiteremotionen - geistige Haltung

Beitrag von ottilie »

Ein Kernpunkt der klassischen Reiterei ist ja auch die Geisteshaltung des Reiters. Leider mußte ich gestern mal wieder feststellen, daß ich meinen Ansprüchen an mich selbst hier nicht genügen kann.

Ich war schon etwas aufgewühlt zum Pferd losgefahren, weil ich mich daheim mit meinem PC rumgestritten habe :roll: War aber noch soweit in Ordnung. Pferd geholt, geputzt, gesattelt, losgeritten. Dann hat sich eine Situation mit Gespräch ergeben, die sich länger hingezogen hat. Das entsprechende Thema nervt mich schon einige Zeit, lässt sich aber leider nicht wirklich lösen. Insofern war mir nach Beendigung des Gesprächs eigentlich klar, daß ich absitzen sollte, weil ich ziemlich angefressen war.
Was ich aber dann nicht getan habe :wut: :wut: :wut:
Schließlich bin ich ja extra zum Reiten zum Pferd gefahren, auch noch später am Abend wegen der Hitze, und zusätzlich bin ich derzeit auch noch voll motiviert, was zu tun (sonst wäre es mir wohl auch leichter gefallen, aufs Reiten zu verzichten :oops: )
Das Ende vom Lied war dann, daß ich zwar geritten bin, aber natürlich bei weitem nicht das Ergebnis erzielt habe, was ich mir vorgestellt hatte. Und auch noch einen Schritt zu weit gegangen bin (das und das muß jetzt auch noch gehen...). War zwar nicht weit überzogen, aber es war überzogen.
Ich bin stinksauer auf mich selber vom Pferd gestiegen und habe ein enorm schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Und die Wut gärt immer noch in mir :roll:

Und jetzt kriege ich die Kurve wieder zurück zum Thema - wie schafft Ihr es, solche Situationen zu vermeiden und wirklich rechtzeitig vom Pferd zu steigen? Mich ärgert mein Verhalten maßlos, und ab und an schaffe ich es, so eine Situation auch rechtzeitig zu erkennen und richtig zu handeln. Aber manchmal...

Blöderweise bringt einen das reiterlich ja überhaupt nicht weiter, in einem solchen Fall was durchsetzen zu wollen. Da wäre es im Gegenteil viel besser gewesen, es gut sein zu lassen.

Wie geht Ihr mit solchen Situationen um? Gibts Tipps für den Alltag oder auch für den "Notfall"?
Es grüsst ottilie
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Medora
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Beitrag von Medora »

Oh ja, das kenne ich nur allzu gut.

Was mir da ganz dolle geholfen hat, ist das Führen meines Tagebuchs für die Jungs. Da Reflektieren im Nachhinein hat sehr schnell dazu geführt, dass ich immer öfter schon in der Situation selbst in der Lage war, einen Schritt neben mich und die Situation zu machen und zu begreifen, was gerade abgeht. Ich konnte es deshalb zwar noch nicht gleich ändern, aber Schritt für Schritt immer öfter.

In den letzten Wochen hatte ich alle Nase lang Tage, an denen ich mit viel Anspannung, Sorgen und auch Wut zu den Pferden bin. Und es ist mir in der Summe wirklich gut gelungen, diese Gefühle nicht bei meinen Pferden auszulassen, sondern im Gegenteil: sie gleichsam positiv in einen sanften und liebevollen Umgang umzuwandeln. Klar, es gab auch Tage und Momente, wo es nicht ganz so gut ging, aber das ist kein Vergleich mehr zu früher.

Ich kann also nur dazu raten, regelmäßig ein Tagebuch zu führen und zwar nicht nur über das, was man an Lektionen gemacht hat, sondern eben auch darüber zu schreiben, wie das Miteinander war. Das schafft ein ganz anderes Bewusstsein über Handlungen, die sonst eher unbewusst sind.

Tania
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Danke Medora.

Kannst Du hierfür
diese Gefühle nicht bei meinen Pferden auszulassen, sondern im Gegenteil: sie gleichsam positiv in einen sanften und liebevollen Umgang umzuwandeln
vielleicht ein Beispiel geben, damit ich mir da was drunter vorstellen kann? Vielleicht gabs ja eine Situation, die nicht zu persönlich war um sie mit uns zu teilen?
Es grüsst ottilie
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emproada
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Beitrag von emproada »

Bei Wut meinerseits hilft es das Pferd einmal kurz hinzustellen, tief durchatmen und kurz an etwas anderes denken. Danach dann die Ansprüche soweit herabsetzen, dass man auch mit irgendeiner Kleinigkeit zufrieden ist und damit dann positiv aufhören kann.
Hilft so gut wie immer, wobei es aber auch Tage gibt an denen ich bewusst nicht aufs Pferd steige. Das ist doch aber auch nur menschlich. :wink:
Viele Grüße Tina
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Medora
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Beitrag von Medora »

ottilie hat geschrieben:Kannst Du hierfür
diese Gefühle nicht bei meinen Pferden auszulassen, sondern im Gegenteil: sie gleichsam positiv in einen sanften und liebevollen Umgang umzuwandeln
vielleicht ein Beispiel geben, damit ich mir da was drunter vorstellen kann? Vielleicht gabs ja eine Situation, die nicht zu persönlich war um sie mit uns zu teilen?
Das beginnt mit der Begrüßung und geht, wenn es mir möglich ist, dann mit jedem Handgriff weiter. Ich habe sehr bewusst versucht, sanft und liebevoll in meinen Bewegungen und Handlungen zu sein. Konkretisieren ist schwer, weil das ja viel mehr auf der Einstellungsebene abgeht als dass man es von außen sehen kann. Ich habe mich innerlich ganz weich gemacht, mit ganz gezielt vorgenommen, dass ich nicht zulasse, dass der Ärger zwischen uns kommt.

Entscheidend ist, glaube ich, wirklich a) das Bewusstsein über die eigene Anspannung und b) das bewusste Gegensteuern gegen die automatischen Handlungsmechanismen. Ach ja, und das "mit sich selbst weich sein".

Tania
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Mir passiert es manchmal das ich zum Stall fahre und gar nicht den Eindruck habe das ich vielleicht nicht in der richtigen Stimmung bin. Das merke ich dann immer erst am Pferd. Dieses ist dann zappelig, rüpeöig, hapsig, nervös- ja nach "Bedarf". Dann werde ich ungemütlich und merke das der Grund gar nicht das Pferd ist, sondern der Tag davor! Seit ich das verstanden habe, kann ich mich recht gut runterfahren und Situationen entschärfen.
Ich halte es dann wie Tina. Einfach mal anhalten, tief Luft holen, kurz mal innehalten. Meist geht es dann wieder. Und wie Medora hilft mir das Tagebuch unheimlich dabei.
xelape

Beitrag von xelape »

Tjaa... das kennt wohl jeder :wink:

Gott sei Dank ist es bei mir so, dass ich beim Pferd total abschalten kann, und der Schwarze mich mit seiner immer freundlichen schmusigen Art schon runterbringt, und ich wieder bei mir bin.
Ist es besonders stressig, oder im Stall unter den Leuten schon schlechte Stimmung - mach ich meisten einfach nen entspannten Ausritt und atme tiieeef ein und aus - das hilft.

Ansonsten ist es doch schon gut, wenn man sich dessen bewußt ist - und sich selber im Auge hat - je mehr man auf sich auf sich aufpasst, je seltener wird man ungerecht.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Tja - gar nicht erst aufzusteigen ist wohl nicht so schwer wie abzusteigen, wenn man eigentlich schon mittendrin ist...
Hab ich vorher so ne Stimmung, kann ich das eigentlich auch ganz gut abfangen. Gestern schoß wohl der Eifer, unbedingt was machen zu WOLLEN mit mir übers Ziel hinaus... dabei gings gar nicht mal so ums Pferd wie um mich, weil ich grade am Sitz arbeite.
Puh....... falls jemand Geduld abzugeben hat - könnte ich eine Portion brauchen :wink: Ist nicht so mein Ding *hüstel*
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Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Ich bin momentan psychisch ein bisschen neben der Spur und so passiert es öfter, dass ich neben meinem Pferd stehe und merke - ich werde ihr heute nicht gerecht, kann mich nicht genügend auf sie einstellen und die nötige Geduld nicht aufbringen.
Dann meldet sich aber stets meine ehrgeizigere Seite. Das Pferd muss was tun, du kannst sie nicht schon wieder stehen lassen, so kommt ihr nie weiter in der Ausbildung, reiß dich doch mal zusammen...etc.pp.

Früher hatte ich enorme Probleme damit, es dann einfach sein zu lassen und bin dann regelmäßig unzufrieden und/oder mit schlechtem Gewissen nach Hause gefahren. Ich musste das Nein-Sagen mühsam lernen. Ich habe mir angewöhnt, mir in solchen Situationen immer die gleiche Frage zu stellen: Warum arbeitest du in erster Linie mit deinem Pferd?
Antwort: Um unsere Beziehung und Verständnis zu verbessern.
Frage: Und wie kommst du diesem Ziel heute am nächsten?
Antwort: Indem ich mein Pferd noch ein bisschen knuddle, das Zusammensein mit ihr genieße und nichts von ihr erwarte, was ich selbst nicht leisten kann.

Damit fahre ich gut. Wir kuscheln dann in der Regel noch ein bisschen, ich genieße einfach den Geruch des warmen Pferdefells und ihre Anwesenheit und dann darf sie wieder auf die Weide. Und (ob ich es mir einbilde oder nicht - who knows) ich habe das Gefühl, Lucy spürt diese veränderte Atmosphäre an solchen Tagen und es tut unserer Beziehung sogar sehr gut.

LG, Lou
zzebra

Beitrag von zzebra »

Das hab ich im Moment auch oft, leider. Wir haben Ende des Winters erhebliche Rückschritte gemacht, weil beim Pferd viele Faktoren (extremes Wetter, Rossig, Heu war ne Zeit lang nicht so gut, etc etc) auf einmal totale Arbeitsverweigerung heraufbeschworen haben und wir von vorn anfangen mussten.
Deswegen ärgert es mich öfter mal, wenn wir Sachen nicht hinkriegen, die sie mal konnte. Das ist einfach sau ärgerlich und ich muss mich wirklich bemühen, da nicht zu viel zu verlangen. Wenn Pony dann auch nicht mehr auf den Schenkel reagiert, könnt ich schon überkochen. Passiert auch immer mal wieder, aber im Nachhinein tuts mir immer unendlich Leid und ich könnte mich selbst prügeln. Ich weiß auch nicht, warum es so schwer ist, während des Reitens schon drauf zu kommen, dass man falsch handelt. Naja, wir bessern uns und ich versuch immer öfter einfach ne Runde Schritt am langen Zügel zu reiten und dann wieder langsam von vorn anfangen ohne Erwartungen. Ich denke kurz Stehen bleiben oder einfach Zügel lang und zum Schritt parieren ist am einfachsten. Denn eigentlich weiß man ja, dass das Pferd nicht Schuld ist.. eigentlich ;)
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Als ich hier angefangen habe Tagebuch zu schreiben, haben mir viele Bach-Blüten empfohlen. Eigentlich eher für mein ängstliches Pferd. Aber ich fand das Thema so interessant, dass ich mir auch eine persönliche Mischung zusammenstellen lassen habe, ich nenne sie mal die "Wut-Mischung".

Ich gerate beim Reiten - vor allem wenn viele zu gucken und es klappt nicht - schnell unter Druck und werde dann auch schnell ungerecht. Mit den Blüten wurde ich deutlich entspannter. Strafen tue ich die Pferde immer noch gelegentlich, aber nicht mehr kopflos und meist nicht mehr ungerecht.

Die Mischung ist inzwischen schon länger leer, aber mein Umgang mit den Pferden ist nachhaltig entspannter und vertrauter geworden.
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

emproada hat geschrieben:Bei Wut meinerseits hilft es das Pferd einmal kurz hinzustellen, tief durchatmen und kurz an etwas anderes denken.
Meine ehemalige RL hat uns mal den Tipp gegeben, wenn gar nix mehr geht (egal, ob nun das Pferd dicht macht oder der Reiter), anhalten, innerlich (also nur gedanklich) absteigen, durchschnaufen, evt. kurz über die verfranste Situation nachdenken und wieder "aufsteigen". (Ich glaub, das steht sogar so im Barbier-Buch drin. Schau doch mal... ;))
Also eigentlich so, wie Tina geschrieben hat.

Natürlich kannst du auch richtig absteigen, ein paar Schritte mit dem Pferd laufen und dir so die Situation klar machen. Wenns besser ist, steigst du wieder auf, wenn nicht, hak den Tag ab. Morgen ist ein neuer.

Wenn ich wegen irgendeinem anderen Thema schlecht drauf bin, dann steig ich nicht aufs Pferd, weil ich mein Pferd damit viel zu schnell anstecke (und das Elend nimmt seinen Lauf), aber egal, was oder ob wir überhaupt was machen, ich sag ihr, dass ich mich heute selber nicht leiden kann und dass es überhaupt nichts mit ihr zu tun hat. (So in der Art schreibt das Medora auch ab und an in ihrem Tagebuch, wenn sie mit Aramis was macht. Vermutlich hab ich es da von ihr abgeschaut. :love: )

Kleiner Tipp zum "Besserdraufwerden": zieh deine Mundwinkel fest nach hinten zu einem Grinsen. Auch wenn dir überhaupt nicht nach Grinsen zumute ist. Zieh sie ganz fest nach hinten und halte das ein paar Sekunden. Wenn du die Gesichtsmuskeln wieder entkrampfst, wirst du merken, dass ein leichtes Lächeln aufkommt. :D Das sind die "glücklichen Hormone", die du dadurch heraufbeschwörst. :wink:
Ich mach so was hin und wieder mal und nachher frag ich mich, wieso ich so blöd bin und mir durch irgendeinen Scheiß die Laune verderben lasse, v.a. die Laune beim Pferd. :?

Wut und evt. Ungerechtigkeit auf dem Pferd oder gegen das Pferd kenne ich bei mir eigentlich nicht. Da bin ich auch sehr froh darüber, allerdings hab ich das gegenteilige „Problem“, dass ich immer viel zu schnell mit allem zufrieden bin und manchmal wünschte ich mir, ich hätte ein bisschen mehr "Biss" und Ehrgeiz. :roll: Wer dafür Tipps hat, gerne her damit...
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Diese menschliche Reaktion ist Hauptthema in meinem Tagebuch gewesen. ;o)
In meiner damaligen Therapie habe ich folgendes gelernt. KEIN Mensch dieser Welt kann seine Gefühle/Regungen kontrollieren, ABER er kann seine Reaktion darauf kontrollieren.

Mir hat es, auch im Bezug auf Sammy, sehr geholfen zu erkennen, dass meine Reaktionen einfach nur menschlich sind. Welche aber bei Pferden prinzipiell keinen Platz haben.
Wenn ich heute merke, dass ich langsam aber sicher böse werde, mache ich es auch wie schon erwähnt.
Innehalten, tief durch atmen. Kurz nachdenken, WAS ich gerade falsch mache. Es gibt auch Tage an denen einfach nichts funktioniert. Das ist einfach so. Ich beende mit einer Übung die wir beide aus dem FF beherrschen und lasse es gut sein.

Mit meinen menschlichen Gefühlen und Zorn muss ich mich ohnehin selber rumschlagen aber wenigstens habe ich Sammy dabei aus dem Spiel gelassen.

Führe wirklich ein Tagebuch. Wenn man es nachher liest, vor allem wenn der Zorn abgeklungen ist, sieht man viel klarer WORAN es hapert.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Ich reich dann mal Greta die Hand.

Wut aufs Pferd - so wie ich das bei anderen schon beobachtet habe - hab ich noch nie gehabt. Reaktionen von Reitern wie "diese Mistkrücke, die dieses und jenes nicht macht" etc. befremden mich immer sehr.
Auch an Wut auf mich selbst kann ich mich nicht wirklich erinnern. Klar ärgere ich manchmal über mich selbst, wenn ich zum tausendsten Mal gesagt bekomme, dass ich die Hände mehr so halten oder das Bein mehr dorthin legen soll. Aber das frustriert mich nicht, das ist mehr so ein innerliches mit der Hand vor die Stirn schlagen.

Skadi ist für mich der Ausgleich zu der ganzen Gülle, die tagtäglich über mich hereinbricht und weggeschafft werden will. Nicht umsonst nenne ich sie manchmal liebevoll "meine kleine Therapeutin", weil es mir nach einem Besuch bei ihr immer besser geht, egal, was wir zusammen machen.

Im Umkehrschluss ist dafür mein großes Manko, dass ich zu wenig fordere, mehr erreichen könnte mit ihr, wenn ich mich mehr dahinter klemmen würde. Auch mir fehlt der von Greta genannte Ehrgeiz und der Biss und ich hab oft eine rosarote Brille auf, wenn ich Skadi und unsere Arbeit betrachte.
Ich seh das oft im RU, z.B. das Anhalten: Skadi bleibt schön geschlossen stehen, fängt aber kurz darauf ein kurzes Zappeln an, das sie dann wieder lässt, dann steht sie aber nicht mehr so schön. Die RL bemängelte das erst beim letzten RU. Ich dagegen hab mich riesig gefreut, dass das Zappeln nur noch kurz dauert und sie danach entspannt steht.
Von daher: Her mit Tipps für mehr Biss! :)
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Bei mir kam der "aktuelle" Biss durch das Anschauen von zwei Videos, aufgenommen mit Abstand von einem Jahr...
Mein Sitz ist dermaßen übel geworden *grmpf* Das will und kann ich nicht so lassen. Vor allem, wenn es schon mal schön war *seufz*

EDIT - und wie gesagt, den Streß hatte ich nicht wegen mir oder dem Hoppa, da ist alles prima, sondern wegen dem Umfeld :roll:
Es grüsst ottilie
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