Diagnose Kissing Spines - reitbar oder unreitbar??

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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lancia
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Beitrag von lancia »

Dass die Kuhlen die nicht vorhandene Trapezmuskelatur ist mir schon klar! Aber einige Sattler haben voneinander unabhängig immer wieder behauptet, das wär halt so und das lässt sich nicht ändern. Ich habe das nie wirklich geglaubt und heute weiß ich es besser ;)

Ich bin ja KS-Neuling und von daher gehe ich erstmal den Weg, den Leute vor mir gegangen sind. Ob ich darauf bleibe, ist ne andere Frage.

Ich habe mir wohl auch schon die Frage gestellt, warum man KS Pferde nicht versammeln darf. Denn auch in der Versammlung ist der Rücken aufgewölbt.

Aber ich glaube schon (lasse mich aber durch gute Argumente vom Gegenteil überzeugen), dass ein gutes v/a die Dornfortsätze noch ein Stück weiter auseinander bringt.
Desmond hat mir beim letzten Seminar auch gezeigt, wie ich wirklich v/a reiten soll (anlass war eine Volte die für sie zu eng geraten ist und sie daraufhin ausgeschlagen hat. damals wusste ich ncihts von der Diagnose)
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mir das ganze nachher auf Video angeschaut und sie läuft während des v/a nicht in den Boden rein. Eher im Gegenteil. Die Vorhand wird freier und greift weiter vor, aber auch höher.

Aber von "nur noch" v/a habe ich jedenfalls nicht gesprochen und auch die anderen nicht soweit ich den Überblick habe. Aber, dass das immer auf Abruf da sein muss und dass es den Pferd gut tut sich während des Reitens immer wieder komplett zu strecken.

Ich denke halt immer, dass man ein Muskel erst lockern und dehnen muss, um ihn dann zu kräftigen.
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

lancia hat geschrieben: Aber, dass das immer auf Abruf da sein muss und dass es den Pferd gut tut sich während des Reitens immer wieder komplett zu strecken.

Ich denke halt immer, dass man ein Muskel erst lockern und dehnen muss, um ihn dann zu kräftigen.
Korrekt.
lancia hat geschrieben: Ich habe mir wohl auch schon die Frage gestellt, warum man KS Pferde nicht versammeln darf. Denn auch in der Versammlung ist der Rücken aufgewölbt.
Sicher ist der Rücken auch in der korrekten Versammlung aufgewölbt. Aber um das zu schaffen, brauch man erstmal ein sicheres vorwärts-abwärts und schon entsprechend vorbereitete Muskulatur. Und bei einem Pferd mit grad akuten schmerzenden KS ist das wohl kaum gegeben. Also erstmal v/a arbeiten, Muskeln lockern und aufbauen, dann erst wieder versammeln.
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lancia
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Beitrag von lancia »

Cat_85 hat geschrieben: Sicher ist der Rücken auch in der korrekten Versammlung aufgewölbt. Aber um das zu schaffen, brauch man erstmal ein sicheres vorwärts-abwärts und schon entsprechend vorbereitete Muskulatur. Und bei einem Pferd mit grad akuten schmerzenden KS ist das wohl kaum gegeben. Also erstmal v/a arbeiten, Muskeln lockern und aufbauen, dann erst wieder versammeln.
Genau davon spreche ich doch! :roll: Ich habe nicht gesagt, ich geh morgen zum Pferd und versammle sie! Drücke ich mich so schwierig aus?

Aber GRUNDSÄTZLICH seh ich nicht, warum man KS Pferde nicht versammlen kann, WENN die Kraft und der Wille da ist.
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

lancia hat geschrieben:Aber GRUNDSÄTZLICH seh ich nicht, warum man KS Pferde nicht versammlen kann, WENN die Kraft und der Wille da ist.
Das habe ich doch aber auch nicht gesagt, dass man das gar nicht machen darf. Mir ging es nur darum das nochmal zu erwähnen, das man erstmal an Kraf, Ausdauer und Co arbeiten muss, bevor man mit der Versammlung anfängt. War rein informativ.
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Jeanny
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Beitrag von Jeanny »

Spricht man denn die gleiche Muskulatur im V/A und in der Versammlung an?

Welche Muskelgruppen "lockere" ich im V/A und welche stärke ich?
Wie sieht es dann in der Versammlung aus?

Dass das Pferd im V/A mehr Raumgriff in der Vorhand bekommt ist anatomisch nicht möglich... da ich einen entspannten Kopf-HalsArm Muskel (brachiocephalicus) habe, der für das Vorschwingen des Vorderbeins zuständig ist. Für mehr Raumgriff muss der aber angespannt sein. :idea:

Ich will Dich nicht auf Teufel komm raus vom V/A abbringen, aber ich würde mich an Deiner Stelle ganz intensiv mit der Muskulatur des Pferdes auseinander setzen und wie man die gewünschte Muskulatur dann fördert.
LG Jeanny
"Das kleinste Zugeständnis muss wie vollständiger Gehorsam belohnt werden, da es geradewegs dorthin führt!" (Alexandre Guerin)
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Es geht ja nicht darum, dass das Pferd sofort versammelt werden soll (um Gottes Willen). Aber um ein VA zu reiten, was dem Pferd hilft, müssen erst gewissen vorraussetzungen hergestellt werden. Wie Jeanny schon geschrieben hat. Beschäftige dich mal mit der Muskelatur und Anatomy und Bomechanik oder lies ein Buch von jemanden der das direkt in Verbindung mit der Reitlehre bringt. VA wird viel zu oft als selbstzweck benutzt.
Mein Pferd hat ein halbes Jahr gebraucht bis ich ihn in ein korrektes VA bringen konnte. Es gibt sehr viele Pferde die gerade durch ein gut gemeintes VA kaputt geritten werden und völlig ihr Gleichgewicht verlieren.

Du brauchst dich jetzt nicht rechtfertigen und erklären das du schon den Unterschied kennst. Es geht doch darum dem Pferd zu helfen und scheinbar ist ja irgendwas nicht so gelaufen wie es sollte, bzw. hat dem Pferd zumindest nicht über die Fehler der Vergangeheit hinweg geholfen.

Viele sagen vom Schöneich er sein ein *Arsch*, ja vermutlich ist er das. Aber er liebt die Pferde und ist desahlb manchmal etwas sehr direkt.
Ich durfte mir auch erst einmal anhören wie schlecht ich mein Pferd gearbeitet habe und ich wollte auch immer nur das Beste und habe nach besten Wissen gearbeitet. Das ist zwar nicht schön aber nötig.
Bei Pferden die Probleme haben muss man manchmal erst einen Umweg gehen um zum gewünschten Ziel zu kommen.
Ich reite auch nach klassischer Wiener Art bei einer Schülerin vom Hinrich, habe mir aber durch Schöneich und Peter Assmann (Schüler von Phillip Karl) auch viele andere Lösungsansätze Angeeignet, um mein Pferd auf den richtigen Weg zurück zu bringen.

Das sollen nur alles Denkanstößen sein, was und wie du es machst ist deine eigene Sache. Ich wünsche dir und deinem Pferd nur nicht den gleichen schmerzlichen Werdegang, den ich und mein Pferd hinter sich haben....

LG nadine
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Celine
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Beitrag von Celine »

*klugscheißermodusan*

Weil es jetzt so viel falsch zu lesen war: Es heißt Muskulatur und nicht Muskelatur

*klugscheißermodusausundraushusch*
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lancia
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Beitrag von lancia »

Danke für eure Denkanstöße! Ich bin dafür ja immer offen. Auch wenn man vielleicht auch anderer Meinung ist an einigen Stellen, denkt man ja doch drüber nach, nech? ;)

Könnte ihr mir denn ein paar Bücher empfehlen? Ich habe im Angebot die beiden Bücher von Horst Becker, der sich ja auch mit der Biomechanik beschäftigt allerdings nciht sooo gründlich wie ich finde. Ansonsten habe ich noch Der Reiter formt das Pferd.

Ich hatte übrigens gestern eine Probereitstunde bei einer RL die ihren Trainerschein bei Hinrichs gemacht hat. Wir haben an der Hand und an der Doppellonge gearbeitet. Ich hoffe, sie kann mir wirklich bisl weiterhelfen. Aber gestern sahs so als, als ob sie wüsste, wovon sie redet ;)

@celine: Tatsache! :oops: *notier*
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

würde das buch von heuschmann nicht taugen?
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

lancia hat geschrieben:Könnte ihr mir denn ein paar Bücher empfehlen?
Ja, das würde mich auch interessieren. Gerade die Biomechanik wird oft gar nicht oder nur oberflächlich erklärt wie ich finde. Und dann in Verbindung mit Reitlehren, das findet man doch selten.
Excalibur hat geschrieben:Es gibt sehr viele Pferde die gerade durch ein gut gemeintes VA kaputt geritten werden und völlig ihr Gleichgewicht verlieren.
Also meinst du wichtig wäre Gleichgewicht und daraus dan va? Bzw. entwickelt sich das nach Schöneich daraus ja irgendwie, wenn ich das richtig verstanden habe.
Tess
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Beitrag von Tess »

Excalibur hat geschrieben: Es gibt sehr viele Pferde die gerade durch ein gut gemeintes VA kaputt geritten werden und völlig ihr Gleichgewicht verlieren.
Das ist dann aber ein gut gemeintes aber falsch ausgefuehrtes V/A.
Durch ein richtig gerittenes V/A (d.h. u.a. die Hinterhand kommt mit) bringt man ein Pferd in der Regel nicht aus dem Gleichgewicht und auf die Vorhand.

Dieses richtig gerittene V/A ist aber nicht so einfach, wie meist geglaubt wird - viele Pferde kippen dabei tatsaechlich leider auf die Vorhand.

Da ist aber nicht das v/a dran schuld, sondern (wie ueblich) der Reiter :wink:

Das Pferd vorwaerts-abwaerts reiten heisst ja auch nicht, es jahrelang in Staubsaugerhaltung durch die Gegend zu reiten. SOndern es ist der erste Schritt zum Aufbau der Muskulatur, die es dem Pferd sukzessive ermoeglicht mehr Last mit der Hinterhand aufzunehmen und sich aufzurichten, ohne den Ruecken haengen zu lassen.
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lancia
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Beitrag von lancia »

Über korrektes v/a streiten sich echt die Geister. So langsam weiß ich nicht ,wem ich glauben soll, weil doch jeder was anderes sagt und alle wieder das gleiche :?

Habe bei Amazon nach Biomechanik beim Pferd gesucht und das gefunden:

Tanja Richter

Dr. Robert Studulka 1

Dr. Robert Studulka 2

Ist nur die Frage, ob sich die Anschaffung lohnt...und wie viel davon wirklich vom Rücken spricht.
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Bernie
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Beitrag von Bernie »

Lancia, v/a ist nicht so schwierig oder so geheimnisvoll, wie es sich anhört. Ziel ist es, ein Pferd zu haben, das IMMER der Hand folgt, wenn diese nachgibt. Also sich immer zur Hand hindehnt. Der Weg dorthin ist von Pferd zu Pferd verschieden, das Pferd soll untertreten, die Bauchmuskulatur anspannen, den langen Rückenmuskel dehnen und einen Spannungsbogen vom Hinterbein bis zum Maul bilden und somit kann Dich der Rücken optimal tragen.

Ob dies nun von hinten nach vorne erreicht wird (was ja das Ideal ist, aber nicht jedes Pferd kann man in das Schema F pressen) oder man dem Pferd mit Abkauübungen eine Idee gibt, was man möchte...ist dann egal.

Hat das Pferd gelernt, dass es der Hand folgen soll, die Hand gibt sozusagen den Rahmen vor, soll das v/a, dieses Strecken zur Hand, IMMER vorhanden sein, auch in der Versammlung, als Überprüfung.

V/A heißt nicht, das Pferd wochenlang mit tiefem Hals zu reiten. Anfangs ev. in der Lernphase etwas intensiver, aber jedes pferd hat seine eigene "Tiefe", wo sein Rücken am besten "kommt". Und dann variiert man. Muskulatur wird nur aufgebaut, wenn sie sich anspannt und entspannt. Also Arbeitshaltung, wieder dehnen lassen, viele Übergänge, Hinterhand holen etc....

lg

Bernie
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lancia
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Beitrag von lancia »

Danke Bernie für die verständliche Erklärung. Du sagst eigentlich genau das, was ich auch über das v/a denke!

Im Moment geh ich halt nach dem Grundsatz alles was harmonisch und schön aussieht, kann nicht sooo verkehrt sein.

Ich bzw Wir arbeiten jetzt auch daran, dass das Strecken zur Hand eine Selbstverständlichkeit wird. Gestern an der DL hats auch schon ganz prima geklappt :)

Aber die Hinrichsleute sagen, das v/a kann nicht tief genug sein. Dann heißt es wieder nur bis zum Buggelenk, dann wieder Genick mehr nach vorne bringen als nach unten (DOB), dann wieder das Pferd ruhig hinter der Senkrechten einstellen (Horst Becker). Dass das Pferd dabei ans Gebiss treten soll und mit der Hinter weiter aktiv untertreten muss, sagen sie ja alle...
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Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Tja das mit den Büchern ist genauso schwierig wie mit den Ansätzen. Ein all umfassendes Werk ist mir leider auch nicht bekannt. Habe mir mein Grundwissen eher aus Seminaren und Erklärungen von Fachleuten geholt. Liest man dann einge Werke noch einmal wird vieles klarer. Allerdings scheiden sich da je nach Autor auch wieder die Geister.

ich bin sehr zufrieden mit meiner Reitlehrerin...bezweifel aber das wir ohne die 11/2 Jahre vorabeit mit ihr zum Erfolg gekommen wären.

Cat_85 naja, etwas komplizierten sind die Zusammnhänge schon. :wink:
Aber wenn man es stark vereinfacht. Schöneich sieht das Pferd sehr global.
Reeles VA ist das Ergebniss eines geradegerichtet Pferdes, das im Gleichgewicht, mit aktiver Hinterhand und nach oben schwingenden Rücken läuft. Keines dieser Elemente ist ohne das andere möglich.
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