M. de Broissia auf dem Zehmerhof am 19.09.08

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M. de Broissia auf dem Zehmerhof am 19.09.08

Beitrag von chica »

Vortrag: Marc de Broissia
Die Piaffe an der Hand und unter dem Reiter

Der Freizeitteil des Tages beginnt wie geplant. Ich kann superpünktlich von der Arbeit los. Im Stall angekommen, wird Monsieur verwöhnt und gepflegt, und nach kurzem Gespräch ist auch meine SB mit von der Partie. Wir düsen los, nicht ohne einen kurzen Einkaufsschwung im Reitsportgeschäft zu machen... Hier treffen wir auch auf Stromboli und ihre Freundin.
Pünktlich fahren wir um 10 vor 6 in Aufkirchen vor. Um 18.05 Uhr begrüßt uns Isabel Almany und meint, es wäre schön, dass wir so zahlreich erschienen sind. Leider wäre jedoch der Maître noch nicht da... Autoschaden. Ein Aufstöhnen. Es würde mindestens noch bis 19.00 Uhr dauern, bis mit der Ankunft gerechnet werden könne. Nunja. Wir nutzen die Zeit zu einer Besichtigungsrunde über die Anlage und unterhalten uns lange Zeit mit der Organisatorin unserer DOB-Kurse, und so vergeht die Zeit doch wie im Fluge. Um 19.40 Uhr trifft dann endlich Marc de Broissia ein.

Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass der Name bekannt ist - ich kann nämlich leider nix zur Vita von Herrn de Broissia beitragen *schäm*. Er ist französischer Landsmann, der seit einiger Zeit wohl irgendwo im niederbayerischen Raum residiert und bereits etliche Jahre in Deutschland ist. Anja Beran hat lange Zeit mit ihm zusammengearbeitet. Vielleicht mag sich da noch jemand anders mit mehr Kenntnissen anschließen. Jedenfalls ist er einer der großen Namen im Klassik-/Barockbereich.

Herr de Broissia geht sofort zur Tagesordnung über. Es ist eine Leinwand aufgestellt, an die verschiedene Bilder von Pferden in der Piaffe projiziert werden - an der Hand, mit und ohne Ausbinder, unter dem Reiter, verschiedene Zeichnungen. Herr de Broissia hat den Vortrag insofern vorbereitet, als er von einem Manuskript abliest. Wir gehen davon aus, dass ihm diese Vorlage den Vortrag erleichtert, denn wenn er von der Vorlage weggeht, kommt es immer wieder zu Knoten und Verwirrungen mit dem Deutschen... :) Dies passiert ihm dann beim Freisprechen während des Unterrichts interessanterweise nicht mehr - da ist alles im Laufen. Der Vortrag ist sehr gut strukturiert, und meine SB, die mit der Materie nicht vertraut ist, sagte, sie hätte verstanden, um was es geht und warum man wie mit der Ausbildung der Piaffe anfangen solle. Leider sind die Bilder irgendwie nicht in chronologischer Reihenfolge zum Vortrag, so dass jedesmal durch alle Abbildungen geklickt werden muss, bis man beim gewünschten Bild angelangt ist. Dies stört den Fluss des Vortrages etwas und wäre sicherlich verbesserungsfähig.

So, nun aber zum Wesentlichen. Ob ich die gute Struktur des Vortrages wiedergeben kann, wage ich zu bezweifeln, da ich nicht buchstabengetreu mitnotiert habe. Es ist jedoch unzweifelhaft klar, dass Herr de Broissia ein Mann mit großer Erfahrung ist und sein Metier versteht.

Es geht los mit Allgemeinem. Eine Piaffe ist keine Schaulektion, sondern ein Mittel zum Zweck. Sie dient dazu, die Tragkraft zu stärken und die Versammlung zu verbessern. Leider sieht man oft matte Piaffen, ohne majestätischen Ausdruck. Die Ausbildung hin zu einer reellen Piaffe kommt oft zu kurz. Jedes gesunde Pferd ist in der Lage, eine Piaffe zu erlernen. Dass sich diese je nach Veranlagung des Pferdes im Ausdruck unterscheiden werden, ist selbstverständlich, tut jedoch nichts zur Sache. Wenn Herr de Broissia sich ein Pferd ansieht, dann stellt er sich immer schon vor, wie dieses Pferd in der Piaffe aussehen könnte. Es sei wichtig, ein Bild vor Augen zu haben, wie die Piaffe werden soll und aussehen kann.

Herr de Broissia geht auch auf mögliche Fehler bei der Piaffe ein.
Bei zu geringer Trag-/Federkraft der Hinterhand beispielsweise wird vom Pferd oft eine Stütze auf der Vorhand gesucht, die Hinterhand wippt dann und es entsteht der Eindruck des "Hüpfens". Drängt das Pferd mit der Hinterhand herein, muss dies sofort durch Vorwärts korrigiert werden. Eine leichte Schulter-vor-Stellung erleichtert die Arbeit. Auch die Position des Ausbilders am Boden ist wichtig. Bei jungen Pferden stellt sich Herr de Broissia fast vor das Pferd, um hier den Entzug durch Vorwärtsgehen zu verhindern, ohne massiv am Zügel einwirken zu müssen. Außerdem hat er festgestellt, dass es für manche Pferde schon zuviel ist, zwischen Bande und Mensch "eingeklemmt" zu sein. Erst nach und nach wird die Position des Ausbilders dann bis neben die Schulter des Pferdes verändert.

Ganz wichtig sei es, auf die körperliche und mentale Ausbildung des Pferdes zu achten. Eine gute Piaffe zu reiten sei immer eine Frage des Nervenkostüms, weil das Pferd damit klar kommen muss, sich zu bewegen und trotzdem fast auf der Stelle zu bleiben.
Als körperliche Voraussetzung nennt Herr de Broissia hier neben der notwendigen Tragkraft der Hinterhand auch den Halsansatz, der gut aus der Schulter herauskommen muss. Ansonsten gäbe es Probleme mit der Halswölbung. Auch das Temperament des Pferdes spielt eine große Rolle und entscheidet darüber, wann und wie ein Pferd anpiaffiert werden soll. Am leichtesten ist es sicherlich bei einem ausgeglichenen Temperament ohne Neigungen zu Lethargie (braucht viel Aufforderung und Impuls zur Engagemententwicklung, muss mobilisiert und beweglich gemacht werden) oder Hysterie (sollte besser erst Passage erlernen und dann zur Piaffe zurückgeführt werden, damit nicht durch den Vorwärtsdrang hektische Tippelschritte entwickelt werden).

Herr de Broissia macht für das Erlernen der Piaffe nicht ein bestimmtes Alter des Pferdes zur Voraussetzung, sondern geht ausschließlich von dessen Ausbildungsstand aus. Das Pferd muss im Gleichgewicht sein, es soll ausreichend Vorwärtsdrang mit entsprechender Losgelassenheit und Geraderichtung haben. Zudem ist es förderlich, wenn das Pferd bereits Schulterherein und Travers kennt (und beherrscht). Außerdem muss die Ausbildung reell erfolgt und eine solide Basis vorhanden sein - keine Verwendung von Hilfszügeln. Besonders Schlaufzügel werden als sehr negativ erwähnt, da solche Pferde oft gelernt haben, sich hinter den Hilfen zu verkriechen. Außerdem muss das Pferd Vertrauen zum Reiter/Ausbilder haben.

Nach Meinung Herrn de Broissias ist es ein idealer Weg, dem Pferd erst die Piaffe an der Hand zu erlernen, bevor ein Reiter mit der Übung beginnt. Und auch wenn ein Reiter auf dem Pferd Platz genommen hat, sollte man immer auf einen Ausbilder am Boden zurückgreifen können, der am Anfang als Dirigent fungiert und so die Übung langsam von der Boden- zu einer Reiterübung umgemünzt wird. Nun ja, wer verfügt schon über solch ideale Ausbildungsmöglichkeiten... Anfangs hat der Bodenausbilder den größeren Einfluss auf das Pferd, der Reiter bleibt mehr passiv. Wichtig ist jedoch, dass der Reiter dann auch anfängt, die Piaffe zu "reiten" und nicht nur auf die Aufforderungen vom Boden zu warten, sonst kann es passieren, dass das Pferd nicht mehr piaffiert, wenn der Bodenausbilder nicht mehr da ist. Dieser braucht einen kritischen Blick, gutes Reaktionsvermögen und muss Ruhe ausstrahlen. Er darf auch nicht zuviel eingreifen, da das Pferd schließlich auch ohne Touchieren piaffieren soll. Als wichtig werden in dem Zusammenhang auch die Stimmhilfen erwähnt, denn diese sollen zusammen mit der Gerte vom Reiter eingesetzt werden, bis dann erst als Letztes die Schenkel dazukommen. Der Reiter muss über einen ruhigen Sitz verfügen, er darf keine Angst haben (da es manchmal doch heftigere Reaktionen vom Pferd auf die Touchés des Bodenarbeiters gibt), er muss geschmeidig mit den Bewegungen des Pferdes mitgehen können. Reiter und Ausbilder sollen ein gut eingespieltes Team sein, damit Anweisungen vom Bodenausbilder unverzüglich und sofort umgesetzt werden können, ohne dass es langer Erklärungen bedarf.

Ein Pferd, das mit Reiter anpiaffiert werden soll, muss vom Ausbildungsstand her wesentlich weiter und gefestigter sein als ein Pferd, das über die Bodenarbeit an die Lektion herangeführt wird. Außerdem würden Pferd und Reiter über viel Talent verfügen müssen. Am Boden gibt es die Möglichkeit, entweder mit Kappzaum und Ausbinder zu arbeiten oder mit einem auf Trense/Kandare gezäumtes Pferd. Anschließend kann die Lektion noch in den Pilaren verfeinert werden. Herr de Broissia weist aber ausdrücklich darauf hin, dass das Pferd bereits die Lektion - vom Boden oder Reiter aus - kennen muss, bevor es in die Pilaren geht. Man darf nicht der Meinung sein, das Pferd zwischen die Stangen zu schnallen und von hinten zu treiben. Dies könne böse Folgen haben.

Mehrfach weist Herr de Broissia auf folgende Worte von Beudant hin:
Wenig verlangen - oft wiederholen - viel loben
Außerdem ist er der Meinung, dem Pferd oft Pausen im Stehen zu geben, bei hingegebenem Zügel. Das Pferd muss sich strecken und über die eben gemachte Aufgabe reflektieren können. Es ist in dem Augenblick auch egal, wie das Pferd steht. O-Ton: Egal wenn es steht wie ein Kamel, Hauptsache es entspannt sich :) Wichtig ist hier, dass das Pferd zur Ruhe kommt, auch mental, damit keine Nervosität oder Zappelei beim Pferd entsteht.
Genau so wichtig ist es - wie überhaupt beim Reiten - den richtigen Punkt des Aufhörens zu finden - der Ausbilder muss aufhören mit der Lektion, bevor das Pferd aufhört. Ansonsten kann es passieren, dass die Ausführung immer schlechter und schlechter wird, weil das Pferd müde und kraftlos ist. Es gilt: weniger ist mehr. Wie lange, wie oft und wie viel mit einem Pferd gearbeitet werden kann, hängt immer vom individuellen Tier ab und kann nicht pauschal beanwortet werden.

Das Erlernen neuer Lektionen folgt einem Muster:
Belehrung - Übung - Vervollkommnung.
Gerade zu Beginn, wenn die Piaffe noch neu ist für das Pferd, ist es wichtig, immer vorwärts zu gehen, nicht stehen oder sogar rückwärts kommen lassen. Das Pferd darf nicht lernen sich zu entziehen und schlimmstenfalls sogar hinter die Hilfen zu kommen. Es ist wichtig darauf zu achten, dass der nachfolgende Schritt (als Gangart) nach der Lektion wieder sauber im 4-Takt erfolgt. Pferde, die über eine schlechte Hinterhand bzw. über wenig Tragkraft verfügen, sollen tiefer eingestellt werden. An der Piaffe sollte solange auf einer Hand geübt werden, bis sie einigermaßen sitzt, erst dann sollte die Hand gewechselt werden, um das Pferd nicht zu verwirren. Vom Boden aus bietet sich die linke Hand für den Anfang an, weil das Pferd zum einen gewöhnt ist, von links geführt zu werden, zum anderen die meisten Reiter mit der rechten Hand (die dann Gertenhand ist) geschickter sind.

Es wird kurz auf die verschiedenen Touchierpunkte eingegangen, von der Kruppe herab bis zum Fesselgelenk. Wichtig sei, kurz und präzise zu touchieren. Jedoch sei die Thematik des Touchierens zu groß und vielfältig, um diese in einigen Minuten abzuhandeln. Einen Eindruck über dieses Thema erhalten wir dann auch beim nachfolgenden Praxisteil.

Es wird auch auf die Übung "Bergziege" eingegangen. Diese sei zwar gut geeignet für Pferde mit schwachem Rücken, jedoch mit Vorsicht zu behandeln, da sie das Problem der rückständigen Vorderbeine entwickeln/begünstigen könne. Die Übung soll nur sehr gezielt und überlegt eingesetzt werden.

Komisch fand ich übrigens die Aussage zu einem Foto, das ein Pferd mit Ausbilderin vorne am Kopf zeigt, gezäumt mit Kappzaum und Ausbindern, und welches zusätzlich mit einer Longe am Außenzügel von einem weiteren Ausbilder geführt wurde, der leicht schräg hinter dem Pferd ging. Diese Methode sei zur Regulierung "vor allem bei Warmblütern" empfehlenswert, wenn diese zu hitzig würden... Nun ja. Hatte er nicht gesagt, dass man dann eher über die Passage arbeiten solle? Und warum ausgerechnet die Betonung auf Warmblüter? Aber da hat Herr de Broissia bestimmt auch seine Meinung über bestimmte Pferderassen gebildet. Weiter erläutert wurde dies jedoch nicht.

Der sehr informative theoretische Teil wurde mit einer offenen Fragerunde beendet.

Anschließend kamen drei Reiter in die Bahn - und da begann sich leider mein bis dato durchaus positiver Eindruck ins Gegenteil zu wandeln. Aber der Reihe nach.
Alle Reiter sind offensichtlich Schüler von Herrn de Broissia und wurden abwechselnd immer wieder an die Reihe genommen. Wir wissen nicht, ob ursprünglich eine Einzelvorstellung der Reiter geplant war und diese evtl. der fortgeschrittenen Zeit zum Opfer fiel. Auch war wohl die Vorbereitung der Reiter durch den auseinandergefallenen Zeitplan nicht unbedingt optimal, da es zum einen schon spät war, zum anderen wohl auch bis zuletzt nicht klar war, wie nun der praktische Ablauf vonstatten gehen soll.
Vorgestellt wurden ein Ibero-Mix, gezäumt auf Baucher-Trense, sowie zwei Warmblüter mit Kandare.

Der Ibero-Mix geht Piaffe unter dem Reiter und auch an der Hand, die Reiterin wurde gebeten, abzusitzen und etwas Handarbeit zu zeigen. Das Pferd war sehr phlegmatisch und wollte sich wohl nicht wirklich anstrengen, jedenfalls waren etliche kleinere "Widersetzlichkeiten" zu beobachten. Dies wurde zwar schon von Herrn de Broissia angemerkt, aber alles in allem gesehen hatten wir den Eindruck, dass die Reitern mit dieser Arbeit am Boden überfordert war und die Ausführung nach Herrn de Broissias Vorstellungen irgendwie nicht wirklich entwickeln konnte. Vielleicht arbeitet sie selbst anders - wir wissen es nicht. Und fanden es sehr schade, dass Herr de Broissia die Angelegenheit nicht in eigene Hände genommen hat und einfach mal zeigte, was er sehen wollte. So war es ein mehr oder weniger großes Aneinander-Vorbeireden zwischen Reiter und Pferd, welches beide nicht unbedingt zufriedener machte. Schade. Nach dem Aufsitzen wurde weiterhin bemängelt, dass die Lastaufnahme zu wenig sei. Das Pferd versuchte sich mehrfach, vorwärts und rückwärts zu entziehen, was von der Reiterin erst gar nicht, dann falsch (Abwenden auf eine Volte, Pferd läuft trotzdem unter der Reiterin davon) und schließlich zwar in die richtige Richtung (gerade rückwärtsrichten mit Genick oben über längere Strecke bei Entzug nach vorne, energisches Vorwärtsreiten bei Entzug nach hinten), aber zu langsam und wenig energisch umgesetzt wurde. Die Aufforderungen und Anmerkungen von Herrn de Broissia wurden zum Teil von uns Zuschauern als zu ruppig und eher "auf Angriff" empfunden - dies ginge auch anders... Schlussendlich zeigten sich jedoch noch einige schönere Tritte.

Der erste Warmblüter war von extrem schlechter Halsung - keine Oberlinie, ausgeprägter Unterhals. Der Reiter, der augenscheinlich geschmeidig (aber mit vieeel zu langen Bügeln, Meyners lässt grüßen) ritt, versuchte das Pferd mit viel seitwärts zu lösen. Erstaunlicherweise schloss sich das Pferd in der Piaffe, wurde rund und zeigte ein schönes Bild. Man sah deutlich, dass die beiden schon länger mit Herrn de Broissia arbeiteten, denn sobald sich Herr de Broissia dem Paar näherte, fing das Pferd schon mit Piaffetritten an... Ich weiß nicht, inwieweit man hier nicht von Konditionierung als von gymnastizierender Übung sprechen sollte... Und klar: das Pferd hatte eine ganz andere Ausstrahlung in der Piaffe. Da der Reiter es ansonsten aber nicht geschafft hat, das Pferd rund zu reiten, stellt sich zum einen die Frage - warum Kandare, zum anderen - warum Piaffe? Aber gut.

Der zweite Warmblüter ging deutlich hinter der Senkrechten, Genick war nicht der höchste Punkt. Die Kandare war bis auf wenige Ausnahmen angenommen und stand an. Das Pferd zeigte starke Rückwärtstendenzen in sich und entzog sich hinter die Hilfen. Dies wurde zwar von Herrn de Broissia festgestellt und durch manches "Hand vor" auch angesprochen, doch stellte sich hier noch mehr die Frage, warum die Kandarenzäumung überhaupt notwendig war und warum nicht deutlich darauf hingewiesen wurde, dass der Kandarenzügel wenigstens 5 cm länger sein müsste. Wie soll dieses Pferd vorwärts gehen wenn ständig die Bremse gezogen wird? Leider kein Ton zu dieser Thematik. Die Reiterin war auch nicht in der Lage, geschmeidig mit dem Pferd mitzugehen, es entstand schon der Eindruck, dass ein gewisses Ausbalancieren über den Zügel erfolgte. Zur Piaffe: Dieses Pferd hatte noch nie damit zu tun. Nach Einschätzung Herrn de Broissias wäre das Pferd vom Boden aus eher ungünstig zu arbeiten, daher beließ er die Reiterin auf dem Pferd. Nach erstem Touchieren mittels Touchierpeitsche und entsprechenden zufriedenstellenden Reaktionen vom Pferd (durchaus auch Ausschlagen, aber das war eine Reaktion und wurde gelobt), griff Herr de Broissia zur Longenpeitsche und entwickelte so mit größerem Abstand die Idee beim Pferd, auf das Touchieren nicht mit Ausschlagen, sondern mit einem "Hochziehen" des Beines bzw. mit vermehrtem Untertreten zu reagieren. Das Pferd war sehr lernfreudig und hat schnell begriffen was von ihm verlangt wurde. Da jedoch die Kandare immer anstand (damit die Bremse auch funktioniert wenn das Pferd wegspringt?), gab es immer wieder Tendenzen zum Rückwärtsentzug...

Allgemein wurde von Herrn de Broissia im Verlauf der Reiteinheit auf folgendes hingewiesen:
- es ist wichtig, am Boden den äußeren Zügel auch zu benutzen, da das Pferd lernen soll, vom inneren loszukommen und sich an den äußeren Zügel zu stellen
- man darf die Zügel nicht wegschmeßsen in der Meinung, dann würde man fein reiten
- man muss energische, prompte Reaktionen vom Pferd verlangen
- das Pferd muss in sich geschlossen sein, sowohl im Halten als auch beim Schritt vor der Piaffe
- das Pferd muss immer vor den Hilfen des Reiters stehen, niemals Verkriechen tolerieren

Und dann war das Seminar auf einmal aus. Herr de Broissia hat sich noch mit einer der Reitschülerinnen unterhalten und sich vom Publikum abgewendet. Keine Möglichkeit, noch Fragen zu stellen, keine abschließenden Worte, kein Dank ans Publikum, kein Applaus, es hat sich einfach alles aufgelöst. Sehr seltsam. Sicher war die Uhr schon fortgeschritten und nach 22 Uhr, aber sowas?

Und mein Resumee? Herr de Broissia ist sicherlich ein Ausbilder mit tiefer Kenntnis der Reiterei und hoher fachlicher Qualifikation. Der theoretische Teil war inhaltlich gut aufgebaut und ging auf wichtige Aspekte rund um die Piaffe ein, Fragen wurden ausführlich und kompetent beantwortet. Beim reiterlichen Teil wurden leider einige Dinge, die in meinen Augen elementar waren, überhaupt nicht angesprochen. Das habe ich aber leider schon bei mehreren namhaften Ausbildern erlebt, möchte das aber trotzdem nicht einfach so hinnehmen müssen. Auch wenn das Thema die Piaffe war, müssen Korrekturen mit einfließen, die auch zum guten Gelingen der gewünschten Lektion beitragen. Dass beim bzw. nach dem Reiten keine Diskussionsrunde mehr möglich war, finde ich mehr als schade, denn gerade die Praxis zeigt doch dann, wie es mit der Umsetzung aussieht und wo Probleme entstehen können. Die Frage der Kandarenreiterei hätte ich zu gerne geklärt. Sicherlich hätten die Reiter keine Antwort gewusst, warum sie nicht mit Trense reiten. Ich sag jetzt mal boshaft: die Piaffe ist eine versammelte Lektion und da hat man halt die Kandare drauf...

Trotzdem war es ein schöner und interessanter Abend, es war sehr nett, Stromboli persönlich kennen zu lernen *wink*, aber es bleibt leider irgendwie ein fader Nachgeschmack.

Verfasserin: ottilie
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Beitrag von chica »

Nachdem wir uns zu viert beim Loesdau zu einer kleinen Shoppingtour (nur Ottilie und ich blieben standhaft und haben nichts eingekauft) getroffen hatten, ging es von dort mit einem Auto Richtung Zehmerhof in Aufkirchen. Wir waren um kurz vor 18.00 Uhr da. Seminarbeginn war auf 18.00 Uhr geplant. Vom Stall wurden Tee, Kuchen, Kaffee bereitgestellt. Wirklich sehr nett. Jeder von uns bekam einen hübschen grünen Aufkleber auf dem "Seminar Marc de Broissia" stand.

Leider hatte Herr de Broissia Probleme mit seinem Auto, welches wohl auf der Strecke zum Hof liegengeblieben war. Aus diesem Grund konnte das
Seminar erst gegen 19.30 Uhr beginnen. Die eineinhalb Stunden Wartezeit wurde uns aber mit noch mehr Kuchen, Chips, Flips und bei Bedarf Pizzabestellung versüßt. Das einzige Problem waren die ziemlich knackigen Außentemperaturen. Wir nutzten die Wartezeit, um auch mal die Hofanlage genau unter die Lupe zu nehmen.

Als gegen 19.30 Uhr Herr de Broissia ankam, waren wir alle schon etwas angefroren, aber guter Dinge. Nach kurzer Vorstellung seinerseits und demvergeblichen Versuch, die mitgebrachten Bilder auf dem Stalllaptop in die richtige Reihenfolge zu bringen, begann unser Seminar mit dem Tema "Piaffe an der Hand und unter dem Reiter".

Das Seminar wurde in zwei Teile gegliedert:
1) einen theoretischen Teil
2) einen praktischen Teil

zu1) Herr de Broissia eröffnete das Seminar mit dem seiner Meinung nach
Idealbild der Piaffe (siehe http://www.lexiqueducheval.net/images/r ... zzan_b.jpg ): ein Gemälde aus der Hofreitschule zu Wien. Die Beinarbeit sei "ideal" - nur die Halsung etwas zu eng gehalten. Dieses Bild verwendete er als Maßstab für die ideale Piaffe. Er erwähnte, dass die Piaffe "nicht das Endziel" einer Ausbildung sei, sondern der "Bewegungsverbesserung" eines Pferdes diene. Daraufhin sprach er auch die Problematik des Turniersports an, wo mehr die Galopparbeit als die Trabarbeit (höchstens Verstärkungen) gefördert würde. Als derzeit optimale "Turnierpiaffe" zeigte er uns das ehemalige russische Polizeipferd Balagur, welcher für seine Piaffetour regelmäßig die Note 10 erhält ( http://www.eurodressage.com/images/2006 ... a-8840.jpg). Er erwähnte, dass sicherlich nicht jedes Pferd dazu in der Lage sei, eine
"große" Piaffe zu zeigen, aber auch kleine und schnelle Schritte würden "sehr schön" sein. Nach dieser Einleitung ging er zur Definition der Piaffe über: die Piaffe vom franz. "Stampfen" wäre schon in der Antike erwähnt worden. Wirklich beschrieben wurde sie das erste Mal
von de la Gueriniere. Sie ist ein "hochversammelter Trab auf der Stelle mit hoher Aktion im Vorder- und Hinterbein". Hierzu zeigte er uns ein Bild aus Saumur (leider habe ich das Bild online nicht gefunden). Wichtig ist, dass der "Stützpunkt vor eine gedachten Vertikale in der Hüfte" verlagert werde. Ein Problem sei oft "die mangelnde Tragbereitschaft der Hinterbeine".

Die Voraussetzungen für eine Piaffe sind:
1) Körperlich: tragfähige Hinterhand (bereits beim Pferdekauf wichtig),
keine schleppende Hinterhand, Halsansatz nicht zu tief und schön geformt, gute Ganaschenfreiheit. Eine hohe Aktion sei "nicht zwingend", das Pferd sollte bereits im Schritt und Trab sauber ein Schulterherein und Traversalen ausführen können und durchlässig sich in allen Grundgangarten präsentieren. Das Pferd sollte einen guten Vorwärtsdrang haben, geradegerichtet sein und den äußeren Zügel akzeptieren.

2) Psychisch: Das Pferd benötigt eine gewisse Sensibilität, ohne
hysterisch zu reagieren (er testet das beim Pferdekauf bereits, indem er
mit der Gerte das Jungpferd touchiert und seine Reaktion abwartet).
Zusätzlich brauche das Pferd großes Vertrauen zum Ausbilder.

Die Ausbildung:
Marc de Broissia teilt die Ausbildung in drei Phasen ein:
1) Belehrung
2) Übung
3) Vervollkommnung

Herr de Broissia erklärte, er ziehe die Vorbereitung an der Hand dem
Beginn unter dem Sattel vor, da man das Pferd besser steuern und beobachten kann. Zusätzlich fiele es dem Pferd ohne Reitergewicht leichter.

Es gäbe drei Methoden der Ausbildung:
1) Ausgebunden und mit Kappzaum (hier zeigte er uns ein typisches Bild aus Wien)
2) nur mit Trense oder Kandare
3) in den Pilaren
zu 3) betonte er allerdings, dass die Pilaren erst begonnen werden, wenn
das Pferd die Lektion bereits an der Hand und unter dem Sattel kann und somit die Pilarenarbeit zur Phase 3 der Ausbildung gehört.

Herr de Broissia beschrieb in dem jetzigen Seminar vor allem die
Ausbildung an der Trense ohne Hilfszügel. Man beginne mit Übertreten an der Hand und Führen an der Bande im ruhigen Schritt. Das Pferd geht dabei vorwärts, der Mensch (da dem Pferd zugewandt) rückwärts.
Meist starte er mit der Arbeit auf der linken Hand, da sich der Mensch so
leichter täte und das Pferd die Arbeit von links mehr gewohnt sei. Er beginne mit der Touchierarbeit am Schweifansatz und Oberschenkel. Wichtig sei, dass man eher vor dem Pferd auf Kopfhöhe stehe und nicht zu weit seitlich, da das junge Pferd sonst versuche, sich durch diese Lücke zu entziehen. Bei Pullen des Pferdes nach vorne, empfiehlt er ein "Durchparieren mit der linken Hand und Kopf anheben". Falls ein Pferd nach der Gerte trete, sollte es nicht bestraft werden. Man solle sich freuen, dass überhaupt eine Reaktion auf die Gerte auftrete. Bei mehrfachen Treten nach der Gerte, empfiehlt er ein beruhigendes
Abstreichen über Hals und Kruppe mit der Gerte. Von Leckerlis während der Arbeit halte er wenig, da sich die Pferde sonst nur noch auf das Futter konzentrieren würden. Ein Leckerli nach dem Verlassen der Halle genüge.
Wenn das Pferd sich ruhig touchieren lasse, könne man aus dem Schritt oder versammelten Trab sogenannte "Halbtritte" fordern. Man solle lieber weniger verlangen und dafür viel loben. Wichtig sei das stetige Vorwärts um ein Blockieren oder Rückwärts zu vermeiden. Der Viertakt im Schritt müsse erhalten bleiben. Das sei besonders zu üben, da junge Pferde nach
Piaffeübungen meist einen miserablen Schritt zeigen würden. Wenn das Pferd eine "schwache Hinterhand habe, müsse man es während der Piaffeübungen "tiefer einstellen". Man solle immer ein Idealbild von der Piaffe des jeweiligen Pferdes im Kopf haben. Er unterscheidet je nach Temperament des Pferdes, wann man mit der Piaffe beginnt. Bei einem sehr energischen Pferd würde es sich empfehlen, erst mit der Passage zu beginnen und dann in die Piaffe überzugehen. Habe man ein eher träges Pferd, wäre es sinnvoll, zuerst die Piaffe zu entwickeln und ein "Beweglich machen" des Pferdes zu fördern. Man solle erst die Hand wechseln, wenn ein Pferd auf der ersten Hand (also meist links) sicher gefestigt sei. Permanentes Touchieren solle man unterlassen, weil die Pferde irgendwann nicht mehr reagieren würden. Zu diesen Erläuterungen zeigte er uns einige Skizzen (Übertreten an der Hand, Touchierpunkte usw). Wenn die Piaffe am Boden schon sehr "sicher und absolut unter Kontrolle" sei, könne man zur Arbeit im Sattel übergehen. Man beginne immer zu zweit: ein völlig passiver Reiter und dem Ausbilder am Boden. Der Reiter müsse dem Ausbilder am Boden blind vertrauen und dürfe auch keine Angst haben oder klammern, selbst wenn das Pferd auch mal überreagiere. Er lege mehr wert am Anfang auf die Formung von Hals und Rücken als auf die perfekte Beinarbeit. Ein Touchieren der Vorderbeine für mehr Aktion würde nichts bringen. Wichtig seien viele viele Pausen, bei dem sich das Pferd entspannen könne (auch wenn es wie ein Kamel dastehen würde). Der Reiter solle entlastend sitzen, sobald er eine Rückenwölbung beim jungen Pferd spüre, damit ihm die Lektion leichter falle. Die Bergziege als Vorbereitung zur Piaffe könne er nicht empfehlen, da hier auch das Unterstehen der Vorhand gefördert
würde. Als optimale Piaffe bei eher ungünstigen und blütigem Pferd zeigte er uns noch ein berühmtes Bild von Wätjen: http://www.taunusreiter.de/waetjen_Piaffe_gr.jpg

Zu 2) Nach dem theoretischem Teil wurden uns drei Pferde verschiedenen Alters und Ausbildungsstandes vorgeführt:
1) ein 7jähriges schickes Warmblutpferd, welches bisher noch nie mit der
Touchierarbeit zur Piaffe in Berührung gekommen war
2) ein Mix (ich denke Spanier x Haflinger), welcher die Piaffe an der Hand
bereits kennengelernt habe
3) ein großrahmiger Warmblutwallach mit äußerst ungünstiger Halsung, der die Piaffe unter dem Reiter bereits beherrschte

Alle drei Reiter waren zeitgleich im Viereck. Marc de Broissia suchte sich
immer einen aus, mit dem er arbeitete. Er war mit Longier- und Touchierpeitsche ausgestattet. Bei dem jungen 7jährigen Pferd achtete er vor allem auf die Ruhe im Schritt und korrektes Stehen auf allen vier Hufen. Dieses Pferd touchierte er zuerst im Stehen vorsichtig und später im Schritt. Er nahm hier die Longiergerte, um einen sicheren Abstand vor dem jungen Pferd zu haben. Er erwähnte, dass hier ein Reiter von Anfang an auf dem Pferd säße, weil es dem Pferd an einigen "Grundlagen" wohl am Boden fehle. Der 7jährige Wallach reagierte promt auf die Touchierhilfen und zeigte Tendenzen, sich zu verkürzen. Nicht schön war, dass er von seiner Reiterin teils sehr eng im Hals gehalten wurde und die Kandarenzügel oft mehr anstanden als die Trensenzügel. Marc de Broissia korrigierte diese Fehler kaum. Der kleine Mix zeigte sich von seiner eher sturen Seite. Die Besitzerin sollte das Pferd am Boden durch übertreten und Seitengänge aufwärmen und dann die Piaffe verlangen. Die Besitzerin wirkte jedoch etwas hilflos an der Hand mit viel zu langem Außenzügel und zu kurzem Innenzügel. Sehr zögerlich forderte sie
einzelne Lektionen, worauf sich das Pferd nach vorne entzog und teils
seine Besitzerin mehr mitnahm als umgekehrt. Marc de Broissia erwähnte
zwar ab und zu, dass sie den äußeren Zügel mehr annehmen solle und den inneren mehr loslassen solle, griff der Pferdebesitzerin aber nicht unter die Arme, die dann weiterhin genauso wie vorher ihre Bahnen zog. Später durfte die Reiterin aufsitzen. Auch hier zeigte das Pferd schlichtweg Ungehorsam mit Kopfschütteln und Pullen nach vorne. Marc de Broissia lies daraufhin das Pferd ruhig rückwärtsrichten und begann wieder von vorne. Das dritte Pferd präsentierte sich mit einer extrem schwierigen Halsung. Erstaunlich war deshalb hier die eigentlich sehr schöne und ausdrucksstarke Piaffe, bei der sich das Pferd deutlich rund machte. Das Pferd heizte sich eher an der Piaffe auf, so dass Herr de Broissia immer wieder stehen und entspannen am langen Zügel forderte.

Fazit:
Das Seminar war sehr interessant. Herr de Broissia las alles vom Blatt ab. Wir haben vermutet, dass er wahrscheinlich die ürsprüngliche Version auf Französisch geschrieben hatte und sie dann ins Deutsche übersetzen lies. Im Grunde war das Seminar eine Zusammenfassung dessen, was in vielen Büchern steht. Dennoch ist es sehr interessant, das Ganze so kompakt vermittelt zu bekommen. Bei seinen Beispielbildern ist mir oft der schlagende und unruhige Schweif der Pferde aufgefallen. Nicht unbedingt sinnvoll finde ich es, ein Pferd zu loben, wenn es nach der Gerte schlägt. Natürlich ist eine Reaktion gewünscht, aber für den nicht so Geübten kann das sehr schnell unangenehm werden. Auch die Touchierhilfe auf der Kruppe kann sich als schwierig herausstellen, wenn ein Pferd auf die Hilfe an der Stelle immer mit Ausschlagen reagiert. Gut finde ich, dass er immer betont hat, dass weniger mehr ist und man lieber nach 2 guten Tritten aufhören sollte.

Beim praktischen Teil fand ich es schade, dass er teilweise reiterliche
Fehler nicht korrigierte und eigentlich nur auf die Piaffe achtete. Der
Reiterin mit dem kleinen Mix hätte er einfach mal zeigen können, was er
sich vorstellt. Merkwürdig fand ich auch die Erklärung, dass sie bei dem 7jährigen Wallach mit Reiter beginnen, weil ihm die Grundlagen fehlen würde - wo er doch im Seminar betont hatte, dass die Grundlagen eben Vorausetzung seien, um überhaupt zu beginnen.

Sehr positiv war, dass er Pferde und Reiter unterschiedlichen
Ausbildungsstandes präsentierte mit verschiedenen Probleme.
Das macht es dem Zuschauer leichter, sich unter der Arbeit an der Piaffe
mehr vorzustellen. Er hätte ja auch einen seiner Hengste vorführen können. Allerdings wäre das zwar schön anzusehen gewesen - aber der Lerneffekt war so definiv besser. Für seine Verspätung konnte Herr Brossia wenig und da wir mit Allem vom Zehmerhof gut versorgt wurden, waren wir vielleicht durchgefroren, aber sicher nicht hungrig oder durstig. Wir haben für das Seminar 15 Euro pro Nase bezahlt, was ich wirklich angemessen finde.

Verfasserin: stromboli
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Beitrag von chica »

Anmerkung der Redaktion zur Person Marc de Broissia ;)
Website des Zehmerhof hat geschrieben:Der aus Frankreich stammende Ausbilder ist seit über 20 Jahren eine bedeutende Größe in der Barockpferdeszene. Sein umfangreiches Können erwarb er in international renommierten Ausbildungsstätten in Frankreich, Portugal und Deutschland, u.a. bei Egon von Neindorff. Er unterrichtet nach den Klassischen Lehren der alten Meister wie Guérinière, Baucher und Steinbrecht.
Mit Konsequenz und Geduld arbeitet er an Grundausbildung und Seitengängen als Grundlage für spätere versammelnde Lektionen, und Gymnastizierung ist für ihn die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit und unerläßlich für das psychische und physische Wohl des Pferdes. Marc de Broissia zeichnet sich durch eine klare, direkte Art im Umgang mit Pferd und Reiter aus und durch umfangreiches theoretisches Wissen, das er auch gerne weiter gibt.
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Beitrag von Susanne »

Danke für die tollen Berichte! :love:
Liebe Grüße
Susanne
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Beitrag von Anchy »

Informativer Bericht, Dankeschön an Beide :D

Wie bereitet Herr B. die Piaffe vor ? Aus dem Rückwärts und dann antraben oder aus dem Schritt heraus oder anders?
Gab er dazu ein paar Vorschläge für verschieden Pferdetypen?

LG
Anchy
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Beitrag von stromboli20 »

@Anchy - er hat das ganze eigentlich nicht aus dem Rückwärts entwickelt, sondern touchiert beim korrekt stehenden Pferd. Reagiert das Pferd touchiert er im versammelten Schritt.
Er erwähnte, dass es bei sehr Energischen Pferden oft sinnvoller ist, die Passage zuvor zu entwickeln. Bei eher phlegmatisch langsamen Pferden empfielt er, mit der Piaffe zu beginnen - nur um das Pferd in der Hinterhand beweglicher zu machen.
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Ui, das ging ja schnell! :D Vielen Dank für die zwei Berichte!!
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Medora
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Beitrag von Medora »

Auch von mir ein herzliches Dankeschön!

Medora
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallöchen

auch von mir ein herzliches Dankeschön für die Berichte!

Ich war gerade erst kürzlich bei einem Lehrgang von de Broissia einen Morgen lang zuschauen - leider gab es dieses Mal ausnahmsweise keinen Vortrag. Mir hat der Unterricht sehr sehr gut gefallen. Sehr ruhig, sehr präzise, sehr viel Wert auf Grundlagen (Hufschlagfiguren, Geraderichten etc.), nix spektakuläres. Hab mich gleich auf die Warteliste setzen lassen für den nächsten Kurs. Ich hoffe sehr, dass es irgendwann mal klappt :)
Liebe Grüesslis, Jen
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

@Stromboli

Dankeschön! :D

LG
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heike61
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Beitrag von heike61 »

lieben dank für diese berichte!



gruß
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emproada
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Beitrag von emproada »

Dankeschön für die beiden Berichte, vor allem auch für die kritischen Worte!
Viele Grüße Tina
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Mela
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Beitrag von Mela »

Vielen Dank euch beiden für den interessanten Bericht.
Ich bin selbst im August das erste Mal bei einem Kurs von MdB mitgeritten und kann Jens Kommentar nur bestätigen. Die Ruhe, Erfahrung und Präzesion waren enorm. Mir haben diese zwei Tage unglaublich viel gebracht, ich zehre immer noch davon.

Bei unserem Seminar hat MdB auch vom Blatt abgelesen, trotzdem war der Vortrag enorm interessant. Das er gewisse Pferderassen bevorzugt konnte ich nicht feststellen, zumindestens läßt er es die Teilnehmer nicht spüren, daß sein Schwerpunkt bei iberischen Pferden liegt ist ja bekannt. Ich hab ein Connemarapony und fühlte mich nicht benachteiligt :lol:
Liebe Grüße
Mela

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Jen
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Beitrag von Jen »

Ach ja, wegen dem Diskriminieren ist mir noch eingefallen: an dem Kurs wo ich zuschaute hatte es eine Reiterin mit einem andalusier-wallach in Westernausrüstung. Ich war auch erstaunt, aber er hat sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen. :)
Liebe Grüesslis, Jen
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