Auktionsankuendigung junge, frei aufgewachsene Pferde

Allgemeines rund ums Pferd

Moderatoren: Julia, dshengis

roniybb
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Beitrag von roniybb »

Es gibt mittlerweile ein paar private Züchter, die ihre Fohlen gut aufwachsen lassen- mein spanier ist im November im Offenstall geboren, hat bis zu seinem 1. LJ robust gelebt, keine Box gesehen, nur ha grosse Weiden.... Das gibt es auch in Deutschland... aber nicht als Massenware. Und ich würde nie wieder wo anders ein Fohlen kaufen.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Rapunzel: falsch gedacht. :wink:


Klar gibt es andere.
Gesamt sicher wenige. Und je mehr es Richtung WB/Sportpferde geht, desto geringer wohl der Anteil.
Ich habe vor nicht langer zwei Zeit zwei Dokus gesehen. Beide male betont wie gut das ist wenn die Fohlen auf großen Wiesen aufwachsen. Bei beiden Laufställe im Winter mit je nach Witterung paar Stunden Paddock bei einem, beim zweiten "geleitete" Bewegung auf dem Reitplatz. Beide Male in Deutschland. Erster ein riesiger Springpferdezüchter in Norddeutschland, der zweite ein Knappstrupperzüchter.

Was den Begriff Zucht angeht : Hengste bzw Anpaarungen zu wählen weil der Hengst erfolgreich ist und vielleicht sogar mit Stute aus gleicher Abstammung schon erfolgreichen Nachwuchs hatte, ist für mich nicht Zucht. Zucht sollte immer detailliert die einzelnen Mängel der Stute berücksichtigen und schauen wie welcher Hengst damit ein Fohlen bringt, das näher am Zuchtziel landet hinsichtlich Exterieur und Gesundheit.
Wenn beim Knappstrupper dann haufenweise Pferde mit arg gerader HH rumstehen, dann wundert mich das ehrlich gesagt nicht nur.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Bei Warmblütern ist das absolut unüblich, leider. Das höchste der Gefühle ist Weidehaltung im Sommer plus Laufstall/Paddock im Winter. Und das ist auch schon die Ausnahme. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist das auch der Hauptgrund für die Zunahme von Fesselträger/Sehenschäden und tausend anderen gesundheitlichen Problemen, viel mehr als die Selektion auf mega-Bewegungen oder reiterliche Fehler.

Meine beiden Spaniokel kommen ja auch aus einer halbwilden Aufzucht in Deutschland und hatten trotz meiner mangelhaften Reiterei mit mittlerweile 25 und 15 Jahren noch nie ein Problem mit Beinen, Lunge oder Verdauungsapparat.

Deshalb war ich ja so erfreut, etwas Vergleichbares mit Warmblütern zu finden. Dass die Pferde dort auch noch so günstig sind, ist für mich das Sahnehäubchen obendrauf. Ich wäre auch gern bereit, für ein Pferd, das so aufgewachsen ist, auch einen vielfachen Preis zu bezahlen - man kriegt es nur fast nirgends.
le_bai
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Beitrag von le_bai »

WB pferde in extensiver Aufzucht sind insofern schwierig, weil der klassifizierungsweg für die pferde schon so zeitig beginnt.

di fohlen werden sehr früh im jahr geboren und ordentlich aufgefüttert, um auf ihrer ersten schau für den weiterebn weg den grundstein zu legen.

extensive haltung spricht mit ihren bedingungen gegen diese anforderungen ...
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

le_bai hat geschrieben:WB pferde in extensiver Aufzucht sind insofern schwierig, weil der klassifizierungsweg für die pferde schon so zeitig beginnt.

di fohlen werden sehr früh im jahr geboren und ordentlich aufgefüttert, um auf ihrer ersten schau für den weiterebn weg den grundstein zu legen.

extensive haltung spricht mit ihren bedingungen gegen diese anforderungen ...
Was ja ein weiterer Punkt GEGEN die klassischen Zuchtrahmenbedingungen allgemein ist. :? Gesünder macht diese Mast für die WB Fohlen sicher auch nicht und der Erfolgswahn ist eh nur dem Menschen dienlich.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Das ist eine der Kehrseiten der "günstigen Pferde" bei Versteigerungen:

https://www.facebook.com/EponaTierhilfe ... 1698637791


Und jaaaa, mir ist durchaus klar, dass zig andere Pferde jährlich auch aus privaten "Zuchten" beim Schlachthändlern landen. Aber eben, das kann zumindest erstmal für den ersten Verkauf ein Züchter mit etwas mehr Augenmerk und entsprechend höherem Preis verhindern.
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Julia
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Beitrag von Julia »

Also ich glaube das wird hier etwas überzogen. Ich denke die Thüringeti bildet eine Ausnahme und ist mit anderen "Billig-Auktionen" nicht gleichzusetzen. Dort fahren Leute aus der gesamten BRD hin um eben diese Qualität zu kaufen unter diesen Aufzuchtbedingungen. Und gerade wegen dieser Aufzucht. Ich bin mir sicher dass diejenigen die dort ein Pferd kaufen auch ein vielfaches zahlen würden. Allerdings sind die Preise von vorneherein tief angesetzt - daraus kann man den Käufern keinen Vorwurf machen und ihnen auch nixcht per se unterstellen dort nur zu kaufen weil es günstig ist. Denn die andere Seite ist durchaus - die sind wie Wildpferde! Und ich denke auch dies ist den Käufern schon bewusst.
Liebe Grüße, Julia
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Was ist denn da jetzt die Kehrseite und was hat das mit günstigen Pferden auf Versteigerungen zu tun? Das sind ebenfalls überschüssige Pferde aus einem Landschaftsschutzprojekt, und da macht man sich anscheinend nicht die Mühe, die zu verkaufen/versteigern, sondern gibt sie halt direkt in die Wurst. Inwiefern das jetzt irgendwer mit höheren Preisen verhindern könnte, ist mir nicht klar.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Na es ist ja Züchterentscheidung ob man so günstig abgibt, dass es für Schlachthändler überhaupt interessant ist, das sogar einplant weil eben wie gesagt nicht die Zucht der Rasse sondern das gesamte Projekt im Vordergrund steht und deshalb auch nicht mehr in der Vermehrung begrenzt wird. Statt sehr günstig bei der Auktion könnte man anders vermarkten, was aber eben auch erheblich mehr Aufwand bedeutet. So sehe ich keinen großen Unterschied zu den sog Züchtern von Freibergern, Haflingern oder Norikern, die das Fohlen nur für sofortigen Verkauf nach Absetzen ziehen, weil gar keine Kapazität für mit aufstallen vorhanden ist. Da ist auch klar, wer nicht an privat verkauft ist zum Schlachten geplant.

Was die Preise angeht: vermutlich würden einige durchaus auch für mehr Geld dort kaufen aus Überzeugung, andere aber definitiv nicht. :wink:
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich kann dir nicht folgen.

Wer an den Koniks aus deinem Link verdient, weiß ich nicht - vermutlich die "Retter". Der Schlachtpreis für ein solches kleines Pferdchen liegt jedenfalls bei etwa 300 Euro. Ein Startpreis von 1.500 Euro ist für einen Schlachthändler daher auch für ein Warmblut definitiv total uninteressant.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Rapunzel hat geschrieben:Ich kann dir nicht folgen.

Wer an den Koniks aus deinem Link verdient, weiß ich nicht - vermutlich die "Retter". Der Schlachtpreis für ein solches kleines Pferdchen liegt jedenfalls bei etwa 300 Euro. Ein Startpreis von 1.500 Euro ist für einen Schlachthändler daher auch für ein Warmblut definitiv total uninteressant.
Wo genau fällt es schwer zu folgen?

Was die Koniks angeht: na ein Händler kauft gewiss nicht vier dort weg und kalkuliert mir Verlust. Wieso nun ein "Retter" verdienen soll ist mir schleierhaft, an erster Stelle wohl der Händler, der mit der Androhung von Schlachtung eben den Preis in die Höhe schraubt.
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ja eben - daran verdient der Zwischenhändler, der gutgläubigen Wendys weismacht, dass 1250 Euro der Schlachtpreis sind, oder eine dieser tollen "Rettungsorganisationen", die da so viel draufschlagen für ihre "Vermittlungsarbeit". Das hat aber mit dem Züchter oder Betreiber eines Landschaftsschutzgebiets nichts zu tun. Der gibt die Pferdchen vermutlich zum tatsächlichen Schlachtpreis weg. Und das wiederum hat mit der Thüringeti nichts zu tun.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Neeeein, was die Thürengeti Leuts machen ist durchweg alles nur toll. :roll: Man könnte meinen die Kritik an Dingen, die mit diesem Projekt verbunden sind, greift dich persönlich an, so wie du reagierst. Man darf doch aber Dinge durchaus kritisch und mit anderem Ergebnis der Bewertung sehen, anderer Meinung sein.

Zu den Hengsten aus dem Link:
Was glaubst du, für wie viel Geld die Ponys dort erworben, quer durchs Land gekarrt und einige Tage aufbewahrt werden, wenn der Händler das alles bezahlen muss und gewiss auch dran verdienen will?
Für 1.300 Euro werden sie jetzt angeboten. Da ist also der Startpreis - so sie denn überhaupt über die Auktion gegangen sind, wohl deutlich unter 1.000 Euro gewesen.

Wurden denn überhaupt 3 und 4 jährige Hengste versteigert?


@Rapunzel:
du hast kommentiert, dass sind Tiere aus einem Landschaftsschutzprojekt, für die sich keiner die Mühe macht sie zu versteigern. Meinst du die Koniks aus meinem fb-Link? Die sind von der Thürengeti.
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich hinterfrage Aussagen, die mir unlogisch erscheinen. Ansonsten kannst du gern denken, was du möchtest.

Woher hast du die Info, dass die aus der Thürengeti kommen? Eigentlich sagte der Bley bei der Auktion, dass sie den Konik-Bestand eher aufstocken wollen, weil die Nachfrage größer ist als das Angebot. Die Koniks bei der Auktion fingen bei 800 Euro an, meine ich. Es wurden aber nur eine Handvoll versteigert.
KZimmer
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Beitrag von KZimmer »

In Holland gibt es diverse Reservate, in denen Koniks zur Landschaftspflege eingesetzt werden (z. B. am Ijsselmeer), und in denen natürlich auch immer wieder überzählige junge Hengste aussortiert werden.
Wieso sollte ein holländischer Händler also Koniks in der Thürengeti kaufen?!
Das erscheint mir jetzt unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eher unlogisch...
Ich finde es gut, was die in der Thürengeti machen, und wenn es nicht so weit weg von mir wäre, würde ich mir die Auktion glatt mal anschauen.
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